55. Kapitel - Finally free

Direkt am nächsten Tag um kurz nach 10 Uhr, da sich Nathan und Luke etwas verspätet hatten, machten sie sich auf den Weg zum Heim.
Es stellte sich heraus, dass sie nervöser war, als sie gedacht hatte, da sie nach knapp einem Jahr wieder zu dem Ort zurückkehrte, wo sich ihre gesamte Kindheit abgespielt hatte.
Vollkommen unsichtbar standen sie vor dem riesigen Gebäude, was Lilly bisher nur einmal von Außen hatte sehen können. Zumindest die Seite die zur Straße zeigte.
Es war komisch. Es fühlte sich nicht echt an, fast schon falsch.
Sie stand dort, das eine Jahr mit so viel Freiheit und... Eigentum, im Hinterkopf und realisierte erst dann, wie gut es ihr doch in dem Jahr ergangen war.
Die anderen warteten schweigend auf sie, als sie merkten, dass sie zögerte.
Sie hatten vor das Waisenhaus auch bei den Menschen, die nichts von den Elementen wussten, auffliegen zu lassen.
Sie erinnerte sich schweren Herzens daran, dass alle Versuche missglückt waren, da nie Beweise gefunden worden waren. Sie schluckte die aufkommenden Tränen weg und konzentrierte sich. Dies war nicht der Moment, seiner verlorenen Kindheit nach zu trauern. Es war Zeit dieses Schicksal für andere Kinder zu verhindern.
Entschlossen wandte sie sich an die Kytcher.
„Ihr müsst mir einen Gefallen tun", bat sie und blickte sie ernst an.
Neugierig nickten sie. „Ihr müsst das alles Filmen... Bisher konnte niemand diese Schreckschraube auffliegen lassen, weil es keine Beweise gab und sie alle hat verschwinden lassen, als das Gebäude geprüft wurde. Wenn wir die Polizei hier drauf aufmerksam machen wollen, müssen sie Beweise sehen", erklärte sie ruhig. Die vier jungen Männer nickten und kramten ihre Kameras hervor.
Lilly atmete tief aus, bereit ihre Vergangenheit zu betreten. Dann machte sie die ersten Schritte auf die Eingangstür des Hauses zu.
Zack lief dicht neben ihr und hielt ihr die Tür auf. Gemeinsam schlüpften sie hinein und nun stand auch Mrs Smith neben ihr. Die große gelbe Halle ließen sie schnell hinter sich und gelangten zu den Haupträumen.
Sie atmete zittrig ein, als sie nach all der Zeit sah, wie die Kinder dort schufteten. Der altbekannte Gestank nach Schweiß, den man irgendwann kaum noch mitbekam und die dreckige Kleidung der Kinder.
Das leise Gemurmel der Kindermassen hörte sich wie lautloser Trauerschrei an. Jetzt da sie wusste, dass Kinder in dieser Masse alles andere, als so leise sein sollten, erschrak sie vor der Stille.
Sie löste ihren Griff von der rechten Krücke und legte sie sich in ihre andere Hand. Mit der Freien strich sie sich nun die Haare zurück und suchte mit entsetztem Blick die Gesichter nach jemandem Bekanntes ab.
Hektisch humpelte sie durch die schwer arbeitenden Kinder.
Am Rande ihrer Aufmerksamkeit hörte sie noch, wie Mrs Smith ihr hinter rief, dass sie doch warten solle.
Doch sie ignorierte es, blieb aber stehen, als sie die ersten Gesichter erkannte.
Dort waren Teils immer noch manche der Älteren, die ihr erzählt hatten wie sie angekommen war. Ebenso konnte sie die Gleichaltrigen sehen, die ähnlich wie sie selbst damals, am meisten nach den Jüngeren sahen.
Wobei die Kinder des Heims alle halfen einander zu trösten.
Sie konnte ein leises trauriges Lachen nicht vermeiden, als sie Mathew wieder erkannte.
Er war der Junge gewesen, welcher sie als Trost für die kleine Rose gefragt hatte, ob sie etwas singen mochte.
Und wie sie ihn so wieder sah, die dreckige Kleidung auf Waschbrettern schrubbend und mit seinen Helfern vor sich hinsingend, musste sie lachen.
Neben ihr erschienen nun auch die anderen, doch sie bemerkte ihre Anwesenheit kaum.
Lächelnd und mit Tränen in den Augen begann sie Fight Song von Rachel Platten mitzusingen.
Sie hatten mit der Tradition nicht aufgehört, selbst wenn die meisten von ihnen nicht wirklich singen konnten.
Mit schmerzendem Herzen konnte sie jedoch auch die die dunklen Flecken auf seiner blassen Haut sehen.
„Oh man, Mathew... warum tust du dir das an?", flüsterte sie und schüttelte den Kopf.
Sie wusste, was er da tat. Es war ein stiller Protest, ein stiller Beweis von Stärke, dass er sich nicht von der Frau unterkriegen lassen würde. Ein Beweis, der den anderen Mut schenkte. Doch Lilly bekam Angst, dass er irgendwann brechen würde. Umso froher war sie, dass dieser Schrecken bald für all diese Kinder vorbei sein würde. Dennoch konnte sie den Drang auf die Kinder zu zu rennen und ihnen Bescheid zu geben, dass bald alles vorbei wäre, kaum noch unterdrücken. Aber dann wäre ihr Plan missglückt.
Wiederwillig riss sie sich von diesem Anblick los, als sie die zweite Stimme hörte, die sie mit ihrem letzten Tag im Heim verband.
Rose tuschelte aufgeregt mit einem Jungen, welcher anscheinend Bob hieß.
Sie schnappte erleichtert nach Luft.
„Rose!", rief sie und vergaß, dass sie nicht gehört wurde. Sie blieb nach Gleichgewicht suchend vor dem Mädchen stehen, welches gerade Bob erklärte, dass es nicht so einfach werden würde, der Welt zu zeigen, was hier ablaufen würde.
Schmerzlich würde ihr bewusst, dass das ihre Worte noch vor einem Jahr waren.
„Ihr seid bald hier raus! Ich hab's euch versprochen! Ich hol euch aus diesem Höllenloch!", flüsterte sie eher zu sich selbst.
„Du kennst sie?", fragte Mrs Smith überrascht. Lilly schüttelte den Kopf.
„Nicht wirklich. Ich habe mich am Tag meiner Abreise um sie gekümmert und dafür Ärger kassiert. Aber sie ist ein Liebenswürdiges Kind!", flüsterte sie lächelnd.
Sie blickte auf und schaute sich um, atmete entschlossen auf und drehte sich zu den anderen.
„Habt ihr die Videos?", fragte sie mit durchgestrecktem Rücken.
Die Kytcher nickten und sie humpelte zurück zu der Tür.
„Dann los! Ab zur Polizei! Sie sollen das keine Stunde länger ertragen!", rief sie auffordernd.
Im Vorraum des Waisenhauses machten sie sich wieder sichtbar und liefen alle zusammen zur nächsten Polizeistation.
Dort lag es vor allem an Mrs Smith die ganze Situation zu erklären und gewisse Teile zu erlügen.
Dies lag besonders daran, dass der Officer beim Thema Waisenhaus direkt abschaltete.
Als sie jedoch die Videos vorzeigten, unter dem Vorwand, dass Lilly das heimlich gefilmt hatte, hatten sie seine Aufmerksamkeit.
Mit einigen Diskussionen und dem absichern, dass sie rechtlich richtig handelten und mit einem Durchsuchungsbeschluss, geschah es, dass Lilly einige Stunden später erneut das Waisenhaus betrat.
Diesmal war sie vollkommen sichtbar, wurde aber von Zack, Tyler und Jake in unsichtbarer Form begleitet.
Die drei Jungs durften nämlich bei dem offiziellen Polizeieinsatz nicht dabei sein. Lilly selbst sollte eigentlich auch nicht da sein, doch sie hatte Mrs Smith dazu überreden können, heimlich ein Ablenkungsmanöver zu starten, sodass Mrs Graham nicht die Möglichkeit haben würde, die Beweismittel zu verstecken.
Zu ihrem Schutz... und um ehrlich zu sein, weil sie unbedingt dabei sein wollten, kamen die anderen drei eben in unsichtbarer Form mit.
Aufgeregt lief sie ein weiteres Mal durch die Eingangshalle, kurz bevor der Einsatz starten würde.
Wieder trat sie in den Saal und erneut wurde sie von dem Gestank nach Schweiß überrumpelt.
Langsam gewöhnte sie sich wieder an den Geruch, während sie durch den Raum humpelte und sich wieder umsah.
Die speziell gefertigten Holzkrücken hatten sie bereits durch die typische Krankenhaus-Krücke ausgetauscht, da die aus Holz nun doch zu auffällig gewesen wären.
Die Kinder des Heims sahen sie verwirrt oder staunend an, doch sie steuerte zielstrebig auf Rose zu, welche stumm neben Bob weiter arbeitete.
„Hey, Rose!", rief sie lächelnd und wartete neugierig auf die Reaktion der Kleinen.
Das Mädchen hielt verwirrt in ihrer Arbeit inne und blickte auf.
Ihre Verwirrung wandelte sich rasend schnell von Unglauben zu purer Begeisterung und mit einem lauten Aufschrei, sprang sie auf und umarmte stürmisch Lillys Taille.
„Ich dachte ich seh dich nie wieder! Ich - ich mein du warst weg! Du wurdest abgeholt! Dabei hast du immer am besten auf uns aufgepasst!", rief die Kleine braunhaarige und grinste Lilly an. Diese musste lachen und streichelte ihr ihren Kopf.
„Schau mal! Das ist Bob! Er kam kurz nach dem du weggegangen bist hier her! Ich hab ihm geholfen hier anzukommen, so wie du es bestimmt getan hättest!", rief das Mädchen fröhlich und zeigte auf den kleinen Jungen neben ihr.
„Das hast du sehr toll gemacht!", grinste Lilly und grinste auch Bob an, der mit seinen Pausbäckchen schüchtern zurück lächelte.
„Lilly?!", rief nun auch Mathew durch den Saal. Er ließ seine Sachen liegen und rannte begeistert auf sie zu.
Bei ihr angekommen fiel er ihr um den Hals und warf sie dabei fast um.
Um nicht hin zu fallen hüpfte sie auf einem Bein, spürte aber sofort, wie Zacks Hände sich um ihre Schultern schlossen, sodass sie nicht fallen konnte.
Fast lautlos flüsterte sie ein kleines: „Danke".
Mathew ließ sie wieder los und sie konnte wieder alleine stehen. Der Druck um ihre Schultern löste sich.
Der Junge in ihrem Alter sah Überrascht an ihr hinunter. Bevor er sie jedoch vermutlich fragen konnte, warum sie Krücken brauchte, wurde ihre Unterhaltung schon durch die widerliche Stimme der Heimleiterin unterbrochen.
„Mr Mathews?!", schrie sie. „Ihr dürft hier nicht umsonst leben! Also an die Arbeit!", brüllte sie und ein weiteres Mal schob sie dich Frau mit einem grauen engen Rock und einer Leopardenfelljacke in ihr Blickfeld.
Und ja, Mathew hieß mit vollem Namen Mathew Mathews. Tyler würde ihm vermutlich genauso viel Mitleid geben, wie sich selbst mit dem Namen Tyler Wyler.
Letztendlich landete Mrs Grahams Blick allerdings schnell von Mathew auf Lilly selbst.
„Ah! Mrs Kors! Sie lassen sich also auch noch hier blicken! In mein Büro! Sofort!", dröhnte ihre Stimme dir den Saal und sie sah sie mit diesem hässlichen Blick an, hinter dem so viel Hass steckte.
„Perfekt! Genau da wollte ich dich haben, Miststück!", murmelte sie grinsend und Mathew sah sie verwirrt an. Sie zwinkerte ihm verschwörerisch zu und humpelte zu der Schreckschraube.
Diese zog sie augenblicklich und unglaublich grob zu dem Büro. Sie hörte durch ihre Verbindung mit den Bändigern, wie ihre Freunde sich sofort lautstark beschwerten, doch sie konnte noch warnend den Kopf schütteln, während sie überfordert auf einem Bein der Frau hinter her sprang.
Als sie endlich durch die Tür waren, schlüpften ihre Freunde noch mit in den Raum, bevor Mrs Graham die Tür mit einem lauten Knall, welcher Lilly erschrocken Zusammenzucken ließ, zu warf.
Die Krücken fest umschlossen stolperte sie Überrascht zurück, als die Frau sie grob zurück stieß.
„Du kleines dummes Gör hast es also gewagt, aus deinem ach so tollen Internat zurück zu kehren!", fauchte sie Lilly mit einer höhnischen Grimasse an. Jetzt lag es an Lilly, dass sie die Leiterin durch ihre nicht wirklich vorhandenen Schauspielkünste ablenkte. Ihre Reaktion musste sie letztendlich jedoch nicht wirklich spielen.
Erschrocken über diesen Ausbruch, welchen sie so lange nicht mehr erlebt hatte, starrte sie mit großen Augen zu der Fremden.
„J-Ja", stotterte sie noch dazu unsicher. Die leisen Aufrufe der anderen musste sie jedoch ignorieren.
„Ich hoffe für jedes einzelne Kind hier und besonders für dich, dass keine einzige Person in dem Internat erfahren hat, was hier läuft! Du weißt, dass mir hier sowieso niemand was antun kann und das einzige was passieren wird, ist dass du vor allen anderen ausgepeitscht wirst! Ich habe euch alle gewarnt!". Das wütende Brüllen ließ Lilly beunruhigt zusammen fahren. Was wenn die Polizei nicht rechtzeitig käme?
„N-nie-niemand weiß Bescheid! Ich schwöre es!", rief sie und drückte sich noch mehr in die Wand hinter ihr. Mrs Graham kam noch näher auf sie zu und funkelte sie misstrauisch an.
Als sie gerade ihre Hand zu einem Schlag ausholte, hörte sie Zayn sprechen.
„Sie sind da und sehen grade zum ersten Mal wie es hier wirklich aussieht!".
Vor Erleichterung machte Lillys Herz einen Satz und neuer Mut durchströmte sie, sodass sie sich das erste mal wirklich offensiv gegen den Schrecken ihrer Kindheit auflehnte.
Geschickt duckte sie sich unter dem kommenden Schlag durch und humpelte Richtung Tür.
„Du verzogenes Miststück!!!", brüllte die Frau sofort und rannte auf sie zu.
Grob wurde Lilly an ihren Haaren gepackt. Mit dem lauten Schrei den sie dabei ausstieß, versuchte sie den mittlerweile unendlich großen Drang ihre Gabe zu benutzen, zu unterdrücken, damit die Schreckschraube nicht auf magische Weise von einem starken Windstoß an die nächste Wand geschlagen werden würde.
Ihr ganzer Körper war angespannt, während sie spürte, wie gefühlt ihre ganze Kopfhaut abgezogen wurde.
Bevor Mrs Graham noch mehr machen konnte begann Lilly zu reden.
„Mein komplettes Leben haben Sie damit verbracht, alle Kinder in diesem Heim zu Sklavenarbeit zu nutzen, damit Sie mehr Geld verdienen können! Jeden Skrupel haben Sie Schreckschraube verloren und jeden Tag damit verbracht uns zu foltern und unsere letzten Hoffnungsschimmer auf ein vernünftiges Leben zu zerstören! Sie haben das Leben derer, die schon gar nichts mehr hatten, noch weiter zerstört!", während sie das rief und mit verdrehten Augen in die Fratze, die ihre Kindheit schaute, packte sie die Krücke fester und schlug am Ende ihre Worte, nach dem Bein der Frau. Vom Schmerz Überrascht ließ diese sie los und panisch riss Lilly die Tür vor ihr auf.
Schnell merkte sie allerdings auch, dass sich die Frau schneller erholte hatte, als gehofft.
Unsanft wurde sie von ihren Füßen gestoßen.
Ihren Fall konnte sie gerade noch so, durch ein wenig Nachhilfe der Luft um sie herum, so kontrollieren, dass sie auf ihrem Gesunden Bein landete.
Mit vor Wut verzerrtem Gesicht stampfte Mrs Graham auf sie zu, während Lilly zurück rutschte, in Richtung der Polizei.
Bei dem Gedanken, wie schlecht es all den Kindern ergangen war, nur damit sie reicher war, wurde Lilly immer wütender.
Die Muskeln die sie im Unterricht aufgebaut hatte, nutzend kroch sie flink von der Frau weg, bis sie durch die Tür in die Halle brach, in der sich auch alle Kinder befanden, ebenso wie die Polizei.
Bei ihrem Eintritt wurde es jedoch schlagartig leise.
Doch Mrs Graham merkte dies nicht. Ihr Fokus lag auf Lilly allein. Und diese nutzte das auch aus.
„Sie verdienen so viel Leid, dafür dass Sie uns all die Jahre wie Sklaven behandelt haben, uns zu Arbeiten gezwungen haben, die ein Dreijähriges niemals tun sollte! Und das alles nur damit Sie in Reichtum nur so baden können, während wir im Dreck leben!", schrie sie wütend und robbte immer noch weiter zurück.
„Ohhh ja! Und ich werde es weiter tun! Ihr werdet nicht vermisst! Ihr werdet einfach für immer weiter in diesem Loch schmoren und es wird nie jemand erfahren was hier vor geht! Das wurde auch in den letzten 30 Jahren nicht herausgefunden! Ihr werdet weiterhin diesen wunderschönen Zeitvertreib haben! Ihr bekommt die Grundbildung, damit solltet ihr zufrieden sein! Und gleich wird jeder hier weiter arbeiten, damit wir genug Geld haben, dass das Waisenhaus endlich renoviert werden kann! In dem ihr meinen nächsten Friseurtermin zahlt, lässt sich verstehen! Aber bevor es hier weiter geht, kommt das große Spektakel! Es wird doch bestimmt keinen kümmern wenn ich sie jetzt auspeitsche, oder?", schrie sie irre lachend und blickte das erste mal auf, während Lilly zeitgleich gegen etwas hinter ihr stieß.
Eine kalte Wand drückte sich an ihren Rücken, während Mrs Graham sich laut keuchend umdrehte.
Die Polizisten, die sich noch zuvor um die Kinder gekümmert hatten, starrten die Schreckschraube geschockt, wütend, entsetzt oder eiskalt an.
„Doch! Die kümmert das sogar ziemlich viel!", grinste Lilly hämisch. Das Geständnis der Heimleiterin war gerade zu perfekt gewesen. Doch ihre Aussage hatte die Aufmerksamkeit der Frau wieder auf sie gerichtet.
Und nun war sie wütender denn je. Mit erhobenen Armen stürzte sie sich auf Lilly.
Die Arme als Schutz vor ihr Gesicht gehoben, erwartete sie schon den Schmerz, als die laute Stimme eines Polizisten die Attacke stoppte.
„Hände hoch!", schrie der Mann und sowohl Lilly als auch Mrs Graham konnten die Waffe sehen.
Geschockt nahm die Frau ihre Hände hoch, funkelte Lilly dennoch voller Zorn an, während ihre Arme runter gerissen wurde und sie an die Wand neben Lilly gepresst wurde.
„Das wirst du Büßen du Miststück! Ich werde mich rächen!", knurrte die Frau. Bevor sie weiter mit Lilly sprechen konnte, rannte Mathew auf sie zu, grinste kurz hämisch zu der Frau bevor er Lillys Krücken einsammelte und ihr vorsichtig aufhalf.
„Du hast das geplant!!,", rief er lachend und drückte sie so fest, dass sie fast keine Luft mehr bekam.
„Und wie! Ich hab euch doch versprochen, dass alles gut wird!", grinste Lilly, während das Adrenalin sich langsam abbaute und ein deutlich pochendes Herz zurück ließ.
Als nächste kam Rose die sie fast wieder umschmiss.
Sobald sie losgelassen wurde, wurde sie von Umarmungen überhäuft, während so viel Kinder endlich realisierten, dass es nun vorbei war und vor Freude und Dankbarkeit in Tränen ausbrachen.
Sie waren endlich frei.

Die Polizei hatte die folgenden Tage viel mit der Versorgung und dem weiteren Vorgang mit dem Waisenhaus und den Waisen zu tun. Dennoch waren die Kinder vollkommen glücklich.
Die Nachricht, dass Mrs Graham in dem Waisenhaus jahrelang die Kinder misshandelt hatte, verbreitete sich schnell und weltweites Entsetzen über diese Tat entstand.
Lilly hatte die Erlaubnis von ihren Freunden bekommen, Teile der Ferien bei diesen zu Verbringen, sodass sie den ganzen Sommer untergebracht war.
Ihre Klausuren musste sie einige Tage nach den anderen Schreiben, doch in der Zeit setzte sie sich konzentriert hin und arbeitete viel.
Den Stress der Schule überstand sie und schaffte es ebenso ins nächste Jahr. Tyler, der Bücherwurm der Gruppe, hatte als einziger ein wirklich gutes Zeugnis, doch Lilly nahm sich einfach vor, das nächste Jahr mehr für die Schule zu tun.

Letztendlich blickte Lilly mit Freude auf das erste Jahr an der Akademie der Elemente zurück.

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