Kapitel 14

Ellinor

Die Woche verlief relativ unspektakulär. In der Mittagspause saß Fynn jetzt immer bei uns und verschränkte immer seine Hand mit meiner. Immer wenn ich versuchte ihm meine Hand zu entziehen, verstärkteer seinen Griff und irgendwie gefieles mir auch. Inzwischen bin ich echt gut darin mein Essen mit einer Hand zu essen. Ansonsten war nichts nennenswertes passiert, auch Fynn hat sich abgesehen vom Hände halten zurückgehalten.
Heute war Samstag und ich freute mich, wie ein kleines Kind. Leo kam auch mit, da gesagt wurde je mehr desto lustiger. Wir hatten abgemacht, dass wir uns dort treffen. Ich war also während der Fahrt sehr hibbelig und panisch. Denn Leo raste förmlich. Ich hielt mich krampfhaft fest und wünschte mir, nur endlich da zu sein.
Sobald die Kiste stand, sprang ich aus und rief "Ich lebe". "Nun tu nicht so. Wenn wir auf der Jagd sind, sind wir teilweise schneller unterwegs." "Ja aber das ist was anderes. Moon und ich arbeiten zusammen. Bei dir sitze ich nur daneben und kann nichts machen. Ich bin dir völlig ausgeliefert." Er schmunzelte und zog mich weiter zu diesem Dungeon. Davor standen schon Liz, Nia, Mel und James. Ich begrüßte alle und fragte "Sind die anderen noch nicht da?" Sie verneinten. Zusammen warteten wir. Als sie kamen blickte ich Fynn besorgt an. Er war total bleich im Gesicht. "Was ist denn mit dir passiert?" fragte ich ihn auch gleich. Er blickte wütend zu Derek, welcher unschuldig die Hände hob "Er war der Meinung, dass die Straßenregeln für ihn nicht gelten. Wir haben 20 Minuten weniger gebraucht, um hier anzukommen." meinte Fynn dann. Liz lachte auf und sagte "Das zeigt das ihr beide zusammengehört, Elli kam genauso bleich an." "Stimmt doch gar nicht." versuchte ich dagegen zu halten. Nun fiel Leo mir auch in den Rücken "Ach und weshalb hast du dann, sobald du aus dem Auto warst gerufen 'Ich lebe'?" Ich wurde rot. Fynn legte seinen Arm um meine Schultern und lächelte mich aufmunternd an. Da wo er mich berührt, fing es an zu kribbeln. Derek fing nun auch an zu lachen. Zwischen den einzelnem Lachen sagte er "Die gehören echt zusammen. Fynn hat so etwas ähnliches gesagt." Ich blickte zu ihm hoch, schließlich war er einen Kopf größer und sah wie nun er errötete. Süß. Ich schmiegte mich an ihn und lächelte ihn nun aufmunternd an. Sein Griff um mich, wurde fester. Liz bemerkte es und grinste mich an. Ich schaute auf den Boden. Zum Glück fragte Leo, ob wir nun reingehen wollen. Wir stellten uns also an und warteten, bis wir reinkamen. Uns begrüßte eine Frau, die Kleidung anhatte, die dem der Kleidung im Mittelalter ähnelte. Sie erklärte uns die Regeln und zählte die Gruppe durch. Es kamen noch 7 andere Personen mit, sodass wir 18 waren. Dann ging es los. Es ähnelte einem Gruselkabinett, nur dass hier die Vergangenheit der Stadt gruselig dargestellt wird. Im zweiten Raum war ein Mann und ein Folterstuhl. Er holte sich James und setzte ihn auf den Stuhl und begann an ihm zu zeigen, wie er jemanden foltert. Es war spannend gemacht. Der nächste Raum stank stark nach Rauch. Die Frau erzählt, dass es 1842 einen Großen Brand gab, bei dem viele starben. An der Wand, die so gestaltet wurde, wie früher, erkannte ich zwei Gestalten auf Pferden. Das kann nicht sein, dass die uns hier gezeichnet haben. Wir hatten hier zwar den Brandstifter des Brandes gejagt, aber keiner hatte uns gesehen. Leo schien es auch bemerkt zu haben, denn er schaute mich an. Ich zuckte die Schultern, wir können die Vergangenheit nicht ändern. Als nächstes kamen wir zur Inquisition. Er suchte sich Leo aus, doch dieser schaute grimmig drein und reagierte überhaupt nicht. Das hatte er wohl nicht erwartet, denn er sah kurz verwundert aus, bevor er Leo schuldig sprach und wüst beschimpfte als Hexe. Das hätte er nicht machen dürfen, denn so hat er unsere Mutter und mich beleidigt und das konnte Leo nicht auf sich sitzen lassen. Er ging auf ihn zu und wollte gerade ansetzten, als ich ihn zurück hielt. Ich schüttelte mit dem Kopf. "Aber er" versuchte Leo es weiter. Mit meiner Macht als Anführerin sprach ich "Nein, lass ihn in Ruhe." Leo nickte ergeben, konnte es sich aber nicht nehmen lassen dem Inquisitor einen wütenden Blick zu zuwerfen.
Ein Labyrinth folgte, welches eigentlich ziemlich einfach war. Als nächstes kamen wir in ein Pestkrankenhaus. Es weckte Erinnerungen bei mir, die lieber verschlossen geblieben wäre. Ich half damals wo ich konnte, aber dass war die Zeit, wo Fremde behaupteten sie seien Nachfahren meiner Geschwister und wollen meine Hilfe. Ich konnte nicht mehr zwischen der Wahrheit und der Lüge unterscheiden und traf die Entscheidung zu gehen. Ich ließ die Nachkommen einfach im Stich. Fynn nahm meinen Gemütszustand wahr und zog mich in seine Arme. Unauffällig wischte ich mir eine Träne weg und konzentrierte mich auf Fynn und seinen einigermaßen ruhigen Herzschlag. Danach ging es in eine schöne Wohnung. Fynn hielt mich an der Taille bei sich. Es solle in der Wohnung spucken. Es war echt gut gemacht, doch als die Geschichte erzählt wurde, erstarrte ich. Die Geschichte kenne ich. Zwar habe ich ihren Mann nicht gejagt, aber einer meiner Rider. Und dafür wurde sie 2 Jahre gefoltert? Dabei dachte ich sie könne dann auch glücklich werden, wo ihr Mann fort war. Vielleicht ist es doch besser die Menschen auszulöschen und nicht einfach mitzunehmen. Darüber sollte ich mit Luzifer reden.
Wir kamen zu einem Boot und sollten für die Schmugglerfahrt einsteigen. Wir fuhren um ein paar Ecken, als ich wieder 2 Gestalten auf Pferden sah. Das Boot fuhr hoch, stoppte, bevor es rückwärts wieder runterging. Ich werde nie wieder in so etwas einsteigen. Leicht schwankend stieg ich aus. Fynn stützte mich und ging mit mir weiter, wo wir auf den Rest warten.
Dann wurden wir in ein Gefängnis geführt, wo wir uns auf die Bänke am Rand setzten sollten. In einem Käfig saß ein Mann mit einem verrückten Blick. Die Werwölfe zogen ihre Freundinnen näher zu sich. Verstehe ich, würde ich Fynn besser kennen, ich würde auch näher zu ihm rutschen. Der Typ sah echt verrückt aus. Unser Führer sagte er muss kurz weg, na toll, dann lass die Show beginnen. Hoffentlich ist es bald vorbei. Der Typ fing an irgendwas zu reden und rüttelte an den Stäben. Er zeigte immer wieder auf uns Mädchen. Er war mir echt unheimlich. Als das Licht ausging, wurde es auf einmal still. Das Licht ging wieder an und er war weg, die Zellentür stand offen. Na toll. Es wurde wieder dunkel, ich hörte einen Schrei und spannte mich an. Ich spürte einen Luftzug. Eins muss ich ihm zugestehen, er ist echt leise. Als das Licht wieder anging, stand der Typ nur wenige Zentimeter vor mir und grinste mich dreckig an. Ohne darüber nachzudenken handelte ich und sah mich kurze Zeit später auf ihm sitzend, seine Arme hinten auf dem Rücken verschränkt. Er gab seinen verrückten Blick auf und sah wieder normal aus. "Oh Gott, Entschuldigung, dass war so ein Reflex." entschuldigte ich mich bei ihm und stieg von ihm runter. Er lachte "Schon gut. In diesem Raum erlebt man die verrücktesten Reaktionen. Aber bis jetzt wurde Ich noch nie überrumpelt." Ich schaute ihn beschämt an und hörte ein leises Knurren von Fynn, bevor er mich wieder zu sich zog. "Viel Spaß beim letzten Raum" wünschte uns der Typ und ging wieder in den Käfig und fiel wieder in seine Rolle.
Im nächsten Raum begrüßte uns ein Mitarbeiter und erklärte uns den freien Fall. Er zeigte, wo man ihn überspringen kann und ich machte mich auf den Weg, wurde aber von Fynn zurückgezogen. "Vergiss es, da bekommt mich keiner rein." Ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen. "Komm schon, dass wird lustig." versuchte er es. "Nein." "Was bekomme ich, wenn ich dich das überspringen lasse?" Ich funkelte ihn böse an. "Was willst du?" presste ich zwischen den Zähnen heraus. Das kann er doch nicht machen. "Ich will ein Date." Ich sah ihn sprachlos an. Ernsthaft? Das Theater mich festzuhalten, für ein Date? Er hätte mich doch nur fragen brauchen. Okay vielleicht hätte er mich öfters fragen müssen, bevor ich zusage, aber trotzdem. "Na schön, aber jetzt lass mich los, da werde ich ganz bestimmt nicht einsteigen." Seine Augen leuchteten auf und er gab mir einen Kuss auf die Wange, ließ mich los und ging zum freien Fall. Ich starte ihm sprachlos hinterher. Erst als der Mitarbeiter mich ansprach, ob ich auch möchte, konnte ich mich lösen. Ich schüttelte den Kopf und ging raus.

(Na, wer erkennt das beschriebene Dungeon? Ich war damals mit meiner Klasse da drin und dieser vorletzte Raum hatte mich echt verängstigt. Beim letzten Raum war ich die erste, die den freien Fall übersprang. Ich habe Höhenangst und auch Angst vorm Fallen, egal wie hoch es ist. Da war die Wasserbahn auch nicht gerade hilfreich. Ich war nur froh dass ich gesehen hatte, dass es rückwärts runter ging und ich mich demzufolge festkrallen! konnte. Abgesehen davon hatte es mir sehr viel Spaß gemacht)

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top