54. Kapitel - Scheiße!

Ich bleib mal bei den Kreativen Überschriften😂
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Das erste, was Lilly bemerkte als sie aufwachte, war das Rauschen des Windes und die kitzelnden Sonnenstrahlen in ihrem Gesicht, die ihre geschlossenen Augenlieder von innen rötlich leuchten ließen.
Sie atmete tief ein und konnte einen ungewohnten Geruch nach Alkohol oder Desinfektionsmittel riechen. Langsam erreichte auch dieser bittere Geschmack im Mund ihre Sinne, welchen man bekam, wenn man lange schlief.
Der weiche Stoff der sie umhüllte ließ sie verwirrt die Augen öffnen und sofort blinzelnd wieder schließen.
Sie war doch nicht in einem Bett eingeschlafen?
Um genau zu sein, war sie doch gar nicht eingeschlafen... oder doch?
Langsam öffnete sie ihre Augen erneut und erblickte ein helles Holz. Vorsichtig zog sie ihre Decke zur Seite und setzte sich auf.
Verunsichert blickte sie sich um.
Der Raum entsprach weder ihrer Ferienwohnung, noch Ihrem Akademiezimmer.
Unsicher und das Gleichgewicht suchend, stand sie auf und lief einen Schritt auf das nächste Fenster zu, als ihr linkes Bein mit einem starken Schmerz unter ihr nach gab und sie mit einem heiseren Schrei auf dem Boden aufprallte.
Das schmerzhafte Ziehen verstärkte sich und sie keuchte laut auf, während ihr Tränen in die Augen traten.
Was zur Hölle war passiert?
Bevor sie weiter darüber rätseln konnte, stürmte eine junge braungebrannte Frau in das Zimmer.
„Ach du liebes bisschen! Was machst du denn auch für Sachen! Du hast eine Stichwunde am Bein! Da kann man nicht so schnell laufen!", rief die Fremde tadelnd und löste damit einen verdatterten Blick bei Lilly aus.
„Stichwunde?! Warum sollte ich eine Stichwunde haben?", fragte Lilly verwirrt, während die Frau ihr aufhalf und zurück ins Bett setzte.
Wenigstens musste sie nicht mehr liegen.
„Ich geh Mrs Smith suchen, damit sie es dir erklärt. Aber nur wenn du sitzen bleibst!", rief das Krankenmädchen und kontrollierte offenbar ihren Verband.
Überfordert nickte Lilly und augenblicklich rannte die Frau wieder hinaus.
Erst jetzt spürte Lilly ihre schmerzenden Muskeln und die immer noch währende Müdigkeit ihres Körpers, als hätte sie irgendwann sehr viel Kraft verbraucht.
Trotz den Worten der Krankenschwester, stand sie erneut auf und humpelte vorsichtig auf einem Bein in Richtung Fenster.
Sie starrte hinaus auf das Meer und erinnerte sich langsam an alles bevor es schwarz wurde.
Noch immer sehr lebendig spukten die Bilder des Tauchunterfangens vor ihren Augen.
Von beiden. Ihrem Einzelnen und dem mit ihren Freunden.
Lächelnd musste sie ihren Kopfschütteln, als ihr auffiel, dass das unheimliche Wesen in den Höhlen, gar nicht so unheimlich war, da nur kleine, merkwürdig aussehende Fische dort gehaust hatten.
Als ihr auffiel mit was für nebensächlichen Dingen sie sich beschäftigte, während andere so viel dringender waren, schlug sie sich mit der Hand auf die Stirn.
Bevor sie ihre Gedanken jedoch weiter führen könnte, wurde plötzlich die Tür aufgerissen.
Überrascht drehte sie ihren Kopf und sah ihre besten Freunde erleichtert zu ihr blicken.
Jake stürmte erleichtert lachend auf sie zu und umarmte sie, dicht gefolgt von Tyler und Zack.
„Das hätte alles so verdammt schief gehen können!", murmelte der schwarzhaarige neben ihrem Ohr, während er sie fest drückte.
„Aber es haben doch alle überlebt, oder?", fragte sie nervös und schaute ihre Freunde an. Diese nickten und ihr Herz machte einen erleichterten Satz.
„Zayn und seine Freunde warten draußen, damit wir dich nicht überfordern", erklärte Zack die fehlende Anwesenheit seines Bruders. Lilly nickte verstehend.
Wenige Augenblicke später trat eine weitere Person ein.
Die folgenden Minuten, verbrachte sie damit, alles zu verstehen, was passiert war während sie 4 Tage... 4 TAGE, schlafend in diesem Bett gelegen hatte.
An sich hatte sie dabei auch kein Problem, dass die Sache mit dem Amulett bereits erledigt war, doch bei den mitleidigen Blicken ihrer Freunde wurde sie darin bestätigt, warum sie das alles nie wirklich erzählt hatte.
„Lilly...", sprach Mrs Smith sie ruhig an. Sie schaute zu der eindrucksvollen Gestalt auf.
„Darf ich fragen wie du das alles gesehen hast? Es scheint mir, als wüsstest du von den meisten Sachen nichts", wurde sie gebeten zu erzählen.
„Naja, die Sache mit der Eiswand kann ich selbst nicht glauben, weil ich Wasser echt nicht so gut bändigen kann... um ehrlich zu sein, war mir in dem Moment einfach nur kalt. Also so eisig kalt, als wären meine Adern gefroren. Dann muss ich mich wohl irgendwie gedreht haben, um meine Hand hoch...", sie unterbrach sich selbst, auf der Suche nach den richtigen Worten. „...Eher metaphorisch oder sowas...? Hochzuheben, um die Wesen aufzuhalten... aber ich hatte nicht erwartet, dass etwas passiert", erklärte sie weiterhin verwirrt. Mrs Smith atmete tief ein und aus.
„Dann hast du dir dabei die Stichwunde geholt", erläuterte sie dann und nun setzte sich auch für Lilly alles langsam zusammen.
„Oh...", murmelte sie Überrascht.
Mrs Smith richtete sich auf und wandte sich zum gehen. An der Tür blieb sie jedoch nochmal stehen.
„Ruh dich noch einen Tag aus, Lilly. Morgen früh um 10 Uhr werden wir uns auf den Weg machen, um deinen Wunsch zu erfüllen", erklärte die Direktorin ihr.
Überrascht blickte Lilly zu ihren Freunden. Von welchem Wunsch war hier die Rede?
Jake der erneut ihren Gesichtsausdruck lesen konnte, flüsterte ihr unauffällig zu, dass die Befreiung der Waisenkinder gemeint war. Als sie das realisierte lächelte sie erleichtert und blickte Mrs Smith voller Dank an, da sie sich dazu entschloss, sich in etwas einzumischen, was doch eigentlich ein so privates Problem von Lilly war.
„Ebenso werden wir nochmal über eure Klausuren sprechen. Besonders über Ihre, Mrs Kors".
Der dankbare Blick viel von ihrem Gesicht, als hätte man ihr einen Eimer, gefüllt mit eiskaltem Wasser, über das Gesicht gekippt, und wich purem Schock und blankem Entsetzen, während ihre Augen vermutlich so groß wie Untertassen wurden.
Mrs Smtih lachte amüsiert auf und ging aus dem Raum.
„Scheiße!", fluchte Lilly laut und wandte sich ihren Freunden zu. Dort blickten ihr allerdings ebenfalls nur belustigte Gesichter entgegen, was sie verdutzt innehalten ließ.
„Wenn ich es nicht besser wissen würde, hätte ich Mrs Smith jetzt eine Sadistin genannt!", murmelte Tyler mit einem amüsierten Funkeln in den Augen.
Zack lachte laut auf.
„Das ist nicht lustig, Freunde!", rief Lilly verzweifelt und wollte gerade aus dem Raum humpeln um die verlorene Zeit aufzuholen und zu lernen, da hielten ihre Freunde sie auf.
„Lilly! Du bist grad aus einem Koma aufgewacht! Du sollst dich ausruhen, nicht lernen! Mrs Smith weiß doch Bescheid! Sie wird nicht von dir erwarten, dass du deine Klausuren gleichzeitig mit den anderen schreibst! Sie wird schon eine Lösung gefunden haben. Immerhin hat uns deine Aktion davor bewahrt, dass wir alle von diesem Typen unterdrückt werden!", rief Jake beruhigend.
Lilly atmete erschöpft und erleichtert aus. Nachdem der Schock gewichen war, machte sich wieder ihr müder Körper bemerkbar und sie sank in ihrer geraden Haltung etwas zusammen. Sie rieb sich mit ihren Händen über das Gesicht und atmete tief aus. Sie spürte die Blicke ihrer Freunde deutlich auf ihr.
Unentschlossen, was sie nun machen wollte, rieb sie sich noch die Augen und ließ ihre Hände dann wieder sinken. Wie als würde ihr Bauch ihr die Entscheidung abnehmen wollen, knurrte er laut. Sie lächelte leicht und blickte zu ihren Freunden, die darauf warteten, was sie als nächstes tun wollen würde.
„Wollen wir vielleicht alle zusammen was essen?", fragte sie ruhig. Ihre Freunde grinsten.
„Essen klingt immer gut! Da wird sich vorallem Luke freuen!", stimmte Zack lachend zu. Bei der Erwähnung ihrer Namen freute Lilly sich umso mehr, die Jungs wieder zu sehen.
Humpelnd begann sie die ersten Schritte zur Tür zu machen, als Jake ihr schon zur Hilfe eilte.
Um ihnen nicht zur Last zu fallen, bei den ganzen Treppen, breitete sie ihre Flügel vor der Haustür aus und flog gerade Wegs auf die Gruppe junger Erwachsener zu, welche am Baumstamm lehnten.
Kurz zeitig ihr verletztes Bein vergessen, wollte sie wie immer landen und sich mit beiden Beinen abstützen.
Im letzten Moment fiel ihr jedoch ihr Fehler auf und sie stützte sich nur auf ihr rechtes Bein. Dieses konnte ihr Gewicht alleine jedoch nicht halten und sie hätte fast den Boden umarmt, wäre Nathan nicht vorgesprungen und hätte sie gerade noch so aufgefangen. Die anderen lachten belustigt über ihre Tollpatschigkeit.
„Woah, nicht so stürmisch! Wir haben dich ja auch vermisst!", grinste Nat, während er ihr aufhalf.
Jake, Ty und Zack waren mittlerweile auch bei ihnen angelangt.
„Lilly! Ich dachte du hättest einen Instinkt beim Fliegen!", ärgerte Zack sie grinsend und stupste sie spielerisch an, woraufhin sie fast erneut das Gleichgewicht verlor.
„Klappe, ZackZack!", murrte Lilly beleidigt, woraufhin fast alle aus der Runde lachten. Außer Zack der sie schmollend und zu gleich grinsend anblickte.
„Das hab ich verdient", lachte er dann mit den anderen mit und auch Lilly musste lachen.
Es war erleichternd sich nach den stressigen Ereignissen wieder so frei zu fühlen.
Gleich darauf wurde sie in eine feste Umarmung geschlossen. Sie roch den typischen Duft der Huxley-Geschwister, wobei sie ihn diesmal auf Zayn zurück führte.
„Danke", murmelte er leise. „Danke, dass du Zack da noch lebendig rausgeholt hast und auch noch alle anderen gerettet hast". Da sie nicht wusste was sie daraufhin sagen sollte, blieb sie einfach still.
Als sie auch noch von den anderen drei in eine Umarmung gezogen worden war, hielt Ace sie nochmal auf, bevor sie losgehen konnten.
„Lilly? Streck mal deine Arme grade nach unten", bat er sie. Unwissend tat sie, wie der dunkelhäutige Junge verlangte, bevor sie sehen konnte, wie sich langsam aus den Wurzeln des Baums Krücken flochten, sodass sie besser alleine laufen konnte.
Als sie perfekt passten, lächelte sie ihn dankbar an und gemeinsam machten sie sich auf den Weg.
Eine Stunde später saßen sie alle zusammen am Tisch, lachten und hatten Spaß, bis Jake die Gespräche unterbrach.
„Zack und Zayn?", wandte er sich an die beiden Huxleys. Diese blickten ihn neugierig an, da er ziemlich glücklich grinste. „Ich hab mit dieser Information gewartet, bis Lilly wieder wach war, weil das hauptsächlich ihr Plan war...", er stockte kurz und grinste noch breiter.
„Jetzt sag schon!", rief Zack neugierig.
„Meine Eltern, genauso wie Tylers Eltern und einige andere Familien... sagen wir so... sie glauben euch uuund akzeptieren euch... und mögen euch - zumindest definitiv mehr als zuvor... und vorallem meinen Eltern tut es leid, was sie euch an den Kopf geworfen haben. Ich glaub zwar nicht, dass sie euch vollkommen vertrauen, dass ist denke ich auch nicht so leicht für sie... aaaber ja", grinste der braunhaarige Junge. Verblüfft schauten die zwei Brüder zu ihm, während Lilly erfreut aufklatschte.
„A-aber warum? Warum so plötzlich?!", stammelte Zayn überrascht.
„Ich hab ihnen erzählen müssen, was passiert ist und dazu gehörte auch, dass du Zayn, zusammen mit Nat, unser Leben gerettet hast und auch Zack hat mit seinen Aktionen bewiesen, dass ihr euere Worte ernst meintet", erklärte Jake und löste ein erleichtertes Lachen bei den Huxleys aus.

Den restlichen Abend verbrachten die acht damit, sich so viel wie möglich auszuruhen und den morgigen Tag abzuwarten.

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