Die Last der Welt

Die Last der Welt

Emma PoV

Als die Finsternis um mich herum langsam verschwand, fand ich mich an einem unbekannten Ort wieder. Ich sah mich verwirrt um und fragte mich, wo ich bloß gelandet war. Vor mir erstreckte sich eine gigantische Stadt und als ich mich umdrehte, stockte mir der Atem. Ich stand vor einem riesigen Gebäude, was einer Art Tempel schon sehr nahe kam. Es war unglaublich beeindruckend gebaut und je länger ich es betrachtete, desto mehr spürte ich eine eigenartige Verbindung zu diesem Ort.

,,Wo bin ich hier?", brachte ich ehrfürchtig hervor, obwohl ich ja eher zu mir sprach.

Denn ich musste feststellen, dass ich allein hier war und von meinen Gefährten fehlte jegliche Spur. Wie war ich hier hergekommen? Dieses Mal war mir diese komische alte Dame doch überhaupt nicht über den Weg gelaufen, als dass sie mich wieder irgendwo hin teleportieren hätte können.

,,Uns muss etwas einfallen und zwar schnell.", hörte ich auf einmal eine Stimme und sah mich hektisch um.

Zwar wusste ich nicht, ob dies hier nun die Realität oder nicht war, aber ich wollte das ganz bestimmt nicht herausfinden, indem ich mich mit irgendwelchen fremden Personen anlegte. Eine große Säule fiel mir ins Auge und sofort suchte ich hinter ihr Schutz, als ich auch schon zwei fremde Personen erspähte.

Das eine war eine junge Frau, die ein langes und schlichtes blaues Kleid trug, während ihre dunklen Haare locker zurückgesteckt waren. Sie trug einen silbernen Haarschmuck und schien eindeutig von höherem Stand zu sein. Und bei ihr war ein Mann, der irgendeine seltsame helle Kutte, eine dunkelbraune Hose und die passenden Stiefel dazu trug. Und an seinem Gürtel hing ein schmaler Stab, den ich als Laserschwert identifizieren konnte.

,,Ein Jedi!", hauchte ich und war ein wenig gefesselt von dem Anblick, der sich mir bot.

,,Was sollen wir nur tun? Wir können nicht tatenlos zusehen, wie dieser Krieg immer schlimmer wird. Es wurde schon zu viel Blut vergossen und wir müssen die Kämpfe endlich beenden.", sagte die Frau und ihr Blick sank zu Boden.

Sie schien ziemlich verzweifelt zu sein und der Jedi warf ihr einen besorgten Blick zu, ehe er ihr seine Hände an die Arme legte und nun konnte ich Zuversicht in seinem Blick erkennen.

,,Mina, es wird bestimmt alles gut werden. Der Rat entwickelt jeden Tag neue Methoden und Strategien und wir werden nicht aufgeben, bis Eine davon erfolgreich ist. Bitte vertrau mir! Ich werde nicht zulassen, dass dieser Krieg uns alle vernichtet."

,,Ich vertraue dir ja, Obi-Wan...darum geht es gar nicht. Nur weiß ich nicht, wie lange die Menschen in der Galaxis das alles noch ertragen können. Es geht nicht nur um uns alle hier...es geht um jeden, der dort draußen lebt. Der Krieg bedroht sie alle und wenn wir ihm nicht bald ein Ende bereiten, dann wird er alles und jeden zerstören.", erwiderte die Frau niedergeschlagen, aber der Jedi schien noch voller Optimismus zu sein.

,,Hey...ganz gleich, was auch geschehen wird...ich liebe dich! Das darfst du nie vergessen. Und kein Krieg der Welt, kann daran jemals etwas ändern."

Seine Worte brachten die junge Frau zum Lächeln und der Jedi erwiderte es. Und ich staunte nicht schlecht, als er sich vorbeugte und Anstalten machte, sie zu küssen. Aber die Frau hielt ihn davon ab und schüttelte kaum merklich den Kopf.

,,Obi-Wan...nicht hier. Wenn uns jemand sieht, dann...", setzte sie an und er seufzte ein wenig.

,,Ja, du hast Recht! Wir sollten gehen. Komm!"

Die beiden verschwanden und ich kam hinter der Säule vor, während ich ihnen noch perplex nachsah. Mara hatte also Recht gehabt...Beziehungen waren für Jedi offensichtlich verboten und doch gab es welche, die heimlich welche eingegangen waren. Und noch während ich den beiden nachsah, verspürte ich auf einmal ein eigenartiges Gefühl von Vertrautheit. Ein Gefühl, das mich einfach nicht mehr loslassen wollte.

***

,,Emma! Wach auf, Emma."

Ich blinzelte verwirrt und schlug die Augen auf. Luke hatte sich über mich gebeugt und warf mir einen besorgten Blick zu, der sich nun in Erleichterung verwandelte. Und erst jetzt stellte ich fest, dass ich auf dem Boden lag.

,,Luke?", brachte ich hervor und er nickte.

,,Ja! Ist alles in Ordnung bei dir? Ich wollte nach dir sehen und dann habe ich dich auf dem Boden gefunden. Du warst ohnmächtig und das wohl ziemlich stark, denn wir haben dich einfach nicht wach gekriegt."

,,Wir?", wiederholte ich verwirrt, als auch schon die vertraute Stimme von Mara erklang.

,,Zum Glück bist du wieder zu dir gekommen, Emma. Luke hat uns alle förmlich in den Wahnsinn getrieben, weil er sich solche Sorgen gemacht hat. Bitte tu das, was auch immer du getan hast, nie wieder."

,,Mara, hör auf damit. Wir sollten lieber rausfinden, warum Emma das Bewusstsein verloren hat, anstatt hier gleich Forderungen und Anordnungen aufzustellen.", widersprach Han ihr mit einem Mal und ich stellte fest, dass alle um mich herumstanden und auf mich herabsahen.

Luke half mir auf die Beine und ich hatte das Gefühl, als wäre ich nach einem tiefen Schlaf aufgewacht. Zuerst fragte ich mich, ob ich das Ganze vielleicht nur geträumt hatte, aber dazu hatte es zu real gewirkt.

,,Geht es dir gut, Emma?", fragte Leia ruhig und ich war noch etwas benommen, aber sonst schon wieder vollkommen bei mir.

,,Ja, mir fehlt nichts."

,,Was ist denn passiert?", warf Luke in den Raum und ich zögerte.

Sollte ich ihnen erzählen, was passiert war? Einerseits wollte ich sie natürlich nicht anlügen, aber ich konnte ja selbst noch kaum glauben, was vorgefallen war. Ich wusste zwar, was ich gesehen hatte, aber was es zu bedeuten hatte...das wusste ich nicht. Und wir hatten schließlich schon genug Probleme, dir wir lösen mussten. Da wollte ich die anderen nicht noch mit verrückten Tagträumen belasten.

,,Ähm...ich weiß es ehrlich gesagt nicht mehr. Wahrscheinlich ist mir nur schwarz vor Augen geworden. Ich habe manchmal einen ziemlich empfindlichen Kreislauf.", erwiderte ich schließlich und der Droide L3 hatte wieder mal ein ganz großes Gespür für Einfühlsamkeit.

,,Diese jungen Leute sind noch alles Schwächlinge. Eine kleine Situation oder Aufgabe und schon sind sie damit so überfordert, dass es sie wortwörtlich umhaut."

Der Droide stolzierte Richtung Cockpit davon und Lando warf nur ein flüchtiges Entschuldigung in meine Richtung, ehe er L3 nachhetzte. Han grinste breit und zuckte mit den Schultern.

,,Naja, da es unserer Patienten ja offensichtlich wieder besser geht, sollten wir vielleicht lieber darüber sprechen, was wir als Nächstes tun wollen."

,,Ich dachte, das hätten wir geklärt: wir vernichten das Imperium!", antwortete Leia, aber nun wirkte Mara todernst.

,,Deine Eifrigkeit in allen Ehren, Leia...aber so einfach ist das nicht. Ihr könnt euch dem Imperium nicht stellennoch nicht jedenfalls."

,,Was soll das heißen? Ich dachte, wir sollen euch helfen, diese Welt zu retten.", meinte Luke und Mara seufzte.

,,Das stimmt auch, aber zuerst einmal müssen wir euch Dreien beibringen, wie ihr euch verteidigen könnt. Sonst werdet ihr keine Sekunde lang gegen Dark Kyra und ihre Legion bestehen können."

Tja, an ihren Worten war etwas Wahres dran. Wir waren schließlich Neuankömmlinge in dieser Welt und absolute Anfänger in Sachen Krieg oder Kampftechniken. Wie sollten wir da als Unerfahrene gegen eine mächtige Sith und ihr Gefolge antreten können?

,,Und was schlägst du jetzt vor? Willst du uns etwa alle im Kampf unterrichten? Das dürfte bei drei Schülern und einer Lehrerin etwas schwierig mit der Ausbildung werden.", sagte ich an Mara gewandt, woraufhin diese ziemlich nachdenklich wurde.

,,Nein, alleine schaffe ich das nicht. Aber vielleicht muss ich das auch gar nicht. Es gibt zwar kaum jemanden, der daran glaubtaber Gerüchten zufolge sollen ein paar einzelne Jedi überlebt haben. Den Legenden nach sind sie ins Exil geflüchtet und halten sich gut versteckt. Kein Wunder nach allem, was damals passiert ist."

,,Moment mal...es existieren noch Jedi? Ich dachte, es wurden alle ausgelöscht.", brachte Han verwirrt hervor und Luke räusperte sich.

,,Vielleicht haben ja wirklich welche überlebt. Ich meine, wenn alle meine Kollegen ermordet werden würden, dann würde ich als Jedi wahrscheinlich auch ins Exil flüchten."

,,Gute Schlussfolgerung, Luke! Du lernst schnell.", lobte Mara ihn und ich verspürte wieder ein missmutiges Gefühl gegen sie.

Mara himmelte Luke ja regelrecht an, denn sie schenkte ihm ein freudiges Lächeln und schien vor Stolz fast zu platzen. Und sehr zu meinem Leidwesen schien Luke das auch noch zu gefallen, denn er lächelte nun ebenfalls und ahmte eine kleine Verbeugung nach.

,,Vielen Dank, Miss Jade!"

,,Das hilft uns dennoch nicht wirklich weiter.", unterbrach Leia die Lobrede und schaute vielsagend in die Runde. ,,Ich meine, wenn ein paar Jedi wirklich überlebt haben und ins Exil gegangen sind...wie sollen wir sie dann finden? Sie wären wohl kaum ins Exil geflüchtet, wenn sie gewollt hätten, dass man sie findet."

,,Leia hat Recht! Das dürfte schwierig werden.", unterstützte Han die Aussage und nun sah ich Mara nachdenklich an.

,,Was ist mit dem dunklen Fluch? Könnten sie nicht auch von ihm betroffen sein? Du hast immerhin gesagt, er hat sich über die ganze Galaxis ausgebreitet."

,,Das stimmt zwar, aber er hat nur diejenigen befallen, die damals als Verräter gegen den Frieden entlarvt worden sind. Und wenn wir Glück haben, dann waren nicht alle Jedi Anhänger von dieser Verschwörung. Wir müssen wohl darauf hoffen und vertrauen, dass die Macht mit uns sein wird, wenn wir nach ihnen suchen."

Mara sah uns alle überzeugt an und schien mehr als entschlossen zu sein. Ich musste zugeben, dass ich den Gedanken sehr aufregend fand, vielleicht wirklich bald einem Jedi gegenüber zu stehen, aber ich fürchtete mich auch ein wenig. Diese Welt war so vollkommen anders als alles, was ich bisher erlebt hatte und die Tatsache, dass sie im Krieg stand, den wir auch noch beenden sollten...das machte das alles einfach unglaublich verrückt.

,,Dann sollten wir keine Zeit verlieren. Also, wie finden wir die Jedi?", wollte Han wissen und nun wirkte Mara etwas zerknirscht.

,,Tja, das ist der schwierige Teil. Unsere einzige Chance besteht darin, dass wir ihre Anwesenheit durch die Macht spüren und sie somit finden können."

,,Sagtest du gerade spüren?", wiederholte Luke und Mara nickte zustimmend.

,,So ist es! Jeder, der für die Macht empfänglich ist, kann seinesgleichen spüren und je stärker das Gefühl, desto näher das Ziel."

Luke, Leia und ich sahen uns unschlüssig an, denn dieser Vorgang klang ziemlich wage und es hörte sich nicht so an, als wäre er sonderlich von Erfolg gekrönt. Und die Galaxis war immerhin ziemlich riesigwie sollte man da ein paar Jedi per Bauchgefühl aufspüren?

,,Dann hoffe ich mal, dass du das hinbekommst.", meinte ich, aber Mara schüttelte den Kopf.

,,Oh, nein...nicht ich allein. Ihr Drei werdet mir helfen."

,,Wir?", kam es von uns Dreien gleichzeitig und Mara schnaubte ein wenig.

,,Was dachtet ihr denn? Dass ich das alleine mache? Ihr seid hier die Auserwählten und um euch auszubilden, brauchen wir die Hilfe der Jedi. Also geht in euch und versucht, sie zu aufzuspüren. Und habt keine Angst...die Macht wird euch leiten!"

Gerade wollte ich zum Widerspruch ansetzen, als auf einmal eine Erschütterung durch den Falken ging. Wir wurden fast zu Boden gerissen und sahen uns erschrocken an, als Han wutentbrannt in Richtung Cockpit brüllte.

,,Lando, was hast du mit meinem Schiff gemacht?"

,,Komm her, anstatt zu meckern. Ich brauche deine Hilfe.", kam es vom Cockpit und wir alle folgten Han, der von Lando und Chewie in Empfang genommen wurde.

,,Was ist passiert?"

,,So wie es aussieht, haben wir einen Triebwerkschaden.", erklärte Lando und drückte einige Knöpfe. ,,Wir müssen landen und zwar sofort, sonst fliegen wir bald alle in die Luft."

,,Und wo sollen wir bitteschön landen? Hier ist doch außer Weltall nichts weit und breit.", brachte Leia hervor, aber Han setzte sich auf den Sitz neben Lando, ehe er sich ebenfalls im Cockpit zu schaffen machte.

,,Das wollen wir doch erstmal sehen. Chewie, such nach naheliegenden Planeten oder Sternsystemen in unserem Umkreis. Irgendwas wird sich schon finden lassen."

Sein pelziger Kollege kam der Aufforderung nach und ich beobachtete, wie Chewie eine Art Scanner einschaltete. Dieser machte ein paar Scannungen und urplötzlich gab er einen kleinen Laut von sich.

Volltreffer!, gab Chewie in seiner Sprache von sich und ich warf einen Blick auf das Display.

,,Ähm, hier steht etwas von einem gewissen Dagobah System. Sagt dir das etwas?"

,,Eine Sumpflandschaft mit miesem Ausblick. Na, toll! Ausgerechnet das ist uns am Nächsten. Tja, wir nehmen was wir kriegen können.", murrte Han und warf uns einen flüchtigen Blick über die Schulter zu. ,,Setzt euch besser hin und schnallt euch an. Das wird kein Spaziergang!"

Wir kamen der Aufforderung nach und eilten zu den Plätzen, ehe wir uns alle anschnallten. Luke, Leia und ich waren unglaublich angespannt, während Mara hingegen hochkonzentriert wirkte und ich sah ihr an, dass sie irgendwas beschäftigte.

,,Ist was, Mara?", brachte ich hervor und sie zuckte ein wenig zusammen, als hätte ich sie aus der Starre gerissen.

,,Was? Nein...alles gut. Ich war nur gerade in Gedanken."

Bevor ich nachhaken konnte, gingen wieder Erschütterungen durch den Falken und ich hatte alle Mühe, nicht in Panik zu verfallen. Ich konnte Flüge noch nie leiden und dieser schien nun der reinste Höllenritt zu werden. Ganz gleich, wie lange diese ganze Rettungsmission in dieser Welt dauern würde...danach würde ich nie wieder ein Flugzeug oder Raumschiff betreten.

,,Das wird eine heftige Bruchlandung!", gab Luke von sich und Leia warf einen vorwurfsvollen Blick zu ihrem Bruder.

,,Bitte, Luke...reib uns jetzt nicht dein Wissen in Sachen Flugstunden unter die Nase. Das können wir echt nicht gebrauchen."

,,Ich wollte nur die Stimmung etwas lockern.", gab er zurück und ich klammerte mich regelrecht an meine Sicherheitsgurte, als der Falke steil nach unten steuerte.

,,Oh, Gott...ich hab da ein ganz mieses Gefühl!"

Der Falke wackelte und ein Alarmsignal ertönte im ganzen Schiff. So langsam bekam ich es echt mit der Angst zu tun und versuchte um jeden Preis ruhig zu bleiben. Und in diesem Moment wurde mir schlagartig klar, was für eine Bürde uns die Aufgabe als Auserwählte auferlegen würde.

Das Schicksal der ganzen Galaxis lag nun auf unseren Schultern und es setzten sicherlich viele Menschen ihre Hoffnungen in uns, wo sie uns doch nicht einmal kannten. Die Last der Welt würde auf uns liegen, bis wir diese Aufgabe erfüllt hatten oder an ihr zu Grunde gehen würden. Eine Bürde, der wir nicht mehr entkommen konnten und die mir fürchterliche Angst machte.

,,Gut festhalten! Wir landen jetzt!", rief uns Han aus dem Cockpit zu und nur wenige Minuten später, setzte der Falke holprig und krachend auf dem sicheren Erdboden auf.

Er schlitterte noch ein kleines Stück, bis er schließlich zum Stehen kam und wir alle aufatmen konnten. Ich verspürte unendliche Erleichterung und meine Knie waren so weich wie Wackelpudding, als ich die Gurte löste und bemerkte, dass auch Luke und Leia ziemlich blass um die Nase waren.

,,Eine Bilderbuchlandung!", warf ich sarkastisch in die Runde und Leia sah mich zweifelhaft an.

,,Vielleicht in der Kategorie Notlandungen! Aber ganz gewiss ohne Wiederholungsbedarf."

,,Naja, ein bisschen Action hat ja noch niemandem geschadet.", meinte Luke, als Han und Lando zu uns geeilt kamen.

,,Alle unverletzt?", wollte Lando wissen und Mara nickte zuversichtlich.

,,Nichts passiert! Aber wir sollten uns draußen zur Sicherheit umsehen, ob hier keine Gefahren auf uns lauern."

,,Okay! Dann geht ihr auf Patrouille und wir kümmern uns um den Falken.", ordnete Han an.

***

Niemand erhob Einwände dagegen und schließlich folgten wir Drei Mara nach draußen. Sie hatte ihr Laserschwert griffbereit und sah sich wachsam um. Und ich musste schon zugeben, dass Han nicht übertrieben hatte.
Das Dagobah System war wirklich die reinste Sumpflandschaft und es war teilweise so nebelig, dass man kaum die eigene Hand vor Augen sah. Dieser Ort war irgendwie unheimlich und doch verspürte ich das Gefühl, als würde eine eigenartige mystische Macht von ihm ausgehen.

,,Wieso müssen wir immer an solch schaurigen Orten landen?", brachte Leia hervor und Luke tätschelte ihr die Schulter.

,,Keine Sorge, Schwesterherz. Ich beschütze dich vor jedem Grizzly, der sich dir nähert."

,,Sehr witzig! Ich lache mich tot.", entgegnete Leia und ich musste schmunzeln.

,,Wo es hier sicherlich auch so viele Grizzlybären gibt. Da wirst du wohl viel eher auf Wookies treffen, Luke."

,,Umso besser. Dann lädt Chewie sie zum Kaffeekränzchen und das Problem ist aus der Welt geschafft."

Luke war voll und ganz in seinem Element und ich konnte nicht anders, als über seine Aussage zu grinsen. Selbst Mara entlockte es ein kleines Lächeln und wir stapften weiter durch den Sumpf. Nach ein paar Schritten jedoch, blieben Luke, Leia und ich gleichzeitig stehen und verharrten für einen Moment. Mara schien das zu bemerken, denn sie drehte sich zu uns um und sah uns verwirrt an.

,,Was ist los? Seht ihr etwas?"

Wir tauschten einen kurzen Blick und obwohl es verrückt klang, ich wusste ganz genau, dass wir das Gleiche spürten. Es war, als wären wir durch ein mystisches Band verbunden und was die beiden Geschwister spürtendas spürte ich auch.

,,Nicht direkt.", sagte Leia und ich sah zu dem dichten Nebel, wo ich eine Art Präsenz spüren konnte und ich wandte den Blick keine Sekunde von diesem Punkt ab.

,,Wir sind nicht allein!"

Luke und Leia sahen ebenfalls die ganze Zeit zu dem Nebel und nun folgte auch Mara unseren Blicken. Und als ein paar angespannte Minuten vergangen waren, trat auf einmal eine Gestalt aus dem dichten Nebel, woraufhin ich diese verwirrt in Augenschein nahm.
Es war ein kleines grünes Wesen, welches ziemlich lange spitze Ohren hatte, die sich zur Seite streckten und an jeder Hand drei Krallen, was wohl seine Finger waren. Das Wesen stützte sich auf seinen Gehstock ab und fing unsere Blicke auf, als ich spürte, wie ein gewisses Maß an Erleichterung und Hoffnung von ihm ausging, als es das Schweigen schließlich brach.

,,Willkommen auf Dagobah, Auserwählte. Lange auf euch gewartet...ich habe!"

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top