Kapitel 54: brodelndes Feuer
Hey ihr Lieben 💞
Es ist wieder Sonntag gewesen und damit Kapitelzeit ;)
Ich habe euch nicht vergessen, aber gestern war so ein schöner Tag, dass ich fast die ganze Zeit draußen war ☺️
Aber ich hoffe, ihr freut euch jetzt trotzdem^^
Widmung geht an Min666333
Nachtrag: Ist das Kapitel so schlecht, dass es verhältnismäßig so wenig Kommentare und reads bekommt?🥺
LG Lucy aka minervasmaedchen
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Nach dieser äußerst reizenden Zaubertrankstunde bringt uns Severus wie eine dumme Schafherde zum nächsten Klassenzimmer.
„Vgddk, das hat uns jetzt gerade noch gefehlt.", stöhnt Cleo lustlos und geht noch langsamer als sie es eh schon tut.
„Kopf hoch, sonst fällt das Krönchen runter.", trällert Luna vor uns fröhlich vor sich hin und achtet gar nicht auf unsere miesepetrigen Gesichtsausdrücke.
Die allgemeine Bedrücktheit hat offenbar überhaupt keinen Einfluss auf unsere liebe Luna, sie ist wirklich ein kleiner Sonnenschein, der uns die Tage erhellt.
Harry und der Weasley schauen jedoch genauso gequält darein, wie alle anderen Schüler auch.
Als Severus uns vor der Tür zu Lockharts Reich endlich wieder allein lässt, reißt der heute ganz in knallorange gekleidete Möchtegernlehrer schwungvoll seine Tür auf und strahlt mit seinen grell blitzenden Zähnen um die Wette.
Die Klasse starrt ihn wortlos und verwirrt an. Alle anderen Lehrer und selbst die Geister wirken bedrückter und sorgenvoller als sonst, doch bei Lockhart ist gerade eher das Gegenteil der Fall.
Wir trotten alle langsam auf unsere Plätze, doch Lockhart scheint heute fast vor guter Laune zu platzen.
Wie schade, dass er es nicht wirklich tut.
„Was sollen denn Ihre langen Gesichter?", ruft er umherstrahlend.
Wir tauschen ärgerliche Blicke, die der Clown vorne nicht bemerkt oder einfach nicht beachtet.
Was ist das denn für eine dämliche Frage. Ich dachte in Sachen dümmere Fragen kann er sich gar nicht mehr selbst übertreffen.
„Ist euch nicht klar, dass die Gefahr jetzt vorüber ist?"
„Sagt wer?", ruft ein Gryffindor neben Harry dazwischen.
Lockhart guckt daraufhin, als wären wir alle etwas einfältig.
Langsam sagt er in einem Ton, der vermutlich sanft sein soll:
„Der Schurke Hagrid ist gefangen und nach Askaban abtransportiert worden, es gibt für Sie überhaupt keinen Grund mehr, sich zu fürchten!
Das Zaubereiministerium hätte Hagrid nicht festgenommen, wenn es nicht absolut sicher wäre, dass er der Schuldige ist."
Zornig balle ich meine Hände zu Fäusten zusammen und starre Lockhart wütend an.
Ja genau und ich bin ein zahmer Zerberus.
Auch Cleo neben mir gähnt mit vorgehaltener Hand und schaut demonstrativ aus dem Fenster.
„Das Monster und der Erbe muss wohl gewusst haben, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ich ihnen auf die Schliche komme und sie schnappe.
Außerdem hat es auch bestimmt seinen Grund, warum sie ebenfalls Professor Dumbeldore beurlaubt haben.", verkündet unser Verteidigungsprofessor fröhlich.
In mir fängt es langsam aber auch wieder an heftig zu brodeln.
„So viel ungesundes Selbstbewusstsein und eine herrlich große Portion an Arroganz und Selbstüberschätzung kann nur noch von Malfoy Junior übertroffen werden.", flüstere ich Cleo leise zu.
Doch leider hat mich Lockhart gehört.
„Möchten Sie etwas zum Unterricht beitragen Miss McGonagall-Dumbledore?", fragt er immer noch krank lächelnd.
Mit einem gezwungenen Lächeln auf den Lippen kratze ich meine besten Schauspielkünste mühevoll zusammen.
„Nein Professor, ich bin gerade nur etwas durcheinander, verstehen Sie? Ich weiß gar nicht, was über mich gekommen ist, in ihrem Unterricht zu reden."
Dabei setze ich einen äußerst schmeichelhaften und unschuldigen Gesichtsausdruck auf und versuche Lockhart in meinen Bann zu ziehen.
Scheinbar hat es funktioniert, denn er nickt langsam und bedächtig und sagt dann in einem äußerst reuevollen Ton:
„Ah ja natürlich kann ich Sie verstehen Miss, schließlich geht es um ihren Vater nicht wahr?"
Neee es geht um mein Hausschwein, das gerne mal einen rosa Rock anziehen will.
Also dumme Fragen kann er schon echt gut stellen, das muss man den Trottel lassen.
„Ja Professor.", murmle ich verhalten.
Glücklicherweise lenkt ausgerechnet der Weasley in dem Augenblick die Aufmerksamkeit wieder auf sich.
Dachte nie, dass ich da mal froh drüber sein würde. Dafür könnte ich ihn gerade echt knutschen. Wobei. Uääääh, was war das denn für ein grauenvoller Gedanke.
„Hagrid ist es nicht, er......"
Weiter kommt Ronald nicht, denn der Lehrer vorne unterbricht ihn sofort besserwisserisch: „Ich schmeichle mir, ein klein wenig mehr über Hagrids Festnahme zu wissen, als Sie Mr. Weasley."
Selbstzufrieden betrachtet er Harry, der Ronald in dieser Sekunde ungesehen ordentlich auf den Fuß stampft und ihm etwas ins Ohr flüstert.
Jetzt reichts, wir müssen beweisen, dass es Hagrid nicht ist und den wahren Erben finden.
Cleo schaut mich wissend von der Seite her an und flüstert: „Anastasia, du brütest doch bei dir oben im Hirn gerade was aus, was hast du vor?"
Leise flüstere ich zurück: „Dem Ganzen hier ein Ende bereiten!"
Auf einen kleinen Zettel, den ich aus meinem Heft ausreiße, kritzle ich schnell eine Nachricht für Harry und Ronald hin und reiche ihn unter dem Tisch weiter.
Lautlos forme ich mit meinen Lippen die Worte:
Tun wir's heute Nacht!
Harry, der gerade so aussieht, als würde er gerade „Gammeln mit Ghulen" gerne in Lockharts dummes Gesicht schmeißen, nickt mir zu, als er die Nachricht liest und reicht den Zettel leise Ronald.
Der liest den Zettel ebenfalls und schluckt einmal merklich.
Doch er ist offensichtlich auch dabei, denn er lächelt mich schüchtern an.
Ich schaue ihn daraufhin irritiert an, als wäre er ein zweiköpfiges Einhorn.
„Hat Ronald dir gerade echt zugelächelt?", fragt Cleo, die es auch gesehen hat, erstaunt mit weit aufgerissenen Augen.
„Offensichtlich.", meine ich ebenso erstaunt.
„Was hat Harry ihn heute Morgen bloß ins Frühstück gegeben? Magische Pilze? Gift? Euphorie-Elixier? Nettigkeitspastillen?", überlege ich laut vor mich hin.
Cleo kichert wie ein kleines Mädchen und fängt dann aber schnell an, den heutigen Hefteintrag zum Thema Ghule von der Tafel abzuschreiben, als Lockharts prüfender Blick auf sie fällt.
Den ganzen restlichen Tag quälen wir uns gemeinsam durch die Stunden, selbst bei meiner Mutter bin ich sehr unaufmerksam und denke stattdessen über einen guten Plan nach, wie wir den Spinnen in den Wald folgen sollen.
Doch Mama hat auch heute ein Nachsehen mit mir, denn ihr geht es mit der Unaufmerksamkeit genauso, wenn auch aus dem Grund, dass Papa nicht mehr da ist.
Am Abend spät nach 8 Uhr will ich mich mit warmen Klamotten möglichst ungesehen aus unserem Turm schleichen, doch schon in unserem Zimmer werde ich von Cleo und Luna abgefangen.
„Anastasia, wo willst du denn um diese Zeit noch hin? Was hast du vor?", fragt Cleo ängstlich, als sie mich mit ihrem Zauberstab mit warmen Licht anstrahlt.
„Ich muss etwas herausfinden und will euch nicht in Gefahr bringen, deshalb habe ich nichts gesagt."
Verstehend nickt Luna, doch Cleo ist nicht so recht überzeugt.
„Müssen wir uns um dich und eventuell Harry Sorgen machen? Ich habe keine Lust, dass du dieses Mal versteinert wirst, wenn dieses
Was-auch-immer-es-ist-Viech immer noch im Schloss unterwegs ist."
„Ich passe auf mich auf, ich verspreche es euch. Und ich hab euch lieb.", sage ich leise und nehme beide in den Arm.
Dann schnappe ich mir noch schnell eine warme Mütze, die ich in dieser doch recht frostigen und nebligen Nacht sicher gut gebrauchen kann und schleiche leise aus dem Turm.
In dieser Nacht muss ich im Schloss einer Menge Lehrer, Geister und Vertrauensschüler ausweichen, doch ich habe Glück und werde nicht erwischt.
Vor dem Gryffindorturm bleibe ich stehen und murmle leise das Passwort, das mit Harry erst heute morgen nach der Änderung mitgeteilt hat.
Die Tür öffnet sich mit einem leichten Quietschen und ich werde gleich am Arm gepackt.
Bevor ich erschrocken einen Ton von mir geben kann, hält mir Harry die Hand vor den Mund und breitet seinen Tarnumhang über mir, Ronald und sich selbst aus.
Wieder ist es eine schwierige Wanderung durch das Schloss, bei der wir einigen Professoren ausweichen müssen, damit wir mit dem unsichtbaren Umhang nicht gegen sie prallen.
In der Eingangshalle angekommen entriegelte ich leise und vorsichtig das schwere, eicherne Tor.
Es knarrt ein bisschen, aber schwenkt dann zum Glück gehorsam auf.
Lautlos schleichen wir auf das mondbeschienene Schlossgelände hinaus in Richtung Wald.
Fröstelnd mache ich meinen dunkelgrauen Mantel etwas enger zu und schaue meinem Atem hinterher, der in weißen Wölkchen in den Himmel steigt.
Meine Hände stecke ich schnell in die Jackentaschen und taste suchend nach meinem weißen Zauberstab, doch in meinem Taschen ist er nicht.
Dann fällt mir auch ein, wo ich ihn zuletzt gesehen hab.
„Mist, ich habe meinen Zauberstab vergessen!", fluche ich unterdrückt und Harry und Ronald schauen mich betroffen an.
„Egal, ich kehre jetzt nicht nochmal um, dann erwischen sie mich sicher und meine Mum killt mich vermutlich. Wahrscheinlich liegt er immer noch auf meinem Nachtkästchen."
„Wenn es für dich in Ordnung ist Nastia, dann gehen wir weiter. Wir werden dich beschützen.", sagt Harry mit fester Stimme und legt einen Arm um mich.
Sehen wir mal, wer am Ende wen beschützen muss, denke ich mir grimmig, als wir Hagrids Hütte erreichen.
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