Ankunft am Hof

Lyla

Kurz nachdem Frühstück brachen Matthew und ich auf. Jason hatte uns eine Kutsche bereitgestellt, die uns heil nach Bredinia bringen sollte. Matthews Wachen begleiteten uns, ebenso wie Beauty und Mystery, unsere Pferde. Wir wollten sie schließlich nicht hierlassen, dafür hatte ich den schwarzen Hengst zu sehr ins Herz geschlossen. Und Matthew würde das natürlich niemals gut heißen, dass sein Lieblingspferd in Rumina blieb.

Die Verabschiedung blieb klein und verlief weites gehend schmerzfrei. Jason winkte nur einmal und Aiden und Duke hatten es nicht einmal mehr nötig, sich von mir zu verabschieden. Sie mochten wohl anders beschäftigt gewesen sein.

Als die Kutsche dann vom Hof fuhr, kuschelte ich mich an Matthew und schloss für einen Moment die Augen. Es wird seltsam sein wieder an den Hof zurückzukehren, nachdem ich vor Wochen geflohen war. Es kam mir alles so unendlich weit weg vor.

Was würde meine Familie bloß bei unserem Wiedersehen sagen? Ob sie mir Vorwürfe machten, dass ich so lange weg gewesen bin? Oder würden sie sich einfach freuen, mich wiederzusehen.

Irgendwann musste ich eingeschlafen sein, denn als ich erwachte war es dunkel im Inneren der Kutsche, sodass sich meine Augen erst einmal an die Dunkelheit gewöhnen musste.

Ich war in Decken umhüllt und merkte, dass ich mich eng an meinen Begleiter gekuschelt hatte, der auf den ersten Blick zu schlafen schien. Über ihm hang eine schwach leuchtende Laterne, die zumindest so viel Licht spendete, dass ich seine Umrisse erkennen konnte.

Sein Kopf war an den Fensterrahmen gelehnt, die Vorhänge waren verschlossen, so konnte ich nicht nach draußen sehen. Wahrscheinlich war es Nacht und wir würden im Morgengrauen die Heimat erreichen. Ich streckte mich, um meinen Körper etwas zu entkrampfen. In einer Kutsche zu schlafen war nicht besonders angenehm.

Bei meinem Versuch mich so sanft wie möglich zu bewegen, weckte ich Matthew, denn er seufzte leise meinen Namen. Ich lächelte leicht.

Dieser Mann würde also mein Schicksal besiegeln und mich zu einer Königin machen. Und nicht nur das, er würde mich zu seiner Frau machen und vielleicht auch bald zu der Mutter seiner Kinder, obwohl ich nicht wusste, ob ich schon Mutter werden wollte, freute ich mich sehnlichst auf den Moment, an dem wir unsere kleine Familie gründeten.

Ich hatte mich entschieden und bereute es nicht einen Sekunde. Matthew war der Richtige. der Einzige von nun an. Und das würde ich ihm jeden Tag beweisen.

Jetzt zuckte seine Nase und er schlug die Augen auf, als er mich anblickte, begann er zu lächeln und setzte sich auf. "Seid gegrüßt, Schönheit", sagte er charmant und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Meine Wangen färbten sich rot. "Seid gegrüßt, mein König", gab ich zurück und beugte mich zu ihm, um ihm einen Kuss zu entlocken. Natürlich verweigerte er ihn mir nicht.

"Womit hab ich das nur verdient", lachte Matthew, nachdem ich mich wieder von ihm löste und einen kurzen Blick aus dem Fenster warf. Es war stockfinster, einzig allein die Fackeln, die die Wachen in den Händen hielten, spendeten etwas Licht.

Ich sah wieder zu Matthew und legte den Kopf schief. "Was meinst du?", fragte ich spielerisch und kletterte auf seinen Schoß. Er biss sich auf die Lippen und grinste breit. Es machte mich schwach, ihn so zu sehen. "Du bist ein wahrer Engel. Mein Engel um genau zu sein." Gierig legte er die Hände an meine Taille und presste mich fester an sich. Ich spürte deutlich in welche Richtung wir das Gespräch wendeten, denn an meinem Bein pulsierte es. Grinsend spielte ich mit.

"Ach bin ich das?", fragte ich provokativ und begann meine Hüften kreisen zu lassen. Ich biss mir verführerisch auf die Lippen oder hoffte zumindest, dass es so rüberkam. "Denkst du wirklich ich bin ein von Gott gesandter Engel?", flüsterte ich heiser. Er schluckte hart und schüttelte den Kopf, als ich dabei war, die Schnüre meines Kleides zu öffnen.

Als ich meine Brust entblößte, knurrte er leise und umfasste sie augenblicklich mit seinen Händen. "Du bist ein Racheengel", verbesserte sich Matthew rau und rieb sich fester an mir. "Du bist gekommen, um mich zu bestrafen" Sein Gesicht vergrub er an meinem Hals, ehe er begann mich dort zu küssen. Ich grinste und unterdrückte nur mit Mühe ein Stöhnen.

Ich konnte es kaum glauben, dass ich es schon wieder tat. Erst am Fluss und nun hier in der Kutsche. Er hatte Recht behalten, ich hatte es nicht länger als zwei Tage ausgehalten. Aber wie sollte ich mich rechtfertigen. Das Verlangen war einfach zu stark.

Somit fielen wir übereinander her und waren nicht gerade leise. Inständig hoffte ich, dass das Hufeklappern der Pferde und die unebenen Wege, die die Kutsche rappeln ließen, uns übertönten.

Immer wieder hob und senkte ich meinen Körper und genoss das Gefühl der Befriedigung mit solch einer Lust, dass ich beinahe wahnsinnig wurde. Erst als wir unseren Höhepunkt erreichten, wurde ich ruhiger und entspannte mich sofort. Es war das schönste Gefühl auf der ganzen Welt.

Matthew keuchte erschöpft: "Du bringst mich um den Verstand, Lyla " Ich lachte rau und zog mir das Kleid wieder über die Schultern, ehe ich mich im Sitz zurücklehnte und ihn lächelnd ansah. Er war ganz zerzaust, wofür eindeutig ich verantwortlich war. Seine Wangen waren gerötet und sein Atem ging immer noch keuchend.

Als wir am frühen Morgengrauen tatsächlich den Hof erreichten, war die Hölle los.
Es liefen dutzende Diener und Wachen umher, um die königliche Kutsche in Empfang zu nehmen. Und als eine der Wachen die Tür der Kutsche öffnete, Matthew sich erhob und aus der Kutsche stieg, mir dann seine Hand reichte und ich ebenfalls aus der Kutsche stieg, da war alles so intensiv wie nie zuvor.

Ich hörte die Trompeten spielen, die den König ankündigten und sah in die Gesichter von all den Hofangestellten und der königlichen Familie. Als erstes blickte ich zu Miranda, die bis über beide Wangen strahlte und mir und ihrem Bruder sofort in die Arme fiel.

"Oh Matt, du hast sie gefunden", rief sie freudig als sie ihren Bruder umarmte und sich dann zu mir umdrehte. "Lyla", begann sie ungläubig, nahm mich in den Arm und hielt mich dann ein Stück von ihr weg. "Wie schön. Du hast dich ja völlig verändert. Deine Haar, sie sie sind so..."

"Schwarz ", half ich ihr und grinste. "Ja! Und so kurz. Aber es steht dir wahrlich." Ich liebte sie und hatte sie wirklich vermisst. Miranda war so eine gute Seele. "Danke, Miranda. Wir sprechen später bei einer Tasse Tee, ja?"

Sie nickte, trat einen Schritt beiseite und machte den Weg für ihre Mutter frei. Lavinia sah nicht gerade erfreut aus, als sie mich sah. Das gefiel mir ganz und gar nicht. Sie konnte mich eh nie leiden und nun würde es wohl kaum besser werden.

Ich knickste und neigte meinen Kopf vor ihr, um nicht mehr in ihre Augen sehen zu müssen. "Mutter " ,sagte Matthew vornehm. "Ich werde Lyla in ihre Gemächer führen lassen und ein Bad nehmen. Lasst ein Mahl zu Ehren unser Ankunft am Hof anordnen und wir besprechen alles später. "

Danach bot Matthew mir seinen Arm und ich nahm ihn dankend an. Es war noch nicht vorbei.

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