Erchomai
Erchomai
Dark Kyra PoV
Die Erde bebte! Das Zepter erzitterte und sendete starke Schwingungen aus, nachdem die Auserwählten gefallen waren und der Kreis des Blutes sich geschlossen hatte. Und nun zeigte sich das Ausmaß des Opfers, welches für diese glorreiche Schöpfung vollendet worden war. Endlich war es soweit: das Universum würde niederbrennen und ein neues als Paradies aus der Asche wieder auferstehen.
Wie lange hatte ich auf diesen Augenblick gewartet? Wie viele Opfer hatte ich dafür bringen müssen und wie hart hatte ich dafür gekämpft? Das Gefühl des Erfolges war unbeschreiblich und es breitete sich in meinem ganzen Körper aus.
Alle Mühen zahlten sich also letztendlich doch noch aus.
,,Was hast du getan?", fuhr Han Solo mich an, woraufhin ich ihm nur ausdruckslose Blicke zuwarf.
,,Ich rette das Universum vor der endgültigen Zerstörung. Ihr solltet mir dankbar sein...die Zukunft wird absolut glorreich werden."
Während Han Solo mich verachtend anstarrte, sah ich in den Augen von Padme, Anakin und Obi-Wan nur Erschütterung und pure Verzweiflung. Ihnen schien gerade wahrhaftig bewusst zu werden, dass all ihre Mühen mich aufzuhalten, endgültig gescheitert waren. So viel Energie und Hoffnung hatten sie in ihre Taten gesetzt, doch all dies nützte ihnen nun nichts. Die Rebellion war gescheitert...der Krieg endete in diesem Augenblick und ich hatte endlich mein Ziel erreicht.
,,Meine Kinder...", setzte ich an und breitete triumphierend die Arme aus, während ich zu meinen Schülern sah. ,,endlich ist der Moment gekommen, auf den wir alle gewartet haben. Begraben wir das alte Universum zusammen mit allen Trümmern der Vergangenheit und führen wir die neue Welt in eine unglaubliche Zukunft. Nichts wird uns mehr aufhalten können und niemand wird sich dem Imperium mehr widersetzen. Die dunkle Seite der Macht war niemals stärker als jetzt und die Sith werden in der neuen Welt endlich wiedergeboren!"
Meine Schüler jubelten und ich konnte diesen Augenblick gar nicht in Worte fassen. Jede Entscheidung und jedes Ereignis hatte uns hierher geführt. Zu diesem Moment. Zu diesem Tag. Zu dieser Schöpfung.
,,Dafür wirst du büßen!", kam es von Anakin, woraufhin ich ihm nur kalte Blicke zuwarf und mich dann wieder an meine Schüler wandte.
,,Schafft dieses Jedi-Pack und seine Kumpanen nach draußen. Sie sollen einen Ehrenplatz bekommen, wenn ihre Welt um sie herum in sich zusammenfällt. Diesen Anblick...werden sie niemals wieder vergessen."
Sofort führten meine Schüler den Befehl aus und zerrten die Vier raus aus dem Tempel, während ich noch einmal auf das Zepter sah. Es war vollendlich aktiviert und begann nun seine gesamten Kräfte zu entfalten, indem ein heller Lichtstrahl nach oben schoss, die Decke des Tempels zersprengte und in den Himmel empor stieg. Mit einem zuversichtlichen Lächeln wandte ich mich von dem Zepter ab und trat nun nach draußen auf die Treppe des Tempels, wo ich den perfekten Überblick auf meine imperialen Truppen hatte und auch ganz Coruscant in meinem Blickfeld lag.
Hier hatte es damals schon begonnen und hier würde es auch zu Ende gehen. Zumindest mit dem alten Universum, bevor ein ganz neues Zeitalter begann. Und in diesem würden die Sith regieren und die staubigen Tugenden der Jedi endlich in Vergessenheit geraten. Die Zukunft würde der dunklen Seite gehören, die nicht von irgendeinem irrsinnigen Kodex eingeschränkt war oder ihre Nutzer zwang, ihre wahren Emotionen und Instinkte zu unterdrücken. Wir würden frei von alten Traditionen sein und eine ganz neue Welt nach unseren Vorstellungen erschaffen.
,,Dark Kyra!", entfuhr es Obi-Wan urplötzlich, der mich entschlossen ansah und nun doch allen Ernstes sentimental wurde. ,,Sydney! Hör mir zu...du kannst das alles hier beenden und zwar, bevor es endgültig zu spät ist."
,,Du appellierst jetzt nicht wirklich an meine Menschlichkeit, oder?"
,,Ist dir denn überhaupt klar, was du hier tust? Du willst unzählige Menschen ermorden...Unschuldige. Du hast vor, diese ganze Galaxis auszulöschen und hast deine beste Freundin getötet. Und Luke...Leia und meine Tochter! Wofür ich dich immer noch umbringen werde. Aber ich bitte dich dennoch...tu das nicht!"
Obi-Wan war eindeutig nicht mehr ganz bei Trost und seine Rachegedanken vernebelten ihm offensichtlich auch noch das letzte bisschen Verstand. Sonst würde er mich ja wohl kaum um so einen lächerlichen Gefallen bitten und das, obwohl er im Grunde nur auf eine Möglichkeit wartete, mich für den Mord an Mina und seinem Sprössling hinzurichten.
,,Spar dir deine Worte, Kenobi. Nichts und niemand wird mich aufhalten...auch nicht du. Und sowohl Mina als auch Emma hatten nun einmal ihre Rollen zu spielen. Sie haben sich ihrem Schicksal gefügt. Das solltet ihr alle besser auch tun. Umso einfacher wird es für euch, die neue Zukunft zu akzeptieren.", brachte ich desinteressiert hervor, doch Anakin kannte in Sachen Respektlosigkeit mal wieder keine Grenzen.
,,Du Miststück wirst deines Lebens nicht mehr froh werden, wenn wir mit dir fertig sind. Du wirst für all deine Taten bezahlen und erst wenn du um den Tod bettelst, werden wir ihn dir barmherzig gewähren."
,,Also, wirklich. Anakin...was würde nur Meister Yoda sagen, wenn er dich hören könnte? So spricht doch kein wahrer Jedi-Ritter.", entgegnete ich unbeeindruckt, als Han Solo sich einmischte.
,,Die Zwei mögen ja vielleicht Jedi sein, aber vergiss bloß nicht mich als Co-Piloten. Und ich mache dich mit Vergnügen kalt, nachdem ich dich gefoltert und geistig erniedrigt habe."
Perplex hob ich eine Augenbraue. So viel Unfreundlichkeit hatte ich nun wirklich nicht erwartet. Noch dazu, wo Han Solo einfach nur eine nervige Schachfigur war, die ich am liebsten augenblicklich von meinem Spielbrett werfen würde. Aber bedauerlicherweise hatte ich ja einen Deal mit Emma gemacht und egal für wie gnadenlos mich diese Clique hier auch hielt...mein Versprechen würde ich nicht brechen.
,,Klappe, Solo. Ich habe jetzt keine Zeit für emotionale Ausbrüche.", fauchte ich ihm entgegen und gab Thalion ein Zeichen, der Han Solo kurzer Hand mit einem Stoffband über den Mund verstummen ließ. ,,Versteht ihr denn gar nicht, worum es hier geht? Ich habe uns gerettet...uns alle! Wenn dieses Universum erstmal durch ein neues ersetzt wurde, dann werden wir alle in eine bessere Zukunft starten können. Wir sollten die Schatten der Vergangenheit endlich hinter uns lassen und ganz von vorn anfangen.", meinte ich, doch Anakin schnaubte nur verächtlich.
,,Na, das sagt die Richtige."
,,Was soll das heißen?", zerschnitt ich die Luft mit eiskalter Stimme, als mich Padme ausdruckslos ansah.
,,Wer hat uns alle denn mit einem Fluch belegt, weil wir angeblich Verräter sind? Wer hat denn all die Jahre versessen daran festgehalten, dass wir für etwas bestraft werden, was wir nicht getan haben?"
Nun rollte ich mit den Augen. Jetzt wurde diese alte Leier wieder zum Gespräch, was mich nervte. Aber was wollte ich von diesem Quartett auch schon erwarten? Gerade wollte ich Padme zum Schweigen bringen, doch dann ging eine Erschütterung durch den Erdboden und mein Blick wanderte zum Himmel, der sich in diesem Moment feuerrot färbte. Und weit entfernt in der Galaxis konnte ich bereits die ersten Risse erkennen, die sich durch die Sternensysteme zogen. Es hatte also wirklich begonnen. Das Universum begann langsam aber sicher auseinanderzubrechen.
,,Das Ende hat begonnen...der Anfang wird folgen."
Ich spürte es in der Macht, denn auch sie wurde schwer erschüttert von der Energie, die das Zepter erzeugte. Ich spürte die starken Schwingungen, die mit jeder Sekunde größer wurden und hinaus in die gesamte Galaxis gesandt wurden. Sie würden das Universum langsam aber sicher zerstören und dann ein ganz Neues erschaffen. Ein Besseres, was für uns alle die Erlösung sein würde.
,,Werden wir nicht alle draufgehen, wenn du das Universum in Schutt und Asche legst?", kam es von Anakin, doch ich winkte nur ab.
,,Sei nicht naiv, Skywalker. Coruscant befindet sich in einer Schutzkuppel. Wir werden nicht davon betroffen sein."
Immerhin hatte ich vorgesorgt und war keine Idiotin. Das Imperium musste schließlich fortbestehen, damit das neue Universum in eine gute Zukunft geführt werden konnte. Und das musste es, wenn wir nicht die gleichen Fehler machen wollten wie unsere Vorgänger.
„Du musst es beenden, Sydney!"
Ich erstarrte förmlich und hatte das Gefühl, vom Blitz getroffen zu sein. Doch dann verengten sich meine Augen und ich drehte mich um, wo ich dem Geist von Darian gegenüberstand- der ziemlich leidselig und verzweifelt wirkte.
„Bitte...halte diesen neuen Fluch auf.", flehte er mich geradezu an, doch ich verzog keine Miene.
,,Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du mich nicht Sydney nennen sollst?! Dein Jedi-Püppchen ist tot! Ich bin alles, was noch von ihr übrig ist. Krieg das endlich in deinen Geister-Schädel."
„Das ist nicht wahr. Sydney ist noch da drin...ich weiß es.", erwiderte er hartnäckig und ich richtete die Augen gen Himmel.
,,Grundgütiger! Dieser grenzenlose Optimismus ist ja abscheulich. Weißt du was...ich hab genug von euch allen. Geister...die Macht in Person...ihr alle könnt zur Hölle fahren. Ich lasse mich von euch nicht beeinflussen. Und nur, weil ihr vielleicht durch eine höhere Macht aktiv sein könnt, so ist es euch dennoch nicht möglich das Schicksal zu ändern. Aber mir und genau das werde ich jetzt tun. Das neue Universum wird alles andere in den Schatten stellen und uns die Tragödien der Vergangenheit vergessen lassen. Alles, was jetzt noch zählt...das ist die Zukunft!"
Energisch sah ich Darian an, der sichtlich erschüttert wirkte. Diese Geister machten mich mit ihrer Afterlife-Crisis noch wahnsinnig, denn sie schienen einfach nicht aufgeben zu wollen. Aus dem Augenwinkel heraus bemerkte ich, wie die anderen mich irritiert anstarrten, so als wäre ich verrückt geworden.
,,WAS?", blaffte ich sie an und Han Solo zuckte nur mit den Schultern.
,,Nichts. Es ist nur...komisch, Dark Kyra mit...sich selbst reden zu sehen."
Nun war ich etwas verdutzt, denn allem Anschein nach schienen sie Darian gar nicht zu sehen. Die Macht in Person war also für jeden sichtbar, aber Darian offenbar nicht. Ich war für einen Moment sprachlos, während mein Blick fast schon automatisch zu Darian wanderte, der nun einen mitfühlenden Gesichtsausdruck aufgesetzt hatte.
„Ich bin nicht der Schatten ihrer Vergangenheit...sondern deiner. Deshalb kannst auch nur du mich sehen...außer wenn ich es will."
,,Tja, schön für dich. Aber auch das wird nichts an meinen Plänen ändern. Du kannst mich nicht aufhalten.", fauchte ich ihm entgegen, als sein Blick auf einmal jeglichen Ausdruck verlor.
„Ich weiß. Aber sie können es."
Irritiert starrte ich ihn an, als ich mit einem Mal ein eigenartiges Vibrieren verspürte und ein leichtes Beben durch die Erde ging. Es war, als würde sich mit einem Mal die Realität um einige Grad verschieben und dann zerschnitt die Stimme von Thalion die Stille.
,,Milady!"
Sofort fuhr ich herum und auch die Aufmerksamkeit aller anderen richtete sich nun auf den zentralen Punkt von Coruscant. Denn dort tauchten auf einmal eigenartige Risse in der Luft auf, die sich immer mehr und mehr auszudehnen schienen.
,,Was zum...", setzte ich an, doch brach augenblicklich ab.
Denn genau in diesem Moment wurde eine Art Barriere aufgesprengt und ich traute meinen Augen nicht, als doch wahrhaftig niemand anderes als die drei Auserwählten wie aus dem Nichts auftauchten und durch die Wucht ein gutes Dutzend meiner imperialen Truppen zu Boden geschleudert wurde. Völlig perplex starrte ich auf das Geschehen und vernahm den Jubelschrei von Anakin, während wir alle auf die Auserwählten starrten. Sofort fand mein Blick den von Emma, die mich entschlossen anblickte und auch schon prompt ihr Lichtschwert aktivierte.
,,Bringen wir es zu Ende!"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top