24.Kapitel Vorsicht, Simon

Hab ich mich täuschen lassen und die Situation aus den Augen verloren. Die Hauptstreitmacht ist in Sky so wie die von den Gegnern, jedoch sehe ich hier immer mehr Vampire tummeln. Ist das ihr Plan? Ich glaube das noch 20 kampfbereite Drachenreiter mit Drachen in der neuen Stadt sind und um die 1000 Werwölfe die auf einen Kampf mit Vampiren bestens vorbereitet sind. Jedoch muss es noch irgendwo einen Hacken geben. Gestaltenwandler habe ich zwar schon gesehen aber nicht sehr viele, wo sind sie bloß? Plötzlich geht ein Ruck durch meinen Körper und ein kalter Schauer läuft meinen Rücken hinunter. Wie ein Blitz bemerke ich was ihre wirkliche Strategie ist. Sie wollen zuerst die Stadt der Drachenreiter einnehmen und dann Sky belagern. Solange Kämpfer hier sind, können sie Sky nicht belagern, da dann Feinde in ihrem Rücken wären. Ich befürchte jedoch das ihre Armee auch groß genug ist um beide Städte zu belagern. Ich kehre in die Drachenreiterstadt zurück und werde von Lina so wie Alex empfangen. Cassian hilft in Sky mit. Ich erzähle ihnen was ich vermute und sie stimmen nachdenklich zu. "Aber wir können fliegen und uns teleportieren, was wollen sie dagegen machen?", meint Lina. "Ich befürchte das sie das wissen und einen Zeitpunkt abwarten wo ich nicht mehr hier bin, dann wären wir nicht mehr so stark, da in Sky der Großteil unserer Streitkräfte sind, brauchen sie meine Unterstützung nicht", überlege ich. Wie kommt man aus so einer Situation wieder raus und wo sind die Engel? Plötzlich landet eine schneeweiße Taube vor meinen Füßen.

Verwirrt blicke ich sie an bis mir ein kleines Zettelchen an einem ihrer Beine auffällt. Ich nehme den Vogel vorsichtig hoch und binde den Zettel los. Die Taube fliegt gleich darauf wieder weg. Ich falte den Brief vorsichtig auf und beginne zu lesen.

Liebe Violet! Ich muss dir hiermit schlechte Nachrichten mitteilen. Die Götter haben den Engeln verboten mitzukämpfen. Es tut mir unendlich leid, jedoch haben wir gegen die Götter keine Chance. Mit freundlichen Grüßen, das Volk der Engel das euch gerne unterstützt hätte.

Ich starre den Zettel fassungslos an, seit wann mischen sich die Götter in solche Angelegenheiten ein und wieso verbieten sie es ausgerechnet den Engeln? Die Dämonen stehen mit ihnen doch auf einer Stufe. Wie viel Pech kann man haben? Wie soll ich das meinem Volk und all jenen die auf mich vertrauen beibringen? Natürlich haben wir auch ohne den Engeln eine Chance die Gegner zu besiegen aber mit ihnen wäre die Chance natürlich größer. Natürlich verstehe ich die Engel, sich gegen einen Gott zu stellen wäre Hochverrat aber ich verstehe die Götter nicht. Ich denke noch eine Weile nach, als ich einen Schrei höre. Als ich an dem Ort ankomme, von dem der Schrei kam, erblicke ich eine schreckliche Blutszene. Der Platz auf dem ich stehe ist das reine Schlachtfeld, überall liegen Tote Werwölfe, Vampire und ein oder zwei Drachenreiter kann ich entdecken. Alle waren qualvoll umgebracht worden. Entsetzt über den Anblick schließe ich die Augen, als ich eine Bewegung hinter mir wahrnehme. Ich drehe mich gerade noch rechtzeitig um, um einem anfliegenden Messer auszuweichen. Vor mir steht Simon mit einem irren Grinsen und wahnsinnigen Ausdruck in den Augen.

Ich weiß nicht was er in den letzten Jahre gemacht hat, aber er ist definitiv wahnsinnig. So einen wollen sie statt mir an der Spitze der Phönixe sehen? Ich glaube die haben nicht mehr alle. Mein Gegenüber leckt sich genüsslich über die Lippen und säuselt: "Endlich habe ich dich. Ich wollte dich schon immer! Dein Blut muss wunderschön sein, lass es mich doch sehen." Gruselig. Ich gehe einige Schritte zurück um Abstand zu gewinnen und Simon lacht mit einem gefährlichen Ausdruck in den Augen, Mordlust. Er war noch nie so gefährlich wie heute. Ich bilde ein Schild aus verhärteter Luft vor mir und lasse meinen Gegner keine Sekunde aus den Augen. Er hat das Massenabschlachten hier veranstaltet. Immer noch unter Schock kann ich mich aber kaum konzentrieren, aber das ändert sich als Lina plötzlich auftaucht und schockiert stehen bleibt. "Lauf sofort weg und bring alle in Sicherheit, aber verlasst unter keinen Umständen die Stadt!", rufe ich und als Simon sich auf sie stürzen will, lasse ich ihn in der Luft anhalten. "Lauf", meine ich mit einem nun gefährlichen Unterton und Lina nickt widerwillig. Als sie außer Hör- und Sichtweite ist lasse ich Simon wieder los und verfolge jede seiner Bewegungen aufmerksam. Er ist vielleicht um einiges schwächer als ich, aber ich darf nur meine Phönixkräfte benutzen und er ist wahnsinnig, was ihn um einiges gefährlicher macht. Er macht einen Schritt auf mich zu, doch ich bleibe an Ort uns Stelle stehen und beobachte ihn fast mit meiner ganzen Aufmerksamkeit, jedoch konzentriere ich mich auch darauf was um uns herum passiert.

Außer Simon und den toten Vampiren sind hier keine Feinde in die Stadt eingedrungen. Ich muss ihn unter allen Umständen nach draußen locken, hier kann ich mir seinen Geisteszustand zu nutze machen. Ich verwandle mich und fliege in die Luft und er tut es mir gleich. Nachdem ich außerhalb der Stadt auf dem Schlachtfeld lande verwandelt er sich als erstes zurück und attackiert mich mit einem Messer. Ich weiche ihm unter der Verwandlung in einen Menschen geschickt aus und schicke ihm unterirdisch einen Erdstoß, der ihn ins Wanken bringt.  Er blickt mich an, immer noch mit diesem Mordlustigem Blick, als er ein weiteres Messer in meine Richtung schleudert, doch es ist nicht für mich bestimmt und aus diesem Grund bleibe ich ruhig stehen. Hinter mir geht ein Vampir mit einem schmerzvollen Stöhnen zu Boden und Simon säuselt mit einer gruseligen Stimme: "Sie gehört nur mir, nur mir!" Mir läuft ein Schauer den Rücken herunter und merke wie sich Lucius, der immer noch hinter den Bäumen versteckt, anspannt. Er war anscheinend nicht in den Plan von Simon eingeweiht und ist nicht sehr begeistert sein Volk sterben zu sehen. Simon ist kein Mensch mehr, auch kein Phönix, er ist ein kaltblütiger Mörder der nur ein Ziel hat und wenn ihm jemand in die Quere kommt, bringt er ihn ohne zu zögern um. Sein Ziel bin aber nicht nur ich, es gibt noch jemanden.

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