Kapitel 72: Des Rätsels Lösung
Hey ihr Lieben ❤️,
Ich hoffe das Kapitel gefällt euch, aber sagt mir bitte wenn es zu langweilig oder zu wenig Drama ist, ich habe so etwas noch nie geschrieben....
Ich widme es traumleserin_
LG minervasmaedchen
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Mit einem furchtbar grässlichen Schrei löst sich Lord Voldemort endgültig in Luft auf und Harrys und auch mein Zauberstab fällt klappernd zu Boden.
Es herrscht Stille.
Schlimme Stille.
Eine nahezu erdrückende Ruhe.
Stille mit Ausnahme des stetigen Tropfgeräuschs der Tinte, die immer noch langsam aus dem Tagebuch des Bösen heraussickert.
Der Giftzahn des Basilisken hat ein riesiges, knisterndes Loch einfach mitten hindurchgebrannt.
Ich kann es gar nicht begreifen.
Ich realisiere es einfach nicht.
Ich möchte es nicht realisieren.
Ich kann es nicht glauben.
Ich möchte schreien, klagen, toben, aber ich kann nicht.
Stumm sinke ich auf die Knie.
Tränen rollen langsam über meine Wangen, doch ich kann nichts sagen.
Harry erhebt sich schwerfällig und richtet sich gerade auf.
Am ganzen Leib zitternd sammelt er unsere beiden Zauberstäbe vom Boden und den Sprechenden Hut auf, geht dann zur riesigen Schlange und zieht das Schwert mit einem gewaltigen Ruck aus dem Maul der Schlange raus.
Dann kommt er wieder zu mir zurück.
Als Harry sich zu mir auf den Boden setzt und mich vorsichtig umarmt, ist es vollends um mich geschehen.
Die Tränen laufen immer schneller und immer mehr über meine Wangen. Laut schluchze ich und kralle mich fast schon an Harry fest.
"Warum Cleo? Waruuuuuum? Warum hat er sie umgebracht? Sie konnte doch am allerwenigsten dafür! Ich bin schuld. Ganz alleine. Ich bin Schuld am Tod einer meiner besten Freundinnen. Ich bin hier das Monster. Ich hätte an ihrer Stelle sterben sollen, nicht sie. Sie konnte doch gar nichts dafür."
Weinend und außer mir vor Wut und Trauer vernebeln mir meine eigenen Tränen die Sinne.
Harry sagt nichts, doch stumme Tränen rennen ihm ebenfalls auch die Wangen nach unten.
Doch er umarmt mich auch kräftig und lässt mich gar nicht mehr los, bis wir ein schwaches Stöhnen vom Ende der Kammer vernehmen.
Harry dreht den Kopf nach dem Geräusch und ihm stockt der Atem fast.
"Ginny? Du lebst!", höre ich ihn fassungslos und erleichtert gleichzeitig sagen.
So schnell können wir gar nicht schauen bis Ginny sich aufgesetzt hat und vorsichtig und immer noch leicht schwankend auf uns zukommt.
"Harry, ach Harry...Anastasia....ich wollte es euch.....b-b-beim Frühstück s-sagen, aber k-konnte es nicht....w-w-was wenn Percy....ich war's....i-ich hab es geöffnet.....ich habe....aber ich w-w-wollte nicht....Riddle h-hat mich geholt...wo ist der B-Basilisk und R-Riddle? Das letzte, an das ich m-m-mich erinnerten kann..."
Als Harry ihr leise erklärt, dass Riddles und der Basilisk besiegt sind, atmet sie auf, doch als sie Cleo so leblos auf dem Boden liegen sieht, füllen sich ihre großen, braunen Augen sofort wieder mit Tränen.
Zitternd setzt sie sich neben mich und umarmt mich scheu.
"Natürlich", murmle ich.
"Jetzt ergibt alles einen Sinn. Sogar das letzte, verdeckte, grausame Detail ist jetzt klar.", sage ich und schaue voller Schuldgefühle erneut zu Cleo, obwohl ich den Anblick kaum mehr ertragen kann.
Das schlechte Gewissen nagt an mir, schlimmer als ein Dementor, der eine gute Seele zerstört.
"Nastia, was meinst du?", fragt Harry leise.
"Du musst dich zu entscheiden zwischen Leben und Tod,
denn jemand wird überleben, obwohl nicht gewollt und jemand wird sterben einen heroischen Tod.
Erbin, es liegt immer noch an dir, das Unheil abzuwenden und doch ist dir Merlin wohlgesonnen.
Du hast ein Opfer zu bringen, das deinem edlen Namen würdig ist.
Gib dein Wesen, deine Seele und deinem Geist auf, um deine Freunde zu retten.
Wenn du bereit bist, alles zu geben, kannst du einen Unschuldigen vor dem Tode bewahren und mehr als ein junges Leben retten.
Doch Erbin, du musst dich dafür entscheiden zwischen Leben und Tod.", sage ich monoton.
"Was redest du da Nastia?", fragt Ginny irritiert.
"Harry, weißt du noch, als wir bei Hermine und Sera im Krankenflügel waren und ich ähhh sowas ähnliches wie ohnmächtig geworden bin?", frage ich ihn leise.
"Ja?", sagt er unsicher.
"Dort habe ich von Rowena Ravenclaw diese Prophezeiung gehört. Und jetzt verstehe ich sie endlich vollständig."
"Aaaach jaa? Und was bedeutet sie?", fragt Harry angespannt.
"Ginny hat überlebt, obwohl nicht gewollt und Cleo ist -ihr wisst schon-."
An dieser Stelle versagt meine Stimme abermals, doch Harry spinnt meine Gedanken weiter.
"Und Cleo ist einen heroischen Tod gestorben. Du hast vermutlich mich als einen Unschuldigen vor dem Tod gerettet und mit Ginny auch mehr als ein junges Leben gerettet.
Nastia du hast uns alle gerettet! Du hättest deine Fähigkeiten und sogar dein Leben für uns gelassen. Es ist nicht deine Schuld!"
Fawkes kommt auf einmal wieder aus der Luft herbeigeschwebt und schmiegt seinen kleinen Kopf tröstend an mich.
Er legt ihn vorsichtig auf meiner Schulter ab und weint ein paar goldene Tränen, die sich in meinen vor Trauer vollständig geschwärzten Haaren verfangen. Dort schimmern sie kurz schön, bis sie plötzlich einziehen und mir ein wohlig warmes, positives Gefühl und neuen Mut einhauchen.
"Danke Fawkes.", lächle ich den Phönix meines Vaters an und schaffe es endlich, vom Boden wieder aufzustehen.
"Schnell v-verschwinden wir vo-von hier. V-V-Vater wird sich sicher a-an-angemessen um C-C-Cleo k-kümmern. Lasst uns Ronald und den Aufschneider suchen."
Fawkes ist zum Eingang der Kammer nach vorne geflogen und wartet dort in der Luft schwebend auf uns.
Von Harry und Ginny in die Mitte genommen, wanke ich zum Eingang zurück und kurz nach uns schließt sich ächzend und dröhnend wieder die schweren Steintore.
Nachdem wir ein paar Minuten schweigend durch die Finsternis geirrt sind, denn außer Fawkes' golden und rot leuchtender Silhouette gibt uns nichts Licht.
Ich bringe noch nichtmal ein klitzekleines Flämmchen in meiner Hand zustande.
Was ist hier los?
Als wir um die nächste Ecke biegen, hören wir plötzlich das leise Geräusch von schleifenden Steinen.
Im nächsten Moment grinst uns Ronalds bescheuert glückliches Gesicht entgegen.
"Ginny du lebst! Harry du auch. Oh wie schön. Sogar Anastasia. So ein Glück aber auch."
Den letzten Teil meint er sicherlich ironisch, doch bevor ich ihn auch nur auf irgendwelche Art und Weise verfluchen kann, hält Harry mich rechtzeitig davon ab.
So ein Pech. Gerade wäre ich zu absolut allem in der Lage.
Dafür fängt Ronald sich einen festen Schlag seiner Schwester ein, wofür ich ihr dankbar zublinzle.
"Du unsensibles Stück Toastbrot!", zickt sie ihn an, was mich tatsächlich ein wenig schmunzeln lässt.
"Woher kommt eigentlich der Vogel? Wie kommst du zu dem Schwert? Und warum schaut ihr alle so verheult aus?", fragt der Weasley dümmlich.
Das lässt bei mir endgültig alle noch übrigen Sicherungen durchknallen, doch Harry beschützt die anderen abermals vor meinem rasenden Zorn über so wenig Gefühl.
"Fawkes gehört Professor Dumbledore.
Den Rest erkläre ich dir später. Wo steckt eigentlich Lockhart?"
Diese Frage zaubert dem Weasley erneut ein dümmliches Grinsen aufs Gesicht, als er antwortet: "Er sitzt dort hinten in der Ecke. Sein Gedächtnis ist futsch, weil der Vergessenszauber nach hinten losgegangen ist und ihn selbst erwischt hat. Er hat keine Ahnung wer er ist, wer ich bin, und wo wir sind."
Harry will noch was sagen, doch Ginny unterbricht ihn behutsam mit einem Seitenblick auf mich und fragt vorsichtig: "Hat jemand von euch eine Idee, wie wir hier wieder rauskommen?"
Die Jungs schütteln die Köpfe ratlos, doch an dieser Stelle winkt Fawkes mit seinem langen goldenen Federschweif und plötzlich geht mir ein Licht auf.
"Ganz einfach. Wir fliegen.", sage ich mit kratziger Stimme vom vielen Brüllen und 2 1/2 verständnislose Blicke treffen mich kurz darauf.
"Wie soll das denn gehen? Der Vogel ist nur ein gewöhnlicher Vogel und kein magischer Kran oder so.", spöttelt der Weasley.
Augenrollend sage ich: „Fawkes ist kein gewöhnlicher Vogel. Er ist ein Phönix und kann daher sehr schwere Lasten tragen. Wir werden mit ihm nach oben fliegen. Warum war mir das wieder sofort klar, dass außer absolut hirnlosen Kommentaren nichts sinnvolles aus deinem Mund kommt?!"
„Das stimmt doch gar nicht du fiese Schlange.", motzt Ronald und läuft puterrot im Gesicht an.
„Wenn dann schon Adler bitteschön!"
Hinter mir rollt Harry ungesehen von mir auch mit den Augen und flüstert Ginny zu: „So lange die beiden sich immer noch so zanken, ist alles gut."
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