5.Kapitel Vergangenheit
Das Mädchen fiel in den Fluss und das letzte was man hörte war: "Cassian!" Das Mädchen wurde von den Strömen weggezerrt und ich folgte ihr sofort, da ich wusste, dass ich nicht in die Vergangenheit eingreifen durfte. Nach einer ganzen Weile wurde sie an das Ufer gespült und sie atmete noch! Ich hörte Cassian rufen: "Lilly! Diana Lilly Black! Wo bist du Schwesterherz?" Man hört Cassian schluchzen und ich würde nichts lieber tun als ihn zu umarmen aber ich beobachte das Mädchen weiter was sich benommen aufrappelt.
Sie sieht in meine Richtung und ich sehe ein Mädchen etwas jünger als ich statt Cassians kleine Schwester, so muss sie also jetzt aussehen. Cassians Schwester.
Ich wache auf und reibe mir den Kopf. Was für ein merkwürdiger Traum. Ich drehe meinen Kopf in Cassians Richtung und beobachte ihn, er sieht so friedlich aus, wenn er schläft. Im Schlaf streckt er sich und umarmt mich noch fester. Ich drehe meinen Kopf wieder zurück und schließe meine Augen wieder. Kurze Zeit später bin ich auch schon wieder eingeschlafen und kuschle mich unbewusst enger an Cassian.
Nachdem ich wieder aufwache sehe ich mich überfordert um, das einzige an was ich mich erinnere ist dieser Traum den ich schon wieder hatte. Mein Rücken ist komplett heiß und ich will mich ruckartig aufsetzen, aber werde sofort wieder zurückgezogen. Empört drehe ich mich um und steche mit meinen Finger in Cassians Bauch. Dieser zuckt zusammen und gähnt, wobei er sich die Hand vor den Mund hält. Dabei muss er mich natürlich loslassen was ich sofort nutze um mich aufzusetzen. "Hey!", ertönt eine raue Stimme hinter mir. Ich drehe mich zu Cassian und hebe provozierend die Augenbrauen. Er grinst mich hinterlistig an und setzt sich hinter mich, dabei legt er die Arme um mich und seinen Kopf auf meine Schulter. Meine Wangen erröten und ich drehe meinen Kopf leicht weg.
"Wieso bist du wieder zurückgekommen?", frage ich wie in Trance. "Weil ich dich vermisst habe, ich habe es nicht mehr ausgehalten. Ich weiß das wir uns damals getrennt haben, damit unsere Gefühle verschwinden. Ich konnte aber immer nur an dich denken, die ganze Zeit." War das gerade eine Liebeserklärung!? Ich glaube ich gehe mich vergraben. Mein Kopf gewinnt jetzt wahrscheinlich im Wettkampf gegen eine Tomate.
Ich vergesse fast das Atmen und hole erstmal tief Luft bevor ich mich gegen ihn lehne. Er zieht mich wieder zurück ins Bett und legt einen Arm um mich. Dann beugt er sich über mich und sieht mich an. Ich verstehe die unsichtbare Frage und nicke unsicher, ich hatte schließlich noch nie einen Freund. Sein Gesicht kommt langsam meinem immer näher und dann liegen sein Lippen auf meinen. Ich schließe die Augen und gebe mich ganz dem schönen Gefühl hin was sich in meinem Körper ausbreitet.
Cassian legt sich wieder neben mich und ich kuschle mich eng an ihn. In dieser Position schlafen wir wieder ein. So geborgen habe ich mich noch nie gefühlt, so sicher als wären da nur er und ich. Schnulzig? Ja ich weiß aber mein Leben ist wie ein Buch, es gibt immer Momente in denen man berührt ist.
Ich werde durch ein Klopfen an der Tür geweckt. Ruckartig setzen Cassian und ich uns auf und entfernen uns 1 Meter voneinander. Die Tür geht auf und Lina kommt herein: "Und wie gehts euch? Ich hoffe dir macht es nichts aus bei Cassian zu schlafen, wir sind in dem Krankenhaus weil du eben vom Baum gefallen bist. Gehen wir?" Ich nicke immer noch leicht abgelenkt und strecke mich erstmal ordentlich.
Mühsam stehe ich auf und bewege zuerst einmal meine Beine da die ja am wenigsten Bewegung hatten. Ich strecke mich einmal kräftig und setze mich langsam in Bewegung. Ich verschränke meine Arme als mir eine Einstichstelle auffällt. Geschockt blicke ich auf die Stelle wo sie mir höchstwahrscheinlich das Blut abgenommen haben, ich muss sofort zu den Ärzten! Ich ziehe mir schnell das frische Gewand an, was Lina für mich mitgenommen hat und laufe suchend auf den Gang. Ein paar Meter weiter entdecke ich Lina und eile auf sie zu. "Wir haben ein Problem! Die Ärzte haben mir Blut abgenommen, spätestens wenn sie es untersuchen werden sie herausfinden wie viele verschiedene Gene ich in mir habe! Hilf mir wir müssen das verhindern, wenigstens sehen sie nicht, dass das Blut eigentlich golden ist aber es ist trotzdem gefährlich", erzähle ich meiner besten Freundin hektisch die Situation. Man hat immer nur Probleme mit mir!
Wir eilen zu meinem behandelnden Arzt und was ich dort sehe lässt mich abrupt anhalten und all meine Hoffnungen noch etwas schlimmes verhindern zu können lösen sich wie eine Rauchwolke auf.
Ich habe verloren.
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