Kapitel 57: Splitterlicht

Hey ihr Lieben,
Ich wollte mich grad entschuldigen, dass ihr so lange auf ein Update warten musstet, doch es sind seit der letzten Aktualisierung "nur" 4 Tage vergangen.
Gefühlt sind es 3 Wochen 😥.
Ihr werdet in diesem Kapitel zum ersten Mal richtig merken können, dass Anastasia nicht der perfekte Mary-Sue Charakter ist, der sie anfangs zu sein schien.
Warum sie von Poppy erwähnt wurde, warum sie die Wahrheit nicht über die Lippen bringt, was hat Poppy getan, wisst ihr es? 😬😈
Und es sollte sich langsam auch herauskristallisieren, dass sie Albus' Tochter ist...
Ich widme es magical_mystery20 <3
LG minervasmaedchen
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Seit unserem kleinen Ausflug mit Fasttodefolge ist es verhältnismäßig ruhig in Hogwarts geworden.

Trockener Humor ist einfach herrlich.

Es gab schon lange keinen Angriff mehr und auch der Alraunentrank von Professor Sprout und Poppy ist bald soweit.

Leider noch nicht ganz so ruhig, als dass man ohne die Begleitung eines Lehrers irgendwo hingehen kann und zum Beispiel beim Klo der Maulenden Myrte vorbeischauen könnte.

Unser Vorhaben habe ich auch mit wenig Details schließlich Cleo und Luna erzählt, denn ich konnte es einfach nicht mehr aushalten alles vor den beiden geheimzuhalten und mich nur noch mit den Gryffindorjungs zu treffen. 

Doch am nächsten Nachmittag sollte sich schon eine Gelegenheit bieten.

Lockhart ist leider jedoch immer noch genauso nervig wie vorher.

Er ist mittlerweile zutiefst davon überzeugt, dass uns nun keine Gefahr mehr droht und dass er allein dafür verantwortlich ist.

Bei so viel Dummheit kannst du nur noch den Kopf schütteln.
Na warte, wenn Papa wieder da ist, wird er dich auf jeden Fall feuern, darauf kannst du Gift nehmen.
Ich könnte auch gleich welches von Severus holen, er hätte sicher nichts dagegen.

„Denkt an meine Worte.", erklärt er gerade einem in seinen Augen besonders uneinsichtigen Gryffindor.

„Sobald diese armen Versteinerten aufwachen, werden sie sagen: Es war Hagrid.
Offen gestanden, bin ich darüber überrascht, dass Professor McGonagall diese Vorsichtsmaßnahmen immer noch für nötig hält", sagt er völlig selbstzufrieden.

„Ich stimme Ihnen zu Sir.", sage ich laut.
Vor Überraschung lassen Harry und Ronald ihre Bücher fallen und auch Luna und Cleo schauen mich sehr befremdlich an.

„Ahhh sehr charmant Miss McGonagall-Dumbledore, sie haben scheinbar schon ihren eigenen Kopf und wissen, was richtig und was einfach nur überflüssig ist, nicht wahr?", sagt er gönnerhaft und fügt noch hinzu: „Als hätten wir Lehrer nichts besseres zu tun, als ständig Schüler zu Klassenzimmern zu begleiten und die ganze Nacht Wache zu halten."

Unbemerkt schaue ich ihn dennoch böse an.

Dieser Trottel wagt es erneut meine Mutter zu beleidigen, dem werde ich es bald zeigen und das schlimmer als Malfoy!

Cleo, die meinen Versuch in der Zwischenzeit gemeinsam mit Harry durchschaut hat, nimmt den Faden auf.

„Genau Professor, lassen Sie uns doch einfach alleine weitergehen, wir haben eh nur noch 1 Korridor vor uns."

Lockhart beäugt Cleo einen kurzen Moment misstrauisch, doch dann nickt er bedächtig und   meint: „Ein guter Vorschlag Miss Dumont. Ihr geht jetzt alle schön brav im Gänsemarsch zu Geschichte der Zauberei und ich werde jetzt gleich meine nächste Stunde vorbereiten."

Mit diesen Worten schreitet er zügig von dannen.

Harry, Ronald und ich lassen uns möglichst unauffällig immer weiter zurück fallen.

„Hab ich das richtig verstanden, ihr sucht etwas beim Klo der Maulenden Myrte?", fragt Cleo skeptisch nach.

Harry und Ronald werfen mir daraufhin böse Blicke zu.

„Hey hey, irgendwelchen weiblichen Wesen mit  Verstand musste ich es doch erzählen, seit Hermine.....ihr wisst schon.", sage ich mit belegter Stimme.

„Wir gehen wieder zurück zum Klassenzimmer, es wäre zu auffällig, wenn gleich 5 Schüler nicht da sind. Selbst Binns würde das auffallen. Viel Glück euch!", sagt Cleo und zieht Luna mit sich in Richtung Zaubereigeschichteklassenzimmer.

Wir lassen uns das nicht zweimal sagen und verschwinden schnell durch einen Seitengang in einen anderen Korridor.

„Seinen Unterricht vorbereiten.", höhnt Ronald verächtlich.
„Wahrscheinlich wird er sich eher Lockenwickler ins Haar drehen!"

Belustigt grinse ich ein wenig und beschleunige meine Schritte etwas.

Wir beeilen uns, um möglichst schnell zum Klo der Maulenden Myrte zu kommen.

Zügig gehe ich voran, doch auf dem Weg pralle ich plötzlich gegen eine unerwartete Gestalt.

Die Person, der ich am allerwenigsten begegnen wollte, hat uns natürlich erwischt.

„ Anastasia! Potter! Weasley! Was tun Sie denn hier? Hätten Sie nicht gerade Zaubereigeschichte?", fragt Mama streng mit funkelnden grünen Augen.

Ich schlucke etwas nervös. Mamas Mund ist gerade zu einem der schmalsten Striche mutiert, den ich bisher in meinem Leben gesehen habe.

„Wir......wir wollten......wir wollten.", stammelt Harry, hektisch auf der Suche nach einer möglichst guten Ausrede, die sie noch nicht gehört hat.

Vergebliche Liebesmüh?

„Wir wollten jemanden besuchen. Hermine und Serafina. Wir haben sie schon eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen und wir dachten uns, dass sie uns vielleicht hören können, wenn wir ihnen sagen, dass bald wieder alles gut wird.", antworte ich ihr vorsichtig und schaue sie nervös an. 

Minerva starrt uns alle an und sieht gleichzeitig aus, als würde sie jeden Moment mit einem lauten Knall explodieren.

Um ihren Mund zuckt es und wir machen uns schon mal auf ein Donnerwetter á la Minerva McGonagall gefasst, doch dann füllen sich ihre smaragdgrünen Augen plötzlich mit perlschimmernden Tränen.

Mit stockender Stimme sagt sie: „Ich verstehe Sie alle durchaus. Natürlich ist es für Freunde derer, die....... Sie wissen schon, in dieser Situation das Allerschlimmste aufeinander zu verzichten. Ich werde Professor Binns Bescheid geben, wo Sie alle stecken. Anastasia, sag Madam Pomfrey, dass ich es erlaubt habe."

Mit diesen Worten geht sie in Richtung des Geschichtsklassenzimmers davon.

Ich kann es innerlich kaum fassen, dass Mama uns mit so einer Ausrede davonkommen hat lassen, doch äußerlich zwinge ich mich zur absoluten Ruhe.

"Das war die beste Ausrede, die du jemals erfunden hast!", sagt Harry hingerissen.

"Ausreden erfinden? Iiiiiiich? Die brave Tochter von den Professoren McGonagall und Dumbledore? Du musst jemand anderen meinen.", sage ich grinsend und klatsche Harry ab.

"Jaja, wir wissen alle, dass du soooo unschuldig bist wie ein Engel.", sagt Ronald ironisch.

Jetzt, da Mum uns erwischt hat, haben wir keine andere Wahl, als zumindest für eine kurze Zeit tatsächlich den Krankenflügel aufzusuchen und uns zu Sera und Hermine zu setzen.

Madam Pomfrey lässt uns alle, wenn auch widerwillig, rein.

"Ich möchte Ihnen allen nicht zu Nahe treten, besonders dir nicht Anastasia, doch es ist absolut sinnlos zu einer versteinerten Person zu sprechen, sie werden euch leider nicht hören können. Ihr könnt nichts tun.", sagt sie.

Verletzt schaue ich die Krankenschwester an.

Das hat sie doch mit Absicht gemacht.
Sie sollte doch verdammt nochmal ihren Mund halten! Warum macht sie das?

Nachdem sie einem verletzten Slytherinerstklässler eine Tinktur auf seine linke Hand gegeben hat, zieht sie sich schnell in ihr Büro zurück und lässt mich bei meinen Freunden zurück, die mich alle ausnahmslos fragend ansehen.

Ich drehe mich zum offenen Fenster und schaue hinunter zu dem schön in der Sonne glitzernden schwarzen See.

Die fragenden Blicke meiner Freunde muss ich nicht sehen.

Ich spüre sie auch so.
Aber ich bin nicht bereit dafür.
Noch nicht.
Ich dachte, ich hätte es erfolgreich verdrängt. Doch die Vergangenheit ist eine trügerische Freundin.
Eine rücksichtslose Verräterin.
Ein schwarzer Schleier auf meinen Schultern.
Und sie holt einen immer wieder ein.
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POV CHANGE -> HARRY
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Anastasia steht jetzt schon eine ganze Weile am Fenster und schaut sichtlich gedankenverloren auf den Schwarzen See hinunter.

Durch das offene Erkerfenster kommt immer wieder äußerst kühler Wind herein, der Anastasias schöne dunkelblauen Haare immer wieder umherwirbelt.

Für eine kurze Zeit sieht es sogar so aus, als hätte sie eine blaue Krone auf den Kopf, als ein sehr heftiger Windstoß ihre hüftlangen Locken durchfährt.

Ihre blassen, hellblauen Augen sind voller Tränen, doch sie weint nicht.

Ihr Blick ist starr auf den See gerichtet und doch blickt sie ins Nichts.

Ron und ich sitzen derweil bei Hermine und Sera und schauen sie ebenfalls traurig an.

Mein Blick wandert zu Hermine, denn in ihrer rechten Hand lugt ein kleines Stückchen Papier hervor, was meine Neugier wieder hervorlockt.

"Mich würde es wirklich interessieren, ob sie den oder die Angreifer gesehen haben.", murmelt Ron und streichelt Hermines kalte Hand.

"Harry, da ist ein kleines Papier in Hermines Hand! Versuch es herauszuholen.", macht mich der Rothaarige auf den kleinen Zettel aufmerksam, den ich auch schon gesehen habe.

Vorsichtig ziehe, zerre und rüttle ich an dem kleinen Zettel in Hermines Hand.

Nach ein paar spannungsvollen Minuten löst sich endlich das kleine
Papierchen.

Es ist eine herausgerissene, gelbliche Seite aus vermutlich einem der älteren Bibliotheksbücher.

Vorsichtig streiche ich es glatt, um es zu lesen.

Doch bevor wir es lesen können, reißt uns ein wirklich hoher und grauenvoller Schrei vom Fenster kommend, bei dem sich eine Gänsehaut auf meinem ganzen Körper ausbreitet, aus unserer Konzentration.

"Neeeeeeeeeeeeeeeeiiiiiiiiiinnnn", schreit Nastia nochmal ohrenbetäubend laut auf und hält sich selbst die Hände gegen die Ohren.

Blitzschnell verstecke ich den kleinen Zettel in meiner Hosentasche, bevor wir uns beide zum Fenster drehen.

Wir sehen gerade noch mit an, wie Anastasia mit einem völlig vor Schreck verzerrten Gesicht einfach wie ein Streichholz umknickt und mit einem lauten Poltern auf den Boden knallt.

Schnell breitet sich ausgehend von ihrem Kopf eine größere Blutlache aus, die ihre blauen Haare schnell durchtränkt.

„Nastia!!!!!", schreie ich entsetzt und lasse mich schnell zu ihr auf den Boden fallen.

"Oh Gott Anastasia!", ruft auch Ron erschrocken und starrt auf ihr leichenblasses Gesicht.

Nur einen Moment nach Nastias Fall und Rons Schrei stürmt eine sehr blasse Schulheilerin mit erhobenem Zauberstab aus ihrem Büro und starrt mit reinem Entsetzen im Gesicht auf Anastasias kleine, zerbrechliche und blutende Gestalt auf dem Boden....

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