53. Kapitel - traurige Vergangenheit
„Und trotzdem...", fuhr Mrs Smith nun fort und blickte sie alle an.
„Und trotzdem habt ihr uns allen so ziemlich den Arsch gerettet. Ich will mir nicht vorstellen, was passiert wäre, wenn ... er ... dieses letzte Amulett in die Hände bekommen hätte. Deshalb werden wir jetzt auch etwas erledigen müssen. Und so gerne ich auf Lilly warten würde, weil es eng mit ihrer Vergangenheit verbunden ist, können wir mit dieser Sache nicht warten", erklärte sie und blickte sie alle an.
Überrascht schauten sie zu ihr auf. Jake schien es als erster verstanden zu haben. Logischerweise. Immerhin konnte er sowas wie Gedanken lesen.
„Wir gehen Jetzt in das Heim?", fragte er überrascht. Mrs Smith nickte.
„Sogar noch bevor ihr die gleiche Rede von mir, nochmal bei euren Eltern hören könnt", bestimmte sie ein wenig belustigt. Jake und Tyler atmeten am lautesten auf. Bei dem Gedanken an seine Eltern, war Zack ausnahmsweise sehr froh, dass er das Problem nicht haben würde.
„Elon, Sie werden mit kommen. Und Luke, wenn du nichts dagegen hast, wirst du mit ihm eine Unsichtbarkeitszauber um uns alle ziehen", bestimmte Mrs Smith und forderte sie alle dazu auf aufzustehen.
„Sollten wir nicht lieber auf Lilly warten?", fragte Zack, der sich fühlte, als würde er sie verraten, wenn sie das nun tun würden.
„Wir werden die Kinder nicht sofort befreien. Wir werden sie eine Zeit lang beobachten, bevor wir uns entscheiden. Abgesehen davon möchte ich mir selbst ein Bild von den Zuständen machen, bevor ich ein fremdes Waisenhaus Stürme", erläuterte Mrs Smith mit einem freundlichen Lächeln.
Zack stimmte ihr, auch wenn widerwillig zu.
Wenige Sekunden später war keiner von ihnen mehr zu sehen und ihre Stimmen waren in ein einzelnes Netz gesponnen worden, sodass niemand sie hören konnte.
Sie liefen Gemeinsam zum Portal und landeten wieder in der Bibliothek.
Anstatt allerdings den Weg zurück zu fahren, machte Mrs Smith etwas, was keiner von ihnen, nicht einmal Ace oder Jake kannten, sodass sie kurz darauf vor einem großen Gebäude standen.
Überrascht blickten er sich um. Waren sie gerade... teleportiert?! Mrs Smith ignorierte die überraschten Ausrufe und ging vor.
Lautlos folgten sie ihr, fort von der dicht befahrenen Straße in das Gebäude.
Ein gelber Raum mit vielen Fenstern stellte die Eingangshalle dar.
„Sieht doch ganz nett aus", bemerkte Luke und schien sich um zu blicken.
„Wir gehen hinein!", befahl Mrs Smith entschlossen und sie folgten ihr neugierig.
Als sie durch die große Tür gingen, blieben sie alle verwundert stehen und ließen den ersten Eindruck auf sich wirken.
Vor ihnen wuselten Kinder von Kleinkindalter bis zu Jugendlichen herum. Sie alle trugen die gleichen Lumpen. Die Haut der jüngeren war blass, da sie kaum Licht zu sehen bekamen. Ein paar von ihnen nähten, offenbar schon seit Stunden Kleidungsstücke per Hand, andere wuschen die dreckige Wäsche, andere mussten den Boden schrubben, währen die etwas Älteren Holz hacken, Steine Schleppen und weitere schwere Arbeiten machen mussten.
Zack schmeckte einen bitteren Geschmack, bei dem Gedanken, dass das Lillys ganze Kindheit gewesen war.
„Ach du scheiße...", flüsterte auch Luke entsetzt, während die anderen vor Schock schwiegen.
Immer wieder brach ein Kind zusammen, selten wurde es getröstet, denn alle waren sich dem strengen Blick einer älteren Frau bewusst. Dies musste die Heimleiterin sein.
Mit einer lauten Stimme schrie sie in diesem Augenblick ein fünfjähriges Mädchen zusammen.
Sie merkten wie Nathan vor springen wollte, doch der Junge wurde aufgehalten.
„Nicht heute, Nathan. Wir werden diese Kinder befreien. Bald", murmelte Mrs Smith. Ihre Stimme bebte vor unterdrückter Wut. Niemand hatte das verdient.
„Lass uns weiter", bestimmte sie schwerenherzens.
Der Gestank von Schweiß und Dreck der im Raum lag, verzog sich etwas in Richtung eines großen Saals.
Doch dieser Saal war leer. Abgesehen von hunderten von Millimeter dünnen Matten, die nebeneinander lagen. Keine Decken oder sonstiges. Und kein Kind das sich von den anstrengenden Arbeiten ausruhte.
„Oh man Lilly...", murmelte Tyler traurig.
Es war erstaunlich, dass sie nie wirklich von dem hier erfahren hatten. Lilly war das Thema immer gut umgangen.
Das was sie ihm so grob geschildert hatte, fand Zack nun in Wirklichkeit noch viel schlimmer.
Mrs Smith atmete laut aus und seufzte.
„Wir sollten uns auf die Auswahl des Kindes konzentrieren. Alle die Älter als zehn sind fallen schonmal Weg", bemerkte sie und trat wieder aus dem Raum.
Den halben Tag machten sie sich daran die Kinder zu beobachten.
Letztendlich hatten sie sich für einen Kandidaten entschieden. Er würde die Kraft des Feueramuletts bekommen.
Es war ein kleiner dunkelblondhaariger Junge, welcher gerade mal sieben sein konnte.
Sie lockten ihn in den großen Schlafsaal, ohne dass er sie bemerkte und Zack gab seinem großen Bruder das Amulett, damit dieser dem kleine unschuldigen Jungen, die Kraft übertragen konnte.
Unter der Anleitung von der Direktorin wurde das Amulett geöffnet.
Plötzlich platze ein etwa 9 Jähriges Mädchen in den Raum.
„Bob! Pass auf! Mrs Graham wird dich noch bestrafen!", rief sie panisch.
Die Magie des Feueramuletts, schoss anders als geplant, nicht auf den Jungen zu, sondern traf das Mädchen.
Diese erstarrte, als sie von dem Nebel umbunden wurde.
Entsetzt schwiegen sie und warteten auf die Reaktion des Mädchens.
Der kleine Junge rannte auf sie zu und zog an ihr.
Verwirrt wachte sie aus ihrer Starre auf und schaute sich skeptisch in der Gegend um. Dann schüttelte sie den Kopf und verschwand mit dem Jungen durch die Tür.
Sie atmeten aus.
„Wir hätten schon vorher daran denken sollen. Die Magie des Feuers lässt sich nicht so leicht einer Person auferzwingen.
Sie hat sich das Mädchen ausgesucht. Nun müssen wir sie nur noch beobachten", erklärte Mrs Smith.
„Und wir sollten zurück, bevor eure Eltern vor Sorge sterben".
Wenige Minuten später standen sie wieder am Sandstrand.
Zack und Zayn mussten all ihren Freunden versprechen, nach Lilly zu schauen, da sie die einzigen waren, die nicht zu ihren Eltern gingen, und stattdessen noch Lilly besuchen gingen.
Bei dem weißhaarigen Mädchen angekommen konnten sie ihr ungewöhnlich blasses und krankes Erscheinungsbild sehen.
Die Stimmung im Raum war bedrückt, als sie sich neben sie setzten.
Zayn sprach noch lange mit ihm, bevor sie spät abends doch zurück gingen.
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