Ein Teufel namens Liebe

Hallo, meine Lieben :) Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest und besinnliche Stunden im Kreise eurer Liebsten. Nun steht uns bald der Jahreswechsel bevor und natürlich werden wir uns ordentlich von 2019 verabschieden ;) Aber heute geht es erstmal weiter und ich wünsche euch viel Spaß beim neuen Kapitel.

Liebe Grüße,
eure Hela

~~~

Ein Teufel namens Liebe

Emma PoV

Warum hatte ich das gesehen? Diese Frage stellte ich mir, als ich in die Gegenwart zurückkehrte, mir die Vision der Vergangenheit aber immer noch so klar vorkam, als wäre sie eben gerade erst passiert. Was hatte ich denn davon, dass ich nun gesehen hatte, wie ich geboren worden war?
Eine Sache schon...ich konnte meine Eltern besser nachvollziehen. Früher hatte ich sie immer nur dafür gehasst, dass sie mich weggeben hatten, doch nun wusste ich ja, warum sie es getan hatten. Und die Vision eben hatte mir eins gezeigt: sie WAREN glücklich gewesen, als ich zur Welt gekommen war! Sie hatten mich nicht weggeschickt, weil sie mich nicht haben wollten oder weil sie keine Zeit für mich hatten...sie hatten es getan, um mich zu beschützen!

,,Emma, ist alles in Ordnung?", vernahm ich mit einem Mal die Stimme von William Jones und zuckte zusammen.

Ich hatte vollkommen vergessen, dass er neben mir stand und mich wohl die ganze Zeit angestarrt hatte. Unsicher riskierte ich einen Blick aus dem Augenwinkel und merkte, dass er etwas verwirrt zu sein schien. Und es war überaus seltsam, ihn nun wieder als verfluchten Piraten vor mir zu sehen, wo er gerade noch als Jedi nur wenige Meter von mir entfernt gestanden hatte.

,,Ähm, ja...entschuldigt bitte. Ich war nur in Gedanken eben gerade.", versuchte ich mich rauszureden und zum Glück schien er mir das abzunehmen.

,,Das habe ich gemerkt. Nun gut, es ist schon spät. Wir sehen uns morgen früh, Emma. Dann können wir besprechen, wo wir dich und deine Freunde am besten wieder von Bord lassen."

Er lächelte mir leicht zu, ehe er sich abwandte und Richtung Kajüte verschwand. Ich sah dem Piraten nach, der in Wirklichkeit mein Vater war und nun richtete sich mein Blick niedergeschlagen auf das Meer, wo sich der Mond drin spiegelte. Er erinnerte sich nicht! Hatte keine Ahnung, wer ich wirklich war und auch nicht, wer er selbst in Wirklichkeit war. Dass er eigentlich ein Jedi und kein Pirat war, was der Fluch von Dark Kyra lediglich aus ihm gemacht hatte.
Und mehr denn je stellte ich mir die Frage warum. Warum hatte Dark Kyra ihn und die anderen nur verflucht? Einzig und allein, weil meine Mutter Geheimnisse vor ihr gehabt hatte und Dark Kyra selbst der dunklen Seite verfallen war? Das war alles, was ich wusste, aber dennoch sagte mir mein Instinkt, dass mehr dahinter steckte. Es musste noch einen anderen Grund geben, warum sie das getan hatte und ich wusste, dass ich es auf jeden Fall herausfinden musste.

,,Emma!"

Erneut hörte ich meinen Namen und erneut zuckte ich zusammen. Doch dieses Mal wünschte ich mir augenblicklich, dass die unerwartete Gesellschaft wieder verschwinden würde, denn es war Luke, der auf mich zukam und doch allen Ernstes besorgt musterte.

,,Was willst du, Luke?", brachte ich hervor, während ich ihn keines Blickes würdigte, aber natürlich ließ er sich dadurch nicht abwimmeln.

,,Ich habe gesehen, wie du mit William Jones geredet hast. Oder besser gesagt...deinem Vater. Erinnert er sich an dich?"

,,Natürlich! Wir haben eben gerade ein nettes Schwätzchen über Jedi-Lektionen gehalten und ganz nebenbei hat er mir noch eine väterliche Predigt gehalten.", gab ich ironisch zurück, ehe ich Luke ausdruckslos anstarrte. ,,Nein, Luke...er erinnert sich nicht an mich. Wie könnte er auch? Er ist verflucht, so wie alle anderen...falls du es vergessen haben solltest.", sagte ich und nun konnte ich Luke ansehen, dass er mit meiner mürrischen Laune sichtlich überfordert war.

,,Okay, Emma...vielleicht könntest du mir endlich mal verraten, was mit dir los ist. Ich meine, im Falken war nach unserem Gespräch doch noch alles gut und jetzt? Du tust ja schon fast so, als hätte ich irgendein Schwerverbrechen begangen."

,,Wenn du es so nennen willst!", meinte ich nur und winkte ab. ,,Vergiss es einfach, Luke. Ich geh jetzt besser schlafen...es war ein langer Tag."

Gerade wollte ich mich abwenden und ihn einfach so stehen lassen, doch so weit kam ich gar nicht. Denn Luke packte mich am rechten Arm und zog mich zurück, sodass ich gar keine Chance hatte zu entkommen und nun funkelte er mich geradezu eindringlich an.

,,Oh, nein! Du wirst mich nicht wieder einfach so stehen lassen und verschwinden. Zuerst will ich wissen, was los ist und zwar die Wahrheit."

Seine Augen nahmen durch seine Entschlossenheit einen gewissen dunklen Schimmer an und für einen Moment war ich gar nicht fähig, irgendwas zu sagen. Jedes Mal, wenn Luke mich ansah und dann auch noch mit so einem Blick, zerschmolz mein Herz geradewegs und war ihm hoffnungslos ausgeliefert. Er hatte es mir gestohlen...schon von Anfang an und so sehr ich es auch versuchte, ich hatte keine Chance, es mir zurückzuholen. Und als der Blick von Luke nun sanfter wurde, hatte ich große Mühe einen klaren Gedanken zu fassen und nicht an Ort und Stelle jegliche Vorsätze zu brechen.

,,Bitte, Emma...sag mir endlich, was los ist. Wenn es um mich geht...dann habe ich sowieso ein Recht darauf, es zu wissen.", bat er und klang dabei schon nahezu verzweifelt, woraufhin ich ihn unsicher ansah und nicht länger verbergen konnte, wie sehr er mich mit seinem Verhalten eigentlich verletzt hatte, aber meine Gefühle konnte ich ihm einfach nicht offenbaren.

,,Wieso gehst du nicht wieder zu Mara? Ich bin mir sicher, sie sucht dich schon."

,,Was hat denn jetzt Mara damit zu tun?", entgegnete Luke irritiert und ich zuckte nur mit den Schultern.

,,Die große Liebe sollte man nicht warten lassen. Wenn man sie erstmal gefunden hat, sollte man sie besser festhalten."

Das war alles, was ich sagte und nun starrte ich zu Boden. Ich konnte ihm nicht länger in die Augen sehen, denn dann bestand die Gefahr, dass ich ihm doch noch die Wahrheit gestand und dann hatte ich erst Recht alles zwischen uns ruiniert, was man vielleicht als Freundschaft bezeichnen konnte.

,,Ja...da hast du Recht!"

Als Luke diese Worte aussprach, trafen sie mich bis ins Mark und ich hatte augenblicklich wieder den Kuss von ihm und Mara vor Augen. Mehr denn je wollte ich Abstand zu Luke gewinnen, doch zu dieser Möglichkeit kam ich nicht mehr. Denn aus heiterem Himmel zog Luke mich näher zu sich und ehe ich mich versah, überbrückte er den Abstand zwischen uns und küsste mich.

Noch bevor ich überhaupt realisiert hatte, dass seine Lippen wirklich auf meinen lagen, machte mein Herz Freudensprünge und verwehrte mir jeglichen Zugang zu meinem Verstand. Es war ein Gefühl von Erleichterung, Überwältigung und Freude...alles zugleich breitete sich in mir aus und war auch noch präsent, als Luke den Kuss beendete.
Völlig perplex starrte ich ihn an und selbst Luke schien in diesem Moment erst zu realisieren, was er da eben getan hatte. Und da meine Gefühle nun ohnehin ein vollkommenes Chaos waren, konnte ich mir nur eine einzige Frage stellen: was war hier eben überhaupt passiert?

***

Einige Zeit zuvor...

Es war früh am Morgen, als Obi-Wan sein Laserschwert am Gürtel befestigte und sich nun seinen dunkelbraunen Umhang überzog. Dann verließ er sein Quartier und schloss die Tür, als er mit einem Mal eine vertraute Stimme wahrnahm.

,,Obi-Wan!"

Er hob den Kopf und da kam Mina auch schon auf ihn zu. Sie trug heute mal kein Kleid, sondern eine graue Hose, dunkelblaue Tunika und schwarze Stiefel. Ihre dunkelbraunen Haare hatte sie zu einem seitlichen Zopf geflochten und sie schenkte ihm ein höfliches Lächeln, woraufhin Obi-Wan den Kopf zur Begrüßung neigte und sie dann überrascht ansah.

,,Mina! Was führt Euch denn in den Jedi-Tempel? Seid Ihr mit Sydney verabredet?", fragte er, doch sie schüttelte den Kopf.

,,Nein! Die ist sicher mit Meister Windu unterwegs in Sachen Jedi Ausbildung. Ehrlich gesagt wollte ich zu Euch, denn ich hatte gehofft Ihr könntet mir helfen."

,,Aber natürlich. Worum geht es?", erwiderte er und nun sah Mina ihn etwas zerknirscht an.

,,Naja, in ein paar Tagen ist ja meine Krönung und ich kenne Coruscant noch gar nicht. Da hatte ich gehofft, ich könnte es ein wenig kennenlernen...bevor ich offiziell die Prinzessin werde."

Ja...in wenigen Tagen würde sie wahrhaftig die Prinzessin von Coruscant sein. Ein Amt, welches viel Verantwortung erforderte, aber für das Mina geradezu geboren war. Und für Obi-Wan war sie ohnehin durch ihre Anmut, Schönheit und ihren Charakter vom ersten Moment an eine Prinzessin gewesen und als sich herausgestellt hatte, dass sie die Tochter des verstorbenen Königspaars war, hatte der Senat für ihre Krönung gestimmt.

Nun musste Obi-Wan aber etwas schmunzeln, denn Mina machte sich anscheinend sehr viel Gedanken über die Tatsache, dass sie ihre Heimat kaum kannte. Und anscheinend erhoffte sie sich durch ihn einen besseren Einblick von Coruscant.

,,Ah, Ihr wollt also eine Stadtrundfahrt inklusive Privatführung. Ich verstehe.", entgegnete er grinsend und Mina schmunzelte ein wenig.

,,Vielleicht nicht gleich die ganze Stadt, aber so ein paar besondere Ecken vielleicht. Damit ich immerhin ein bisschen weiß, wie mein Heimatplanet überhaupt so ist."

,,Das leuchtet ein.", stimmte Obi-Wan ihr zu, woraufhin Mina ihn erwartungsvoll ansah.

,,Also...werdet Ihr mir helfen?"

,,Es wäre mir ein Vergnügen, Mina. Und ich glaube, ich weiß auch schon, was ich Euch zeigen werde."

William Jones schreckte hoch und wusste für einen Moment nicht, ob er sich immer noch an diesem merkwürdigen Ort befand. Doch dann erkannte er um sich herum die Kajüte seines Schiffes und da wurde ihm bewusst, dass er sich nach wie vor an Bord der Dark Hollow befand.

Es war also nur ein Traum gewesen. Ein Traum, der ihn über alle Maße verwirrt hatte und auch jetzt tat er es noch. Warum hatte er so etwas geträumt und vor allem...was hatte er da geträumt? Der Ort war ihm fremd, doch dieser Obi-Wan...hatte genauso ausgesehen wie er. Und mehr noch...er klang genauso wie er, zumindest von der Stimme her. Aber das war doch nicht möglich, denn William Jones konnte sich nicht daran, je an diesem Ort gewesen zu sein oder diese Kleidung getragen zu haben.

Und dann war da noch diese Frau...Mina. Sie war über alle Maße wunderschön und offenbar auch gutmütig gewesen. Und William Jones hatte, obwohl er es nur geträumt hatte, die starke Anziehungskraft gespürt, die von ihr ausgegangen war.

Wer war sie und warum träumte er von ihr? Noch nie zuvor hatte er sie in seinem Leben gesehen, aber dennoch wirkte sie so vertraut und verbunden...als würde er sie schon ewig kennen. William Jones spürte, wie sein Herz förmlich raste und seine Gedanken und Gefühle waren ein einziges Chaos.

Wie konnte ein Traum jemanden so sehr aus der Fassung bringen? Und warum ließ ihn diese Frau nicht mehr los? Sie löste bei ihm ein ähnliches Gefühl aus, wie Emma es getan hatte, doch bei Emma fühlte es sich anders an. Während er bei ihr den merkwürdigen Wunsch hatte, sie vor allem und jeden zu beschützen, so spürte er, wie er beim Gedanken an diese Mina ein eigenartiges Gefühl von Zuneigung verspürte. Und obwohl William Jones wusste, dass es nur ein Traum gewesen war...so stellte er sich dennoch eine Frage: konnte ein Traum Wirklichkeit sein?

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top