Im Bann des Bösen

Hallo, meine Lieben :) Tja...es ist wieder einmal soweit. Ein weiteres Jahr geht heute zu Ende und auch dieses war voller Höhen und Tiefen. Und dennoch ist es doch jedes Mal wieder ein aufregendes Abenteuer ;) Aber heute verabschieden wir uns von 2019 und das gebührend...mit einem Doppelkapitel :) Denn um das Gleichgewicht der Macht zu wahren, führen uns heute jeweils ein Kapitel der hellen und der dunklen Seite ins brandneue 2020.

Ich wünsche euch allen einen guten Rutsch und einen guten Start ins neue Jahr. Schießt eure Wünsche mit Raketen in den Himmel, auf dass sie alle in Erfüllung gehen und wir sehen uns dann im neuen Jahr wieder ;)

Liebe Grüße,
eure Hela

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Im Bann des Bösen

Dark Kyra PoV

Der Schmerz traf mich so unvorbereitet, dass er mich aus dem Schlaf riss. Schreiend schreckte ich auf und spürte, wie mein gesamter Körper zitterte. Hastig kämpfte ich mich aus dem Bett und eilte zum Spiegel und als ich einen Blick hinein warf, traf mich fast der Schlag.
Dunkle venenartige Narben zogen sich durch mein Gesicht und ließen es aussehen, als bestünde es aus gerissenem Porzellan, welches jeden Moment auseinanderzubrechen drohte. Und nun zogen sich die Narben aus meinem Gesicht zurück und wanderten meine Schultern herab...meine Arme entlang.

Und mit jedem Zentimeter, den sie sich weiter durch meinen Körper zogen, war eine weitere Welle an Schmerz gebunden, die mich überkam und nun geradewegs zu Boden riss. Ich sank zu Boden und meine Hände umfassten meinen Kopf, der sich anfühlte, als stünde er kurz vor einer Explosion. Und nun wurde ich von mehreren Bildern heimgesucht, die in rasanter Geschwindigkeit in meinem Geiste aufblitzten.

Ich sah Obi-Wan...als verfluchten Piraten auf einem Schiff, die drei Auserwählten samt Han Solo und Mara Jade...dann sah ich Obi-Wan und Emma an der Reling des Schiffes stehen und wie sie miteinander sprachen. Doch so schnell konnte ich gar nicht reagieren, als mit einem Mal Emma und der männliche Auserwählte, ich glaubte Luke war sein Name, sich auf einmal küssten und dies etwas auszulösen schien. Und dann sah ich noch, wie Obi-Wan oder besser gesagt sein verfluchtes Piraten-Ich aus dem Schlaf hochgerissen wurde und etwas in seinem Blick geschrieben stand, was mich in alle Grundmauern erschütterte.

Mein Atem stockte und ich spürte, wie mein Herz raste. Denn es war kein Zufall, dass ich all diese Bilder gesehen hatte und sich nun unermessliche Schmerzen durch meinen gesamten Körper zogen.

,,Nein...das darf nicht sein!", zischte ich und spürte, wie die Schmerzen allmählich nachließen.

Mein Blick fiel auf die rissigen Venen, die nun langsam wieder verblassten und schließlich ganz verschwanden. Sie waren ein Symbol...ein Symbol für einen Bruch, der sich durch meinen Fluch gezogen hatte. Was auch immer die Auserwählten getan hatten...sie hatten damit etwas ausgelöst, was meinen Fluch geschwächt hatte und das gefiel mir ganz und gar nicht. Denn da ich mit dem Fluch verbunden war, spürte ich es ebenfalls und auch ich war für den Bruchteil eines Augenblicks geschwächt gewesen. Zwar wusste ich, dass es mich nicht umbringen würde, wenn der Fluch brechen sollte, aber es würde alles zunichtemachen, was ich aufgebaut hatte. Und es würde all diejenigen befreien, die mich zu jener Zeit verraten hatten. Etwas, was unter keinen Umständen passieren durfte.

Urplötzlich öffnete sich die Tür von meinem Quartier und aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie ein Offizier in meinem Türrahmen stand. Er starrte mich an und wirkte regelrecht erschüttert, da mich sonst so gut wie niemand ohne meine Maske zu Gesicht bekam. Wütend wandte ich den Blick von ihm ab, während ich mich aufrappelte und ihn aufgebracht anfuhr, ohne mich jedoch zu ihm umzudrehen.

,,Was wollt Ihr?"

,,Ähm...verzeiht die Störung...Milady...doch der Imperator schickt mich. Er wünscht Euch zu sehen...sofort.", stotterte er und ich verdrehte die Augen, angesichts seines Gestammel.

,,Richtet ihm aus, ich komme gleich!"

Ich nahm meine Maske von der Kommode, setzte sie auf und spürte, dass sich der Offizier nach wie vor nicht von der Stelle bewegt hatte. In mir keimte die Wut erneut auf und ich hatte Mühe, nicht gänzlich die Geduld zu verlieren.

,,Sonst noch was, Offizier?"

,,Wir...wir haben eine Botschaft von der Schwarzen Legion erhalten. Euer Schüler...Thalion...er lässt Euch etwas ausrichten.", stammelte er und ich spürte bereits, dass er keine guten Neuigkeiten zu überbringen hatte.

,,Und das wäre...Mr. Offizier?"

,,Sie...sie hatten eine Spur...zu den Auserwählten und fast hätten sie sie auch gehabt, aber dann..."

,,Dann...was?", entgegnete ich kalte, ehe ich mich langsam umdrehte. ,,WAS? SPUKEN SIE ES AUS!", fuhr ich ihn an, woraufhin er zusammenzuckte und noch kleiner wurde, als er sich ohnehin schon gemacht hatte.

,,Sie sind entkommen...an Bord eines Piratenschiffs. Und die Beschreibung des Captains...Thalion sagte, sie passt ziemlich genau...auf Obi-Wan Kenobi."

Nun streckte ich die rechte Hand aus, was den Offizier auf direktem Weg mit dem Hals in meine Hand beförderte und drohte ihn zu erwürgen. Unendlicher Zorn machte sich in mir breit und ich funkelte den Mann, der gerade um sein Leben rang, wütend durch meine Maske hindurch an.

,,WAS?"

,,Sie...sie haben ihn gefunden, Milady...die Auserwählten...haben Kenobi gefunden.", brachte er keuchend hervor, während ich ihm mit meiner Hand nach wie vor die Kehle zudrückte und ihn dann schließlich fallen ließ.

Er landete auf dem Boden und krabbelte sofort mehrere Meter von mir weg, während er seinen Hals umfasste und furchterregt zu mir sah. Ich jedoch, würdigte ihn keines Blickes, sondern griff zu meinem Laserschwert, aktivierte es und zerlegte im nächsten Augenblick mein halbes Quartier.

Schreie der Wut und des Zorns entwichen mir, während meine rote Klinge alles zerschlug, was sich ihr in den Weg stellte. Und als von so ziemlich allen Möbeln, bis auf mein Bett und den Spiegel, nur noch Kleinholz übrig war, richtete ich mein Laserschwert auf den Offizier, dessen Augen sich nun vor Panik weiteten und er presste sich regelrecht an die Wand hinter ihm. Kurz spielte ich mit dem Gedanken, sein Leben einfach zu beenden und damit meiner Wut noch einmal freien Lauf zu lassen, doch dann sah ich ihn nur argwöhnisch an und blaffte ihm einen einzigen Befehl entgegen.

,,Sagt Thalion und den anderen, dass sie die Verfolgung aufnehmen sollen. Sie sollen mir die Auserwählten hierher schaffen...und zwar sofort!", knurrte ich und als er sich aufgrund des Schocks nicht rührte, setzte ich einen drauf. ,,LOS JETZT!", schrie ich ihm entgegen und sofort ergriff er die Flucht.

Er verschwand und ich deaktivierte mein Lichtschwert, während ich immer noch vor Wut schäumte. Das war also der Grund für den kleinen Bruch gewesen, der die Schmerzen ausgelöst hatte. Emma und ihre Bande von Gefährten hatten Obi-Wan gefunden...und wenn ich sie nicht aufhielt, dann waren sie nicht mehr weit davon entfernt, meinen dunklen Fluch komplett zu vernichten.

***

Nachdem man mir noch mitgeteilt hatte, dass meine Schüler den Befehl erhalten und sich sofort auf die Verfolgungsjagd gemacht hatten, begab ich mich auf den Weg zum Imperator. Zwar fragte ich mich, was er jetzt unbedingt von mir wollte, aber mir war auch klar, dass es sicher etwas mit meinem Zusammenbruch heute Morgen zu tun hatte. Etwas, das ich nur zu gerne wieder vergessen würde und doch konnte es nicht mehr aus dem Lauf der Geschichte gelöscht werden Und ohne Zweifel hatte mein Meister gespürt, was passiert war und nun würde er mir sicher wieder einen Vortrag über die Auserwählten und die Folgen halten, die sie über uns bringen würden, wenn wir sie nicht ausschalteten. Eine Sache, die deutlich leichter gesagt, als getan war.

Schon als ich den Thronsaal betrat, spürte ich die Wut meines Meisters und der Thron war zum Fenster gerichtet, weshalb mir der Anblick auf den Imperator verwehrt blieb. Dennoch konnte ich förmlich fühlen, wie er mich mit den Blicken durch die Macht durchbohrte und als seine Stimme erklang, schwang ein verärgerter Tonfall mit ihr mit.

,,Dein Fluch hat an Kraft verloren, Dark Kyra...ich spüre seine Schwäche. Denn die gleiche Schwäche hat auch dich überkommen, meine Schülerin."

,,Ja, Meister. Aber jetzt bin ich wieder stark und mein Fluch wird es ebenfalls wieder sein...wenn ich die Auserwählten erstmal vernichtet habe.", erwiderte ich, als der Thron sich umdrehte und der Imperator mich nun direkt ansah.

,,Nur scheint dir dies nicht zu gelingen und je mehr Zeit vergeht, desto stärker scheinen die Auserwählten zu werden. Sag mir, was hat den Riss in deinem Fluch herbei geführt?"

Der Imperator sah mich prüfend an und ich fragte mich, ob er die Antwort wirklich nicht kannte, oder sie lediglich von mir hören wollte. Einen kurzen Moment sagte ich nichts, doch dann sah ich meinen Meister ausdruckslos an und gab ihm, wonach er verlangte...eine Erklärung.

,,Sie haben Kenobi gefunden, Meister. Irgendwie haben sie es geschafft, ihn aufzuspüren und das, obwohl der Fluch ihm ein Leben jenseits aller Ufer verschaffen hat.", entgegnete ich und die Augen des Imperators funkelten vor anfänglichen Zorn.

,,Du hast ihm dadurch ein ehrloses Leben als Pirat aufgebürdet und dafür gesorgt, dass seine Prinzessin nicht zu ihm gelangen kann. Aber dennoch schien dir niemals in den Sinn gekommen zu sein, dass ihre gemeinsame Tochter ihn aufspüren würde. Ich hatte dich für klüger gehalten, Dark Kyra."

Seine Worte führten mir mein Versagen erneut vor Augen, aber sie machten mich auch wütend. Wütend, weil er mich verhöhnte und erniedrigte. Dabei hätte er ohne mich sein Ziel niemals erreicht und der Jedi-Orden wäre nicht vernichtet worden. Dank mir hatte er sein Imperium errichten können und ich würde nicht zulassen, dass er mich derart beleidigte.

,,Sehr gut...ich spüre deinen Hass und genau den brauchst du jetzt, meine junge Schülerin. Wir müssen den Auserwählten zuvor kommen, bevor sie es doch noch schaffen, deinen Fluch zu brechen.", sagte er auf einmal und ich knurrte ihn regelrecht an.

,,Das wird nicht passieren. Eher brenne ich die gesamte Galaxis nieder."

,,Soweit wird es nicht kommen. Verrate mir nur eins: hat sich Meister Kenobi an sein altes Leben erinnert?"

Meine Gedanken kehrten zu den Bildern zurück, die ich bei meinem Zusammenbruch gesehen hatte und ich erinnerte mich an jene, die anscheinend einem Traum von ihm entsprungen waren. Und obwohl ich es nicht genau wusste, sah ich meinen Meister mit ziemlich großer Überzeugung an und spürte, wie meine Macht in mir brodelte.

,,Nicht direkt, aber ich glaube...er hatte einen Traum...eine Art Bruchstück einer Erinnerung. Noch wird er nichts damit anfangen können, aber ich fürchte, je mehr Zeit vergeht, desto klarer wird es für ihn und wenn er sich erstmal erinnert...dann könnte es bei den anderen ebenfalls passieren."

,,Dazu wird es nicht kommen. Noch haben die Auserwählten nicht den Schlüssel zum Brechen deines Fluchs gefunden und solange sie das nicht erkannt haben, ist dein Fluch intakt. Aber die Situation ist ernster als ich dachte.", meinte er nun und ich schnaubte.

,,Am besten suche ich selbst nach ihnen und vernichte sie, bevor sie doch noch hinter das fehlende Puzzlestück kommen."

,,Nein! Du wirst nicht gehen.", widersprach der Imperator und ich sah ihn fassungslos an.

,,Aber, Meister...wenn wir sie nicht aufhalten, dann werden sie..."

,,Du wirst nicht nach ihnen suchen, denn sie werden selbst zu dir kommen, Dark Kyra. Allerdings...die Prophezeiung spricht von 3 Auserwählten, nicht wahr? Was wäre, wenn wir ihre Anzahl reduzieren würden?"

Der Imperator sah mich vielsagend an und in seinen Augen lag etwas, das Triumph glich. Er hatte einen Gedanken und ich ahnte, worauf er hinauswollte. Ich musste zugeben, dass ich den Tod aller Auserwählten wollteaber in erster Linie galt es, den Fluch zu schützen und ihn aufrecht zu erhalten.

,,Ihr meint also, dass wir nur Einen von ihnen töten sollen?", hinterfragte ich, woraufhin er ein wenig schmunzelte.

,,Zu dritt sind sie die prophezeite Bedrohung, nicht wahr? Erforsche deine Gefühle, Dark Kyra und lass dich von der dunklen Seite leiten. Denn du weißt bereits, wer von ihnen es sein wird."

,,Emma!", war das Einzige, was ich erwiderte und mein Meister lächelte.

,,Ja! Die Tochter von Kenobi ist diejenige, auf die wir uns konzentrieren müssen. Je näher sie ihrem Vater kommt, desto näher kommt sie deinem Fluch. Sie ist der Schlüssel zu unserem Sieg...also musst du dich ihrer annehmen.", erklärte der Imperator und ich setzte einen siegessicheren Blick auf.

Diese Worte waren wie Musik in meinen Ohren, denn gaben sie mir ein gewisses Gefühl von Genugtuung. Sie beinhalteten auch das, was ich seit langer Zeit ersehnte und bald würde es endlich soweit sein.

,,Die kleine Prinzessin...die einzige Nachfahrin von Obi-Wan und Mina...sie zu töten wird mir ein Vergnügen sein.", brachte ich hervor und wollte mich schon abwenden, doch mein Meister schien andere Pläne zu haben.

,,Nicht töten...bekehre sie!"

Als er das sagte, hielt ich inne und drehte mich wieder zu ihm um. Ich konnte nicht fassen, was ich da eben gehört hatte und glaubte zuerst, mein Meister hatte den Verstand verloren. Doch in seinem Blick sah ich nichts weiter als Entschlossenheit und mir war klar, was er da im Sinn hatte.

,,Ihr wollt...sie auf die dunkle Seite ziehen?"

Ich war etwas überrascht, dass der Imperator offenbar diesen Weg für Emma vorgesehen hatte. Natürlich wusste ich, dass sie durch ihre Verwandtschaft mit Obi-Wan äußerst mächtig sein musste, aber das hatte ich dennoch nicht erwartet. Mein Meister erhob sich nun von seinem Thron, breitete einladend die Arme aus und seine gelben Augen sprühten nur so vor Triumph, Dunkelheit und Macht.

,,Die Tochter von Kenobi wird eine mächtige Verbündete sein und auf unserer Seite wird sie den Pfad öffnen, die Prophezeiung endgültig zu zerschlagen. Mit ihr...als unsere Verbündete...wird dein Fluch stärker sein als je zuvor und die Verräter, die sich Helden nennen, werden sich niemals wieder erheben können, um das Imperium zu vernichten. Die Sith...werden für alle Zeit die Herrscher der Galaxis sein und die Jedi...werden endgültig vernichtet werden."

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