Kapitel 23

Ellinor

In der Mittagspause setzten wir uns alle wieder an einem Tisch und wie die letzten Tage auch, zog mich Fynn auf seinen Schoß. Ich wehrte mich schon gar nicht mehr dagegen. Erstens es würde eh nichts bringen, da er stärker ist, blöder Wolf und zweitens es war leider auch sehr bequem. "Kann ich nachher bei euch mitfahren? Ich weiß nicht, ob ich noch eine Fahrt bei Derek überlebe." hörte ich Fynn an meinem Ohr fragen. "Klar kannst du, aber Leo fährt nicht groß anderes als Derek." gab ich ihm zu bedenken. "Mag sein, aber du sitzt auch in dem Wagen und machst es dadurch erträglicher." Ich grinste ihn an, bevor ich etwas erwidern konnte erklang die Schulklingel und wir sprangen alle auf.
Die Zeit verging elend langsam. Ich hatte schon aufgegeben zu hoffen der Unterricht würde irgendwann enden, als der Lehrer doch tatsächlich 5 Minuten früher Schluss machte. Als Liz und ich auf den Parkplatz ankamen, fiel uns ein, dass wir ja auf die anderen warten müssen. "Kommt ihr auch gleich alle mit?" fragte ich sie dann. "Ja, wir haben alle schon unsere Taschen in meinem Auto. Und du?" "Ja wir auch. Ich bin schon gespannt, was alles auf mich zukommt." "Fynn hat zu jedem Genre einen bis drei Filme rausgesucht, aus denen du dann entscheiden kannst. Wir kamen gestern ganz schön in den Streit, als er keinen Disney Film bei Kinderfilme hatte. Ich meine hallo? Disney War meine Kindheit. Geeinigt hatten wir uns dann das Disney eine eigene Kategorie ist." erzählt sie mir. Als es dann klingelte kamen alle bis auf Derek und Fynn. "Wo bleiben die den?" fragte Liz genervt. James antwortete ihr "Die wollten euch abholen, wieso wart ihr eigentlich schon hier?" "Wir hatten früher Schluss. Die würden aber jetzt nicht vor einem leeren Klassenzimmer warten oder?" richtete ich mich an Liz. "Denen ist alles zuzutrauen. Komm, wir holen sie jetzt ab." So zog mich Liz wieder in die Schule rein in Richtung unserem Raum. Als wir eine Ecke noch vor uns war, hörte ich sie. "Derek sie sind nicht mehr da, komm schon, ich höre noch nicht mal mehr einen Herzschlag aus dem Raum." versuchte Fynn Derek zum gehen zu überreden. "Was wenn sie da alle tot drinnen liegen?" fragte Derek panisch. Ich schaute zu Liz und zog meine Augenbrauen hoch. "Wenn es um mich geht kann er nicht mehr vernünftig denken." flüsterte sie mir zu. Wir schauten um die Ecke. Derek saß zusammengekauert vor der Tür und Fynn verzweifelte. Ich musste mir bei deren Anblick ein Lachen verkneifen. Als ich zu Liz blickte, konnte ich sehen, dass es ihr ähnlich ging. Wir gingen zu ihnen, was sie nicht bemerken. Und das wollen Werwölfe sein? Liz setzte sich neben Derek und ich sprang Fynn auf den Rücken. Er erschrak sich, hielt mich dann aber reflexartig fest und festigte seinen Griff, als er mich erkannte. Liz fragte Derek vorsichtig "Warum sitzt du hier so?" "Ich konnte auf dich nicht aufpassen und jetzt liegst du da im Raum ohne Herzschlag." Fynn und ich taten uns schwer das Lachen zu unterdrücken. Derek verlor ja echt seinen Verstand bei Liz. Liz nahm Derek seine Hand und legte sie auf ihren Brustkorb wo ihr Herz war. "Ich finde mein Herz schlägt noch ziemlich gut oder?" Als wenn Derek erst jetzt erkennt, wer neben ihm sitzt, stürzt er sich regelrecht auf sie. Als die beiden dann endlich fertig waren sich zu umarmen, wollten wir wieder aufbrechen, als Liz uns aufhielt. "Derek?" fragte sie zuckersüß. "Da wir ja nur wegen euch beiden nochmal in die Schule sind, könntest du mich auch tragen, findest du nicht auch?" Ehe Derek reagieren konnte, sprang Liz ihm auch auf den Rücken. Sie kuschelte sich an ihn, wie ein Baby Affe bei seiner Mutter. Es sah echt süß aus, da Liz ungefähr so groß wie ich bin, gehen wir den Jungs gerade mal bis zur Brust. Die Jungs setzten sich jetzt auch mal in Bewegung. "Sag mal, wo wart ihr eigentlich?" fragte Fynn mich. "Der Lehrer hatte früher Schluss gemacht. Wir waren schon auf dem Parkplatz. Da ihr nicht kamt, haben wir uns auf die Suche gemacht."

Nachdem die Jungs jetzt auch mal da waren, ging es ganz schnell, dass wir losfuhren. Leo und Derek konnten es sich nicht nehmen lassen, ein Rennen zu fahren. Liz machte zwar nicht mit, konnte aber mithalten. Fynn und ich krallten uns an den Griffen fest. Ich hasse Autos und das immer mehr und mehr. Als wir in den Wald kamen, lotste uns Fynn hindurch, bis wir die ersten Häuser durch die Bäume sahen. Der Platz in der Mitte der Häuser war bunt geschmückt und die Menschen tanzten und lachten. "Ach du Scheiße. Ich habe das Sommerfest vergessen." fluchte Fynn vor sich hin. "Sommerfest?" kam es nur von mir. "Ja ist so eine Tradition bei uns im Rudel. Es ist der Tag, wo mir mit dem Hexenzirkel hier in der Nähe Frieden geschlossen haben vor Hunderten von Jahren. Der Tag wird immer noch gefeiert, auch wenn es jetzt eher nur noch Sommerfest heißt. Aber die Hexen und Zauberer kommen auch immer noch. Stelle das Auto am besten dort ab." wies Fynn Leo an. "Die Taschen holen wir später. Ich hoffe ihr habt Lust auf ein Fest." meinte Fynn und öffnete die Tür. Sofort kam uns fröhliche Musik entgegen. Ich schaute mich staunend um. Die Häuser waren alle um diesen Platz herum errichtet worden. Zwei Häuser stachen dabei heraus, da sie viel größer waren. Ich tippte hierbei auf das Rudelhaus und das Haus vom Alpha. Die Menge war sehr fröhlich und lachte viel. Zudem tanzten die meisten in der Mitte. Das erinnert mich an unsere Sommerfeste immer zur Sonnenwende mit unserer Familie. Da kam auch immer das ganze Dorf und tanzte so ähnlich. Fynn zog mich bestimmt durch die Menge. Als wir ankamen, wo er hinwollte, sah ich mich vor einem Ehepaar wieder. Fynn sah dem Mann so ähnlich, dass ich auf seine Eltern tippte. Nur die Augen hatte er anscheinend von seiner Mutter. "Mom, Dad darf ich euch meine Mate Ellinor vorstellen." stellte Fynn mich vor. Freundlich lächelte ich sie an, bevor mich seine Mutter in eine Umarmung zog. "Ich freue mich so dich kennenzulernen. Ich bin Julia und das ist mein Mann Bernhard." sagte seine Mutter. "Freut mich die Bekanntschaft zu machen." Warum auch immer fiel ich in alte Umgangsformen. Ich konnte mich gerade noch davon abhalten einen Knicks zu machen. Fynn zog mich wieder in die Menge der Leute hinein. "Komm ich hole uns was zu Essen und zu trinken." sagte er.
Gerade als ich ihm etwas abnehmen wollte, wurde ich an die Hand genommen und in die Mitte gezogen von Liz. Sie grinste mich an und zusammen mit den anderen begannen wir zur der Musik zu tanzen

(Das Video soll die Stimmung zeigen und damit ihr eine Vorstellung habt, wie sie ungefähr tanzen. Ich fand, das passte am besten.)

Es machte so viel Spaß hier mit Freunden und den Rudelmitglieder zu tanzen. Mir kam es so vor, als wäre jetzt meine Familie gerade bei mir und würde mit tanzen. Ich forderte Fynn mit Blicken auf, sich zu uns zu gesellen, aber er schüttelte nur den Kopf. Ich warf ihm noch einen traurigen Blick zu, bevor ich wieder herumgewirbelt wurde. Wir tanzten immer weiter und auf einmal fand ich mich in den Armen von Fynn wieder. Verwundert und voller Freude schaute ich ihn an. "Ich kann mein Mädchen einfach nicht traurig sehen. Außerdem hat es genervt, dass du ständig mit anderen Männern getanzt hast." Am Anfang war er so süß und zum Schluss ein Idiot. Aber immerhin tanzten wir jetzt zusammen und das war es was zählte.

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