18.Kapitel Der Ausflug mit Amon
Als der Nebel sich komplett aufgelöst hat, blickt Amon mich mit großen Augen an und haucht: "Du bist wunderschön." Ich brumme und lege mich flach auf den Boden damit er aufsteigen kann. Er setzt sich auf meinen Rücken, kurz vor meinen, mit Stacheln bewachsenen Hals. An einem dieser Stacheln hält er sich fest und ich richte mich auf. Dann breite ich meine ledrigen Flügel aus und schlage erstmal probeweise mit den Flügel um mich an meine Größe und mein Gewicht zu gewöhnen. Dann brumme ich ein dunkles "Festhalten" und kurz darauf stoße ich mich fest vom Boden ab und schlage mit meinen Flügeln. Ich spüre wie Amon sich festhält und als wir auf der Höhe der Wolken sind gleite ich ruhig dahin. Amon ruft: "Wenn ich mich jetzt fallen lasse, würdest du mich dann auffangen?" Ich nicke mit meinem großen Kopf und plötzlich rutscht er seitlich von meinem schuppigen Rücken. Er fällt mit ausgebreiteten Augen nach unten und nur wenige Sekunden später, gleite ich neben ihm her und sehe ihn an. Ich strecke die Zunge heraus und er lacht. Ich drehe mich um und fliege in einer Schräglage, damit er sich an meinem Stachel festhalten kann und sich wieder auf meinem Rücken setzen kann.
Dann geht es mit ein paar kräftigen Flügelschlägen wieder nach oben und nach einer Weile brumme ich mit meiner tiefen Drachenstimme: "Wie sind unsere Chancen im Krieg? Wir haben die Werwölfe und euch auf unserer Seite, wir sind selbst extrem stark und mich hat gestern ein Schreiben von den Engeln erreicht, dass sie ebenfalls auf unserer Seite stehen. Morgen werde ich dann zu den Meerjungfrauen und den Sirenen reisen." "Ich glaube nicht das wir verlieren werden, vor allem nicht wenn du dabei ist, aber am besten wäre es wenn es überhaupt keinen Krieg gäbe", meint Amon und streichelt vorsichtig über meine Schuppen und ich schließe die Augen. Es fühlt sich schön an und ich renke meinen Kopf nach hinten um Amon ansehen zu können. "Hey, deine Augen leuchten golden!", ruft Amon plötzlich und ich merke wie meine Augen das übliche Blau wieder annehmen. Er sieht mich schmollend an und ich lache, was sich als Drache anhört als müsste ich mich gleich übergeben. Amon fängt ebenfalls an zu lachen und langsam gleite ich wieder nach unten. Und kurz über den Baumkronen beschleunige ich wieder und fliege in einem hohen Tempo über die Baumgipfel zu der Lichtung.
Bei der Lichtung angekommen schlage ich ein paar mal noch mit den Flügeln bevor ich sanft auf dem Boden aufsetze. Diesmal brauche ich mich nicht hinlegen, denn Amon gleitet einfach so von meinem Rücken und kommt unverletzt auf dem Boden auf. Ich verwandle mich wieder zurück und noch bevor der Nebel verschwindet erscheint schon wieder meine Kleidung, die diesmal aus einer blauen Jean und einem schwarzen Top besteht. Ich gehe zu Amon, der ausgestreckt im Gras liegt und lasse mich neben ihm in das Gras fallen und beobachte die Wolken die vorbeiziehen. "Gibt es eigentlich einen Drachenkönig oder so?" Amon lacht und antwortet: "Nein bei uns Drachen gibt es keinen König mehr. Vor vielen tausend Jahren hatten wir einmal einen aber dieser hätte uns fast verraten, seitdem gibt es bei uns zehn große Drachen die das Kommando haben. Sozusagen wie euer Rat nur aus Drachen bestehend und ich bin der Vorsitzende. Aber wir leben überall verteilt und treffen nur selten zusammen. Was du vielleicht noch über uns wissen solltest ist, dass wir uns über Gedanken unterhalten können, mit jedem einzelnen von uns."
Nach einer Weile des Schweigens richte ich mich auf und meine leise: "Wir sollten langsam zurück bevor wir vermisst werden." Amon richtet sich seufzend auf und der mittlerweile bekannte Nebel taucht auf. Nach kurzer Zeit steht wieder der prächtige Drache vor mir. Ich lasse meine weißen, großen Flügel erscheinen und fliege nach oben und der große Drache folgt mir. Im Himmel lasse ich mich auf Amons Rücken gleiten und lasse meine Flügel wieder verschwinden. Nach einer Weile kommt das Lager wieder in Sicht und der Drache landet elegant vor Sennars Zelt. Sofort wird der Eingang geöffnet und Cassian und Sennar kommen heraus. Ich rutsche von dem Rücken des großen Drachens und gehe zu ihnen hin. "Hey, was machst du denn hier?", wende ich mich an Cassian. "Ich wollte nach dir sehen, du hast dich nicht gemeldet", antwortet Cassian. Ich streichle Amons Hals und er senkt meinen Kopf zu mir herunter und Sennar meint: "Du scheinst dich gut mit Amon zu verstehen, du kannst gerne öfter mit ihm fliegen wenn er will." Ich nicke und streichle noch einmal die Schnauze bevor ich frage: "Wisst ihr wo ich Angelina finden kann? Oder Lina?"
Cassian nickt und meint: "Die zwei müssten gerade bei der Villa sein, mit ein paar Werwölfen und Alex." Ich nickt und verwandle mich in einen Naturphönix, bevor ich mich in die Luft erhebe und Richtung Villa fliege. Als ich dort ankomme spüre ich die Auren der fremden Werwölfe in MEINEM Büro! Ich fliege zu der Glastür und fliege hindurch bevor ich mich wieder materialisiere und wieder meinen menschlichen Körper annehme. Die Wölfe springen erschrocken auf und knurren mich an, aber hören sofort auf als sie mich erkennen. Ich gehe zu Lina und Angi und frage mit einer gewissen Strenge in der Stimme: "Was macht ihr in meinem Büro?" Lina grinst verlegen und antwortet: "Naja hier ist es bequem, also haben wir es uns bequem gemacht." Ich lache und gehe zu meinem Chefsessel und Alex steht schnell auf. "Über was habt ihr denn gerade geredet?", frage ich. "Nichts besonderes. Nur über die Aufstellung wenn der Angriff kommt. Wann wirst du zu den Meerjungfrauen reisen?", fragt Lina. Ich seufze und meine: "Schon morgen, aber ich habe eine Bitte an euch alle. Wenn ich nicht da bin, passt aufeinander auf! Vor allem auf Angi denn sie wird am meisten bedroht." Ich verabschiede mich noch und gehe in mein Zimmer, um mich noch einmal auszuruhen, damit ich morgen ausgeruht bin und so schnell wie möglich zu den Meerjungfrauen zu gelangen. Dann geht es ins Bett.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top