Das Imperium schlägt zurück

Das Imperium schlägt zurück

Emma PoV

Ich befand mich an einem düsteren unheimlichen Ort. Der Himmel war blutrot, die Lava kochte unten und zog sich pulsierend durch die Landschaft, während die Finsternis in jedem einzelnen Winkel zu spüren war. Und ich war nicht allein an diesem Ort, denn mein Blick richtete sich auf zwei fremde junge Frauen, die sich von Angesicht zu Angesicht gegenüberstanden.

,,Wegen den beiden Jedi?", herrschte die rothaarige Frau die andere vor ihr an und diese warf ihr einen verzweifelten Blick zu.

,,Wegen dem, was du getan hast und dem, was du noch vorhast. Hör auf mit diesem Wahnsinn! Du brauchst all diese Macht nicht. Komm zurück und es wird alles wieder gut. Ich verspreche es!"

,,LÜGNERIN!", schrie die Rothaarige sie an und in diesem Moment fuhr die braunhaarige junge Frau herum.

Ich erspähte einen dunkelblonden jungen Mann, der dunkel gekleidet war und ein Lichtschwert an seinem Gürtel trug. Mit entschlossenen Schritten trat er die Rampe des Raumschiffes herunter und die junge Frau sah die Rothaarige entsetzt an.

,,Nein!"

,,Du bist auf seiner Seite! Du hast ihn hergebracht, damit er mich tötet.", fauchte die Rothaarige und richtete in diesem Augenblick ihre rechte Hand gegen ihre brünette Gegnerin.

Diese rang nach Luft und begann am ganzen Leib zu zittern. Der junge Mann rief der Rothaarigen noch etwas zu, aber ich konnte es nicht verstehen. Und dann brach die junge braunhaarige Frau unter der dunklen Macht zusammen und ich wurde zurück katapultiert.

***

Erschrocken riss ich die Augen auf und fuhr nach oben. Mein Herz raste und ich spürte, wie ich am ganzen Leibe zitterte, als ich mich hektisch umsah. Ich befand mich in meinem Bett im Zimmer auf dem Falken. Der grausame düstere Ort um mich herum war verschwunden und obwohl mir langsam aber sicher klar wurde, dass dies eben nur ein Traum gewesen war, so fühlte es sich dennoch sehr real an.

Langsam beruhigte sich mein Herzschlag wieder und ich strich mir meine blonden Haare zurück, die mir ins Gesicht fielen. Warum hatte sich dieser Traum so real angefühlt? Es hatte ja fast den Anschein gemacht, als wäre ich wirklich dabei gewesen, aber das war unmöglich. Ich hatte weder die rothaarige noch die braunhaarige Frau je zuvor in meinem Leben gesehen und konnte sie daher unmöglich kennen. Gut, diese Rothaarige war mir schon öfter in meinen Träumen erschienen oder zumindest in einer Art Vision, aber das hatte doch nichts zu bedeuten. Also warum träumte ich immer wieder von ihr?

Mit einem Mal wurde die Tür aufgerissen und ich erkannte Luke, der in mein Zimmer platzte und mich erschrocken ansah. In seiner rechten Hand hielt er das violette Laserschwert von Mara und sah mich regelrecht entgeistert an.

,,Emma, ist alles in Ordnung? Ich habe dich schreien gehört.", brachte er völlig außer Atem hervor und ich winkte ab, um ihn zu besänftigen.

,,Mir gehts gut, Luke. Es war...nur ein Albtraum. Entschuldige bitte, dass ich dich geweckt habe."

Meine Aussage schien Luke zu beruhigen, denn er deaktivierte das Laserschwert und ich spürte, wie er sich entspannte. Allerdings zeichnete sich nun Besorgnis auf seinem Blick ab und er musterte mich prüfend.

,,Willst du mir von dem Traum erzählen? Er muss ja schrecklich gewesen sein, wenn du deswegen schreist.", sagte er und ich zögerte einen Moment, ehe ich über meinen Schatten sprang.

,,Ehrlich gesagt...es war ziemlich unheimlich."

Luke war verwirrt und runzelte die Stirn. Ich setzte mich aufrecht hin und er trat etwas näher heran, ehe er sich auf die Bettkante setzte. Mit eindringlichen Blicken musterte Luke mich, doch ich sah ihn nicht an, als ich ihm den Traum schilderte.

,,Luke...denk jetzt bitte nicht, ich wäre verrückt...aber...ich sehe...Dinge.", setzte ich an und er blieb vollkommen ruhig.

,,Was für Dinge?"

,,Irgendwelche...Ereignisse. Sie wirken so unglaublich real und es fühlt sich fast so an, als wäre ich dabei gewesen. Aber das ist unmöglich! Ich meine, ich war doch noch nie hier in dieser Welt. Wie könnte ich dann an diesen Orten gewesen sein und müsste ich mich dann nicht daran erinnern?"

Ich wusste nicht mehr weiter und verbarg mein Gesicht in den Händen. Es war alles so verwirrend und irgendwie machte es mir auch Angst. Aber ich durfte mich davon nicht unterkriegen lassen, denn das würde mich nur auf den falschen Weg bringen.
Luke schwieg und schien über meine Worte nachzudenken. Denn er wirkte ziemlich nachdenklich und ich beobachtete ihn einen kurzen Moment lang. Doch dann hellte sich seine Miene ein wenig auf und er sah mich vielsagend an.

,,Vielleicht...war es ein früheres Leben. Ich meine, sowas soll es ja geben. Zwar habe ich bisher nicht daran geglaubt, aber nach allem, was uns mittlerweile widerfahren ist, würde es mich nicht wundern.", meinte er, doch ich sah ihn skeptisch an.

,,Früheres Leben? Also ich weiß nicht...das klingt irgendwie...verrückt."

,,Ist das alles hier denn nicht verrückt?", widersprach Luke und schmunzelte ein wenig. ,,Sieh dich um, Emma. Wir befinden uns in einem anderen Universum, jenseits unserer Vorstellungskraft und suchen nach Jedi-Rittern, die eine unsichtbare Energie als Macht benutzen. Und wir selbst, sind Auserwählte, die eine Welt retten sollen, die sie vorher überhaupt nicht gekannt haben."

Tja, damit war ich überstimmt. Luke hatte Recht und ich konnte nicht leugnen, dass das alles hier wirklich verrückt war. Aber trotzdem glaubte ich nicht wirklich, dass ein früheres Leben die Erklärung für meine mysteriösen Träume sein sollte. Und es erklärte auch nicht diese geheimnisvolle Frau, die mich darin immer heimsuchte.

,,Da ist noch etwas.", fügte ich hinzu und als Luke mich abwartend ansah, fuhr ich unbeirrt fort. ,,Erinnerst du dich an die Gestalt, welche die Macht angenommen hat? Nun, diese Frau sehe ich...immer und immer wieder. Es ist, als würde ich sie kennen, aber ich bin ihr noch nie zuvor begegnet. Zumindest nicht im wahren Leben."

Ich konnte selbst kaum glauben, was ich da eben gesagt hatte, aber es war die Wahrheit. Und je mehr ich darüber nachdachte, desto verrückter wurde das Ganze. Was hatte diese rothaarige Frau bloß an sich, dass ich sie immerzu sehen musste?

,,Das ist in der Tat eigenartig.", stimmte Luke mir zu. ,,Ich weiß nicht, warum du diese Dinge und diese Person siehst, Emma...aber ich glaube, es ist kein Zufall. Anscheinend will dir...irgendjemand was damit sagen."

,,Und wer bitte?"

Die Frage blieb offen, denn mit einem Mal gab es eine ungeheuerliche Erschütterung. Der Falke erzitterte und ich stürzte mit Luke zu Boden, wo ich für einen kurzen Moment benommen liegen blieb. Aber Luke rappelte sich bereits auf und zog mich auf die Beine.

,,Emma, steh auf.", rief er und ich sah erschüttert um mich.

,,Was war das?"

,,Ich weiß es nicht, aber wir müssen hier weg.", äußerte er und wir eilten aus dem Raum, als auch schon ein alarmierendes Geräusch ertönte und Mara aus ihrem Zimmer geplatzt kam.

,,Was ist hier los?", brachte Leia hervor, die zu uns stieß und Mara knurrte energisch.

,,Das Imperium! Sie greifen uns an."

,,Was? Wie konnten die uns finden?", entgegnete ich und sie sah mich vielsagend an.

,,Die sind zwar nicht nett, aber dafür leider sehr intelligent. Sie haben uns sicher irgendwie aufgespürt und jetzt wollen sie uns in Einzelteile zerlegen."

,,Dann müssen wir sie erledigen, bevor sie uns vernichten.", wandte Luke ein, als Leia ihren Bruder entgeistert ansah.

,,Und wie soll das gehen? Das Imperium hat unzählige Soldaten und wir sind nur eine kleine Truppe. Die werden uns abschlachten und auch noch herzhaft darüber lachen."

Als hätte das Imperium diese Worte gehört, wurde der Falke erneut durch eine Erschütterung durchgerüttelt und nun ertönte die unverkennbare Stimme von Han aus dem Cockpit.

,,Lando, du musst an die Geschütze. Feuer gemeinsam mit Chewie alles ab, was wir haben. Luke, komm her. Ich brauch dich hier."

Sofort eilte Luke ins Cockpit und warf Mara im Vorbeilaufen ihr Laserschwert zu, welches sie mühelos auffing. Leia und ich warfen uns unsichere Blicke zu, denn mir wurde schon beim Gedanken an das Imperium ganz anders. Aber ich wollte auch nicht kampflos aufgeben und folgte daher Luke kurzer Hand ins Cockpit.
Als ich ankam, hatte Luke bereits auf dem Sitz des Co-Piloten Platz genommen und Han deutete ihm in rasanter Geschwindigkeit an, welche Knöpfe er zu drücken hatte.

,,Wir werden so schnell wie möglich verschwinden. Mit Lichtgeschwindigkeit!", brachte er hervor und ich sah ihn unsicher an.

,,Ist das überhaupt möglich, wenn sie uns so sehr in Beschuss nehmen?"

,,Tja, es gibt nur eine Möglichkeit, um das herauszufinden.", erwiderte Han und auf einmal erklang die unverkennbare mechanische Stimme von L3.

,,Wir sollten diese Typen kalt machen, bevor sie es mit uns tun."

,,Klar! Weil das ja auch so einfach ist.", raunte ich ihr entgegen und der Droide starrte mich an.

,,Wohl noch nie einen Kampf geführt, was? Ich wusste es! Diese irdischen Wesen sind nichts als Dummköpfe."

Mir fiel die Kinnlade runter und ich war kurz davor, dem Droiden den Schaltkreis umzudrehen, als Mara meinen Namen rief. Ich wandte mich von L3 ab und eilte zurück zu ihr und Leia.

,,Emma, wir müssen uns eine Strategie überlegen.", erklärte Mara und ich seufzte.

,,Tja, das dürfte überflüssig sein. Han will uns mit Lichtgeschwindigkeit hier raus bringen, während Landos durchgeknallter Droide uns dem Imperium praktisch auf dem Silbertablett serviert, sollte sie wirklich einen Kampf anzetteln."

,,Na, großartig! Und was machen wir jetzt?", entgegnete Leia, während sie die Arme vor der Brust verschränkte und uns abwartend ansah.

Doch ihre Frage blieb unbeantwortet, da der Falke auf einmal erzitterte und dann erstarrte, als hätte man die Zeit angehalten. Das Schiff bewegte sich keinen Zentimeter mehr und ich sah unsicher zu Mara.

,,Was hat das zu bedeuten?"

Anstatt mir zu Antworten, eilte die Jedi zu einem Fenster. Leia und ich folgten ihr und nun entgleiste mir jegliche Gesichtsfarbe. Vor uns war ein gigantisches Raumschiff aufgetaucht, gegen das der Falke wie ein Miniaturschiff wirkte. Es gehörte zweifellos zum Imperium und nun legte sich ein Schatten über das Gesicht von Mara.

,,Sie haben uns erfasst!"

,,Und was heißt das?", fragte Leia unsicher, während Mara den Blick keine Sekunde lang von dem Schiff abwandte.

,,Zwei Möglichkeiten! Entweder, sie holen uns an Bord und wir werden unserem schlimmsten Albtraum gegenüber stehen oder sie kommen auf unser Schiff und töten uns gleich."

,,Mir gefällt keine der Optionen.", sagte Leia und ich sah auf das gigantische Schiff, welches uns eindeutig in die Falle gelockt hatte.

,,Ich hab da ein ganz mieses Gefühl!"

Das Krachen am Falken ließ uns alle herumfahren und eine Sirene ertönte. Wir eilten sofort in die Richtung, als uns bereits der Rest unserer Gefährten entgegen kam.

,,Sie werden uns entern.", rief Han aus und Lando hatte bereits einen Blaster gezückt.

,,Dann bereiten wir ihnen einen gebührenden Empfang."

,,Also einfach drauf los ballern? Das ist der geniale Plan?", gab Leia kritisch zurück, woraufhin L3 sie herausfordernd musterte.

,,Hast du 'ne bessere Idee, Schätzchen?"

Darauf wusste Leia keine Antwort und ich hatte auch keine Ahnung, was wir sonst tun sollten. Auf keinen Fall wollte ich auf dieses riesige Schiff, welches möglicherweise noch von Dark Kyra kommandiert wurde, die uns sicher nur zu gerne in Empfang nehmen würde, um uns anschließend kaltblütig abzuschlachten.
Mara hingegen, schien noch ein Ass im Ärmel zu haben, denn sie wandte sich auf einmal entschlossen an Han.

,,Hey, Solo! Hat Euer Schiff einen Bunker?"

,,Einen Bunker?", wiederholte Han ungläubig, woraufhin Mara mit den Augen rollte.

,,Ein Geheimversteck! Wie Ihr schon sagtet...sie werden uns entern und das könnte übel ausgehen. Wir müssen die Auserwählten in Sicherheit bringen, was es auch kostet. Ihr Leben ist wichtiger als unsers."

Völlig perplex starrte ich Mara an, denn ich konnte kaum glauben, was ich da gehört hatte. Aber Han schien das ernsthaft in Erwägung zu ziehen, denn er überlegte kurz und nickte dann.

,,Ja, es gibt ein Versteck. Aber es ist ziemlich kompliziert zu öffnen. Bevor die 3 das schaffen, hat das Imperium uns in Ketten gelegt."

,,Dann schafft Ihr sie hier weg und bleibt bei ihnen. Sorgt dafür, dass den Auserwählten nichts passiert. Das Imperium übernehmen wir.", ordnete Mara an und entfachte damit den Kampfgeist von L3.

,,Rebellion!"

Bevor Luke, Leia und ich auch nur irgendwie reagieren konnten, setzte Han den Plan von Mara in die Tat um. Er zerrte uns mit sich und als wir den Gang nach hinten liefen, hörten wir einen lauten Knall, was wohl bedeutete, dass sie den Falken nun geentert hatten.
Wir rannten Han nach und dieser hielt vor einer Wand, die genauso aussah, wie alle anderen. Er tippte darauf herum und ich erkannte eine Art Zahlenfeld, welches allerdings so schwach aufleuchtete, dass es kaum zu sehen war. Kurz darauf öffnete sich die Tür und Han sah uns auffordernd an.

,,Los, rein da!"

Er scheuchte uns in den kleinen Raum und schlüpfte hinter uns hinein, ehe er die Tür von innen schloss. Mir schlug das Herz fast bis zum Hals und mir gefiel es nicht, dass wir die anderen zurückgelassen hatten. Sie setzten ihr Leben für uns aufs Spiel und das fand ich nicht richtig.

,,Wir müssen den anderen helfen, Han.", sagte Luke, als hätte er meine Gedanken gelesen, aber Han warf ihm nur einen vielsagenden Blick zu.

,,Das können wir nicht. Mara hat Recht! Ihr Drei...ihr seid die einzige Hoffnung von uns allen. Die ganze Galaxis verlässt sich auf euch und darauf, dass ihr das Imperium besiegen werdet. Aber das könnt ihr nicht schaffen, wenn ihr tot seid."

,,Also tun wir gar nichts, während die anderen möglicherweise sterben?", zischte ich und Han funkelte mich an.

,,Uns bleibt leider keine Wahl, Lady! Wir müssen darauf vertrauen, dass die anderen überleben werden."

Seine Worte klangen nicht sehr überzeugend, aber mir blieb nichts anderes übrig, als sie zu akzeptieren. Denn Han war der Einzige, der die Kombination des Codes für die Tür kannte und somit waren wir jetzt praktisch seine Geiseln. Aber dieses Problem wurde zur Nebensache, als Nebel unter der Tür hindurch kam und sich im Raum ausbreitete.

,,Was ist das?", flüsterte Leia alarmiert und Han sah uns entsetzt an.

,,Betäubungsgas!"

,,Wissen sie etwa, dass wir hier drin sind?", brachte ich erschüttert hervor, aber Han schüttelte den Kopf.

,,Nein! Aber sie wissen, dass die anderen an Bord sind."

Ich wollte noch fragen, was das zu bedeuten hatte, aber diese Frage blieb mir verwehrt. Denn ich spürte, wie sich langsam aber sicher, alles begann zu drehen und die Sterne begannen vor meinen Augen zu tanzten. Und ehe ich mich versah, ging ich mit den anderen zu Boden und alles, was mich in Empfang nahm, war die tiefe endlose Finsternis.

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