Kapitel 11

"Hör auf. " erklang eine ruhige Stimme. Vor Angst gefesselt lag Ahornpfote noch immer unter dem Baum. Sie öffnete die Augen aber bewegte sich nicht. Ein junger Kater, mit glattem weißem schwarz getupften Fell und Eisblauen Augen stand da und schaute die Katzen kalt an. "Was soll das, sie muss sterben, sie kennt " fing Silberhabicht an aber der Kater ging an ihm vorbei ohne ihn auch nur eines Blickes zu würdigen. "Alles ist gut. Ich bringe dich in Sicherheit. Mein Name ist Echofrost. " sagte der Kater zu Ahornpfote gewendet. Er half ihr auf und sah die Katzen Gruppe an. "Ihr geht zurück. Ich komme später. " befahl er und drehte sich um. Silberhabicht funkelte ihn noch böse an und folgte dann den anderen während Echofrost und Ahornpfote in die gegengesetzte Richtung gingen. "Danke." murmelte die junge Katze und schaute den Kater dankbar an. Er nickte nur und ging weiter. Sein Fell glänzte und man konnte seine Muskel erkennen. Er schien ziemlich stark zu sein. Kein Wunder das die anderen ihm nicht wiedersprochen hatten. "Wo gehen wir hin? " traute sich Ahornpfote nach einer Weile zu fragen. Der Kater ignorierte sie und ging ein bisschen schneller. Dann blieb er an einem Baum stehen, hinter diesem ragte ein großer Felsen aus dem Boden. "Habichtfrost, Schneeschopf. " grüßte er und setzte sich hin. Ahornpfote rannte ihm hinterher und drückte sich an die weiße Katze. "Ihr habt mir gefehlt" murmelte die junge Schülerin und lächelte die zwei Katzen an. "Du uns auch. " antwortete Habichtfrost und schmiegte sich an sie. Schneeschopf setzte sich neben Echofrost und die beiden unterhielten sich leise. "Was ist los ? " fragte die Schülerin vorsichtig.  "Nichts wichtiges. " seufzte Schneeschopf und kam zu ihr." Wir wissen nur nicht wie du es geschafft hast hier her zu kommen, das ist für lebende Katzen fast unmöglich. " sagte Echofrost kalt und sah in den Dunkeln Wald. "Wir sollten dich zurück schicken, " entschied Schneeschopf, " wir werden uns bald wieder sehen. " versicherte er der jungen Katze. Sie nickte nur und schaute auf ihre Pfoten. "Du solltest versuchen zu schlafen. Dann wirst du normalerweise  von alleine zurück gehen. " erklärte Habichtfrost und lächelte. Ahornpfote legte sich hin und schloß die Augen. Kurz darauf spürte sie ein weiches Fell an ihrem Rücken. Sie wusste das Schneeschopf sich neben sie gelegt hatte. Schnell schlief sie ein. 
Sie schreckte hoch und befand sich wieder im Schülerbau. Sonnenpfote schlief ruhig an  ihrer Seite.  Ahornpfote atmete tief ein. Alles war gut. Sie beobachtete ihre Schwester. Erst jetzt viel ihr auf das Sonnenpfote kleiner war als sie. Alle ihre Geschwister waren kleiner als sie. Merkwürdig.  Sie schüttelte ihren Kopf und stand vorsichtig auf, um niemanden zu wecken. Für sie kam es jetzt gar nicht mehr in Frage zu schlafen. Sie kletterte aus dem Schülerbau und streckte sich genüsslich. Die Sonne würde bald aufgehen und die meisten Katzen schliefen noch. Müde gähnte sie und lief über die Lichtung. "Schon so früh wach ? " hörte sie eine neckende stimme hinter ihr. Sie drehte sich erschrocken um und blinzelte verwirrt. "Normal bist du doch so eine Schlafmütze " grinste Geißelpfote frech. Sie streckte ihm die Zunge raus und ging zu ihn hin. "Was machst du so früh auf ?" fragte sie und schmiegte sich an ihren besten Freund. "Ich bin immer früher wach. Ich mag es durch den Wald zu laufen wenn alles noch still ist. Hättest du Lust mitzukommen ? " schlug er vor und lächelte freundlich. Sie nickte und beide gingen los. Es war noch dunkel und man hörte nur vereinzelte kleine Geräusche die zeigten das es Leben in diesem Wald gab. "Beeindruckend nicht wahr? " flüsterte er ihr ins Ohr.  Ahornpfote zuckte zusammen da sie gerade ein Reh beobachtet hatte was seelenruhig graste. Die junge Schülerin nickte nur und lief weiter. "Wo warst du? " murmelte Geißelpfote leise, um die anderen Tiere nicht zu erschrecken. Sie seufzte leise und erklärte ihm was passiert war. Er hörte ihr gebannt zu und nickte manchmal. Als sie fertig war sah er zur Seite in den Fluss. " Du bist gewachsen. Und stärker geworden auch. " meinte er und sah wieder hoch. Sie blinzelte erstaunt und sah an sich runter. Tatsächlich war sie besser gebaut als vorher. Nicht mehr so dünn und gebrechlich sondern groß, kräftig und stark. Das Leben ohne ihren Clan hatte sie gehärtet. "Du siehst gut aus. " kommentierte er und lächelte leicht. Verlegen schaute sie zur Seite. " Wer ist die Neue im Bau?  " fragte sie schnell um das Thema zu wechseln. "Meine Schwester. " antwortete er knapp. Sie sah ihn erstaunt an. Er seufzte. "Lange Geschichte. " murmelte er und erzählte wie er sie gefunden hatte. "... Und jetzt heißt sie Drachenpfote und wird von Rosensee trainiert. " beendete er seine Erzählung. Die Sonne war inzwischen aufgegangen und die zwei Schüler machten sich auf den weg zurück ins Lager.  Dort musste Ahornpfote nochmal dem ganzen Clan berichten was passiert war und konnte dann endlich mit ihrem Training anfangen. Voller Vorfreude lief sie mit Himbeerpfote zum Trainingsplatz.

Pov. Ahornpfote

Da unser Vater nicht mehr vernünftig gehen konnte war Himbeerpfotes neuer Mentor  Silberfarn. "Also Ahornpfote, zeig uns mal deine Jagdtechnik. Du musst dich ja irgendwie ernährt haben. " sagte Kastanienstern. Ich zeigte ihnen was mir Schneeschopf und Habichtfrost beigebracht hatten und alle waren beeindruckt. Verlegen lächelte ich. "Nun das müssen wir schon mal nicht mehr üben. Himbeerpfote, greif Ahornpfote an. Ohne Krallen natürlich. " präzisierte sie noch mal für mich. Ich nickte und machte mich Kampf bereit. Meine Schwester stürzte sich auf mich und ich wich ihr geschickt aus und griff sie von hinten an. Sie versuchte freizukommen aber ich hielt sie so fest das sie es nicht schaffte. "Gut. Himbeerpfote, versuch deinen Gegner nicht sofort mit einem frontalangriff zu überfallen. Du musst ihn überraschen also versuch es von der Seite,  von unten. " korrigierte Silberfarn meine Schwester. Diese nickte eifrig. Nach einer Weile waren wir fertig und wir machten uns auf den Weg zurück. "Du bist echt gut. Bringt du mir ein paar Sachen bei? " bat mich Himbeerpfote glücklich. Ich nickte erleichtert, ich musste zugeben das ich ein bisschen Angst hatte dass sie eifersüchtig wäre aber davon war keine Spur zu sehen. Strahlend vor Glück kamen wir ins Lager. Ich freute mich, endlich wieder hier zu sein.

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