Die liebe Liebe
Die liebe Liebe
Emma PoV
Selbst Stunden, nachdem wir mit dem Falken von Jakku geflohen waren und uns nun irgendwo in der Galaxis befanden, konnte ich nicht wirklich glauben, dass unser verrückter Plan wirklich funktioniert hatte. Denn ich hätte im Traum nicht damit gerechnet, dass Luke, Leia und ich wahrhaftig diese Fähigkeiten besaßen. Und seit wir durch nichts anderes als uns selbst, die Rückkehr in den Falken ermöglicht hatten, stellte ich mir eine einzige Frage: wie war das möglich?
Gehörte es etwa zu der Auserwählten-Sache dazu oder war es purer Zufall? Da ich das Zweite jedoch sehr bezweifelte, hatte ich keine andere Antwort darauf, als wirklich unsere Auserwählten-Bestimmung dafür verantwortlich zu machen. Und obwohl mir die ganze Sache partout nicht aus dem Kopf gehen wollte, war ich auch einfach nur heilfroh, dass es funktioniert hatte.
Nach unserer Flucht aus der Freakshow hatten wir es zum Glück auch noch geschafft, normale Klamotten aufzutreiben und sahen nun immerhin wieder aus wie wir selbst. Aber dennoch hatten sich die Bilder der Freakshow in mein Gedächtnis gebrannt und ich würde sie wohl niemals wieder loswerden.
,,Hey!"
Ich hob den Kopf, als ich die Stimme von Luke vernahm und er kam auf mich zu, ehe er sich zu mir setzte. Seit unserem Abflug hatte ich mich in einen abgelegenen Raum zurückgezogen und durch ein Fenster in die unendliche Galaxis gestarrt. Und nun saß Luke mir direkt gegenüber und betrachtete mich nachdenklich, doch ich sah auch Sorge in seinem Blick.
,,Ist alles in Ordnung, Emma?", wollte er wissen und ich seufzte ein wenig.
,,Ja...sicher. Alles bestens."
Der Sarkasmus in meiner Stimme war unverkennbar und natürlich entging auch Luke das nicht. Zuerst schien er nicht genau zu wissen, was er darauf sagen sollte, aber dann versuchte er natürlich mich aufzubauen und warf zuversichtliche Blicke in meine Richtung.
,,Der Plan hat doch gut funktioniert. Wir sind dieser Freakshow entkommen, haben den Falken zurück und Mara ist Dark Kyra entkommen. Also wenn du mich fragst, dann ist dieser Tag überaus erfolgreich."
Nun verdrehte ich die Augen, denn das war einer der Gründe, warum ich mich nach dem Abflug direkt zurückgezogen hatte. An Bord hatte Luke natürlich nichts Besseres zu tun gehabt, als Mara dutzend Fragen über ihre Zeit als Gefangene und über Dark Kyra zu stellen. Zwar wären ein paar Informationen über unsere mörderische Sith durchaus hilfreich bei der Mission ihren düsteren Fluch zu brechen, aber die Blicke, die Luke und Mara sich während des Gesprächs zugeworfen hatten, die hatten mich binnen weniger Minuten in die Flucht geschlagen.
Warum musste auch alles so kompliziert sein? Als wäre die ganze Nummer mit der Prophezeiung und dem Fluch nicht schon schwer genug, mussten mir nun auch noch meine dummen Gefühle den Alltag erschweren. Und so sehr ich auch versuchte, sie irgendwie loszuwerden oder zu vergessenso hatte ich eher das Gefühl, dass sie von Tag zu Tag stärker wurden.
,,Emma, was ist denn los mit dir? Du bist schon die ganze Zeit so schweigsam und jetzt siehst du mich nicht einmal an.", drängte Luke nun weiter und ich zuckte mit den Schultern.
,,Ich bin eben nicht so eine Quasselstrippe wie manch andere. Wenn du einen Entertainer willst, dann geh doch zu Han oder zu Mara. Ich bin mir sicher, die haben noch ein paar spannende Geschichten oder Sprüche auf Lager."
Meine Antwort war schnippisch und abweisend, denn ich hatte nicht länger die Lust, immer alles herunterzuschlucken. Allerdings schien das Luke nicht abzuschrecken, sondern ihn doch darin zu bestärken, den Grund für mein Verhalten herauszufinden.
,,Das war doch gar nicht so gemeint. Es ist nur...ich spüre doch, dass dich was bedrückt und ich will dir helfen, Emma. Aber dafür musst du mir sagen was los ist."
,,Und was ist, wenn ich deine Hilfe nicht will?", entgegnete ich und Luke sah mich nun perplex an.
,,Dann...würde ich trotzdem nicht aufgeben. Du bist mir wichtig, Emma und ich werde nicht aufhören zu fragen, bis du mir die Wahrheit sagst."
Luke war in der Tat hartnäckig und so, wie er mich ansah, fiel es mir deutlich schwer, meine Gefühle unter Kontrolle zu behalten. Sämtliche Methoden, um mir Luke endlich aus dem Kopf zu schlagen scheiterten und es gelang mir nicht einmal, ihm zumindest aus dem Weg gehen. Denn jedes Mal, wenn ich das versuchte...schien uns das Schicksal aus irgendeinem Grund wieder zusammenführen zu wollen. Eine Tatsache, die in manchen Situationen äußerst unangebracht und lästig sein konnte, wenn man seine Gefühle vergessen wollte.
,,Bitte, Emma...sprich mit mir.", bat Luke und seine Stimme klang nun schon fast wie ein Flehen, woraufhin mein Herz fast so weich wie Butter wurde.
Er schien sich wirklich Gedanken zu machen und ich konnte nicht länger abweisend zu ihm sein. Aber genauso wenig konnte ich ihm von meinen Gefühlen erzählen, denn Luke war nun einmal ohne Zweifel in Mara verliebt. Etwas, dass ich akzeptieren musste...egal, wie schwer es mir auch fiel. Und daher suchte ich nach einer Ausrede, die ich auch schneller fand als gedacht und die gar nicht mal gelogen war.
,,Es tut mir leid. Ich wollte nicht so...schroff sein. Es ist nur...die ganze Sache ist etwas viel und ich frage mich, wie wir das alles schaffen sollen. Und nachdem wir jetzt schon deinen Eltern und diesem Senator Organa begegnet sind, da frage ich mich einfach..."
,,Wo dein Vater ist.", vollendete Luke meinen Satz und als ich kaum merklich nickte, lächelte er leicht und ergriff auf einmal meine rechte Hand. ,,Keine Sorge, Emma. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir ihn bald finden werden."
Er sah mich zuversichtlich an und ließ dabei keine Sekunde lang meine Hand los. Und ich spürte, wie seine Berührung mein Herz wieder schneller schlagen ließ. Es war einer der Momente, von denen ich mir wünschte, dass sie niemals wieder enden würden.
***
Leia PoV
,,Zum letzten Mal, Han: wir werden keine riskante Rettungsaktion starten!", kam es verwehrend von Mara und Leia verbarg ihr Gesicht in der rechten Hand.
Eine gute Stunde lang diskutierten Han und Mara nun schon darüber, wie es weitergehen sollte und bis jetzt hatten sie nichts als Meinungsverschiedenheiten und lautstarke Ausbrüche zustande gebracht. Denn während Mara um jeden Preis die Mission Fluchbruch vorantreiben wollte, hatte Han es sich in den Kopf gesetzt, Chewie und Lando aus den Händen von Dark Kyra zu befreien. Etwas, von dem Mara ganz und gar nicht begeistert war.
,,Wir können doch nicht länger durch die Galaxis schwirren und uns auf die Suche nach verfluchten Helden machen. Wir müssen uns um unsere Freunde kümmern, die sich nun einmal die Geiseln dieser todbringenden Monsterlady sind. Und nur so nebenbei...wir müssten diese Auseinandersetzung gar nicht führen, wenn du sie nicht da zurückgelassen hättest.", fauchte Han und Mara stemmte die Hände in die Hüften.
,,Wie oft soll ich es dir eigentlich noch sagen? Ich hatte keine Wahl!"
,,Man hat IMMER eine Wahl!", widersprach Han und nun forderte Mara ihn geradewegs mit ihren Blicken heraus.
,,Ach, ist das so? Dann würde ich nur zu gerne sehen, was du tust, wenn du in Ketten des Imperiums liegst und du nur eine einzige Chance bekommst zu entfliehen. Denn ich bezweifle stark, dass du dich mit Dark Kyra zum Dinner verabreden und deine Freiheit bei Kerzenschein aushandeln würdest. Was in jenem Fall übrigens tödlich enden würde."
,,Weißt du was? So langsam glaube ich, du willst gar nicht, dass wir Chewie und Lando befreien. Denn irgendwie frage ich mich auch die ganze Zeit, wieso du eine Chance hattest zu entkommen und die beiden nicht.", gab Han zurück und Mara sah ihn vielsagend an.
,,Ich hatte eben Glück...purer Zufall."
,,So etwas wie Zufälle gibt es nicht!", zischte Han und Leia beschloss, den beiden Streithähnen nun Einhalt zu gebieten.
,,Schluss jetzt! Anstatt euch zu streiten, solltet ihr lieber zusammenarbeiten. Denn falls ihr es vergessen habt...wir haben eine Aufgabe und die müssen wir erfüllen. Und die wird auch beinhalten, dass wir Lando und Chewie retten, aber wir können nicht blindlings und frontal dem Imperium die Stirn bieten. Denn, wie Mara schon sagte...Dark Kyra ist in jedem Fall tödlich und bis wir nicht wissen, wie wir sie besiegen oder zumindest ihren Fluch brechen können, dürfen wir kein Risiko eingehen."
Leia warf Han ermahnende Blicke zu und dieser sah verachtend zu Mara, ehe er schließlich seinen Blick wieder auf das Bedienungsfeld auf den Falken richtete. Mara brummte noch etwas Unverständliches vor sich hin, ehe sie das Cockpit verließ und das Weite suchte. Leia seufzte ergebend und sah zu Han, der eindeutig beleidigt war.
,,Warum musst du auch nur so unglaublich stur sein?"
,,Ach, jetzt bin ich wieder schuld? Typisch! Ihr Frauen müsst ja auch jedes Mal zusammenhalten.", knurrte Han und nun erntete er wütende Blicke von Leia.
,,Ey, wenn wir Frauen nicht wären, dann wärt ihr Männer hoffnungslos unterlegen. Oder willst du es allein mit Dark Kyra aufnehmen? Ich bin mir sicher, das dürfte ein interessantes Tänzchen werden...was, um es mit Maras Worten zu sagen, tödlich enden wird."
,,Schon gut, schon gut! So war es nicht gemeint.", erwiderte Han und hob abwehrend die Hände. ,,Es ist nur...ich will mir gar nicht ausmalen, was dieses Monster Chewie und Lando antut. Sie ist gnadenlos und grausam.", brachte er hervor und die Wut von Leia verflog wieder.
,,Und genau deshalb müssen wir sie aufhalten. Aber das können wir nicht, wenn sie uns umbringt. Und das würde sie tun, wenn wir diese riskante Rettungsmission starten würden. Glaub mir, ich will Lando und Chewie genauso sehr retten wie du...aber wir müssen es zum richtigen Zeitpunkt tun und solange wir Dark Kyra nicht in die Hände fallen, sind die beiden wertvolle Druckmittel für sie. Je länger wir frei sind, desto länger bleiben sie auch am Leben."
Leia sah Han eindringlich an und dieser nickte schließlich. Sie wusste, dass es ihm nicht leichtfiel nachzugeben, aber es war die richtige Entscheidung. Und dabei wünschte Leia sich nichts sehnlicher, als ihm irgendwie helfen zu können. Denn Han wollte ja schließlich nur seine Freunde retten, was Leia ihm keineswegs verübeln konnte.
,,Naja, ich sollte es positiv sehen. Wenn wir diesem Miststück endlich die Hölle heiß machen, dann werden wir ohne Zweifel in die Geschichte eingehen. Ein Schicksal, welches meiner Persönlichkeit ohne Zweifel würdig ist.", kam es dann mit einem Mal von Han und Leia starrte ihn für einen Moment sprachlos an, ehe sie verächtlich schnaubte.
,,Ich hätte es wissen sollen. Du wirst dich niemals ändern."
,,Warum sollte ich auch? Ich bin ein unwiderstehlicher Schurke und du kannst mir nichts vormachen, Leia. Ich weiß, dass du mich magst, weil ich ein Schurke bin und es gab bisher wohl zu wenig Schurken in deinem Leben.", raunte Han ihr zu, doch Leia warf ihm nur abfällige Blicke zu.
,,Du bist genauso wenig ein Schurke, wie unwiderstehlich. Du bist einfach nur unmöglich und nervtötend."
,,Siehst du...der beste Beweis dafür, dass ich dir sympathisch bin: ich treibe dich zur Weißglut!", erwiderte Han amüsiert und Leia hob drohend den rechten Zeigefinger.
,,Treib es nicht zu weit, Solo! Du bewegst dich gerade auf sehr dünnem Eis und wenn du nicht auf der Stelle damit aufhörst, dann werde ich..."
Weiter kam Leia nicht, denn in dem Moment zog Han sie ohne Vorwarnung an sich und küsste sie. Leia, völlig überrumpelt von dem plötzlichen Kuss, hatte gar keine Chance zu reagieren und war für einen Moment wie erstarrt. Doch dann begann sie sich auf den Kuss einzulassen und erwiderte ihn sogar, bis Han ihn beendete und der braunhaarigen Auserwählten einen triumphierten Blick zuwarf.
,,Tja, sieht wohl so aus, als hätte ich mal wieder Recht gehabt!"
Leia starrte ihn an und war nicht fähig, etwas zu erwidern. Die ganze Zeit über hatte sie zwar gespürt, dass irgendetwas an Han sie anzog, aber konnte man es wirklich als so etwas Starkes bezeichnen, was schon über Schwärmerei hinausging? Konnte es denn wirklich Liebe sein?
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