10.

Auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, kicherte Katy ununterbrochen vor sich hin. Sie fand das mit James wirklich süß und putzigDas war ja wohl die Höhe! Wir kannten uns gerade mal ein Paar Stunden und schon glaubte sie mich durchschauen zu können. Außer der Sache, die James betraf, die richtig sein könnte, hatte sie keine Ahnung von uns beiden. Oder dem Projekt Jali wie sie es nannte ( Ja für James und Li für Linn).  Es war fölliger  Schwachsinn. Ich und er, das war unmöglich und außerdem, wieso sollte er mich mögen? Selbst darauf hatte Katy eine Antwort:
,,Weil er dich toll findet. Du bist nicht so wie diese ganzen Tussen."
,,Aber ihr doch auch nicht.", hatte ich geantwortet. Dann war sie still gewesen und hatte nur noch gekichert. 

Jetzt lief ich mürrisch neben ihr her und stöhnte ab und zu über ihr Gekicher.
,,So.", sagte sie und öffnete eine Tür. ,,Das ist der Gemeinschaftsraum der 9. Klassen. "
,,Aha.", gab ich kalt zurück.
,,Sei doch nicht mehr wütend. Du wärst jetzt ohne ihn wahrscheinlich im Krankenhaus." Ich seufzte noch einmal resigniert und sagte dann: ,,Du hast ja Recht."
,,Ohne wen?" Ein Mädchen mit Sommersprossen und einer Brille war neben uns aufgetaucht. Ihre roten Haare leuchten im Licht und ihre grünen Augen funkelten interessiert.
,,Hi.", sagte ich ausweichend.
,,Hi! Ich bin Camilla! Und du bist die neue, von der alle reden oder?"
,,Alle reden von mir?"
,,Dich hat James Goodman angesprochen."
,,Der blonde?"
,,Ja."
,,Ah, ok."
,,Also? Ohne wen ihn?"
Katy fing wieder an zu Kichern. Von wegen ruhige Ausstrahlung.
,,James Choi.", flüsterte sie und ich sah hastig weg.
,,Was hat er gemacht?" Camillas Frage kam schnell und hörte sich fast eingeübt an.
,,Er hat sie aufgefangen. Und auch er hat sie angesprochen!" Katy sah sie begeistert an. Musste sie das erzählen? Das war echt nicht nötig. Camilla machte große Augen und quietschte dann so laut auf, dass ich zusammen zuckte und uns alle anstarrten. Na toll.  Grummelnd ließ ich mich an einem Tisch nieder und hing meinen Gedanken nach. So wie so oft heute. Ich wollte heute auf keinen Fall nochmal dem Schulsprecher begegnen. Nicht, dass ich ihn nicht mochte, ich hatte mich einfach heute zu sehr blamiert. Und gestern auch.

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