33.
Ich saß irgendwo um Dunkeln und atmete flach. Irgendetwas war neben mir - irgendetwas lebloses, soviel merkte ich. Wo war ich hier bitteschön? Plötzlich ertönte ein Lachen aus der Dunkelheit. Ein schrilles, aggressives Lachen. Von einem Mann. Ein winziges Licht flammte auf und ich erkannte eine Gestalt. Sie hatte kein Gesicht, nur einen Mund. Oder vielmehr ein Maul. Die Gesalt war ein Schatten, ein dunkler Schatten, der verächtlich grinsend auf mich herab sah. Sein Lachen schallte durch meinen Kopf wie ein Echo.
,,Na", sagte er mit heiserer Stimme. ,,Wie geht es unserem kleinen Köder? Hat er sein hübsches Gesicht verloren? Er will doch nicht der Grund für den Tod seines besten Freundes sein. Oder sogar mehr?"
Köder? Für James? War er hier?! Und wenn, war er tot? Ich wollte etwas sagen, aber ich bemerkte die Binde um meinen Kopf. So ein Mist! Jetzt konnte ich spüren, dass die Gestallt - der Schatten - mein Kinn mit einem Dolch oder sonst etwas leicht nach oben hob.
,,Hmmmmmm...", machte sie nachdenklich. ,,Nein. Hübsch ist dein Gesicht immer noch. Mal sehen wann er hier sein wird..." Ich schluckte. Bitte, James durfte nicht kommen! Bitte, bitte, bitte! Aber da hörte ich ein Rascheln. Oh nein, jeder nur bitte nicht James!
Mit aller Karft versuchte ich das Band wegzuschieben, es klappte.
,,Nein!", brüllte ich mit aller Kraft meiner Stimme. ,,Lass mich hier! James, geh in Sicherheit!" Er durfte einfach nicht hier her kommen! Ich wollte nicht, dass er starb, um keinen Preis.
,,Da ist er ja schon..." Die Gestalt kicherte und ging auf das Loch in der Wand, oder der Tür zu.
,,Nein!", schrie ich und Tränen liefen mir über die Wangen. Ich wusste auch nicht, warum ich mich so aufregte, da mir alles eher wie ein Traum vorkam. Ein schrecklicher Traum. Aber es war keiner. Dafür war das Angstgefühl, das in meiner Brust immer weiter anschwoll zu groß. Es war wie in einem Film, einem Horrorfilm, aber es war keiner.
,,Lasst sie gehen.", sagte eine ruhige leicht zittrige Stimme. Jamy. ,,Nein.", flüsterte ich erneut - umsonst. ,,Ja, ja. Dann komm mit.", zischte die Gestalt. Schritte kamen auf mich zu.
,,Jamy." Er schien mein Flüstern zu hören, denn er bleib stehen und ging in die Hocke. ,,Linn. Alles wird gut, du kommst hier raus."
,,Aber du vielleicht nicht.", jammerte ich.
,,Das ist doch nicht wichtig. Wir müssen jetzt sehen, wie du hier raus kommst."
,,Welches Sternzeichen bist du?"
,,Krebs, wieso?"
Deshalb also. Mich nervte es tierisch, dass es Menschen gab denen total egal war, ob sie lebten oder tot waren, hauptsache den anderen ging es gut.
,,Hör mir mal zu, wenn du hier nicht raus kommst, bin 1. Ich schuld und werde mich für immer dafür beschuldigen und 2. Kann ich dann selbst nicht glücklich sein und werde auch nicht mehr lange leben!", fauchte ich. Er seufzte.
,,Du wärst doch garnicht daran schuld."
,,Ich will hier raus, ja. Aber ich will nicht ohne dich hier raus!"
Die Gestalt packte ihn am T-shirt und zog ihn weiter. ,,Ahh.", machte er und war dann verschwunden.
,,Jamy...", flüsterte ich. Ich hatte Angst, große Angst. Und nicht nur um mich, sondern besonders um Jamy. Ich würde wenn dann einer vom ihnen werden. Jamy wollten sie umbringen. Ich hatte doch mal so einen Film gesehen in dem jemand Fesseln mit Willenskraft oder so gelöst hatte. Es war zwar extrem abwegig, aber bei dem was schon alles passiert war, konnte ich es ja mal versuchen...
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