Kapitel 21: Der mysteriöse Brief
Hey Leute,
Ich wünsche euch viel Spaß mit diesem neuen Kapitel und würde mich wirklich freuen wenn ihr bei meiner neuen ff Phönixtränen - Dumbledore's Tochter vorbeischauen würdet.
Sagt mir gerne eure Meinung, und was hat Harry Dumbledore wohl gefragt?
Nachtrag: ich Depp habe die Widmung völlig vergessen hinzuschreiben, aber ich wollte es LilyJonesKelly widmen, da du schon echt lange dabei bist :)
Aber jetzt Enjoy!
LG minervasmaedchen
—————————————
Woher, wenn ich fragen darf, haben sie beide diese Informationen bezüglich dem Stein und dem Hund Miss Granger und Mr Potter?", fragt Albus und seine hellblauen Augen funkeln interessiert und neugierig.
Hermine wird rot wie eine Tomate und scheint nach Worten zu ringen, während Harry zu stottern beginnt.
Mir wird etwas mulmig zumute, denn ich wusste zwar, dass mein Vater zuhörte, aber dass er so viel gehört hat, beziehungsweise eigentlich alles wichtige, hätte ich dann doch nicht gedacht.
Ich schaue Hermine an und versuche ihre Gedanken zu lesen. Sie merkt allerdings, dass es jemand versucht und schafft es erneut, mich aus ihrem Kopf zu vertreiben.
Jedoch habe ich genug Zeit gehabt, um ihre neueste Idee lesen zu können. Sachte schüttle ich den Kopf und zerstöre damit sämtliche Hoffnung von Hermine auf einen Schlag wieder.
Albus scheint verstanden zu haben, worum es geht, denn er wendet sich doch tatsächlich lächelnd Hermine zu und meint: „Nein Miss Granger, Anastasia kann es Ihnen nicht erzählt haben, ich wüsste das, glauben Sie mir."
Dass er Hermine und Harry damit fast völlig aus der Fassung bringt, bemerkt er nur am Rande, denn er schmunzelt in meine Richtung und sagt dann: „Wie meine Tochter Ihnen vorhin schon erklärt hat, der Stein ist bestens gesichert von allen Lehrern und es ist nicht die Aufgabe von Erstklässlern, wie ihr es seid, sich um seine Sicherheit zu kümmern.
Ich schmolle kurz, aber Albus zwinkert mir unbemerkt von den Gryffindors zu und sagt beinahe belustigt: „ Mr Potter und Miss Granger, da ich der Meinung bin, dass Neugierde keine Sünde ist, erlasse ich Ihnen eine Strafe, die ihr möglicherweise von einem anderen Professor bekommen hättet."
„Ich werde euch und Anastasia nun zum Abendessen geleiten, nicht wahr Madam Pomfrey?", sagt er, dreht sich um und schaut der Heilerin direkt in die Augen. „Natürlich Professor Dumbledore, aber wenn es Miss McGonagall-Dumbledore wieder schlechter gehen sollte, dann bringen Sie sie bitte umgehend zu mir.", antwortet diese deutlich missgelaunt. Papa nickt und bedeutet uns ihm zu folgen.
Das Abendessen vergeht und ich darf Cleo, Sera und Luna nicht mal von dem Stein oder Fluffy erzählen, dank dem Fluch von Papa, aber auch Hermine und Harry erzählen ihnen nichts und vor allem Cleo ist zuerst etwas eingeschnappt und Sera sogar beinahe tödlich beleidigt, aber sie verstanden es mit der Zeit.
Das Schuljahr schreitet so schnell voran, dass sich schon der Winter und Schnee des Schlosses bemächtigt haben.
Am Weihnachtsmorgen stehe ich auf und verlasse den fast leeren Ravenclawturm. Über die Ferien blieben jedes Jahr immer nur die Vertrauensschüler und Schulsprecher von Ravenclaw in Hogwarts, der Rest fährt immer nach Hause.
Etwas traurig komme ich in der großen Halle an und werde sogleich von den Gryffindors zu ihrem Tisch gewunken. Eigentlich würde ich ja gerne zum Lehrertisch zu Mama und Papa gehen, allerdings bin ich ja leider eine Art Berühmtheit und so feilschen jedes Mal in den Ferien die Häuser darum, an welchem Tisch ich Weihachten sitzen werde.
Dieses Mal ist es eben Gryffindor und die übrigen Schüler der anderen Häuser verziehen sich enttäuscht zu ihren eigenen Tischen. Aber richtig Weihnachten ist für mich sowieso erst, wenn ich mit Mama, Papa und den anderen Lehrern am Abend im Lehrerzimmer feiern darf. Das machen wir schon immer so und ist beinahe eine Art Tradition geworden.
Nach dem Frühstück ziehen mich Harry und Hermine mit in Richtung Gryffindorturm und halten erst vor dem Portait an.
„Anastasia, wie schön dich mal wieder zu sehen, fröhliche Weihnachten!", sagt die fette Dame entzückt, als sie mich erkennt und öffnet sogleich den Durchgang, ohne dass ich ein Passwort laut gesagt habe. Harry fällt die Kinnlade herunter und auch Hermine blinzelt sehr verwirrt ein paar Mal.
Bevor sie Fragen stellen kann, erwidere ich lachend: „Hermine, ich möchte das eigentlich lieber gar nicht mehr betonen, aber ich bin die Tochter der beiden Schulleiter, natürlich erkennt mich auch jedes Portait und lässt mich ein, das war mal eine Anordnung meines Vaters, damit ich ohne Passwort in alle Häuser gehen konnte und die Schüler dort besuchen konnte.
Im Gryffindorturm war ich immer am liebsten, weil es da so ein schönes warmes Kaminfeuer gibt, ähnlich dem in Mamas Büro."
Hermine nickt verstehend und Harry geht zielstrebig durch das Portrait und fragt mich dann stirnrunzelnd: „Anastasia, wo sind eigentlich deine Geschenke?"
Ich seufze und sage dann ergeben: „Ich kriege eigentlich nicht wirklich Geschenke, da ich ja hier in Hogwarts lebe und dadurch eigentlich alles kriege, was ich mir wünsche und sonst habe ich nun wirklich genug in meinem Zimmer, es sieht dort fast wie in einer Bibliothek aus. Aber am Weihnachtsabend bekomme ich meistens etwas kleines von den Lehrern."
Harry verzieht das Gesicht mitleidig, als er das hört. „Ich kann dich gut verstehen, ich habe von meiner Tante und Onkel auch nie wirklich Geschenke bekommen, aber apropos Geschenke, da wollte ich dich noch was fragen.
Ich schaue ihn fragend an und auch Hermine scheint seine nächste Frage nicht erahnen zu können.
„Ich habe einen Unsichtbarkeitsumhang geschenkt bekommen, allerdings weiß ich nicht von wem, denn auf dem Zettel, der dabei war, war keine Unterschrift drauf. Es steht nur etwas echt seltsames drauf, und vielleicht ist der Umhang ja verflucht oder so, hier lies mal."
Mit diesen Worten überreicht er mir einen kleinen Zettel, auf dem, in einer engen, verschlungenen Handschrift steht:
Dein Vater hat mir dies vor seinem Tode zur Aufbewahrung überreicht. Nun ist die Zeit gekommen, ihn dir zu geben. Gebrauche ihn klug. Fröhliche Weihnachten wünsche ich dir.
Als ich das lese muss ich grinsen, denn diese Schrift kommt mir doch sehr bekannt vor. „Also es ist nicht unbedingt notwendig, dass du weißt wer das ist, denn dieser jemand hat bestimmt einen Grund, aber sei unbesorgt, der Umhang ist auf keinen Fall verflucht.", beruhige ich Harry und sehe, dass sich auf sein Gesicht ein erleichterndes Lächeln schleicht.
„Also du weißt, wer Harry den Zettel geschrieben hat, aber möchtest es uns nicht sagen aus bestimmten Gründen.", fasst Hermine zusammen und sieht mich dennoch fragend an. „Ich denke, wenn der Schreiber es gewollt hätte, dass Harry weiß, wer er oder sie ist, dann würde der Name dabei stehen.", sage ich in einem Ton, der meiner Mutter, wenn sie streng ist, ziemlich ähnlich ist.
Das fällt augenscheinlich auch Hermine auf, denn sie grinst wissend, sagt aber nichts, bis Harry sie anscheinend noch an etwas erinnert, denn sie zögert plötzlich etwas und betrachtet mich von der Seite etwas.
Dann überrennt ihre Neugier sie doch und sie fragt: „Anastasia, was weißt du über Nicolas Flamel?" Meine Augen erweitern sich vor Schreck und ich schaue die beiden nachdenklich an.
„Aha!", ruft Harry, der mich anscheinend die ganze Zeit beobachtet hat, „der Name sagt ihr etwas!". „Natürlich sagt der Name ihr etwas, sie ist Anastasia McGonagall-Dumbledore.", erwidert Hermine leicht angesäuert und verzieht ihr Gesicht angestrengt.
Mir wird das Ganze allmählich zu blöd und so antworte ich ihnen:
„Da es höchstwahrscheinlich etwas mit dem Stein zu tun hat, kann ich es euch nicht sagen, da es mir wortwörtlich die Stimme nehmen würde.
Allerdings kann ich euch ein Buch in der Bibliothek zeigen, dass euch weitere Informationen geben kann, der Haken daran ist, dass es in der verbotenen Abteilung ist und wenn ich es tagsüber holen würde, schöpft mein Vater Verdacht. Ich kann es euch also wirklich nur in der Nacht zeigen."
„In der verbotenen Abteilung? Bist du sicher? Da dürfen wir doch gar nicht hin, sie ist schließlich verboten!", stammelt Hermine und schaut auf einmal ziemlich ängstlich.
Ich rolle mit den Augen und sage dann amüsiert: „OMG Hermine echt? Die Abteilung ist VERBOTEN? Da wäre ich nie im Traum drauf gekommen. Spaß beiseite, normalerweise würde ich es euch ja holen, denn ich darf auch in die verbotene Abteilung. Aber wie gesagt, mein Vater würde es mitkriegen, da bin ich ganz gewiss. „Einen Albus Dumbledore kann man nicht austricksen, es sei denn er will es selbst.", seufze ich und werfe meine Hände theatralisch in die Luft.
Also bleibt uns nur der Plan in der Nacht, allerdings kann ich heute schlecht weg aus der Feier im Lehrerzimmer, aber ich hole euch in den nächsten Tagen in der Nacht ab, wenn ich denke, dass es am besten passt, in Ordnung?"
Beide nicken freudig und wir genießen den Rest des Tages in vollen Zügen inklusive einer Schneeballschlacht.
Am Abend stehe ich pünktlich um 8 Uhr wie jedes Jahr in meinem schönsten Kleid vor dem Lehrerzimmer und klopfe sachte gegen die Tür. Ein äußerst gut gelaunter Filius Flitwick öffnet mir die Tür und bedeutet mir, ihm zu folgen.
In der Mitte des Raumes, in der sonst ein riesiger Tisch steht, befindet sich ein ebenso großer und breiter Tannenbaum, der mit allerlei Kugeln, Lametta und sogar einiger lebendiger Glitzerfeen geschmückt ist.
Darunter liegen ein paar Geschenke mit meinem Namen und ich fühle mich direkt schlecht, dass ich nur ein Geschenk für meine Mutter und meinen Vater habe, jedoch nicht für die anderen Lehrer.
Aber Onkel Sev, wie ich ihn manchmal nenne, um ihn zu ärgern, legt mir eine Hand auf die Schulter und meint nur leise: „Ist schon in Ordnung Anastasia, du brauchst uns nichts zu schenken, wir Lehrer haben so ziemlich alles was wir uns wünschen."
Mit etwas weniger schlechtem Gewissen nicke ich, bis es mich plötzlich durchzuckt, als mir etwas einfällt. „Alles in Ordnung Schatz?", fragt Mama besorgt und kommt auf mich zu. „Jaja alles gut, mir ist nur eben etwas eingefallen, wartet kurz." Mit diesen Worten drehe ich mich auf den Absatz um und renne aus dem Lehrerzimmer geradewegs in die Küchen.
Dort erschrecke ich mit meinem plötzlichen Auftreten fast alle Hauselfen, aber als sie mich erkennen, kommen sie aufgeregt auf mich zugelaufen. „Die Herrin ist wieder da!", ruft Tilly, die Anführerin, fröhlich und wackelt zur Bestätigung mit ihren Fledermausohren.
„Tilly, nenne mich doch bitte nicht Herrin, ich hab doch letztens Kekse in den verschiedensten Geschmacksrichtungen gebacken, könnt ihr mir schnell eine Geschmacksrichtung für jeden Lehrer einpacken?" „Aber natürlich!", antworten alle Hauselfen im Chor und bringen mir auch kurze Zeit später schon das Gewünschte.
Da ich weiß, dass sie sich nicht über Geschenke, sondern über Gesellschaft freuen, verspreche ich ihnen, bald wieder vorbeizukommen und etwas neues beim Backen auszuprobieren. Dann verabschiede ich mich und renne schnell mit meinem Korb voller Kekse wieder zum Lehrerzimmer.
Dort öffnet mir ein deutlich verwirrterer Professor Flitwick abermals die Tür und ich stelle den Korb am Boden ab und warte, bis ich die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Lehrerschaft habe. Dann beginne ich zu sprechen: „Eigentlich hatte ich vor, euch einfach offiziell meine ungeteilte Aufmerksamkeit im Unterricht zu schenken, allerdings habe ich tatsächlich noch ein anderes Geschenk für euch."
Mit diesen Worten gehe ich herum und verteile die Kekspäckchen die Lehrer. Alle freuen sich, aber am meisten freuen sich doch tatsächlich meine Eltern. Mama hatte ich Ingwerkekse gebacken und für Papa welche mit Zitronengeschmack. „Eigentlich reicht uns deine Aufmerksamkeit völlig aus Anastasia, aber zu Keksen sage ich nicht nein", lacht Filius und auch Severus und die übrigen Lehrer stimmen zu.
Dann ist Bescherungszeit für mich und ich werde von Albus sachte zu dem Weihnachtsbaum geführt. Zuerst bekomme ich das Paket von Severus in die Finger und ich reiße das grüne (natürlich!) Papier schwungvoll auf. Was drinnen ist, schockiert mich gewaltig, denn ich erkenne den golden schimmernden Trank sofort. „Felix Felicis!", flüstere ich und schaue meinen Patenonkel ungläubig an.
„Soso, den Trank kennst du also auch schon.", feixt Severus und Mama stichelt mit einem amüsierten Glitzern in den Augen: „Hast du es doch tatsächlich gewagt, etwas anderes von meiner Tochter zu erwarten?" Daraufhin zieht er eine Schnute und meint etwas beleidigt: „Eigentlich nicht, aber es ist erst Stoff der 6. Klasse, daher wird man ja wohl noch hoffen dürfen, dass man ihr einen Trank braut, den sie noch nicht kennt" Dann lacht er einmal herzhaft und beobachtet mich.
Bevor ich es verhindern kann rutscht mir „Pass nur auf, dass du vom vielen Lachen keine Falten bekommst, das bist du doch gar nich gewohnt!" raus und ich schaue peinlich berührt zu Boden, als ich merke, dass mich alle Lehrer anschauen und es verdächtig ruhig geworden ist.
Im nächsten Moment allerdings lachen alle los und ich werde von Minerva umarmt, während Albus strahlend verkündet: „Oh ja, eindeutige unsere Tochter, nicht war Minniemäuschen?" „Oh ja", erwidert Mum und vergisst sogar, Dad dafür anzumaulen, dass er sie mit einem blöden Spitznamen angeredet hat.
Von den übrigen Lehrern bekomme ich zusätzliche Bücher wie immer, doch ein Geschenk bleibt am Ende noch übrig. Als ich es aufmache, bin ich verwirrt.
Es sieht aus wie ein ganz normales Schulbuch, allerdings hat es auf der ersten Seite eine Art Lageplan von dem kompletten Schloss, der einem jede Person im Schloss anzeigt, sogar die Geister und auch Tiere wie Mrs Norris und Saphira, die im Moment auf Mamas Schoß sitzt und sich ausgiebig streicheln lässt.
„Anastasia, dieser Plan zeigt dir alle Personen, und was sie machen, egal wo sie sich befinden. Das ist mein persönliches Geschenk, das Buch ist von allen Lehrern zusammen."
„Jeder Lehrer besitzt so ein Buch, das immer das Gegenstück zu deinem ist. So kannst du uns Nachrichten schreiben, wenn du einen von uns brauchst, allerdings musst du als erstes immer den Namen des Lehrers schreiben, dem du deine Nachricht schreiben willst, wenn du es vergisst, kann die Nachricht jeder Lehrer lesen.", erklärt Mama weiter.
„Außerdem ändert sich der Umschlag des Buches immer passend zu dem Fach, das zu gerade hast.", flüstert mir Papa ins Ohr und zwinkert mir verschmitzt zu.
Freudig bedanke ich mich bei Allen und lasse den Weihnachsabend schließlich gemütlich mit ihnen ausklingen.
Den Tag nach Weihnachten verbringe ich immer im Bett und so schleiche ich mich erst nach 22 Uhr und nach einem Blick auf den neuen Plan aus dem Ravenclaw Turm in Richtung Gryffindorturm.
Zwar hat heute Severus Aufsicht, aber ich habe einen winzigen Schluck von Felix Felicis genommen und so sollten wir zumindest für die nächste Stunde Ruhe vor den meisten Lehrern haben.
Nach wenigen Minuten komme ich am Turm an und schicke einen schwachen Aufweckzauber durch das Portrait und hoffe, darauf dass der Zauber auch den Richtigen findet. Nach kurzer Zeit kommt tatsächlich Harry heraus und er hat sogar seinen Unsichtbarkeitsumhang dabei.
Anerkennend nicke ich ihm zu und frage dann: „Was ist mit Hermine? Soll ich sie auch wecken?" Harry rollt die Augen und antwortet dann: „Besser nicht, sie möchte nämlich nicht bei einem Einbruch in die Bibliothek erwischt werden."
„Aber ich hätte gute Neuigkeiten gehabt. Naja jedenfalls zu deiner Information, ich habe zu Weihnachten einen Glückstrank geschenkt bekommen und davon habe ich ein wenig genommen, außerdem brauche ich keinen Umhang, um unsichtbar zu sein.", meine ich schulterzuckend.
„Wie cool! , das ist ja sehr praktisch für unsere heutige Mission.", meint Harry und zusammen gehen wir in Richtung Bibliothek. In der verbotenen Abteilung entzündet Harry eine Fackel und zusammen durchstreifen wir die verbotene Abteilung nach dem gesuchten Buch. Nach einer guten Stunde und inzwischen auch nach Mitternacht haben wir das Buch immer noch nicht gefunden und langsam werde ich richtig ungeduldig.
Harry anscheinend auch, denn als wir ein Geräusch hören, reißt er schwungvoll die Fackel von einer Bank herunter und ich kann sie nicht mehr rechtzeitig auffangen. Sie zerschellt sofort am Boden in tausende kleine Scherben. „Shhh Harry!", zische ich und ziehe ihn zum Ausgang. Dort huschen wir knapp an Professor Snape und Argus Filch vorbei, die in die Bibliothek rennen in Richtung verbotene Abteilung.
Harry rennt schnell voraus und ich komme kaum hinterher. Er öffnet eine Tür und ich beiße mir auf die Lippen, als ich bemerke, in welchen Raum er da geht. Mir bleibt allerdings nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
Harry betrachtet einen Spiegel, der auf zwei Klauenfüßen steht und einen reich verzierten Goldrahmen besitzt. Oben auf dem Rahmen ist eine Inschrift eingeprägt:
NERHEGEB Z REH NIE DREBAZ TILT NANIEDTH CIN
Harry tritt näher an den Spiegel heran und stockt plötzlich, als er hineinsieht. Er hält sich eine Hand vor den Mund, um scheinbar nicht zu schreien und ich rolle mit den Augen. „Harry so schlimm kann das nicht gewesen sein, dass du gesehen hast.", meine ich schmunzelnd und ärgere mich gleichzeitig über meinen Vater.
Warum musste er den dämlichen Spiegel auch unbedingt genau in diesen Raum stellen. Andererseits woher sollte er schon wissen, dass ihn 2 gewisse Erstklässler eines Nachts ausversehen finden würden.
„Was siehst du Harry?", frage ich ihn zögernd und betrachte ihn nachdenklich. „Du weißt, dass ich noch etwas anderes sehe als mich selbst? Was ist das für ein seltsamer Spiegel Anastasia?", fragt Harry mit hörbarer Angst in der Stimme und schaut sich den Spiegel nochmal genauer an.
„Das Harry ist der Spiegel Nerhegeb.", sage ich und möchte eigentlich meine Erklärung noch weiter ausführen, allerdings reißt es mich auf einmal von den Füßen und ich sehe verschwommen die Gestalt meines Vaters, die uns beobachtet und auf einem der alten Schultische direkt hinter uns sitzt.
Dann ändert sich das Bild und ich sehe eine Schokofroschkarte von Albus und als nächstes einen beinahe runden Raum, in dem Professor Quirrel zusammen mit dem Spiegel steht und wie verrückt hin und her läuft.
Aber bevor ich die Szene besser betrachten kann, werde ich wieder zurück in die Wirklichkeit gebracht. Vor mir steht ein entsetzter Harry, allerdings ist er immer noch allein, also hat sich Papa noch nicht gezeigt und beobachtet uns weiter.
Jetzt kann ich sogar seine Gedanken hören, die sich tatsächlich um warme Kuschelsocken drehen. Das ist vielleicht seltsam. Ich weiß ja, dass er nicht mehr alle Tassen im Schrank hat, aber das ist doch noch mal eine andere Hausnummer.
Meine Gedanken werden ruppig unterbrochen, als eine ruhige Stimme von hinten (und ich meine zu wissen von wo genau) sagt: „Nun Harry und Anastasia einen schönen frühen Morgen wünsche ich euch." Harry zuckt fürchterlich zusammen und dreht sich blitzschnell um, während ich innerlich schon fast grinsen muss. Wie sehr es Albus doch liebt, andere zu erschrecken.
„Grundgütiger Merlin, erschreck Harry doch nicht so Vater.", lache ich und drehe mich auch zu ihm um. Papa zwinkert schalkhaft, und springt mit beinahe jugendlicher Energie vom Tisch hinunter. „Beim nächsten Mal schaffe ich es garantiert auch bei dir Schätzchen.", sagt er und wendet sich dann Harry zu.
„Ich- ich habe Sie g-gar nicht ge-gesehen S-Sir.", stottert Harry und lässt die Schultern hängen. „Merkwürdig, wie kurzsichtig man werden kann, wenn man unsichtbar ist.", erwidert Albus und man sieht es Harry an, dass er erleichtert ist, dass Papa lächelt. „Ich brauche ebenso wie Anastasia keinen Umhang um unsichtbar zu werden Harry.", sagt er sanft und tätschelt den verwirrten Harry an der Schulter.
„Nun Harry, wie hunderte Menschen vor dir hast du die Freuden des Spiegels Nerhegeb entdeckt. Zuletzt hat ihn meine Tochter kennengelernt. Hast du inzwischen erkannt was er tut?"
„Er - naja- er- z-zeigt mir meine Familie."
„In Ordnung, lass mich dir eine Hilfestellung geben: Der glücklichste Mensch auf Erden würde in den Spiegel schauen und er würde sich selbst sehen, ganz genauso wie er ist.
Hilft die das weiter?"
Harry braucht für meinen Geschmack ziemlich lange zum Überlegen, aber dann sagt er: „Der Spiegel zeigt also, was man sich wünscht. Egal was es ist?"
„Ja und nein.", sagt Vater leise. „Er zeigt nicht mehr und nicht weniger als unseren tiefsten und verzweifeltsten Herzenswusch. Du, der seine eigene Familie nie getroffen hast, siehst sie an deiner Seite. Allerdings vermittelt uns dieser Spiegel weder Wissen noch Wahrheit. Viele, die davor standen, sind verrückt geworden, weil sie nicht wussten, ob ihnen dieser etwas Wirkliches oder nur etwas Mögliches zeigt. Deshalb kommt er morgen an einen neuen Platz und ich bitte euch, nicht mehr nach ihm zu suchen."
Da er mit dem Rücken zu mir steht, kann ich sehen, wie sich seine Finger hinter dem Rücken kurz kreuzen und ich atme leise und erleichtert auf.
„Anastasia, du hast mich bemerkt, bevor ich mich gezeigt habe, hast du wieder eine Vision gehabt?", fragt er interessiert und tippt nachdenklich mit den Fingerkuppen aneinander.
„Ja Vater, ich habe dich, Professor Quirrell und deine Schokofroschkarte gesehen.", murmele ich. Er mustert mich kurz und überlegt, wendet sich aber dann nochmal Harry zu.
„Es ist nicht gut wenn wir nur unseren Träumen nachhängen und vergessen zu leben. Und nun, wie wärs, wenn du nun diesen Umhang wieder anziehst und ihr jetzt ins Bett geht?", sagt Dad und Harry schluckt einmal und spricht Albus dann nochmal an.
„Sir, Professor Dumbledore? Darf ich Sie etwas fragen?"
„Aber sicher doch mein Junge.", meint er lächelnd.
Er fragt ihn doch tatsächlich etwas, dass nichtmal ich schon gewagt habe, ihn zu fragen.
Schockiert starre ich Harry und meinen Vater an und ich denke, endgültig den Verstand verloren zu haben, als Albus auf die Frage antwortet...
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top