Kapitel 5

Pov. Ahornpfote

Ich musste mich erst mal ausruhen, es wurde schon dunkel und es würde nichts bringen Nachts den weg zu suchen, ich würde mich vermutlich nur noch mehr verirren. Ich suchte mir eine gemütliche stelle aus und legte mich hin und schloß die Augen. Aber meine Angst hielt mich wach. Werde ich jemals wieder zum Clan finden? Ist der Jäger noch in der nähe? Ob ich überhaupt überleben werde ? So viele fragen schwirrten durch meinen Kopf. Ich kniff die Augen zu und zwang mich einen klaren Kopf zu bewahren. Nach einer Weile konnte ich endlich einschlafen. Ich träumte von einem Wald, er war ziemlich dunkel und Nebel umgab mich. Der Mond schien nur leicht durch die dichten Baumkronen. Ich zitterte da es hier ziemlich kalt war. Der Boden war matschig und nass. Ich kam mir vor wie in einem Sumpf, aber es gab weit und breit keine Sümpfe, nicht in der nähe der Clans. Ich schnupperte an einem Baum nach der suche von bekannten Gerüchen." Hallo, schön dich zu sehen" hörte ich hinter mir jemand sagen. Ich drehte mich erschrocken um, ich hatte nichts gerochen geschweige denn gehört. Hinter mir war ein großer, weißer Kater mit grün-blauen Augen. Er hatte eine lange Narbe die über das eine Auge zu seinem Bauch führte bis zu seinem hinter Bein. Ich schauderte, er wirkte nicht sehr nett. "Keine Angst, er tut dir nicht " miaute eine helle Stimme hinter mir. Ich blickte über meine Schulter und sah eine weiße Katze mit grünen Augen. Die zwei sahen sich ziemlich ähnlich also mussten sie vermutlich Geschwister sein. "Wer seid ihr? " fragte ich behutsam. "Ich bin Habichtfrost und das ist mein Bruder Schneeschopf " sagte die Katze. Ich hatte also recht. Ich schaute wieder zu dem Kater. Er ging an mir vorbei und strich mit seinem Schweif unter meinem Kinn. Er sah mich verführerisch an. Er war schon hübsch aber er war doch viel zu Alt für mich. Ich blickte verlegen zum Boden runter. Er grinste und seine Schwester verdrehte die Augen. "Achte nicht auf ihn, er ist ein Herzensbrecher" sagte sie und setzte sich neben mich. Sie wirkte sympathischer als Schneeschopf. "Wir haben gesehen das du dich verlaufen hast ," fing er an. Ich nickte. "Also haben wir uns gedacht das wir dir helfen " beendete Habichtfrost seinen Satz. Ich sah von dem einen zur anderen. Es war das erste mal das wir uns begegneten und sie wollten mir helfen. "Ich versteh nicht ganz, wir kennen uns doch gar nicht " gestand ich. Schneeschopf setzte sich nah neben mich, zu nah. Vorsichtig rutschte ich zu Habichtfrost rüber, sie fauchte ihren Bruder an : "hör auf, du siehst doch das es ihr unangenehm ist". Er lachte und sah mich an. Ich verlor mich kurz in seinen hellen grün-blauen Augen aber konnte mich schnell wieder zusammenreißen. "Also ," sagte die weiße Katze und blickte ihren Bruder mahnend an. " wir haben dich schon eine Zeit lang beobachtet und haben gesehen wie mutig du bist. Wir denken das du noch wichtig sein wirst und wollen dich nicht einfach so alleine lassen in so einer Situation. " miaute sie mitfühlend. "Sie hat recht "mischte sich Schneeschopf ein, " wir können dir den weg zwar nicht zeigen aber wir können dir die Stärke geben ihn zu überwinden."
Zum ersten mal klang er ernst und ich merkte das dies kein Scherz war. "Wir lassen dich jetzt, aber denk daran, wir sind immer da falls du uns brauchst" sagte Habichtfrost und langsam wurde alles verschwommen. "Danke " rief ich noch in die leere bevor ich aufwachte. Es war noch dunkel aber der Himmel färbte sich im Horizont rot, gleich würde die Sonne aufgehen. Mein Magen knurrte. Aber das war nicht das einzige Geräusch was ich hörte. Meine Sinne waren noch ziemlich betäubt von der Nacht also konnte ich das Geräusch nicht identifizieren. Da vernahm ich die mir jetzt bekannte Stimme von Schneeschopf :" Jäger ". Das Blut gefror mir in meinen Adern. Was soll ich jetzt nur machen, wenn ich wegrenne verlaufe ich mich nur noch mehr aber wenn ich hier bleibe dann werde ich entdeckt. Verzweifelt sah ich mich um. "Versteck dich im Dornen Busch " hallte seine Stimme in meinem Kopf. Gute Idee. Schnell rannte ich zum Busch und duckte mich tief rein um nicht entdeckt zu werden. Kurz darauf kam der Jäger auch schon aus dem Wald. Er ließ seinen Blick um sich herum schweifen, knurrte dann was und ging weiter, dabei blieb er an einem Ast stecken. Fluchend und zappelnd befreite er sich und ging weiter. Ich kroch aus meinem Versteck raus und sah das noch was am Ast hing. Ich zerrte es runter. Es sah aus wie ein hohler block aus Fell. Eine Schnur führte von der einen Ecke zur anderen. Innen waren Kerne und andere Sachen. Ich packte das Fell bündel und machte mich auf den Weg durch den Wald. Bald fing es an stark zu regnen und ich musste ein Unterschlupf suchen. Ich hatte seit dem morgen nichts gegessen und suchte in dem bündel nach etwas essbaren. Drinnen waren zwei braune Scheiben mit einer roten Scheibe in der Mitte. Ich hatte so Hunger das ich ohne überlegen rein biss. Es schmeckte ganz lecker und ich aß die Hälfte auf. Den Rest packte ich wieder in das bündel. Müde gähnte ich und legte mich hin. Mein Fell war komplett nass und ich fror. Plötzlich spürte ich ein warmes Fell neben mir, ich öffnete ein Auge und sah Schneeschopf neben mir liegen. Lächelnd schlief ich ein, wenn er neben mir war fühlte ich mich sicher.

~~~Zeitsprung 5 tage ~~~

Pov. Sonnenpfote

Meine Schwester war weg. Schon wieder. Seit einem Viertel Mond schon. Eigentlich wollte sie nur den Vierbeiner weg bringen was nicht mehr als zwei tage brauchen sollte. Aber sie war immer noch nicht da. Natürlich machte ich mir Sorgen aber irgendwie nervte es mich. Wieso muss sie immer so was besonderes sein. Wieso konnte ich nicht besonders sein. Ich schnaubte wütend und sah zu wie Kastanienstern zu Schwalbenflug ging. Sie saß am Rande der Lichtung und blickte zum Eingang in der Hoffnung das ihre Tochter wieder reinkommen würde. Unsere Anführerin setzte sich neben ihr und schaute sie bedauernd an. "Ich glaube nicht das sie zurück kommt, " gestand Kastanienstern traurig ," viele Patrouillen haben sie im ganzen Territorium gesucht, sie haben sogar den Vierbeiner gefunden, aber keine Spur von Ahornpfote, keine einzige. " Mutter nickte und blickte zum Boden. Tränen bildeten sich in ihren Augen und sie fing an zu schluchzen. Ein Klos bildete sich in meiner Kehle. Ich hoffte das das ein Scherz sein sollte. Natürlich würde sie zurück kommen. Irgendwann, bestimmt. Sie würde wieder durch den Eingang kommen und irgendeine Beute mitbringen und alle wären Stolz auf sie. Ich ging zu Schwalbenflug und schmiegte mich an sie. "Keine sorge Mama, sie kommt bestimmt zurück. " flüsterte ich ihr ermutigend ins Ohr. Kastanienstern schüttelte traurig den Kopf sagte aber nichts. Ich wusste das sie sich die schuld gab weil sie Ahornpfote weg geschickt hatte. "Würdest du deine Mutter bitte zu Häherblatt bringen, sie muss sich ausruhen. " sagte die Anführerin und ging weg. Ich begleitete Mutter bis zum Bau und blieb dann davor sitzen. Mondpfote saß drinnen und sortierte Kräuter, als er mich sah kam er zu mir und begrüßte mich mit einer traurigen Stimme. Ich wusste das er sie genauso vermisste wie ich. "Sonnenpfote " ich hörte wie Wurzellicht mich rufte " komm wir gehen trainieren. " Ich verabschiedete mich und ging zum Training. Ich hatte mich immer gefreut mit meiner Schwester zu trainieren aber jetzt ohne sie hatte ich gar keine Lust mehr. Langsam folgte ich Himbeerpfote. Wo auch immer du bist Ahornpfote, ich hoffe es geht dir gut.

Pov. Ahornpfote

Ich verlor die Hoffnung jemals zurück zum Clan zu kommen. Schneeschopf und Habichtfrost besuchten mich jede Nacht und zeigten mir wie man jagte und kämpfte. Ich konnte es jetzt auch ziemlich gut. Schneeschopf war immer an meiner Seite und half mir bei kleineren Problemen. Er war ein guter Freund. Heute gingen wir über eine große Grasfläche. Ich konnte in der Ferne einen Hasen erkennen, ich duckte mich tief ins Gras und schlich vorwärts. Dann sprintete ich hinter den Hasen her und sprang auf ihn. Mit einem schnellen biss tötete ich es. "Willst du was ? " fragte ich Schneeschopf. Er schüttelte den Kopf, er aß fast nie, was man auch merkte, er war ziemlich dünn. "Komm, ein bissen. " forderte ich ihn auf. "Nein ich hab kein Hunger. Wirklich nicht. " sagte er und drehte sich um. Ich wollte anfangen den Hasen zu essen als ein strenger Geruch in meine Nase strömte. Schneeschopf hatte es auch gerochen. "Schnell nimm den Hasen und ab in den nächsten Busch." fauchte er mich an. "Was ist das " fragte ich schnell noch. "Fuchs " sagte er und rannte zum Busch. Ich ging hinter ihm her blieb aber kurz davor stehen, ich wollte mal gucken wie ein Fuchs aussah. Plötzlich hörte ich ein vertrautes Geräusch. Das was der Stock vom Jäger machte. Ein kleines rot-weißes Tier rannte aus dem Wald der an der Glasfläche grenzte. Er sah mich und lief auf mich zu. Hinter ihm stürmte der Jäger aus dem Wald und schoß auf den kleinen Fuchs. Als er bei mir ankam versteckte er sich hinter mir, er war wohl sehr jung da er kaum größer war als ich. Ich fauchte den Jäger an. Er sagte etwas was nach 'schon wieder' klang, er hatte mich vermutlich wiedererkannt. Der Fuchs winselte und duckte sich ängstlich. Ich sprang den Jäger an der mich mit einer Hand weg schlug. Ich blieb kurz liegen und versuchte mich dann aufzustemmen. Ich sah wie der Jäger sich zum Fuchs beugte und komisch grinste. Dann stürzten sich Habichtfrost und Schneeschopf auf den Jäger. Er drehte sich überrascht um. Ich war mindestens genauso überrascht. Was ist mit dennen passiert ?

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