Kapitel 68

Rhana spürte, dass sich der Nebel, der ihren Kopf eingenommen hatte, langsam klärte. Obwohl ihr Körper sich noch immer bleischwer anfühlte und sie kaum einen Muskel bewegen konnte, schaffte sie es doch irgendwie, ihre Lider dazu zu bewegen, sich zu öffnen.

Das Letzte, an das sie sich erinnern konnte, war Fürst Javar, der auf sie zugekommen war. Dann musste sie das Bewusstsein verloren haben.

Umso überraschter war sie, als sie an eine Decke starrte, die ihr bekannt vorkam.

Eine graue Steindecke, die mit Bildern bemalt war, um nicht zu trist zu wirken. Trotzdem konnte Rhana sehr deutlich erkennen, dass sie sich in einer Höhle befand.

Etwas Warmes, Weiches berührte ihre Wange und stupste sie auffordernd an. Als Rhana den Kopf drehte, traute sie zuerst ihren Augen nicht. Es war Kaza, die mit ihren Vorderpfoten auf dem Bett stand und ihre Schnauze schnuppernd und stupsend gegen ihre Wange drückte. Nur war sie viel größer als bei Rhanas Abreise.

Diese versuchte, die Hand zu heben, um Kaza zu streicheln, während sie sich fragte, wie lange sie ohnmächtig gewesen war. Es musste Wochen, wenn nicht sogar Jahre gewesen sein, wenn Kaza mittlerweile so groß war wie ein Wüstenwolf.

Rhana griff sich an den Kopf, als sich dort ein Stechen breitmachte und ihr kurz schwindlig wurde.

Kaza gab ein leises Fiepen von sich und drückte ihren Kopf etwas an Rhana. Diese streichelte sanft den Hals des Tieres.

Ein leises Geräusch erklang, doch als Rhana den Kopf drehte, wurde ihr erneut schwummrig, sodass sie nicht sofort erkannte, was los war. Lediglich eine großgewachsene Gestalt konnte sie erkennen. Sie betrat den Raum, dann musste Rhana die Augen schließen, weil sie zu sehr schmerzten. »Du musst dich ausruhen«, erklang eine tiefe Stimme, die sie zuerst für Idris hielt. Aber nur für einen Augenblick. Vermutlich, weil sie es sich gewünscht hatte. Allerdings konnte sie diese schnell Lir zuordnen.

»Was ist passiert?«, zwang sich Rhana keuchend zu fragen. Ihre Stimme machte kaum mit. »Wie geht es Idris?«

Wollte sie die Antwort überhaupt wissen? Was, wenn er es nicht überlebt hatte?

»Es geht ihm den Umständen entsprechend. Er wird es überleben«, erwiderte Lir mit ruhiger Stimme.

Rhana hielt die Luft an, während sie sich der Worte bewusst wurden. Erleichterung packte sie. So stark, dass ihr sogar die Tränen kamen.

Rhana sammelte all ihre Kraft und setzte sich auf, bevor sie langsam die Beine über das Bett schob. Obwohl sie sich noch nicht danach fühlte, zu laufen, war sie fest entschlossen. »Kann ich ihn sehen?«, fragte sie, denn sie musste sich davon überzeugen, dass Lir die Wahrheit sagte.

Diese wirkte zuerst, als würde er ihre Bitte ablehnen wollen, doch dann fuhr er sich durch die Haare und stieß die Luft aus. »Na gut«, brummte er nicht begeistert. »Er will dich auch sehen. Aber mach vorsichtig«, gab er sich schließlich geschlagen und reichte Rhana die Hand, um ihr auf zu helfen.

Diese setzte ihre Füße auf den kalten Boden und stand zitternd auf. Wenn sie langsam machte, würde sie es schaffen!

Vorsichtig machte sie einen Schritt, doch sie zitterte noch so sehr, dass sie fast zusammengesackt wäre, wenn Lir sie nicht gehalten hätte.

Dieser stieß die Luft aus und murmelte etwas, das Rhana nur halb verstand. Irgendwas mit den Dickköpfen von Frauen, wobei such Naes Name fiel.

Dann spürte sie plötzlich seine Hände und fand sich wenig später in Lirs Armen wieder.

Es fühlte sich für einen Moment so an, als würde Idris sie halten, doch dann spürte sie den Unterschied. Sie konnte trotzdem genau erkennen, dass sie Vater und Sohn waren. Rhana fühlte sich geborgen und geschützt.

Überrascht stellte sie fest, dass Lir sie lediglich in einen Raum nebenan führte.

Dort saß Nae auf einem Stuhl neben einem Bett und sah auf. Ihr Körper verdeckte die Person im Bett, doch Rhana konnte allein an dem Körper unter der Decke erkennen, dass es Idris war.

Ihr Herz schlug aufgeregt und am liebsten wäre sie Lir aus den Armen gesprungen und auf Idris zugerannt, doch sie hielt sich zurück. Vermutlich würde sie es sowieso nicht schaffen. Dazu war ihr Körper aktuell zu schwach.

»Schön zu sehen, dass du wieder wach bist«, sagte Nae mit einem warmen, einladenden Lächeln und nickte Lir zu.

Dieser brachte Rhana weiter zum Bett. Diese hatte aber nur Augen für Idris, der im Bett lag. Endlich kam sein Kopf in Sicht, doch er hatte die Augen geschlossen. Schlief er noch? Lir hatte doch gesagt, Idris wollte sie auch sehen, oder?

Lir trat an Idris Bett heran und setzte Rhana vorsichtig ab. »Setz dich«, wies er sie an, doch Rhana wusste nicht so genau wohin, weshalb sie sich vorsichtig auf Idris Bett niederließ und vorsichtig seine Hand nahm. Dieses Mal trug er keine Handschuhe und Rhana erkannte auch keine schwarzen Flecken mehr auf seiner Haut. Trotzdem fuhr sie mit den Fingern seine Haut entlang, um zu sehen, ob es wirklich so war, dass die Male verschwunden waren.

Noch immer war seine Hand ein wenig knochig, doch nicht so sehr, wie sie damals in den Handschuhen gewesen war.

»Kannst du mir erzählen, was passiert ist, bevor wir gekommen sind?«, fragte Nae, die Rhana genau beobachtete.

Diese schreckte auf, denn sie hatte ausgeblendet, dass diese überhaupt im Raum war. Rhana hatte sich nur für Idris interessiert. Jetzt aber wandte sie sich Nae zu und begann leise zu erzählen.

Alles. Auch die Tatsache, dass Idris ihr Artefakt mit seinem Blut gestärkt hatte.

Dabei kamen ihr die Tränen, denn allein die Erinnerung daran, wie Idris fast in ihren Armen gestorben war, machte sie fertig.

Darum wünschte sie sich im Moment auch nichts mehr, als seine Stimme zu hören. Zu hören, dass es ihm wieder besser ging und alles wieder gut werden würde. Dass er nicht sterben würde.

Aber Idris blieb stumm, während er sich nicht regte. Wäre er nicht warm, hätte sie vermutet, dass er tot war.

»So ist das also«, murmelte Nae leise und zog die Decke ein Stücken von Idris zurück. So, dass Rhana seinen Oberkörper sehen konnte, der noch immer mit Malen bedeckt war.

Erschrocken schlug sich Rhana die Hände vor den Mund, während sie sich ansah, was geschehen war.

Idris Knochen waren deutlich zu sehen und sein Oberkörper wirkte wie eine ausgetrocknete Leiche. Mumifiziert.

»Bitte nutze dein Artefakt, so wie du es bei seinen Händen gemacht hast«, bat Nae, die zwar ruhig klang, doch in deren Stimme dennoch etwas mitschwang, was Rhana nicht ganz verstand. Hoffnung oder Sorge? War Idris noch nicht außer Lebensgefahr?

»Sicher, dass die Idee gut ist?«, fragte Rhana, denn sie konnte Idris ansehen, dass er geschwächt war. Sein Atem ging zwar ruhig und gleichmäßig, aber trotzdem sehr langsam.

»Die Schwächung durch das Artefakt wird er überleben. Die Male ... womöglich nicht«, erklärte sie, was Rhana sich sofort versteifen ließ.

Panik machte sich in ihr breit und sie begann zu zittern. Er war also noch nicht über den Berg. Warum hatte Lir dann so reagiert? Um sie nicht zu beunruhigen?

Zittern griff Rhana in ihre Haare. Die Nadel war dort, auch wenn sie sich sicher war, dass sie diese nicht zurückgesteckt hatte.

Ohne sich darüber Gedanken zu machen, wie diese dorthin gekommen war, zog sie diese hinaus und besah sie sich kurz. Dann blickte sie auf Idris schwarzen Oberkörper. Sie sollte nicht zögern, doch aus irgendwelchen Gründen hatte sie Angst.

Allerdings glaubte sie daran, dass Nae wusste, was gut war. Wenn sie sagte, dass sie Idris damit helfen würde ... oder wollte sie einfach nur etwas testen?

Rhana musterte erneut Idris Oberkörper, bevor sie die Nadel langsam in Richtung seiner Haut führte.

Wenn sie daran dachte, wie das Artefakt ihm die Magie entziehen würde, schauderte es sie, doch ... sie zwang sich dazu, ihn dennoch mit der Nadel zu stechen.

Sofort spürte sie, wie Idris Magie in die Nadel gesaugt wurde. Mit einem Keuchen realisierte sie, dass die schwarzen Male ebenfalls in ihr Artefakt gezogen wurden. Langsam und so, als würden sie sich dagegen wehren wollen, doch sie kamen nicht gegen den Zug der Nadel an.

»Faszinierend«, murmelte Lir, der zu ihnen ans Bett getreten kam.

Idris begann sich zu regen und gab ein Keuchen von sich, während sich sein Gesicht verzog, als hätte er Schmerzen.

Sofort fühlte sich Rhana schlecht, doch sie zog ihr Artefakt nicht zurück. Ihr war klar, dass sie Idris damit Schmerzen zufügte, aber gleichzeitig half sie ihm. Er müsste es aushalten, wenn er leben wollte.

»Mach weiter«, bat Nae, die nach Idris Hand griff. Dieser begann sich zu winden und gab schließlich einen Laut von sich, der Rhana dazu veranlasste, ihre Nadel zurückzuziehen.

Ihr Herz schlug schnell und ihr Atem ging stoßweise, weil sie Mühe hatte, die aufkommende Angst zu unterdrücken.

»Was ist mit ihm?«, fragte sie, denn so hatte er zuvor nicht reagiert. Neben den schwarzen Malen bildete sich noch etwas auf seiner Haut, das sie nicht zuordnen konnte. Unter seiner Haut schien sich etwas zu bewegen, das sich ebenfalls ausbreitete.

»Das ist ... nicht schlimm«, versicherte Nae, doch mit einer Stimme, die angespannt klang, sodass Rhana ihr nicht glauben konnte.

Vorsichtig griff Rhana nach Idris Hand und strich mit ihrem Daumen über seinen Handrücken. »Du hast es fast geschafft«, flüsterte sie den Tränen nah. Die Male auf seiner Brust waren kleiner geworden, doch jetzt, wo Rhana ihre Nadel nicht mehr nutzte, schienen sie sich wieder auszubreiten. Ganz langsam, doch beständig. Wenn sie die Male also nicht vollständig entfernte, würden sie wieder wachsen.

Allerdings war sie sich nicht sicher, ob Idris es überleben würde, wenn sie es erneut versuchte. Zudem hatte sie das Gefühl, das ihre Nadel mit so viel Magie ausgestattet war, dass sie bald platzen würde.

Zögerlich blickte sie zu Nae, die noch immer versuchte, ihren Sohn zu beruhigen, indem sie ihm an der Schulter hielt und sein Gesicht streichelte.

Tatsächlich wurde er ruhiger, doch sein Gesicht blieb schmerzverzerrt. »Ich glaube mein Artefakt ist ... voll«, bemerkte Rhana, die nicht ganz verstand, wie sie darauf kam. Es war ein Gefühl, dass ihr das sagte. Sie sollte es nicht übertreiben. Idris hatte ihr einmal gesagt, dass es gut möglich war, dass die Magie explodierte, sobald sie eine gewisse Grenze überschritt.

»Nutze deine Schilde«, wies Lir sie an. »Hüll uns damit ein, das Zimmer oder was auch immer«, wies er sie an. Dabei klang er ähnlich angespannt wie Nae.

Das passte zur generellen, angespannten Atmosphäre. Als würden selbst die beiden Erwachsenen erwarten, dass Idris jederzeit sterben konnte.

Rhana, die sich selbst noch immer erschöpft fühlte und nicht genau wusste, ob sie sich übernahm, aktivierte ihr Artefakt, indem sie sich vorstellte, drei einzelne Schilde um die anwesenden Personen zu legen. Das erforderte zwar viel Konzentration, verbrauchte aber wesentlich mehr Magie, als wenn sie lediglich ein großes Schild über den Raum gelegt hätte.

Sofort spürte sie einen gewissen Widerstand der beiden. Als wäre da bereits eine Schicht aus Magie, die sie umgab. So stark, dass Rhana ihre Zähne fest zusammenbeißen musste, um nicht laut aufzukeuschen. Es war, als hätte irgendwas ihr Schild mit einem einzigen Wink zerbrochen.

Die Magie zersetzte sich und leerte sich aus der Nadel, als würde etwas sie daraus entziehen.

Blinzelnd und mit einigen Tränen in den Augen, blickte sie von Nae zu Lir, die jedoch nicht wirkten, als hätten sie überhaupt etwas mitbekommen. Stattdessen starrten sie Idris an, als wäre er das Einzige, was sie im Moment interessierte.

Rhana atmete tief durch, bevor sie sich wieder Idris zuwandte. Als sie dieses Mal die Nadel in seine Brust stach, bis ein wenig Blut kam, spürte sie ihre Hände und Arme zittern. Sie fühlte sich erschöpft und irgendwie leer. Als würde die Magie von der Nadel durch ihren Körper und schließlich aus ihr heraus fließen. Allerdings konnte das auch nur Einbildung sein, weil sie es nicht ertrug, Idris unter sich zu sehen. Erneut stieß er diese Schmerzlaute aus, während er sich unter Schmerzen wandte.

Dieses Mal gab Rhana nicht nach. Der Drang, ihr Artefakt zurückzuziehen, war so groß, dass sie den Blick abwenden musste, während sie zitternd versuchte, nicht zu verrutschen. Dabei schielte sie vorsichtig auf Idris Brust. Dort zogen sich die schwarzen Male immer mehr zurück, bis Rhana nichts mehr an der Stelle ihrer Nadel erkennen konnte. Dennoch zog sie diese noch nicht zurück, sondern wartete noch einige Herzschläge.

Plötzlich stieß Nae ein Seufzen aus. »Ich spüre sie nicht mehr«, sagte sie erleichtert, was Rhana dazu veranlasste, sofort ihre Haarnadel zurückzuziehen.

Schwer atmend drückte sie diese an sich, während sie Idris musterte.

Sein Körper war erschlafft und er lag vor ihr, als wäre er tot. Ein Bild, das sich in ihren Kopf brannte.

Die Panik, die in ihr tobte, wurde durch Leere und Kälte ersetzt. Ihr kam ein erschreckender Gedanke, der sie nicht losließ, während sie auf irgendeine Art von Lebenszeichen wartete.

Hatte sie ihn jetzt getötet?

Schließlich erkannte sie das leichte Heben und Senken seiner Brust, was sie dazu veranlasste einen Moment zu hoffen.

Als sie zu seinem Gesicht blickte, bemerkte sie, dass er leicht blinzelte und schließlich seine Augen öffnete. Diese wirkten irgendwie benebelt und nicht so klar, wie sie diese sonst kannte. Trotzdem starrte er sie direkt an. »R-Rhana?«, fragte er mit belegter, leiser Stimme.

Diese spürte, wie die Angst sich auflöste und durch Erleichterung ersetzt wurde. Ihr Körper zitterte beständig, als sie sich in einem Anflug von Schwäche in seine Arme warf und ihn so gut umarmte, wie es ging.

Sofort schlang Idris seine Arme um sie, was dafür sorgte, dass Rhana in Tränen ausbrach und ihren Kopf an seiner Halsbeuge vergrub.

Idris konnte mit der Situation nicht sonderlich viel anfange und sah sich einen Moment um, bevor er realisierte, wo er sich befand. Dann fand sein Blick den von Nae und wurde fragend.

Diese hatte Tränen in den Augen, die sie jedoch wegblinzelte, während sie versuchte, stark zu sein.

Idris hob seine Hand, die Nae sofort in ihre nahm und sich an die Wange legte.

Lir setzte sich zu ihm ans Bett. »Du hast uns ganz schön Sorgen gemacht«, brummte er, doch die Erleichterung in seiner Stimme war deutlich zu hören.

»Was ist denn passiert?«, wollte Idris leise wissen, während er Rhana weiterhin beruhigend streichelte.

»Ihr seid in einen heftigen Kampf verwickelt gewesen. Gerade, als Javars Verstärkung ankam, sind auch wir angekommen. Javar ist festgenommen und wurde Königin Luminas vorgeführt. Allerdings leugnet er, etwas damit zu tun zu haben«, erklärte Lir, während Nae ein leises Schluchzen von sich gab.

Idris Blick wanderte zu seinem Vater. »Was ist mit dem Mann in der Höhle?«, fragte er leise. »Der mit dem verbrannten Gesicht?«

Lir runzelte die Stirn. »Da war niemand«, bemerkte er skeptisch. »Kannst du ihn näher beschreiben? War er stark?«

Idris nickte leicht. »Für mich wirkte es, als wäre er von Dunkelheit umgeben. Und von Feuer. Allerdings war sein halbes Gesicht verbrannt. Auf dieser Seite wuchsen auch seine blonden Locken nicht mehr«, erklärte er und schloss für einen Moment die Augen, um sich den Mann in Erinnerung zu rufen. »Er hat den Befehl zum Angriff gegeben. Aber mit dem Hinweis darauf, dass Rhana nichts passieren soll.«

Lir runzelte die Stirn. »Das ist eigenartig«, brummte er nicht ganz so begeistert von der aktuellen Wendung.

Rhana, die sich ein bisschen erholt hatte, erhob sich langsam. Es war ihr egal, dass sie in Idris Armen lag und halb auf ihm drauf saß. Er klang nicht, als würde es ihn stören und sie schämte sich auch nicht dafür. Trotzdem rutschte sie ein Stück von ihm runter, doch bevor sie das Bett verlassen konnte, hielt Idris sie mit seinem Arm auf.

»Bevor er den Befehl gab, hat er versucht, mich zu einer Zusammenarbeit zu überreden«, murmelte Rhana, die sich über die Augen wischte. Noch immer liefen Tränen der Erleichterung.

Lir blickte zu Nae, deren Blick ebenso ernst wurde, wie der von Lir.

Dann wandte sie sich an ihren Sohn. »Ich weiß, du magst das nicht ..., aber würdest du mir einen Blick in deine Gedanken werfen lassen?«, fragte sie vorsichtig, aber mit einem gewissen Ernst in der Stimme.

Idris stöhnte leise. »Muss das jetzt sein?«, fragte er, nickte aber bereits. Auch ihm war der Ernst der Lage klar, denn ein solcher Angriff bedrohte nicht nur ihn und seine Familie, sondern alle, die mit den Göttertieren in Kontakt standen.

Rhana griff nach Idris Hand, um ihm zu zeigen, dass sie da war, als Nae sich langsam erhob. Die Magie, die sie umgab, war selbst für Rhana klar zu sehen, doch sie zuckte nicht zurück. Nae kam ihr und Idris sehr nahe, bevor sie ihre Stirn an die ihres Sohnes lag.

Rhana spürte das Kribbeln, das über ihre Haut floss und dann hätte sie das Gefühl, ihre Sicht veränderte sich für einen Moment.

Verschwommene Bilder des Gebirges tauchten auf, doch aus einer Perspektive, die sie nicht verstand. Als würde sie fliegen und nach unten blicken.

Ihr wurde ein wenig schlecht, bevor sie sich selbst erkannte. Vor diesem Mann, der versuchte, sie zu manipulieren.

Um ihn herum eine schwarze Aura, die sich auf Rhana ausbreitete. Ihr Blick kam dem Geschehen immer näher, während Wut sie flutete, die nicht ihre eigene war.

Rhana drückte Idris Hand, als sie verstand, dass es seine Gefühle sein mussten.

Dann trat der Mann in den Fokus von Idris Erinnerungen, während der Drache zwischen ihr und dem Fremden landete. Sie erkannte jedes Detail durch die schwarze Aura hindurch. Dann wurde plötzlich die Verbindung abgebrochen. Es war, als würde jemand Rhana von den Füßen ziehen, doch da sie saß, kippte sie nicht um, sondern spürte lediglich den Schwindel, der sie packte.

Idris stöhnte und fasste sich an den Kopf, während sich Nae wieder von ihm trennte.

Alarmiert blickte sie zu Lir. »Wir müssen reden«, sagte sie mit so kalter Stimme, das es Rhana kalt über den Rücken lief.

Dieser erhob sich und nickte.

Nae gab Idris noch einen schnellen Kuss auf die Stirn. »Ruh dich etwas aus. Die anderen sind dabei, die Mienen zu säubern. Ihr könnt hierbleiben, oder ihnen später folgen«, erklärte sie, bevor sie sich abwandte und mit Lir zusammen den Raum verließ.

Kaum war die Tür zu, zog Idris sie wieder in seine Arme und atmete ihren Duft ein. Wie sehr hatte er sich Sorgen um sie gemacht, doch nun waren sie außer Gefahr.

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