Die Steine der Gezeiten
Die Steine der Gezeiten
„Sie gehören zu den mächtigsten Artefakten in
der gesamten Galaxis. Es gibt insgesamt drei von ihnen:
den Stein der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft."
-Herzogin Satine
Emma PoV
Bestimmt jeder stellte sich die Frage, wer man wirklich war. Was man für eine Aufgabe im Leben hatte und welchen Sinn das Leben an sich hatte. Und wenn man mir früher gesagt hätte, dass ich dazu auserwählt war, eine ganze Welt zu retten...ein ganzes Universum...dann hätte ich denjenigen ohne Zweifel für verrückt erklärt. Doch noch viel unglaublicher war nun diese Offenbarung. Eine, die mich und meine beiden auserwählten Gefährten als sogenannte Steine der Gezeiten bezeichnete.
Was hatte uns dieser schaurige Wächter damit sagen wollen? Was waren die Steine der Gezeiten und wie sollte uns das im Bezug darauf helfen können, Dark Kyra aufzuhalten? Es waren Fragen über Fragen, die nur von der Tatsache überschattet werden konnten, dass ich an diesem grausamen Ort hier meine Mutter verloren hatte.
,,Was soll das denn jetzt schon wieder heißen? Kann dieser Typ nicht einfach mal klare vernünftige Aussagen formulieren?", entfuhr es Leia, während ich immer noch niedergeschlagen zu Boden sah und Luke versuchte, mich irgendwie aufzumuntern.
,,Emma...es tut mir unglaublich leid. Ich weiß, dass dir im Moment sicher nicht danach zumute ist...aber wenn wir rausfinden, was das alles zu bedeuten hat...dann können wir vielleicht noch Schlimmeres verhindern. Wir könnten immerhin noch deinen Vater retten...unsere Eltern und alle anderen in der Galaxis."
Nun schaffte er es, mich aus der Trance der Trauer zu reißen. Der Tod meiner Mutter erschütterte mich immer noch, aber ich musste wenigstens versuchen, meinen Vater und die anderen zu retten. Immerhin würde meine Mutter nicht wollen, dass ich die anderen sterben ließ, nur weil ich vor Trauer wie gelähmt war. Sie würde wollen, dass ich alles tun würde, um die Galaxis vor Dark Kyra zu retten. Und genau das würde ich tun. Diese gnadenlose Furie musste endlich gestoppt werden...ein für allemal.
,,Du hast Recht!", sagte ich schließlich und ließ mich von Luke auf die Beine ziehen, ehe ich ihn entschlossen ansah. ,,Wir müssen Dark Kyra aufhalten. Meine Mutter darf nicht umsonst gestorben sein.", brachte ich hervor und Luke nickte mir zu.
,,Das wird sie auch nicht. Ich verspreche es dir!"
Er schaffte es sogar, mir ein kleines Lächeln zu entlocken und ich hoffte, dass er dieses Versprechen halten konnte. Aber dafür mussten wir zuerst einmal herausfinden, was die Worte des Wächters zu bedeuten hatten und wie uns das helfen konnte.
,,Also...was sollen wir tun? Zurück zu den Rebellen?", wollte Leia nun wissen, aber Luke schüttelte den Kopf.
,,Nein! Wir müssen rausfinden, was der Wächter damit meinte. Wenn wir rausfinden, was es mit den Steinen der Gezeiten auf sich hat, dann finden wir auch raus, wie uns das helfen kann."
Luke hatte Recht, auch wenn ich das momentan nur sehr ungern zugab. Aber während er und Leia nun darüber diskutierten, wie wir am besten hinter die Wahrheit kamen, erinnerte ich mich schlagartig an das, was die Macht zu mir gesagt hatte. Und auf einmal wusste ich, dass ich die Antwort schon längst kannte.
,,Ich glaube, ich weiß es.", begann ich, was die Aufmerksamkeit von Luke und Leia sofort auf mich richtete. ,,Die Macht hat mir etwas gesagt. Genauer gesagt...hat sie mir ein fehlendes Stück unserer Prophezeiung offenbart. Und darin sagte sie etwas von Steinen...von drei Steinen, um genau zu sein. Ich glaube, das ist genau das, was sie gemeint hat...die Steine der Gezeiten.", erklärte ich und Leia runzelte die Stein.
,,Aber was bedeutet das? Ich meine, damit meint sie doch nicht etwa..."
,,Doch...ich glaube schon."
Ich sah Leia vielsagend an und die starrte mich wie vom Donner gerührt an. Sie schien ganz genau zu wissen, was ich ihr damit sagen wollte. Im Gegensatz zu Luke, der völlig dumm aus der Wäsche schaute und anscheinend nicht so richtig wusste, was hier vor sich ging.
,,Würdet ihr Zwei mich vielleicht auch einweihen? Was meinte die Macht damit?", wollte er wissen und während ich zu Boden sah, klärte Leia ihn schließlich auf.
,,Das bedeutet...die Steine der Gezeiten stehen für alle drei Zeitpunkte: Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft. Und wenn dieser Wächter die Wahrheit gesagt hat...dann scheinen wir diese zu verkörpern."
Ich wusste selbst, dass Leia Recht hatte, aber dennoch hörte es sich unglaublich schräg und verrückt an. Allein die Vorstellung, dass wir die drei Zeiten in Person sein sollten, war erschreckend skurril und doch schien es logisch zu sein. Luke schien komplett überfordert zu sein, doch Leia kam nun erst richtig in Fahrt.
,,Hey...das würde sogar Sinn machen. Ich meine, überlegt doch mal...wie sonst sollten wir im Stande sein, all diese Dinge zu tun? Die Teleportation, die Reisen durch den Zeitstrom...das scheint der Ursprung dessen zu sein. Was hat die Macht noch gesagt, Emma?", wollte sie wissen und ich versuchte, die Worte zusammenzubekommen.
,,Von Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit, alle drei Zeiten teilen einen Eid. An drei Steine sie wurden einst gebunden, die Zeit ihrer Zerstörung nun ist überwunden. Doch zunächst der königliche Stern wird fallen, wenn die einst Erwählten aufeinander prallen. Ein Tribut wird Finsternis jedoch nicht binden, erst der Kreis des Blutes kann sie überwinden. Und erst wenn siegen wird der Feind, Zeit kann retten, was verloren scheint."
Während ich die Worte der Macht wiedergab, schien sich alles noch einmal vor meinem inneren Auge abzuspielen. Und ich sah die Macht förmlich vor mir, während ich versuchte, die Bedeutung all dieser Worte zu verstehen. Allerdings schien mir Leia einen Schritt voraus zu sein.
,,Okay...also der erste Teil ist bereits klar: alle drei Zeitpunkte gab es einst in Formen von Steinen. Diese wurden...offenbar mal zerstört, aber jetzt existieren sie wieder und zwar in uns. Aber was den Rest angeht..."
Leia runzelte die Stirn und schien sich den Kopf genauso zu zerbrechen wie ich. Aber Luke sah uns beide mit einem Mal an, als wäre er vom Blitz getroffen worden und ihm schien in diesem Moment die Erkenntnis gekommen zu sein.
,,Oh, mein Gott!", brachte er hervor und starrte dann mich vollkommen erschüttert an. ,,Emma!"
,,Was?"
,,Der königliche Stern wird fallen...das ist deine Mutter. Die Prophezeiung spricht vom Tod deiner Mutter und er ist eingetreten. Und zwar, wenn die einst Erwählten aufeinander prallen...ein Wiedersehen von den beiden ersten Auserwählten: deine Mutter und Dark Kyra!", entgegnete er und erntete Fassungslosigkeit von mir.
,,Deshalb hat die Macht diesen Teil vielleicht auch erst jetzt offenbart. Weil ich es wirklich nicht hätte verhindern können."
Diese Erkenntnis traf mich bis ins Mark und war einfach nur schrecklich. Das Schicksal meiner Mutter schien also von Anfang an besiegelt gewesen zu sein, was mich zutiefst erschütterte. Luke und Leia sahen ebenfalls niedergeschlagen zu Boden, als eine Stimme auf einmal unser Schweigen durchbrach.
„Das ist wahr!"
Wir fuhren alle herum und dort stand sie...meine Mutter. Allerdings brauchte ich nicht zu fragen, um zu wissen, dass es erneut die Macht in Person war, die da nun zu uns sprach. Ihr Blick war von Mitgefühl erfüllt, jedoch ebenso von Entschlossenheit und Luke sah sie geradezu herausfordernd an.
,,Was willst du hier? Haben wir für heute nicht schon genug Offenbarungen erlebt?", raunte er ihr entgegen, woraufhin die Macht etwas seufzte,
„Es tut mir leid, was ihr durchmachen müsst...aber das ist nun einmal die Bürde, die man als Auserwählte zu tragen hat. Und ich bin hier, um euch auf den entscheidenden Schritt vorzubereiten. Denn ihr steht kurz vor dem Endkampf und ihr dürft nicht scheitern...sonst war alles umsonst."
,,Welch aufmunternden Worte. Und nur für das Protokoll...wir haben uns dieses Leben als Auserwählte nicht ausgesucht. Du hast uns dafür auserkoren.", meinte Leia leicht gereizt und die Macht schaute etwas reumütig drein.
„In der Tat...das habe ich. Aber es geht hier nicht um meine Taten...sondern darum, das Böse aufzuhalten. Die dunkle Seite hat bereits zu viel Macht errungen und nun besitzt sie die mächtigste Waffe, die je geschaffen wurde: das Zepter von Marka Ragnos."
Ich tauschte einen Blick mit Luke und Leia, während ich die Stirn runzelte. Zwar wusste ich nicht, was das für ein Zepter war, aber dennoch war mir klar, dass es nichts Gutes sein konnte. Allerdings hatte ich keine Zeit Fragen zu stellen, denn die Macht umkreiste uns nun langsam und begann, uns eine Offenbarung nach der anderen an den Kopf zu werfen.
„Ich muss sagen, ihr seid der Lösung schon näher als ich erwartet hatte und bevor ihr mich jetzt fragt: ja, es ist wahr! Ihr seid die Steine der Gezeiten, das bedeutet jeder von euch steht für einen Zeitpunkt. Und zwar im Sinne eurer Geburtsreihenfolge. Luke, du wurdest als Erster geboren und stehst daher für die Vergangenheit. Leia du verkörperst die Gegenwart und Emma, du bist somit natürlich der Stein der..."
,,Zukunft!", vollendete ich ihren Satz und sie nickte zustimmend.
„So ist es! Ich habe euch durch die Zeiten geschickt, um euch das Schicksal der einst Erwählten vor Augen zu halten und euch der Wahrheit Stück für Stück näher zu bringen. Und jetzt seid ihr an dem Punkt angekommen, wo sich die letzten Geheimnisse offenbaren werden."
Es gefiel mir nicht, was die Macht da faselte, da es mir auf irgendeine Art und Weise Angst machte. Nur wollte ich mich davon auch nicht unterkriegen lassen und mein Instinkt sagte mir, dass die Macht Recht hatte: wir waren bereit, endlich alles zu erfahren!
,,Was ist mit dem Rest der Prophezeiung? Was bedeuten die anderen Zeilen?", wollte Leia wissen und ein Schatten legte sich über das Gesicht der Macht.
„Nun...ihr wisst von den Steinen und ihr wisst von Mina. Entscheidend ist...dass die dunkle Seite zuerst ihr Ziel erreichen muss. Ihr könnt es nicht verhindern...ihr dürft es nicht verhindern."
,,Und warum sind wir dann hier?", entfuhr es Luke, der die Macht perplex und auch etwas wütend ansah. ,,Wenn es sowieso alles sinnlos ist, warum hast du uns dann überhaupt dafür auserwählt? Wenn wir es nicht aufhalten können, was sollen wir dann tun?", verlangte er zu wissen und die nächsten Worte erschütterten jeden Einzelnen von uns.
„Ihr seid der Schlüssel, um es in Gang zu bringen und es zu beenden. Wenn ihr das Böse aufhalten und die Galaxis retten wollt...dann müsst ihr diesen Pfad beschreiten. Und am Ende des Weges...wird alles genauso sein, wie es sein soll. Aber nur die Zeit kann retten, was verloren ist. Und zwar dann, wenn sie ihre wahre Kraft entfaltet hat."
Mal wieder schien die Macht in Rätseln zu sprechen, denn ich versuchte mir einen Reim darauf zu machen. Luke jedoch, schien bereits etwas zu ahnen, denn er sah die Macht ungläubig an, als konnte er nicht fassen, was sie gerade von sich gegeben hatte.
,,Die Prophezeiung sagt...ein Tribut wird die Finsternis nicht bezwingen. Das bedeutet...der Tod von Mina reicht nicht aus. Der Kreis des Blutes muss erst vollendet werden...der Kreis der Tribute.", meinte er und Leia warf ihm nervöse Blicke zu.
,,Was soll das heißen?"
Auch ich spannte mich an, denn die Antwort schien nichts Gutes zu verheißen. Die Macht sah uns nun ohne jegliche Reaktion an, allerdings schien sie auch keinen Widerspruch erheben zu wollen, was nur bedeuten konnte, dass Luke tatsächlich das Rätsel gelöst hatte.
,,Luke...was bedeutet das?", forderte ich nun energisch von ihm zu wissen, woraufhin er Leia und mich erschüttert ansah.
,,Wir Drei...wir müssen sterben!"
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