Der dunkle Fluch

Der dunkle Fluch

Emma PoV

Als wir in die Wirklichkeit zurückkehrten, entdeckten wir unsere Gefährten noch immer an der Stelle, wo wir sie zurückgelassen hatten. Sie warteten geduldig auf uns, allerdings schienen sie schon ein wenig besorgt zu sein. Ich wollte bereits aus dem Tempel auf sie zugehen, als Leia stehen blieb und sowohl ihren Bruder, als auch mich vielsagend ansah.

,,Wenn wir da jetzt rausgehen, dann gibt es kein Zurück mehr.", sagte sie und ich nickte zustimmend.

,,Ja...das stimmt. Aber wir haben beschlossen, dass wir es versuchen werden und das werden wir."

,,Gemeinsam sind wir stark...das sollten wir niemals vergessen!", pflichtete Luke bei und Leia nickte.

,,Also, gut! Gehen wir!"

Gemeinsam gingen wir aus dem Tempel und direkt auf die anderen zu. Bei Han und Lando zeichnete sich Erleichterung auf den Gesichtern ab, während Mara sichtlich neugierig wirkte. Chewie fackelte gar nicht lange, sondern kam auf uns zu und zog uns augenblicklich in eine pelzige Umarmung, die ich lachend über mich ergehen ließ.

,,Ja...wir haben dich auch vermisst, Chewie!"

,,Kaum zu fassen! Gerade mal ein paar Stunden weg und dieser Wookie feiert ein Wiedersehen des Jahrhunderts.", brummte L3 nur und Han sah uns erwartungsvoll an.

,,Alles in Ordnung bei euch? Ihr ward ziemlich lange weg."

Ich tauschte einen kurzen Blick mit Luke und Leia und die nickten nur. Zwar war es immer noch ziemlich verrückt und unglaublich, was uns eben widerfahren war, aber es war die Wirklichkeit gewesen. Zumindest...in gewisser Weise.

,,Ja, uns geht es gut.", versicherte Leia ihm schließlich und nun trat Mara vor, die eine ernste Miene an den Tag legte.

,,Was ist mit der Prüfung? Habt ihr sie absolviert?"

,,In der Tat...das haben wir!", sagte ich und L3 sah Lando skeptisch an.

,,Die sollen eine Prüfung abgelegt haben? In was bitte? Wer von ihnen am schnellsten den Weltuntergang herbeiführt?"

,,L3...bitte!"

Lando warf seinem Droiden einen vorwurfsvollen Blick zu und L3 verstummte. Dieser Droide war aber auch wirklich eine nervige Schreckschraube. Was hatten wir der eigentlich getan, dass sie uns so sehr verabscheute? War ja nicht so, dass wir das hier alles beabsichtigt hatten.

,,Also, wie ist es gelaufen?", nahm Han nun das Thema wieder auf und Luke seufzte ein wenig.

,,Tja, so wie es aussieht...hat man uns wirklich als eure Auserwählten bestimmt. Zumindest haben wir die Prüfung bestanden und haben einen kleinen Vortrag über unsere Bestimmung zu hören bekommen. Wenn man das als Bestimmung überhaupt bezeichnen kann."

Ich fing die erstaunten, aber auch unglaublich erleichterten Blicke von Han und Mara auf, während Lando einfach nur total dumm aus der Wäsche schaute. Das konnte ich ihm nicht einmal verübeln, denn die ganze Sache klang wirklich fast zu verrückt um wahr zu sein.

,,Hervorragend! Dann wäre das ja geklärt. Ich würde vorschlagen, wir sagen sayonara zu diesem Gruftie Planeten hier und schmieden woanders unsere Rebellionspläne."

Ohne auch nur auf eine Antwort zu warten, wandte sich Han von uns ab und begab sich auf den Rückweg zum Falken. Lando, L3 und Chewie folgten ihm augenblicklich und Mara wartete, bis wir uns der Truppe ebenfalls anschlossen. Tja, Leia hatte wohl Recht gehabt...jetzt gab es wirklich kein Zurück mehr.

***

An Bord des Falken brachte uns Han sicher von dem Planeten und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass dieser Ausflug uns alle auf mysteriöse Weise verbunden hatte. Luke, Leia und ich hatten immerhin ein Versprechen gegeben und dies würden wir nun in die Tat umsetzen müssen. Ich hoffte nur, dass uns diese ganze Aktion am Ende nicht noch das Leben kostete.

,,Mara, kann ich eine Frage stellen?", warf Luke mit einem Mal in den Raum und sie horchte auf, ehe sie auffordernd nickte.

,,Sicher, Luke. Worum geht es?"

,,Nachdem wir die Prüfung bestanden haben...da hatten wir Drei...eine äußerst skurrile Begegnung mit einem verstorbenen Jedi. Und er hat uns ungefähr das Gleiche gesagt, was wir auch schon von euch gehört haben. Aber er sagte auch noch etwas anderes. Weißt du etwas über einen dunklen Fluch, der über der Galaxis liegen soll?", brachte Luke hervor und all unsere Blicke richteten sich nun auf Mara.

Sie schwieg und sah uns ausdruckslos an. Oder zumindest versuchte sie, keinerlei Regung zu zeigen. Aber dennoch konnte ich ihr ansehen, dass sie durchaus etwas zu wissen schien, aber es war ihr offenbar unangenehm darüber zu reden.

,,Mara, wenn wir euch helfen sollen die Galaxis zu retten...dann sollten wir doch alles Nötige dafür wissen, oder?", unterstützte ich Lukes Frage und endlich rückte Mara mit der Sprache aus.

,,Nun...viel sagen kann ich euch dazu leider nicht. Alles was ich weiß ist, dass damals wohl tatsächlich ein dunkler Fluch ausgesprochen wurde. Was er genau bewirkt hat, das weiß niemand. Es gibt allerdings viele Gerüchte."

,,Was für Gerüchte?", hakte Leia nach und Mara strich sich ihre roten Haare zurück.

,,Nun, man erzählt sich, dass die einstigen Helden von damals durch diesen Fluch verbannt worden sind. Angeblich befinden sie sich alle an unbekannten Orten und sind auf mysteriöse Art und Weise dort gefangen."

Ich staunte nicht schlecht. Das klang ja ziemlich schrecklich und ich mochte mir gar nicht ausmalen, wie sich die verbannten Helden wohl fühlen mussten, sollten diese Gerüchte wirklich der Wahrheit entsprechen. Aber konnte es sowas denn wirklich geben? Konnte es einen Fluch geben, der Einen dazu zwang, an einem Ort gefangen zu sein und nichts tun zu können? Das klang ja fast schon nach einem Schicksal, welches schlimmer war als der Tod.

,,Hat man denn je versucht, die Wahrheit herauszufinden?", meinte Luke und Mara zuckte mit den Schultern.

,,Das weiß ich nicht. Es gibt so viele Mythen und Gerüchte über diesen Fluch, dass ich ihn inzwischen irgendwie selbst für ein Ahnenmärchen halte."

,,Aber warum sollte jemand so etwas Grausames erfinden?", widersprach ich, woraufhin sich die Miene von Mara verfinsterte.

,,Um den Menschen Angst zu machen, Emma. Und ein dunkler Fluch ist eine ziemlich gute Möglichkeit dafür. Das Imperium ist überhaupt erst so mächtig geworden, weil es kaum noch Menschen gibt, die sich ihm widersetzen. Sie fürchten sich zu sehr vor Dark Kyra und dem Imperator. Ganz zu schweigen von der schwarzen Legion."

,,Die schwarze Legion? Was ist das?", fragte Leia irritiert und Mara zögerte einen kurzen Moment, ehe sie uns die Antwort lieferte.

,,Die schwarze Legion besteht aus einer Gruppe von Schülern. Schülern, die von Dark Kyra persönlich ausgebildet werden. Sie will sie so mächtig machen, wie sie selbst es ist und dann werden sie zu ihrem persönlichen Gefolge. Versteht ihr? Dark Kyra allein ist schon eine riesige Bedrohung. Könnt ihr euch vorstellen was passiert, wenn sie auch noch eine eigene Armee von Sith-Kriegern hinter sich aufstellt?"

Die Worte von Mara erschütterten mich bis ins Mark und ich war restlos überfordert. Imperator...Dark Kyra...schwarze Legion und obendrein noch ein dunkler Fluch? Ich wusste noch nicht genau wofür uns das Schicksal hier auserwählt hatte, aber es war ohne Zweifel nichts Gutes, dem wir uns entgegen stellen mussten.

***

Einige Zeit später saß ich in einem abgelegenen Raum und starrte gedankenverloren vor mich hin. Es ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, was Mara über diesen Fluch gesagt hatte und obwohl ich die einstigen Helden der Galaxis ja nicht einmal kannte, so weckte ihr Schicksal tiefes Mitgefühl in mir.

Von einem Fluch verbannt zu werden, der auch noch die Zeit anhielt und das Leiden somit ewig währen ließ...ich konnte mir kaum vorstellen, dass es ein schlimmeres Schicksal gab. Zwar hätte ich natürlich zu gerne gewusst, wer alles unter diesem dunklen Fluch stand, aber darauf hatten Mara und auch die anderen leider keine Antwort gehabt. Und auch nicht darauf, wer den Fluch geschaffen hatte. Kein Wunder, denn alle hielten ihn ja offenbar für einen Mythos, aber irgendwas in mir sagte mir, dass er ganz und gar nicht ein Mythos war.

,,Hey!"

Ich drehte mich um, als Leia auf einmal den Raum betrat und mich fragend ansah.

,,Darf ich reinkommen?"

,,Sicher!", erwiderte ich und sie schloss die Tür hinter sich, ehe sie mich prüfend musterte.

,,Geht es dir gut, Emma? Ich meine...das alles war heute ganz schön viel. Mit der Prüfung und dann dieser Jedi..."

,,Ja, war es...aber...mir gehts gut, Leia.", versuchte ich sie zu beruhigen und sie nickte verständlich.

,,Okay. Dann ist ja gut!"

Einen kurzen Moment schwiegen wir und ich sah aus dem Fenster in die weite Galaxis. Es war ein außergewöhnlicher Anblick und manchmal dachte ich immer noch, ich würde träumen. Aber es war kein Traumes war die Wirklichkeit und in dieser wusste ich nicht, was uns nun erwarten würde.

,,Ziemlich verrückt das alles...oder?", nahm Leia unser Gespräch wieder auf und ich verschränkte die Arme vor der Brust.

,,Was meinst du?"

,,Naja...so langsam glaube ich wirklich, dass es alles Schicksal ist. Ich meine...so viele Zufälle können gar nicht passieren. Erst begegnen wir uns...dann...diese Mumie...die uns in diese Welt hier bringt...dann das Imperium und Dark Kyra...vielleicht haben du und Luke Recht. Vielleicht finden wir die Antworten auf unsere Fragen wirklich hier. Was unsere Vergangenheit betrifft...wer wir wirklich sind und unsere Eltern...vielleicht sollte es alles so kommen.", erklärte Leia und ich wusste zunächst nicht, was ich darauf sagen sollte.

Sie hatte ohne Zweifel Recht, denn das alles konnte kein Zufall sein. Ob es nun wirklich Schicksal war, das konnte keiner von uns wissen und ich fragte mich, ob wir in dieser Welt wirklich all unsere Fragen beantworten konnten.

,,Tja...es gibt wohl nur eine Möglichkeit, um das herauszufinden.", entgegnete ich und zuckte mit den Schultern. ,,Obwohl das alles wirklich ziemlich verrückt ist."

,,Ja...ist es!", meinte Leia zustimmend und wir beide schmunzelten, ehe ich sie vielsagend ansah.

,,Ich muss immer wieder daran denken, was Mace Windu gesagt hat...über Dark Kyra. Sie war mal eine Jedi...und jetzt ist sie...eine Sith. Ich frage mich nur, was Einen dazu bringt, sich zu so einem Monster zu entwickeln. Zwar kenne ich sie gar nicht, aber...es ist mir ein Rätsel, wie man so grausame Dinge tun kann."

Leia sah mich ruhig an und schien über meine Worte nachzudenken. Ich wüsste wirklich zu gerne, was Dark Kyra zu diesem Monster gemacht hatte, aber das würde ich wohl nie erfahren.

,,Weißt du, Emma...es gibt viele Dinge, die unsere Entscheidungen im Leben beeinflussen. Sowohl gute...als auch schlechte. Ich schätze, manche Menschen können einfach besser damit umgehen und andere wiederum nicht. Mein Pflegevater hat immer gesagt...der einfache Weg ist meistens verkehrt und er hat Recht. Du hast es immerhin selbst gesagt! Wir hätten wieder in unsere Welt zurückkehren und das alles hier vergessen können. Aber es wäre nicht richtig gewesen! Und, wer weiß...vielleicht bringt unsere Entscheidung hierzubleiben...uns der Bestimmung dieser Auserwählten schon ein Stück näher. Ich glaube zwar immer noch nicht, dass wir diese Auserwählten sind...aber...vielleicht können wir es werden!"

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