Die Größte aller Mächte


Die Größte aller Mächte

Mina PoV

Ich unterhielt mich gerade mit Padme über die alten Zeiten, als eine starke Erschütterung den Boden erbeben ließ. Völlig perplex sah sich Padme um und die Irritation stand ihr ins Gesicht geschrieben, während ich sogleich ein ungutes Gefühl hatte.
,,Was...war das denn?", brachte meine Freundin hervor, doch ich gab ihr keine Antwort.
Stattdessen eilte ich nach draußen, denn mein Instinkt sagte mir, dass die Erschütterung keineswegs durch eine Naturgewalt hervorgerufen worden war. Und meine Befürchtungen sollten sich bestätigen, als sich mir draußen ein entsetzliches Bild darbot.
Emma lag am Boden und hatte anscheinend das Bewusstsein verloren. Die schmale Felsplattform war von großen Rissen durchzogen und Obi-Wan wirkte vollkommen durch den Wind, als er sich gerade aufrappelte und zu unserer Tochter eilte. Auch Anakin und Luke kämpften sich wieder auf die Beine, denn allem Anschein nach, waren die Drei durch die Erschütterung zu Boden gegangen.
,,Emma!", rief Obi-Wan aus und eilte an die Seite unserer Tochter, als auch ich die beiden erreichte und neben Emma auf die Knie ging.
,,Was ist mit ihr? Was ist passiert?"
,,Beim Training hat sie durch irgendwas die Kontrolle verloren. Sie war vollkommen ruhig und hatte alles im Griff, aber dann...irgendwas muss sie aus der Fassung gebracht haben.", erklärte Obi-Wan und ich sah bestürzt auf unsere Tochter herab.
Was es auch gewesen war, was Emma aus dem Gleichgewicht gebracht hatte...es musste hohe Ausmaße gehabt haben. Denn ich hatte bereits schnell gemerkt, dass Emma im Grunde das ruhige Gemüt von Obi-Wan besaß und somit nicht so leicht aus der Fassung zu bringen war. Mein Mann versuchte nun alles, um Emma wieder zu Bewusstsein zu bringen und wirkte ebenfalls überaus erschüttert bezüglich dieser Wende.
,,Emma...bitte wach auf. Wir sind hier...es ist alles gut."
Seine sanfte Stimme versetzte mir wieder einmal eine Gänsehaut und ich umfasste das Gesicht von unserer Tochter, während ich verzweifelt auf sie sah. Dass Emma stark sein würde, das hatten wir ja schon im Vorfeld gewusst. Aber, dass sie so eine geballte Macht in sich trug...das überstieg selbst unsere Erwartungen und schien Anakin in allerhöchste Alarmstufe zu versetzen, als er und Luke uns erreichten.

,,Emma...geht's ihr gut?", wollte Luke sofort wissen und Obi-Wan konzentrierte sich immer noch darauf, unsere Tochter aus der Bewusstlosigkeit zu holen.
,,Wissen wir noch nicht."
,,Mit so etwas haben wir nicht gerechnet, aber das ändert einfach alles. Obi-Wan...sie ist viel stärker, als wir ursprünglich angenommen haben.", wandte Anakin ein und mein Mann hob abwehrend eine Hand.
,,Ja, das ist mir auch aufgefallen, Anakin. Doch viel wichtiger ist jetzt erstmal, dass Emma wieder zu Bewusstsein kommt."
,,Ich habe diese ungezähmte Macht nur ein einziges Mal zuvor gesehen...wir alle haben das. Sie besitzt die gleiche Macht wie sie, Obi-Wan...Emma ist der Macht von Sydney ebenbürtig!"
Die Worte von Anakin trafen mich bis ins Mark und mein Blick fand den von Obi-Wan. Wir sahen uns für einen Moment lang entsetzt an, doch dann fing mein Mann sich wieder und wollte gerade etwas erwidern, als Emma mit einem Mal wieder zu sich kam und erschrocken hochfuhr.
,,Emma, Schatz...alles ist gut. Du bist in Sicherheit...du bist bei uns.", brachte ich hervor und als sie sich selbst davon überzeugt hatte, beruhigte sie sich etwas.
Aber dennoch stand ihr die Furcht ins Gesicht geschrieben und ich wollte mir gar nicht ausmalen, was sie wohl gesehen hatte. Obi-Wan umfasste Emmas Gesicht, ehe er sie an sich zog und unendlich erleichtert wirkte.
,,Du hast uns vielleicht einen Schrecken eingejagt."
Auch ich schloss meine Arme um Emma und für einen kurzen Moment verharrten wir in der gemeinschaftlichen Umarmung. Ich war so froh, dass Emma allem Anschein nach soweit unverletzt war und konnte immer noch nicht fassen, was sich hier abgespielt hatte.
Als wir uns schließlich voneinander lösten, wirkte Emma jedoch immer noch verstört und zitterte am ganzen Körper. Während ich ihr beruhigend über den linken Arm strich, sah Obi-Wan unsere Tochter besorgt an und versuchte, zu ihr durchzudringen.
,,Was war denn los, Emma? Du bist vollkommen außer Kontrolle geraten. Was hast du gesehen?", wollte er wissen und Emma sah uns alle erschüttert an.
,,Dark Kyra...ich habe Dark Kyra gesehen."


Emma PoV

Noch immer saß mir der Schreck in den Gliedern und ich sah immer wieder das Gesicht von Dark Kyra vor mir. Ihre kalte Stimme hatte sich in mein Gedächtnis eigebrannt und obwohl sie nun nicht mehr präsent war, so vernahm ich immer noch ihr bedrohliches Flüstern. Sie hatte erneut zu mir gesprochen und irgendwie wurde ich aus ihr nicht schlau. Was wollte sie? Wollte sie mich nun vernichten oder auf ihre Seite ziehen? Oder wollte sie mich einfach nur so stark verunsichern und aus dem Konzept bringen, dass ich nicht im Stande war, meine Macht zu kontrollieren? Eins wusste ich immerhin mit großer Wahrscheinlichkeit...sie war unberechenbar!
,,Emma, willst du aufstehen?", fragte Luke auf einmal und ich nickte, als mir meine Eltern auch schon aufhalfen und der Blick meines Vaters war so eindringlich, dass ich gar nicht deuten konnte, was wohl gerade in seinem Kopf vor sich ging.
,,Dark Kyra...was will sie nur von dir?"
,,Ausgezeichnete Frage. Wir sollten die Antwort darauf besser herausfinden und zwar schnell, bevor so etwas noch einmal passiert.", kam es von Anakin und er musterte mich vielsagend, als meine Mutter ihn energisch ermahnte.
,,Anakin!"
,,Mina, du weißt genauso gut wie wir, wozu Sydney fähig ist...wozu sie schon als Jedi fähig war. Und jetzt? Eure Tochter scheint aus irgendeinem Grund genauso mächtig wie sie zu sein und wenn wir das nicht unter Kontrolle bringen können, dann könnte die ganze Sache nach hinten losgehen."
Anakin schien in allerhöchster Alarmbereitschaft zu sein und mir, zumindest in dieser Angelegenheit, nicht ganz zu vertrauen. Luke hingegen, sah seinen Vater vielsagend an und schien seine Meinung nicht zu teilen.
,,Sag das nicht, Vater. Emma ist stark und sie kann es kontrollieren. Alles was sie braucht ist etwas Zeit."
,,Ja! Und genau das haben wir nicht, Luke...Zeit. Wenn Sydney bzw. Dark Kyra erstmal zu ihr durchgedrungen ist, dann ist es bereits zu spät. Die dunkle Seite der Macht kann sehr verführerisch sein und wenn sie erstmal den ersten Einfluss genommen hat...dann ist es sehr schwer, sich ihr wieder zu entziehen. Besonders, wenn man so mächtig ist wie Emma oder eben...Dark Kyra!"

Die Worte von Anakin trafen mich bis ins Mark und sein Blick jagte mir eine Heidenangst ein. Und als ich nun spürte, wie alle Blicke auf mir lagen, wich ich zurück und ergriff die Flucht.
Ich hörte noch wie Luke meinen Namen rief, doch auch das hielt mich nicht zurück. Hastig rannte ich am Haus meiner Mutter vorbei und erreichte den kleinen Wald, der direkt dahinter lag, wo ich inne hielt und verzweifelt vor mich hin starrte.
War es schon so weit gekommen? Hatte sich die Dunkelheit bereits einen Weg zu mir gebahnt und ich hatte es nur nicht gemerkt? Dabei hatte ich doch so darauf geachtet, mich nicht davon verunsichern zu lassen, doch allem Anschein nach war der Vorfall auf der Dark Hollow schon genug gewesen. Dem Vorfall, wo mein Vater mich ebenfalls vor dem endgültigen Abgrund bewahrt hatte und es nicht einmal mehr wusste.
,,Emma!"
Ich zuckte zusammen und fuhr herum, als mein Vater auf mich zukam und sofort wich ich etwas zurück. Er blieb stehen und hob beschwichtigend die Hände, während er versuchte, mich zu besänftigen.
,,Es ist alles gut, Emma.", sagte er, doch ich schüttelte den Kopf.
,,Nein, es ist nicht alles gut. Anakin hat Recht! Ich bin gefährlich...für jeden von euch."
,,Das bist du nicht, Emma. Das eben war ein Machtschub, weil dich Dark Kyra aus dem Konzept gebracht hat.", erwiderte er und ich stand kurz vor einem Zusammenbruch.
,,Ja! Und genau so etwas dürfte doch gar nicht passieren, oder? Du bist doch selbst ein Jedi und normalerweise darf man doch gar nicht die Kontrolle verlieren. Das ist niemals gut."
Mein Blick ging zu Boden und ich traute mich gar nicht, meinem Vater in die Augen zu sehen. Denn ich fürchtete mich davor, möglicherweise Enttäuschung in seinem Blick zu sehen. Er hatte sich sicher eine Tochter gewünscht, die ihre Macht super unter Kontrolle hatte und das Erbe der Jedi weise antreten würde.
Und da war ich ja wohl das komplette Gegenteil von.

Alles in mir fühlte sich wie die Überreste eines zerbrochenen Spiegels an und das Scherbenmeer fügte mir innere Wunden durch scharfe Schnitte zu. Als ich auf einmal eine Hand auf meiner Schulter spürte, zuckte ich zusammen und sah auf, wo mein Vater nun direkt vor mir stand und mich eindringlich ansah.
,,Emma, jetzt hör mir bitte genau zu...du bist nicht gefährlich. Luke hat vollkommen Recht. Du brauchst einfach noch Zeit, um deine Macht kontrollieren zu können. Das kann kein Jedi von Anfang an, denn sonst bräuchte niemand eine Ausbildung. Und die dauert normalerweise Jahre...doch ihr versucht das alles in so kurzer Zeit zu lernen, weil wir keine Jahre dafür haben. Und natürlich wird Dark Kyra alles versuchen, um dich aus dem Konzept zu bringen und vielleicht sogar auf die dunkle Seite zu ziehen. Aber du kannst dem widerstehen und ich glaube, es ist gut, dass du ihrer Macht ebenbürtig bist. Denn von uns...könnte es keiner mit ihr aufnehmen...du hingegen schon.", brachte er hervor, aber ich war immer noch verunsichert.
,,Aber warum bin ich so stark? Ich meine...bis vor meiner Ankunft hier wusste ich nicht einmal, dass es so etwas wie die Macht überhaupt gibt...oder die Jedi. Warum bin ich dann so mächtig?"
Ich sah meinen Vater abwartend an, doch der schien darauf nicht wirklich eine Antwort zu wissen. Das entmutigte mich etwas, aber dann bekam ich doch noch eine Erklärung...allerdings nicht von meinem Vater.
,,Weil du unsere Tochter bist."
Ich sah auf und mein Vater drehte sich um, wo wir meine Mutter entdeckten, die auf uns zukam. Obwohl ich schon erwartete, in ihrem Blick etwas wie Verzweiflung, Enttäuschung oder gar Furcht zu sehen...so sah ich nichts dergleichen. Sie wirkte viel eher zuversichtlich und als sie uns erreichte, lagen in ihren Augen so viel Wärme und Zuneigung, dass ich mich gleich viel sicherer fühlte.
,,Damals...als das Orakel die Prophezeiungen der Auserwählten verkündet hat...da sprach es von der Größten aller Mächte. Es sagte, dass eine neue Hoffnung geboren werden würde, die mächtiger sein würde als alles andere. Zuerst konnte ich mir keinen Reim darauf machen, denn ich hätte ja auch niemals gedacht, dass dein Vater und ich eines Tages wirklich zusammen sein würden...geschweige denn, dass wir ein gemeinsames Kind haben würden...aber dann war ich mit dir schwanger und mir wurde alles klar: du bist diese Hoffnung, Emma! Du bist die Tochter eines Jedi und einer Auserwählten...deshalb bist du so mächtig, denn du bist aus der größten Macht entstanden, die man überhaupt haben kann...der Liebe und der Hoffnung."

Als meine Mutter mir das sagte, verspürte ich sofort ein gewisses Maß an Erleichterung. Offenbar hatte sie schon damals geahnt, dass ich stark sein würde und deshalb waren sie und mein Vater wohl auch weniger erschüttert von dem Vorfall, als Anakin und vielleicht auch die anderen. Und auch mein Vater schien das so zu sehen, denn er nickte zustimmend und warf mir dann ebenfalls zuversichtliche Blicke zu.
,,Deine Mutter hat Recht! Du brauchst deine Macht nicht zu fürchten, Emma...denn sie entstammt nicht der Dunkelheit...sondern dem Licht. Deine Macht ist durch und durch gut und Dark Kyra weiß das. Ich bin mir sicher, dass sie deshalb versucht hat, dich aus der Kontrolle zu bringen. Weil Licht schon immer die größte Schwäche der Dunkelheit war."
Ich wusste nicht warum, aber ich glaubte dies nun ebenfalls. Offenbar schien Dark Kyra aus diesem Grund ein gewisses Maß an Furcht vor mir zu haben, denn sie wusste bestimmt, dass ich sie besiegen konnte. Und wenn ich das konnte, dann konnte ich auch die Herrschaft des Imperiums beenden...gemeinsam mit Luke und Leia- wie das Orakel es vorhergesehen hatte. Mit neuem Mut und großer Hoffnung sah ich meine Eltern nun an und beschloss, dass ich genau dafür kämpfen würde. Für eine freie Galaxis ohne das Imperium. Für eine Welt...ohne die Sith und ohne ihre Dunkelheit.
,,Na, dann...möge die Macht mit uns sein!"

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