Kapitel 9

Fynn

Der Tag/Nacht wo Elli ankam

Ich wachte schweißgebadet auf. Der Traum schien wichtig gewesen zu sein. Black, weiß du etwas? Ja, anscheinend hat Luna jetzt erst unsere Mate gefunden. Sie hat unsere Seelen verbunden. Sie ist wunderschön, du wirst sie in der Schule treffen. Mist das letzte durfte ich nicht sagen, meinte Black verträumt. Black ist mein innerer Wolf, ja richtig gelesen Wolf. Ich bin ein Werwolf. Genauer gesagt der Beta. Florian und ich sind Zwillinge und haben beide das Alphagen. Obwohl ich stärker bin, wird Flo der nächste Alpha, da er der Erstgeborene ist. Ich finde das gut, ich will das nämlich überhaupt nicht. Deshalb wurde ich zum Beta. Flos Freund Derek wird ebenfalls Beta. Da es Mitternacht ist, haben Flo und ich heute Geburtstag und ich kann meine Mate finden und Flo wird heute Alpha. Und wie ich jetzt auch netterweise von Black erfahren habe, werde ich sie heute in der Schule finden. Damit die Zeit schneller vergeht, legte ich mich nochmal hin.
Um halb 6 hielt ich es nicht mehr aus und machte mich fertig. So kam es, dass ich halb 7 fertig in der Küche saß und mein Brot aß. Ich hörte meine Mutter die Treppe runter kommen. Als sie in die Küche kam, blieb sie erstaunt stehen. "Was machst du den hier?" "Ich wohne hier." Sie sah mich mit einem Dein-Ernst-Blick an. "Schon gut. Black hat gesagt, dass ich meine Mate in der Schule treffe." sagte ich ihr aufgeregt. "Schatz, du wurdest um 16.30 Uhr geboren. Du kannst erst dann deine Mate finden. Und da um 6 dann die Zeremonie stattfindet kannst du sie frühstens morgen in der Schule treffen." teilte meine Mutter besorgt mit. "Was?" fragte ich krächzend. Auf einmal war meine Laune im Keller. Meine Mutter sah mich mitleidig an und zog mich in eine Umarmung. "Nichtsdestotrotz, Happy Birthday zu deinem 18. Geburtstag Fynn."
Ich brauche Luft. "Tut mir Leid Mum, aber ich bin im Wald." Ich löste mich von ihr und sie sah mich verständnisvoll an. Kaum war ich im Wald, der nur ein paar Meter hinter unserem Haus begann, verwandelte ich mich und lief los.
Ich verbrachte Stunden im Wald. Als Flo, Derek und Aaron zu mir kamen. "Was macht ihr hier?" fragte ich die drei. "Wir dachten wir leisten dir Gesellschaft." Kam es von Flo. Ich schnaubte und ließ meinen Kopf wieder auf meine Pfoten sinken. Plötzlich bemerkte ich einen Drang, der mich in eine Richtung zog. Ich sprang auf und folgte dem Drang. Auf einer Lichtung schmissen sich die drei aus dem Hinterhalt auf mich und nagelten mich mit deren Gewicht auf dem Boden fest. "Was soll das, lasst mich los." knurrte ich sie an. Flo versuchte mich zu beruhigen, doch es brachte nichts. Der Drang wurde stärker. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen sie ist hier, hier auf der Lichtung. Ich schaute mich um, konnte aber niemanden erblicken. Ich teilte es Flo mit. Alle drei erstarrten und schauten sich um. Dies nutzte ich, um sie loszuwerden. Ich stand und ließ meinen Blick schweifen. An einer Stelle blitzte das Bild eines Mädchens auf einem Pferd auf. Sie hatte goldene Haare und Meerblaue Augen. Sie war wunderschön. So schnell wie das Bild auftauchte, so schnell verschwand es auch wieder. Genervt drehte ich mich um und ging wieder nach Hause.

Kurz vor 18 Uhr kam meine Mutter in das Zimmer. „Na komm, das Ritual beginnt gleich. Da du einer der Betas wirst, muss du teilnehmen. Ich weiß, es ist schwer für dich, aber morgen kannst du sie ja in der Schule finden. Na los, auf mit dir." versuchte sie mich aufzumuntern. Sie zog mich auf meine Beine, gab mir noch eine starke Umarmung und ging dann zu Flo. Ich zog mich schnell passend um und ging dann auch zu dem Platz, wo das Ritual stattfinden wird. Unser Haus und das der anderen Rudelmitgliedern, die hier wohnen, stehen tief im Wald, sodass wir uns wenigstens zu Hause nicht zu verstecken brauchen. Ich ging zu meinem Vater, der vorne steht. Sobald mein Bruder dazu kam, begann es. Mein Vater schnitt sich in den Arm und mein Bruder tat es ihm gleich. Danach pressten sie die Wunden aneinander. Währenddessen leistete Flo den Schwur, das Rudel zu beschützen und sich darum zu kümmern. Als dies geschehen war, kam Flo zu mir. Ich leistete ebenfalls einen Schwur, dass ich das Rudel und ihn als Alpha beschützen werde. Den gleichen Schwur leistete auch Derek. Es war zwar ungewöhnlich, dass es zwei Betas gab, aber das war unsere Situation auch. Nach dem Ritual gab es eine Feier zu Ehren unseren neuem Alpha und den Betas. Da ich sowieso nicht schlafen könnte, feierte ich lange mit.

Dies hatte zu Folge, dass ich mit Kopfschmerzen am nächsten Morgen aufwachte. Ich will nicht aufstehen. Du stehst auf, sonst übernehme ich die Kontrolle. Ich will endlich unsere Mate kennenlernen, knurrte Black mich an. Bei dem Gedanken an unsere Mate, schaffte ich es wirklich aus dem Bett. Nachdem ich mich fertig gemacht habe, ging ich nach unten zum frühstücken. Alle grinsten mich an. „Ich kann dich übrigens heute nicht mit zur Schule nehmen." sprach Flo aus. Ich nickte und schaute auf die Uhr. Mist, ich würde dann zu spät kommen und ich müsste noch länger auf meine Mate warten. Mir entfuhr ein Knurren. Schmunzelnd sprach Flo weiter „Hey, immer schön ruhig schwarzer. Ich habe schon mit Derek gesprochen, er nimmt dich mit." „Nein, alles bloß nicht Derek und seine Fahrweise." rief ich aus. „Das oder du kommst zu spät. Ist deine Entscheidung, wann du deine Mate triffst." sagte er ruhig. Ich grummelte und aß schnell auf.

Ich stand vor dem Haus und wartete auf Derek. Gerade als ich ihn per Mind-Link fragen wollte, wo er bleibt, kam er angerauscht und kam schlitternd zum stehen. Ich begrüßte sie und quetschte mich auf die Rückbank. Als wir nach einer Halsbrecherischen Fahrt endlich in der Stadt ankamen und an einer roten Ampel hielten, forderte Derek das Auto neben uns zu einem Rennen auf. Das gibt es doch nicht, ich will doch einfach nur zu meiner Mate. Bei grün raste Derek los. Er kam aber nicht weit, da er von der Polizei angehalten wurde. Das andere Auto fuhr ruhig an uns vorbei. Ich merkte, wie sich eine Gänsehaut bei mir ausbreitete. Warum dass denn?

Als wir endlich weiter fahren durften, war ich ungeduldig. Gleich werde ich meine Mate finden. Außer meiner Familie weiß davon noch niemand etwas, weshalb ich auch ein paar genervte Blicke bekam, da ich auf meinem Platz zappelte. Ich sagte doch ich war ungeduldig und aufgeregt. Eine miese Mischung. Als wir auf dem Parkplatz fuhren, verschwendete ich keinen Gedanken mehr an die wohl schlimmste Fahrt meines Lebens. Derek fährt einfach unverantwortlich und viel zu schnell. Ich stieg aus und machte für Aaron Platz, damit er auch aussteigen konnte. Plötzlich nahm ich einen betörenden Duft wahr. Ich blickte mich suchend um und fand sie. Black drehte völlig durch und schrie immer wieder Mate. Während die anderen auf die Gruppe zulief, bei der auch meine Mate stand, rührte ich mich nicht von der Stelle und beobachtete sie. Sie war es, die ich gestern auf einem Pferd gesehen hatte. Doch wie kann das sein? Als ich meinen Namen hörte, konnte ich mich endlich wieder bewegen. Ich ging auf meine Mate zu und umschlang sie mit meinen Armen. Ich merkte nicht, wie sie sich versteifte, sondern flüsterte nur „Mate". Meinen Kopf vergrub ich in ihrer Halsbeuge und zog ihren Duft ein. Sie roch nach Regen Sturm. Ihr fragt euch bestimmt, wie man nach Sturm riechen kann? Keine Ahnung, aber als ich ihren Duft gerochen habe, war das mein erster Gedanke. Abgerundet wurde ihr Duft von Nachtviole. Eine Blume die auch nachts blüht und so ähnlich riecht wie Veilchen. Ich liebe ihren Duft jetzt schon und könnte ihn immer riechen. So in ihrem Duft vertieft, merkte ich gar nicht, dass Derek und die anderen beiden auf mich zukamen und etwas sagten. Am Rande nahm ich wahr, wie Derek meinte, dass sie Angst hätte. Angst? Wieso sollte meine Mate Angst vor mir haben? Plötzlich ging eine Macht, die Dunkel und geheimnisvoll war, von meiner Mate aus, was die drei zurückweichen ließ. Meine Mate drehte sich ruckartig um und traf mit ihrem Knie meine verwundbarste Stelle. Stöhnend sackte ich zusammen. Black jaulte auch auf und fragte immer zu, warum hat sie das gemacht? Das wüsste ich auch gerne Black.

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