Fakten, Inspirationen & Hinweise - Teil I
Achtung:
!!! SPOILER !! SPOILER!! SPOILER !!!
Wer die Akte Grimm noch nicht komplett zu Ende gelesen hat,
dem rate ich ab, dieses Kapitel zu lesen!!!
Die Akte Grimm hat viele kleine Easter-Eggs und Hinweise zu bieten, die sich in den Kapiteln finden lassen. Manche werden sich erst im Laufe der folgenden Bände auflösen, daher weise ich darauf hier noch nicht hin.
Doch ich möchte euch trotzdem ein paar kleine Hintergrundinformationen zu den Inspirationen und Hintergründen geben, die sich in der Geschichte finden lassen.
Die Märchen
Die folgenden Märchen sind in der Akte Grimm zu finden:
Der Turm – Rapunzel
„Der Königssohn geriet außer sich vor Schmerzen, und in der Verzweiflung sprang er den Turm herab: das Leben brachte er davon, aber die Dornen, in die er fiel, zerstachen ihm die Augen."
Der Priester stürzt aus dem Turm und fällt in die wilden Dornen am Fuß der Kapelle. Es wird von Baltimore auch an späterer Stelle nochmals erwähnt, dass besonders die Augen des Priesters schweren Schaden davongetragen haben und ausgestochen waren.
Das Pech – Frau Holle
„Die Frau Holle führte sie auch zu dem Tor, als sie aber darunter stand, ward statt des Goldes ein großer Kessel voll Pech ausgeschüttet."
Die Hinweise sind – abgesehen vom prägnanten Namen – schon in dem Kapitel zu finden. Marie (PechMARIE) läuft an einem Apfelbaum und auch an einem Haus vorbei, aus dem es nach frischem Brot duftet. Der große Kessel auf der Baustelle ist wohl auch sehr eindeutig, ich glaube hier wussten wir alle schnell, welches Schicksal gemeint ist.
Der Stich - Dornröschen
„Kaum hatte sie aber die Spindel angerührt, so ging der Zauberspruch in Erfüllung, und sie stach sich damit in den Finger. In dem Augenblick aber, wo sie den Stich empfand, fiel sie auf das Bett nieder das da stand, und lag in einem tiefen Schlaf."
Der Wirt sticht sich an keiner Spindel, jedoch an einer Stricknadel. Er stirbt über Nacht, also im Schlaf und erwacht niemals mehr, womit die Anspielung auf den 'ewigen Schlaf' gemeint war.
Das rote Tuch – Rotkäppchen und der Böse Wolf
„Einmal schenkte sie ihm ein Käppchen von rotem Samt, und weil ihm das so wohl stand, und es nichts anders mehr tragen wollte, hieß es nur das Rotkäppchen."
Die Anspielung bei Sandra ist in dem roten Wolltuch ihrer Großmutter und natürlich dem Wolf zu finden. Hier war das Märchen sehr deutlich herauszulesen ;)
Der Frosch - Der Froschkönig
„Nahe bei dem Schlosse des Königs lag ein großer dunkler Wald, und in dem Walde unter einer alten Linde war ein Brunnen; wenn nun der Tag recht heiß war, so ging das Königskind hinaus in den Wald und setzte sich an den Rand des kühlen Brunnens... Die Königstochter folgte ihr mit den Augen nach, aber die Kugel verschwand, und der Brunnen war tief, so tief, daß man keinen Grund sah. Da fing sie an zu weinen und weinte immer lauter und konnte sich gar nicht trösten."
Im Kapitel wird sowohl die Linde erwähnt, die ihre Zweige über den Teich streckt als auch ein Frosch, der in das Gewässer davonspringt. Die goldene Kugel, zieht Kyle später in Form des Blätterknäuels aus Victors Hals.
Der letzte Atemzug / Der Brunnen – Der Wolf und die 7 Geißlein
Kyle stürzt als Wolf in den Brunnen und soll dort ertrinken. Die schweren Steine in seinen Taschen stehen für die Steine, welche die Mutter-Geiß in den Wolf einnäht. Hier findet sich sowohl eine Anspielung im Scherenschnitt beim Symbol des Geißbockes (der mit dem Teufel in Verbindung gebracht wird) und auch direkt im Wortruf des Dämons: „Der Wolf ist tot, der Wolf ist tot".
Das Märchenbuch der Familie Jäger
Das gewählte Märchenbuch in genau dieser Fassung, war eines der ersten Märchenbücher der Deutschen Fassung, die in England verfügbar waren.
Der alte Druck wurde zudem in Stuttgart in einer Druckerei herausgegeben – was perfekt zu der Hauptstadt und meiner Heimat passt. Aus diesem Grund habe ich genau DIESES Exemplar ausgewählt :)
St. George und der Drache
Im Kapitel 'Der Wagen' erzählt der Priester das erste Mal beiläufig davon, dass ein Ritter einst einen Drachen in der Nähe von St. George erschlagen haben soll:
»... soll der Ritter Sir Godric of Aldwyn nicht unweit des Hügels gegen einen Drachen gekämpft haben. Nach einem zwölf Tage andauernden Kampf gegen die Bestie, erschlug er ihn schließlich...«
Diese Geschichte eines Drachentöters ist eine Parallele zu den christlichen Erzählungen des Heiligen Georg, weshalb das kleine Dorf ursprünglich nach diesem benannt wurde.
Der heilige St. George ist ein bedeutsamer Drachentöter und Heiliger, dessen Sieg zudem den Triumph des 'Guten' über das 'Böse' symbolisiert.
St. George und der Drache tauchen in dieser Erzählung immer mal wieder am Rande auf.
Unter anderem auf der Währung (Sovereign, dazu später mehr). Natürlich war unser Ritter, wie im oberen Zitat genannt, nicht der Heilige Georg sondern eine fiktive Figur, dieser erschlug seinen Drachen (vermutlich ein Krokodil) am anderen Ende Englands. Dennoch wurden viele Dörfer und Kapellen nach dem Heiligen benannt – so auch St. George.
In dieser Fassung habe ich mich, um den Unterschied hervorzuheben, speziell für ein Schwert und nicht die Lanze entschieden. St. George wird zudem immer auf einem Pferd dargestellt, während er den Drachen erschlägt. Daher fiel meine Wahl auf den 'Reisezauber' um anschließend den Hieb zu setzen.
Auf dem Bild, das ich mir zur Inspiration herangezogen habe, trägt St. George zudem eine schwarze Rüstung – was ich als amüsante Spielerei empfunden habe, da Kyle vorrangig einen Schwarzen oder dunkelblauen Mantel trägt und auch nicht unbedingt der 'Ritter in schimmernder Rüstung' ist ;)
Der Sovereign 1890 – St. George erschlägt den Drachen
Der kleine Hinweis auf das Ende bzw. den wahren Übeltäter, kommt im Kapitel mit der Familie Jäger in Form der Goldmünze erneut auf, die Kyle dem Mädchen überlässt. Auf der aktuellen Goldmünze ist der Drachentöter St. George abgebildet. Passender Weise trägt St. George auf dieser Münzversion zudem ebenfalls das Schwert statt der Lanze.
Das ausgerechnet Kyle ihr die Münze übergibt, war meine kleine Anspielung auf das Ende, in dem Kyle den Dämon der kleinen Annabeth besiegt.
Das Skirrid Inn
Das Skirrid Inn existiert tatsächlich – nur nicht in Dartmoor. Der volle Titel des Gasthauses ist das „Skirrid Mountain Inn" und der originale Namensgeber liegt eigentlich in Wales.
Legenden zufolge soll es in dem Gasthaus spuken. Der erste Stock des Gasthauses wurde angeblich als Gericht genutzt und der Legende nach wurden bis zu 180 Kriminelle direkt in dem Gasthof hingerichtet, indem sie an einem Eichenbalken über dem Treppenschacht gehängt wurden.. Dies ist die Anspielung auf das Ende der armen Witwe, die in ihrem eigenen Gasthaus gehängt wird.
Der Dämon und seine Namen
All die Namen und Geschichten, mit denen sich der 'Dämon' vorstellt existieren tatsächlich und haben ihren Ursprung in und um Dartmoor.
Dämon ist hierbei ein Begriff der gerne und schnell verwendet wird. Der Orden der Sucher jedoch ordnet nicht in die 'christlichen' Begriffe Engel, Dämonen oa ein. 'Dämonen' ist ein gerne hergenommener Begriff, weil er das definiert, was die Menschen gerne darunter verstehen: eine böse Macht.
Das genaue wirken der 'Mächte' im Hintergrund, die sich jedoch von den Weltreligionen lösen und anders auftreten, spielen im späteren Verlauf der Buchreihe noch mehr eine Rolle.
„Doch mein liebster Name und der, der mein Wesen am besten beschreibt, ist der Drache von Manaton."
Der Drache von Manaton war ein Drache der in den Mienen von Manaton lebte. Sein Brüllen war über die ganze Gegend zu hören, bis eines Tages ein unbekannter Drachentöter kam und ihn erschlug.
„Die Israeliten in Ägypten nannten mich während ihrer Gefangenschaft Balam."
Balam (oder auch Balaam oder Balan) ist ein Dämon. Dabei hat Balam dann feurige und brennende Augen, sowie einen Schlangenschwanz. Nach LaVey's Satanischer Bibel (infernal names) ist er ein Hebräischer Teufel der Habgier und Gefräßigkeit.
„Die Schlange von König Teudar"
Angeblich besaß ein König mehrere Schlangen, die begannen sich gegenseitig zu fressen und wurden schließlich zu einem gigantischen Wyrm / Drachen.
„Der Schwarze Reiter von Poundstock"
Ist eine direkte Anspielung auf den Teufel und damit seine höllische Natur. In der Geschichte hat der Reiter, der sein Pferd am Kirchturm festmachte, einen Knaben aus dem Sonntagsgottesdienst gerissen und entführt, der währenddessen eingeschlafen war.
„Der Teufel von Brantor Church"
War ein Teufel, der versuchte den Bau einer Kirche zu verhindern und sich dort mit dem Erzengel Michael gemessen hatte.
Weiter geht es in "Fakten, Inspirationen & Hinweise" Teil 2 :)
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Die in diesem Kapitel verwendeten Bilder stammen aus Quellen aus dem Internet. Ich erhebe darauf keine rechte, diese gehören den jeweiligen Künstlern.
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