Fluch des Vergessens

Fluch des Vergessens

Einige Zeit zuvor...

Es war der schönste Augenblick, den sich Anakin je vorstellen konnte. Und er veränderte nicht nur das Leben von ihm und Padme, sondern er ließ ihn auch für einen Moment die Ereignisse vergessen, die sich auf Mustafar zugetragen hatten.
Luke und Leia waren auf der Welt! Nachdem er und seine Frau etwas länger als ursprünglich gedacht warten mussten, hatte Padme die beiden Zwillinge nun geboren. Und in dem Moment, als die Zwei das Licht der Welt erblickt hatten, gab es für Anakin nichts Wichtigeres mehr als seine Familie.

,,Sie sind perfekt.", sagte Padme und sah auf Leia herab, die sie im Arm hielt.

Anakin lächelte leicht und hielt Luke in seinen Armen, während er voller Hingabe zu Padme sah. Die war noch sichtlich erschöpft von der Geburt, aber noch nie hatte sie für ihn schöner und glücklicher ausgesehen, als stolze Mutter. Natürlich waren sowohl er als auch sie überrascht gewesen, dass sie sogar Zwillinge bekommen hatten, aber die Freude darüber war noch größer gewesen als die Überraschung. Anakin nickte nun zustimmend und warf einen weiteren Blick auf seinen Sohn.

,,Ja, das sind sie!"

Padme lächelte und gab Leia dann einen sanften Kuss auf die Stirn. Ihre Tochter sah sie mit großen Augen an und in denen lag so viel Hoffnung und Zuversicht, dass Padme und auch Anakin das Gefühl hatten, dass alles wieder gut werden würde. Doch genau in diesem Moment wurde die Tür aufgerissen und ein Bediensteter von Senator Organa platzte in den Raum. Hysterisch und vollkommen aufgelöst sah er zu Anakin und die Panik stand ihm ins Gesicht geschrieben.

,,Skywalker...Meister Yoda schickt mich. Das Imperium...es kommt!"

***

Emma PoV

Alle Blicke lagen auf mir und ich sah aus dem Augenwinkel, wie meinen 3 Gefährten die Kinnladen heruntergefallen waren. Sicherlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass ich Anakin so einfach die Wahrheit offenbarte und dieser sah aus, als dachte er von mir, dass ich nicht alle Latten am Zaun hatte.

Ich hingegen, war dafür umso ernster und sah ihn eindringlich an. Der Fluch von Dark Kyra war stark, das spürte ich, aber ich wollte um jeden Preis versuchen, die Erinnerungen von Anakin zurückzubringen. Denn wenn er sich erinnerte, dann könnte er uns vielleicht dabei helfen, die anderen zu finden. Immerhin war er einst ein Jedi gewesen und die konnten Ihresgleichen doch sicherlich aufspüren. Und dann würde er immerhin schon dabei helfen können, meinen Vater zu finden. Etwas, das ich mir mehr als alles andere wünschte.

Anakin schien von dieser Offenbarung vollkommen überrumpelt zu sein, denn er sagte nichts. Er war sichtlich verblüfft, aber seine Sprachlosigkeit nutzte ich aus und ich begann, weiter auf ihn einzureden.

,,Ihr seid Anakin Skywalker! Einst gehörtet Ihr zu den Jedi und seid gegen Dark Kyra angetreten. Ihr habt sie damals besiegt, wenn auch nicht für immer. Bitte...Ihr müsst Euch einfach daran erinnern.", flehte ich ihn schon geradezu an, doch er brachte mir nur Irritation entgegen.

,,Ihr seid ja vollkommen verrückt. Ich habe keine Ahnung wovon Ihr da überhaupt sprecht."

,,Das ist der Fluch!", erwiderte ich und nun war Anakin noch verwirrter als vorher.

,,Fluch? Was für ein Fluch denn bitte?"

,,Der Fluch, mit dem Dark Kyra Euch belegt hat. Er blockiert Eure Erinnerungen und er hat Euch ein falsches Leben verschafft. Ein Leben, das keineswegs real ist und Euch das genommen hat, was Euch am Wichtigsten ist.", brachte ich hervor und nun hob Anakin prüfend eine Augenbraue.

,,Und was soll das bitte sein?"

Er schien mich diesbezüglich auf die Probe stellen zu wollen und ich warf einen kurzen Blick zu Luke und Leia. Die schienen nicht zu wissen, wie sie sich verhalten sollten und ich wusste, dass ich Anakin irgendwie alleine überzeugen musste.

,,Eure Familie!", sagte ich schließlich und nun schüttelte Anakin fassungslos den Kopf.

,,Ich habe keine Familie! Meine Eltern haben mich hier auf dem Planeten zurückgelassen, als ich ein kleines Kind war. Ich habe mich allein durchgeschlagen und bei den Schrottsammlern ein neues zu Hause gefunden. Sie sind jetzt meine Familie!"

,,Aber das denkt Ihr doch nur, weil der Fluch es so erschaffen hat. In Wirklichkeit seid Ihr ein Jedi und Ihr habt eine Familie. Luke und Leia...sie sind...", setzte ich an, doch da hielt mir Han auf einmal den Mund zu und schenkte Anakin ein charismatisches Lächeln.

,,Ihr müsst unserer Gefährtin hier verzeihen. Sie ist noch ganz durcheinander von dem ganzen Chaos, was sich bei uns in den letzten Tagen abgespielt hat. Leider hat sie bei einer Auseinandersetzung einen Schlag auf den Kopf bekommen. Der war wohl härter als wir dachten."

Han schob mich zur Seite und ich starrte ihn perplex an. Anakin jedoch, schien es ihm abzukaufen und winkte ab. Dann verschwand er kurz zu seinen Schrottsammler-Gefährten und Han drehte sich zu mir um, woraufhin ich ihn verärgert ansah.

,,Was sollte das, Han? Ich habe hier gerade versucht, in ihm seine Erinnerung zu erwecken."

,,Was nie und nimmer funktioniert hätte.", zischte Han und als ich ihn sprachlos ansah, seufzte er. ,,Emma, ich habe ihn beobachtet, als du wie eine Verrückte auf ihn eingeredet hast. Er hat keinerlei Reaktion gezeigt und ich hatte wirklich gehofft, dass er es tut. Aber wenn deine Ansprache etwas bewirkt hätte, dann würde auch die Anwesenheit von Luke und Leia etwas bei ihm auslösen, doch das tut es nicht.", erklärte er und Leia sah Han nun verunsichert an.

,,Was soll das heißen, Han?"

,,Das heißt, dass der Fluch stärker ist als wir angenommen haben. Es wird nichts bringen, mit denjenigen zu reden, die unter seinem Bann stehen. Denn ich bin mir ziemlich sicher, dass Dark Kyra auf keinen Fall riskieren will, dass wir den Fluch brechen. Sie wird es uns daher alles andere als einfach machen.", erwiderte Han und Luke wirkte vollkommen verzweifelt.

,,Und was schlägst du vor? Irgendwas müssen wir doch tun können."

Alle unsere Blicke lagen auf Han und auch ich war auf seine Antwort gespannt. Wenn Reden uns nicht weiterbrachte...wie sollten wir dann diesen verdammten Fluch brechen? Ich hatte so das Gefühl, dass die Antwort zum Greifen nahe war...aber sie wollte mir einfach nicht in den Sinn kommen.

,,Ich würde sagen, wir verschaffen uns erstmal ein Bild von der Gesamtsituation. Wir wissen ja nicht einmal, ob wir Anakin vertrauen können. Also...diesem Anakin hier. Vielleicht sollten wir zunächst rausfinden, was aus den anderen geworden ist. Möglicherweise bringt uns das weiter und wer weiß...vielleicht finden wir bei ihnen auch einen Hinweis darauf, wie wir den Fluch brechen können."

Han schien überzeugt zu sein und seine Antwort klang plausibel. Und ich musste zugeben, dass er Recht hatte. Wir wussten nicht, ob wir Anakin trauen konnten und auch nicht, ob es bei den anderen der Fall war. Und mit einem Mal hatte ich Angst. Angst davor, dass mein Vater möglicherweise ein viel schlimmeres Leben führte, als ich mir ausmalen konnte.
Luke schien zu spüren, dass ich mich anspannte, denn er legte mir eine Hand auf die Schulter. Ich hob den Blick und sah, wie er sich zu einem zuversichtlichen Lächeln durchrang.

,,Alles wird gut, Emma.", sagte er und ich betrachtete ihn unsicher.

,,Meinst du?"

,,Ich hoffe es.", war seine Antwort und ich nickte kaum merklich.

Dann kehrte plötzlich Anakin zurück und ich wusste sofort, dass etwas im Busch war. Ich konnte es instinktiv spüren und auch den anderen schien es genauso zu gehen, denn Han stellte sich unauffällig schützend vor Leia und ich wurde von Luke ein Stück zurückgezogen. Und als Anakin uns entschlossen ansah, wusste ich bereits, dass sich die Befürchtung von Han bewahrheiten sollte.

,,Nun...angesichts der Tatsache, dass ihr sehr sonderbar zu sein scheinthaben wir den Entschluss gefasst, dass wir euch besser ausliefern sollten. Wir wollen kein Ärger mit dem Imperium und für das scheint ihr ja von großem Interesse zu sein. Also, so leid es mir tut...aber es ist das Beste für uns alle."

Mir war sofort klar: wir mussten hier weg! Wenn wir Dark Kyra in die Hände fielen, dann war alles verloren und das durfte nicht passieren. Wir mussten doch noch die anderen finden. Und als hätten Luke und Leia meine Gedanken gelesen, griffen sie beide instinktiv nach meinen Händen und Leia packte Han, der alarmierte Blicke Richtung Anakin warf. Und kaum, dass wir uns an den Händen berührten, spürte ich nur noch, wie Anakin und die Umgebung direkt vor mir verschwamm und ich weggerissen wurde.

***

,,Wo sind wir?", drang die Stimme von Leia zu mir durch und ich sah mich um.

Der Planet Jakku war verschwunden und stattdessen erkannte ich nun die Gänge eines Raumschiffes. Luke und Leia waren bei mir und wir alle sahen uns verwirrt um, als Luke mächtig verunsichert seine Gedanken offenbarte.

,,Was ist das hier? Und...warum sind wir hier?", brachte er hervor und ich wusste sofort, dass dies hier nicht die Realität war.

,,Es passiert schon wieder."

,,Was passiert schon wieder? Emma, was meinst du?", wollte Leia wissen und ich sah die beiden vielsagend an.

,,Mir ist das schon öfter widerfahren. Immer wieder sehe ich...Dinge...Ereignisse...aus einer anderen Zeit. Ich glaube, dieses Mal sind wir zusammen hier."

,,Zusammen WO?", kam es von Luke und ich versuchte, es ihm so schonend wie möglich beizubringen.

,,In der Vergangenheit!"

Die beiden starrten mich ungläubig an und konnten anscheinend nicht glauben, was sie da eben gehört hatten. Allerdings achtete ich nicht darauf, denn es wunderte mich stark, dass Han nicht hier war. Aber bevor ich mir darüber weiter den Kopf zerbrechen konnte, vernahm ich auf einmal Stimmen in unserer Nähe und eilte sofort los, woraufhin Luke und Leia mir offenbar folgten, denn ich vernahm die Stimme von Luke hinter mir.

,,Emma...warte!"

Und als ich um die Kurve bog, erstarrte ich augenblicklich. Denn es bot sich mir ein Anblick dar, der sich von jetzt an für alle Zeit unwiderruflich in mein Gedächtnis einbrennen würde. Ich erkannte meine Eltern, die von Luke und Leia, den fremden Mann aus der letzten Vision und Meister Yoda. Und sie alle standen einer einzigen Person gegenüber: Dark Kyra!
Und jetzt sah ich zum ersten Mal wahrhaftig das Gesicht von der Sith. Ihre roten Haare waren schulterlang, auf ihrem Gesicht prangte eine frische Narbe und in ihrem Blick lagen so viel Hass und Zorn, dass es mir eiskalt den Rücken herunterlief. Doch dann durchbrach die Stimme meiner Mutter die Schockstarre und sie sah verzweifelt auf die Frau, die einst ihre beste Freundin gewesen war.

,,Sydney!", brachte meine Mutter entsetzt hervor, doch da loderte bereits das Feuer der Verachtung in den Augen von Dark Kyra auf.

,,Wo ist eure Tochter?"

Sie schrie die Worte förmlich und noch bevor meine Mutter irgendwie ansatzweise reagieren konnte, wurde sie von meinem Vater zurückgezogen. Und das im richtigen Moment, denn Dark Kyra ging auf die Gruppe los, als Anakin sein Lichtschwert aktivierte und ihren Schlag parierte.

,,LAUFT!", rief er den anderen über die Schulter hinweg zu und diese stürmten nun auf eine Tür zu.

Anakin und Dark Kyra lieferten sich direkt vor unseren Augen ein gefährliches Duell in der Vergangenheit. Und ich konnte nicht anders, als die beiden entgeistert anzusehen, als Anakin mit einem Mal Dark Kyra einen heftigen Tritt gegen den Oberkörper verpasste. Das zog Konsequenzen mit sich, denn Dark Kyra taumelte zurück und verzog das Gesicht vor Schmerzen. Auch dort musste sie anscheinend verwundet sein.

Sie war für einen kurzen Moment außer Gefecht gesetzt und das nutzte Anakin aus. Er rannte zu den anderen, die nun in einem Shuttle standen und kaum, dass er zu ihnen gestoßen war, brüllte der unbekannte Mann einen Soldaten regelrecht an.

,,ENTKOPPELN!"

,,NEIN!", schrie Dark Kyra von Zorn erfüllt und hatte sich wieder gefangen.

Doch da war es schon zu spät. Die Tür verschloss sich und das Shuttle entkoppelte sich. Mit rasanter Geschwindigkeit setzte es sich vom Schiff ab und Dark Kyra eilte wütend an die Stelle, wo das Shuttle bis eben noch gewesen war. Sie zitterte vor Wut am ganzen Körper und schrie ihren Hass förmlich in die Galaxis raus, als sie zornig auf das Shuttle sah, was sich immer mehr von ihr entfernte.

,,Ich räche mich an euch allen, Mina! Und wenn es das Letzte ist, was ich tun werde!"

Ihre Worte gingen mir durch Mark und Bein und ich starrte sie fassungslos an. Der Hass von Dark Kyra schien grenzenlos zu sein und ich war mit der Situation völlig überfordert. Und mit einem Mal begann alles wieder vor meinem bloßen Auge zu verschwinden und Dunkelheit umfing mich wieder.

***

,,Emma...wach auf! Luke...Leia...aufwachen, schnell!"

Die Stimme von Han drang zu mir durch, doch sie schien von ganz weit weg zu kommen. Ich blinzelte und öffnete langsam die Augen, woraufhin ich den blauen Himmel über mir sah. In meinem Kopf hörte ich noch immer die Stimme von Dark Kyra hallen und ich sah noch immer vor mir, wie sie verbissen gegen Anakin gekämpft hatte. Das Duell der beiden hatte mich zutiefst erschüttert und nicht nur, weil es so heftig gewesen war. Sondern auch, weil ich förmlich die Gefühle der beiden hatte spüren können. Es war eine ganze Welle von Emotionen gewesen, die förmlich aus ihnen ausgebrochen waren und Dark Kyra hatte am Ende die Niederlage hinnehmen müssen.

,,Emma!", hörte ich nun Han wieder sagen, der vor mir aufgetaucht war und mich kurzer Hand auf die Beine zog. ,,Verdammt...alles in Ordnung?", fragte er und ich nickte etwas verstört.

,,Ähm...ja, ich glaube schon."

,,Han...wo sind wir?", sagte mit einem Mal Luke und als ich mich umsah, stellte ich verdutzt fest, dass Jakku verschwunden war.

Normalerweise hatte ich erwartet, nach Ende der Vision wieder Anakin gegenüber zu stehen, aber dies war keineswegs der Fall. Stattdessen waren wir an einem anderen Ort und während es mir glatt die Sprache verschlagen hatte, sah Han uns vielsagend an und seine Antwort war ganz und gar nicht das, was ich mir erhofft hatte.

,,Ich habe keine Ahnung!"

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