40. Kapitel - Veränderung

Dann seufzte sie niedergeschlagen und begann mit dem Blick auf den Boden gerichtet zu erzählen.
Sie beschrieb, wie sie seit dem Angriff dieses Gefühl in der Nähe des Buches bekam. Wie sie sich schließlich dazu entschloss den Schlüssel zu leihen und den Artikel, den sie unterbewusst lesen wollte, zu verstehen.
"Naja, als ich ihn dann gelesen habe, hat mir das alles nichts mehr gesagt. Und damit ich es wieder verstehe, habe ich mich zurück versetzt, um die Informationen aus dem Buch mit denen aus meinen Erinnerungen zu verbinden. Als mir, ich vermute das einfach mal, dann die Backpfeife gegeben wurde, bestand alles nur noch aus Schmerz, der sich langsam in mir verbreitete. Erst nur Dumpf. Dann war da eine Pause und schließlich überkamen mich die Qualen, die mich so lange unterbewusst Leid hatten spüren lassen, alle gleichzeitig.
Bevor ich mein Bewusstsein verlor, habe ich nach Hilfe gesucht und sie in meinem Körper gefunden.
Ein weißes und ein blaues Licht haben das alles vertrieben, bis es vorbei war...
Ich mein ich hätte mich von Anfang an aus den Erinnerungen ziehen können, aber die wichtigen Informationen, kamen erst gegen Ende, deswegen hab ich mich gezwungen weiter zu machen", beendete sie ihre Erklärung, immer noch zu Boden schauend.
"Und was haben die werten Herren neben dir damit zu tun?", hakte Mrs Smith nach.
"Sie haben mir geholfen... aber ich ganz allein hab das zu verantworten und auch nur ich hab gegen die Regel verstoßen! Bitte schmeißen Sie die drei nicht auch von der Schule!", flehte Lilly sofort.
Die Direktorin blickte sie überrascht an.
"Wer hat gesagt, dass ich euch von der Schule schmeiße?", fragte sie verwirrt nach.
"Äh... Sie... oder nicht?", wollte Lilly verunsichert wissen.
"Ich werde weder dich noch einen der andern von der Schule schmeißen. Da die Jungs nichts Verbotenes getan haben, wenn man deiner Aussage glauben schenken kann, und du einzig und allein dich selbst in Gefahr gefahr bringen wolltest und einen Schlüssel gestohlen hast, werdet ihr nicht von der Schule geschmissen. Du bekommst lediglich einen Verweis. Bei 3 Verweisen ist allerdings Schluss", klärte Mrs Smith sie auf.
Erleichtert atmete Lilly aus.
"Nun möchte ich allerdings wissen, was genau du heraus gefunden hast. Denn auch wenn du es anscheinend nicht geglaubt hast, ich habe mich um deine Erzählung gekümmert. Vielleicht hast du aber doch mehr heraus gefunden, immerhin bist du die einzige mit diesen Erinnerungen", forderte Mrs Smith.
Beschämt über ihre eigenen Anschuldigungen zog Lilly die Schultern hoch und wurde leicht rot.
"Tut mir leid", murmelte sie nur bevor sie begann. "Also in diesem Artikel stand ja, dass zwei dieser Amulette schon gefunden wurden und im Hochsicherheitstrakt von so einem Museum aufbewahrt wurden. In einem Tresor soweit ich weiß.
Und naja, ich weiß nicht wie es da aussieht, aber ich glaube nicht, dass das so ein violetter Raum mit nur einer Glasvitrine ist.
Vielleicht wurden aus dem Museum in letzter Zeit zwei Amulette gestohlen?", fragte Lilly nach, worauf Mrs Smith nur wütend die Augen zu Schlitzen zog und auch einige andere Lehrer sich anspannten.
"Auf jeden Fall waren in dieser Vitrine nicht nur das Erd- und Wasseramulett sondern auch das Luftamulett, wenn ich mich nicht täusche. Also da war eins mit Blätter, ein Wassertropfen und das letzte waren zwei Federn.
Das vierte hat gefehlt. Aber ein Mann mit einen bösen Lachen, wollte dass ich das vierte suche.
Das Lachen des Mannes hat mich neben bei an das von dem Mann mit der grauen Haut und den schwarzen Augen erinnert. Das klang genauso krank.
Und das, denke ich wichtigste, kann ich mir grade mal so erschließen.
Das letzte Bild des Dämonen war ziemlich dunkel. Aber nicht das dunkel der Nacht, sondern mehr das, wenn man ganz tief unter Wasser ist und das Licht nicht hinunter reicht.
Daran hab ich mich eben noch erinnert. Aber ich weiß noch verschwommen, vom Angriff selbst, dass das letzte Was ich gesehen habe, bevor ich gefallen bin, ein rotes, feuerähnliches Schimmern im Sand war. Dann war ich tot, oder zumindest der Typ, aus dessen Sicht ich schauen musste. Aber ich denke es lässt sich relativ schnell daraus schließen, dass das letzte, also das Feueramulett irgendwo unter Wasser liegt. Vielleicht hat das ja geholfen", bemerkte Lilly und grübelte selbst über diese Informationen.
Es herrschte einige Zeit Stille.
"Lilly, ich muss zugeben, dass diese Informationen, wirklich sehr wichtig sind. Das nächste Mal wendest du dich jedoch an uns, wenn du glaubst, dass etwas derartig wichtig ist.
Dennoch werden Sie alle eine Strafe bekommen, da ich ein solches Verhalten nicht dulden kann.
Es wird jemand schon früh genug auf Sie zu kommen", erläuterte die Direktorin. "Und soweit ich weiß werden sie in den nächsten Nächten häufiger Probleme haben. Ich denk das ist eine weitere Konsequenz mit der sie klar kommen müssen".
Lilly nickte leicht mit dem Kopf. Etwas derartiges hatte sie schon erwartet, als die ersten Bilder auf sie eindroschen.
"Und nun zu euch. Warum, vorallem du Zack, habt ihr sie nicht aufgehalten?!", wollte Mrs Smith schnippisch wissen.
"Es war ihr wichtig. Und sie war der Meinung niemand würde ihr helfen", erklärte Jake erstaunlich ruhig.
"Das war nicht gemeint. Ihr hättet euch denken können, dass der Dämonenangriff Schäden bei ihr verursachen hätte können. So wie sie es beschreibt, ward ihr alle drei in den Plan eingeweiht. Bis auf die Zurückversetzung, war alles ins feinste Detail überlegt. Ich will wissen, warum ihr eine genauso unerfahrene Schülerin wie euch, nicht davon abgehalten habt, ihrem Geist beinahe zu zerstören. Obwohl du genau weißt, was passieren kann", sprach sie gefasst. Die letzten Worte waren besonders an Zack gerichtet.
"Ich habe ihr vertraut", erwiederte dieser ruhig, was Lilly überrascht zu ihm aufblicken ließ. Bevor die Direktorin ihrem irritierten Gesichtsausdruck eine Frage hinterher werfen konnte, fuhr er fort. "Es ist nur all zu offensichtlich, dass Lilly eine mehr als starke Bändigerin ist. Das dürfte mittlerweile jedem von Ihnen aufgefallen sein. Als mein Bruder die Zurückversetzung halbwegs überstanden hatte, erzählte er das gleiche wie Lilly. Er hatte die Möglichkeit zu flüchten, die Erinnerungen zu stoppen und zurück zu kehren. Er hätte es nicht getan, weil er beweisen wollte, dass er nicht schwach ist. Dass er nicht vollkommen unfähig ist, nur weil er nicht der Auserwählte ist. Sie wissen bescheid ... über die ganze Situation, denke ich", murmelte er aufrichtig und der traurige Ausdruck in seinen Augen versetzte Lilly einen Stich in der Brust.
Was auch immer bei ihm nicht ganz rund lief, es verletzte ihn, machte ihn traurig.
Zack Huxley hatte viel mehr Charakter, als seine Umgebung bemerkte.
Er wurde abgestempelt, als ein Mitglied der so unmöglichen Familie, und bekam keine Chance sich zu beweisen.
Er verhielt sich distanziert und kalt, weil er nicht weiter den Vorurteilen begegnen wollte.
Den stummen Hilferuf bemerkte niemand.
Lilly schluckte und betrachtete Zack noch einem letzten Augenblick, als sich ihre Aufmerksamkeit auf Tyler richtete, der noch etwas hinzu fügen wollte.
"Außerdem hatten wir einen Notfallplan. Wir wollten sie wecken, sobald sie Anzeichen zeigte, sich in den Bildern zu verlieren".
Mrs Smith nickte.
"Es war verantwortungslos von euch, das zu zu lassen... auch wenn ihr gute Gründe dafür hattet und es Lillys Schuld ist", bemerkte sie. "Ihr könnt jetzt gehen".
Zu viert standen sie auf und gingen zur Tür. Bevor diese jedoch geöffnet werden konnte, hielt die Direktorin sie ein letztes Mal auf.
"Lilly? Ich hoffe dir ist bewusst, dass du eine enorme Verantwortung auf die lasten hast?", hakte sie nach. Lilly schluckte.
"Nein...?", murmelte sie fragend, die Blicke ihrer Freunde auf sich spürend.
"Weißt du was du gerade getan hast? Als Anfängerin? Einfach so, weil du nach Hilfe gerufen hast?", wollte die relativ junge Frau wissen. Wieder schüttelte Lilly den Kopf.
"Du hast den Dämon, der deine Seele angreifen wollte und dich zu einem Schatten machen wollte aus deinem Körper getrieben. Mit deinen Elementeflammen. Du hast einen rotäugigen Dämon aus dir vertrieben... Lilly ich hoffe du weißt, dass die wenigsten erwachsenen Bändiger das mit klarem Geist überleben", erläuterte Mrs Smith weiter.
Wieder schluckte Lilly laut und verneinte.
"Du hast immense Kräfte in dir stecken, Lilly. Du hast große Verantwortung auf dir liegen. Aber du bist nicht alleine. Du hast Freunde die dich unterstützen werden und auch zu deinen Lehrern kannst du jederzeit kommen. Nutze deine Kräfte gut. Du bist die einzige, die bestimmen kann, wofür du sie verwendest. Lass dich nicht von Menschen überreden und tu das was die am besten vorkommt. Natürlich solltest du dir Ratschläge geben lassen, aber du bist die Person die entscheidet. Tu es weise. Und nun geht", sprach die Frau. In ihren Augen funkelte etwas, was Lilly nicht erkennen konnte. Ihre Direktorin wusste mehr als sie sagte.
Verunsichert nickte sie und verließ schweigend die Hütte.
Auch die Jungen blieben über den ganzen Weg hinweg ruhig.
Als sie vor ihren Zimmern ankamen verabschiedeten sie sich kurz und gingen dann getrennte Wege.
In ihrem Raum angekommen ignorierte Lilly alle Fragen ihrer Zimmergenossen und griff ein paar Sachen zum duschen.
Immernoch stumm lief sie in das Bad und ließ ihre Kleidung fallen.
Erschöpft fuhr sie sich durch das verdreckte Gesicht und strich sich die Haare von den Augen.
Sie blickte in das müde Bild ihrer Spiegelung und musste bei dem traurigen Anblick höhnisch auflachen.
Sie gab ein perfektes erbärmliches Bild ab: Die Haut dreckig und verschwitzt, der Körper drahtig und muskulös, dennoch eine schlaffe und leblose Körperhaltung.
Ihre Augen hatten dunkle Schatten und waren rötlch umrundet.
Der innere Kampf und die Wochen davor hatten ihre Tribute gefordert.
Wann hatte sie sich das letzte Mal richtig ausgeruht?
Jeder einzelne Muskel fühlte sich zum reißen gespannt an und sie fühlte sich als würde sie bald zusammen brechen.
Sie wollte gar nicht daran denken, was diese Nacht auf sie zu kommen würde.
Sie seufzte erschöpft und entledigte sich ihrer Kleidung und stellte sich unter das warme Wasser. Sie genoss das der Gefühl der Tropfen auf ihrer Haut und ließ sich mehr Zeit als gewöhnlich. Leise sang sie verschiedene Lieder und befreite sich etwas von ihren Gedanken.
Nach der Dusche zog sie sich wieder um und schaute erneut in den Spiegel.
Sie blickte in leere kraftlose Augen. Ohne Freude, geziert von Erschöpfung.
Sie brauchte dringend Schlaf.
Sie wollte sich grade abwenden, als ihr etwas auffiel.
Ihre Augen waren nicht nur grün und blau. Ein brauner Farbton zierte winzige Teile ihrer Iris, die ihr bisher noch nicht aufgefallen waren.
Wie hatte sie das ihr Leben lang übersehen können?!

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Hello!!

Ich frag mich erhlich gesagt, ob es nicht zu nervig/anstrengend ist ein 2 Kapitel langens Verhör zu lesen...😅
Aber vor alle, dieses Kapitel ist an sich zwar nicht sehr spannend, aber inhaltlich ist es eig ziemlich informativ🤔😅

Naja, Kritik, Meinungen und Theorien immer erwünscht, ihr wissts ja schon xD

LG
cxtlover

PS: habt ihr schon infinity war gesehen?😍 ich muss da endlich rein!😍 die ganze Weltgeschichte versucht schon alles zu spoilern😢

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