Die Affäre Part 6

Als Ron und Harry am Flughafen in einem Geheimgang des Zaubereiministeriums landeten, war Ron noch immer so aufgelöst, dass er nicht wirklich wusste, wohin er gehen sollte. Harry jedoch ergriff die Initiative und lief als Erster voran gefolgt von Ron, der sich nervös umsah, ob er nicht jeden Moment Hermine irgendwo entdecken würde.
Harry jedoch hielt nach einem Flug nach Australien Ausschau auf den tausenden Anzeigetafeln, die es an dem Flughafen gab. Seine Augen rasten über jede Tafel und wenn er den Flug darauf nicht fand ging er sofort weiter. Rons Augen wanderten jedoch über die Massen an Menschen, die sich an dem Flughafen tummelten.
"Ron, da...", Harry zeigte auf eine Anzeigetafel auf der tatsächlich der nächste Flug nach Australien angezeigt wurde und Ron kümmerte es keinen Augenblick, er starrte in eine Richtung und ließ nicht mehr davon ab.
"Okay, wir müssen zur Abflughalle C... Also, los geht's, Kumpel! Retten wir mal eure Liebe!", sagte Harry siegessicher, während Ron sich weiterhin nicht rührte und nur in ein und dieselbe Richtung starrte. Harry wollte schon los gehen, bemerkte aber dann, dass Ron sich nicht vom Fleck bewegte.
"Ron?", fragte Harry nun verwirrt: "Wollen wir nicht weiter?"
Ron schüttelte nur mit dem Kopf und lief plötzlich in die Richtung zu der er die ganze Zeit starrte. Harry sah ihm verwundert nach bis er bemerkte, was Ron entdeckte. Es war Hermine, die auf einer Bank saß und unter Tränen mit jemanden telefonierte. Sie saß aber weder in einer Abflughalle noch war sie auf dem Weg in das nächste angekündigte Flugzeug.
"Ich kann das nicht...", sagte sie weinend zu jemandem am Telefon: "Ich liebe ihn doch so sehr, Mum. Ich kann es nicht behalten, nicht so... Nein, ich bin viel zu jung. Lass mich bitte!" und sie legte schnell auf. Ron kam ihr immer näher, mit sehr langsamen Schritten ging er weiter auf sie zu bis er schließlich fast vor ihr stand. Hermine kramte jedoch in ihrer Handtasche rum und bemerkte Ron zuerst gar nicht. Sie war so sehr aufgelöst und verwirrt, dass sie einfach aufstand und durch den Schwung ihrer Handtasche verlor sie etwas daraus, das sofort auf dem Boden landete. Sie lief schnell weiter und bemerkte weder, dass sie etwas verloren hatte noch Ron oder Harry. Ron hob ein kleines Heft auf, was er zuvor noch nie bei ihr gesehen hatte. Ron sah es sich an und wusste nicht genau, was es war und er las darauf 'Abtreibung - Der richtige Weg? 100 Fragen, 100 Antworten für Mütter, die sich gegen ein Baby entscheiden'. Ron bekam große Augen als er die Wörter las, die darauf standen und er war unfassbar geschockt. Er rannte plötzlich los, um Hermine noch einzuholen, doch diese war nirgends mehr zu sehen. Harry, der mit Ron kaum Schritt halten konnte, hatte ihn erst nach einigen Sekunden aufgeholt: "Ron... Meine Güte... Was ist los? Wo ist Hermine?"
"Sie macht einen großen Fehler, Harry... Ich muss sie aufhalten.", sagte Ron schnell, während sie zum Einlass des Flugzeuges rannten, wo sie eben sahen wie Hermine dort ein Ticktet abgab und dann einstieg. Alles drehte sich in Rons Kopf. 'Ist sie etwa schwanger? Von mir? Und sie will es nicht behalten? Wegen mir?'
Ron schwirrten tausend Fragen durch den Kopf und er schrie Hermines Namen ihr noch nach, doch sie hörte es nicht mehr, denn die Türen schlossen sich.
"FUCK!", gab Ron nur noch von sich. Harry jedoch hechtete an Ron vorbei und rannte zu den Stewardessen, die gerade die Türen schließen wollten.
"WARTEN SIE!", rief Harry. Die Stewardessen sahen Harry verwirrt an und blieben bei ihrer Handlung stehen. Ron sah von weitem wie sein bester Freund mit den zwei Frauen sprach und dann winkte er Ron zu sich. Dieser lief schnell los und Harry erklärte ihm, was er jetzt unbedingt tun sollte.
"Also du überredest Hermine aus dem Flugzeug zu steigen..."
"Was?", sagte Ron nur schockiert: "Bist du verrückt? Sie wird niemals mit mir zurück gehen..."
"Du versuchst es, verstanden? Ich hab denen da gerade erzählt, dass es ein dringender Notfall ist. Wegen uns startet der Flieger etwas später. Also nun geh da rein..."
"Wie? Allein?", Ron blieb vor der Eingangstür des Flugzeugs stehen, doch Harry schob ihn etwas weiter rein: "Ja, allein... Stell dich nicht so an. Ich hab gegen Voldemort gekämpft da wirst du es ja wohl hinkriegen mit Hermine vernünftig zu reden... Los!"
Ron sah Harry noch einmal an bis er sich selbst nun einen Ruck gab und in das Flugzeug lief. Es dauerte nicht lange bis er Hermine entdeckte. Sie saß nur drei Reihen weiter vom Eingang entfernt und schnallte sich gerade an. Noch immer schimmerten Tränen in ihr, doch sie versuchte sie einfach zu unterdrücken. Ron ergriff den Moment, als er sah, dass niemand neben ihr saß. Er ging schnell auf den Sitz zu und setzte sich neben sie.
"Hey", sagte er leise und Hermine sah ihn völlig fassungslos an: "RON? Was suchst du denn hier?"
"Hermine, ich muss mit dir sprechen..."
"Ich aber nicht mit dir, Ron, bitte geh einfach. Das ist alles schon schwer genug für mich.", sagte Hermine bestimmt und sie drehte sich mit dem Kopf zum Fenster.
Ron jedoch ließ nicht locker: "Hermine, bitte hör mir einfach nur zu... Bitte! Ich flehe dich an, gib mir eine Minute!"
Hermine drehte sich wieder zu Ron um und sah erst jetzt, wie fertig er einfach aussah. Dunkle Schatten zogen sich unter seinen Augen entlang und tiefe Furchen durchzogen sein ganzes Gesicht, was ihn viel älter erscheinen ließ als er es eigentlich war. Hermine sah ihm in die Augen und nickte dann kurz: "Eine Minute... Nicht länger!"
Ron nahm es hin, dass sie so kühl zu ihm war und fing an zu erzählen: "Es tut mir so unendlich leid. Das alles was passiert war mit Lavender, aber ich habe an dem selben Abend mit ihr schluss gemacht als ich es dir gebeichtet habe. Ich weiß, es war dumm von mir, dass ich es dir nicht sofort gesagt habe... Ich hatte tierische Angst davor dich zu verlieren!"
"Aber...", unterbrach ihn nun Hermine: "Aber Lavender... Sie war bei mir und hat mir erzählt, dass du mit ihr gemeinsam London verlässt und ihr ein neues Leben anfangen wollt."
Ron sah sie schockiert an und konnte es kaum glauben, was Hermine da erzählte. In ihm stieg sofort Wut hoch, doch er riss sich zusammen und versuchte sich weiter zu erklären: "Das werde ich definitiv nicht tun. Lavender wollte nur, dass du gehst, Hermine und sieh dich um... Du sitzt in einem Flugzeug... Mit mir... Nicht Lavender mit mir, Hermine."
Hermine dachte nun über Rons Worte nach und sie verstand langsam, dass es Lavenders hinterlistiger Plan war sie los zu werden. Ron nahm nun Hermines Hand in seine und sah ihr in die Augen. Hermine ließ es zu und sah ihn ebenfalls an. Tränen schimmerten in seinen Augen, während er mit zittriger Stimme sagte: "Ich liebe nur dich, Hermine. Keine andere. Nur dich und ich möchte von mir aus mein ganzes Leben noch mit dir verbringen."'
Hermine sagte nichts, ihr liefen Tränen an den Wangen herunter als sie begriff, dass sie Ron viel Unrecht getan hatte in den letzten Wochen. Ron legte plötzlich eine Hand auf ihre Wange und wischte mit seinem Daumen einige Tränen von ihr weg: "Bitte lass uns noch eine Chance... Für uns und... dem Baby!"
Hermine sah ihn erschrocken an und sie atmete kurz scharf ein: "Aber... Woher?..."
Und Ron zog zur Antwort auf ihre Frage die Broschüre aus seiner Hosentasche heraus: "Du hast die vorhin aus deiner Handtasche verloren..."
Eine Stewardess kam zu den beiden: "Es tut mir leid, wir müssen jetzt starten."
"Einen kleinen Moment bitte... Nur kurz noch...", wollte Ron die Stewardess vertrösten, doch diese bettelte immer wieder, worauf Ron nur erwiderte: "Ich geh erst, wenn meine Frau mit mir kommt, verstanden?!"
Hermine sah Ron an und konnte es kaum glauben, dass er sie als "meine Frau" bezeichnete. Dieses Gefühl war unbeschreiblich und vor allem fühlte es sich richtig an. Hermine fühlte sich zwar immer noch verletzt, aber wie muss sich wohl Ron all die Zeit gefühlt haben, dachte sie kurz nach und dann war die Sache ganze klar für sie. Hermine stand plötzlich auf und nahm Rons Hand. Ron sah sie überrascht an und wollte gerade etwas sagen, als Hermine ihn aber das Wort vorweg nahm: "Dann lass uns lieber schnell aussteigen, bevor wir noch abheben..."
Ron sah sie noch immer überrascht an und er konnte endlich nach Tagen und Wochen wieder ein Lächeln mit seinen Lippen bilden. Das Gefühl mit seiner großen Liebe dieses Flugzeug zu verlassen war mehr als nur atemberaubend, es war befreiend und wunderschön. Als Hermine und Ron gemeinsam das Flugzeug verließen, musste Harry lächeln, auch er freute sich für beide und dann machte Hermine etwas, womit Ron niemals gerechnet hatte. Sie zog ihn zu sich und küsste ihn sofort auf den Mund. Ron erwiderte ihren Kuss so sehr, dass es sich für Hermine anfühlte als würde sie schweben oder mit dem Flugzeug gerade abheben, aber es war nicht das Gefühl des Flugzeugs, sondern das Gefühl auf Wolke sieben zu schweben. Sie küssten sich so innig und so lange, dass Harry beschloss langsam vor zu laufen, um den beiden den Moment der Zweisamkeit endlich zu geben nach denen sich beide so sehr gesehnt hatten. Nur einige Zeit später fuhren sie mit einem gewöhnlichen Muggel-Taxi nach London zurück. Auf dem Weg zu Hermines Wohnung küssten die beiden sich immer wieder glücklich und konnten es immer noch nicht fassen, dass ihre Liebe doch noch eine Chance hatte und da war noch etwas, was Ron unbedingt mit Hermine besprechen wollte.
"Ihr seid mir bestimmt nicht böse, wenn ich bei Hermine das Flohnetzwerk nach Hause benutze, oder?", fragte Harry nun, woraufhin der Taxifahrer komisch nach hinten sah, aber die drei ließen sich davon nicht beirren.
"Das kannst du gerne, Harry... Aber nicht wundern, meine Wohnung ist so gut wie leer. Oh man, ich hoffe Kingsley nimmt mich wieder zurück.", sagte Hermine, während sie Muggelgeld zusammen kramte, um den Taxifahrer gleich zu bezahlen.
"Kingsley wäre dumm, wenn er dich nicht zurück nehmen würde... Du bist die klügste He-", Ron stoppte kurz, da er bemerkte, dass der Taxifahrer die Drei immer noch beobachtete: "Also ich meine die klügste Frau auf dieser Welt natürlich..."
Ron lächelte Hermine charment an, während sie ihn nun anlächelte und sie Ron einen lieblichen Kuss verpasste.
Kurze Zeit später stiegen sie aus, Hermine übergab dem Fahrer noch Trinkgeld und dann gingen sie in Hermines Wohnung, wo Harry sich von ihnen noch schnell verabschiedete und sich über das Flohnetzwerk durch den kleinen Kamin, den Hermine im Wohnzimmer besaß, verschwand. Als Harry weg war, drehte sich Ron zu Hermine um, die völlig erledigt auf ihrer Couch saß. Das war noch fast das einzige Möbelstück, das sie besaß. Sie hatte, nachdem sie von Lavender die Lüge aufgetischt bekam, dass sie und Ron London verlassen würden, alles von sich verkauft, um in Australien ein neues Leben anzufangen, doch Ron hatte um sie schließlich so lange gekämpft, dass Hermine nun zurück zu ihm ging. Und nun standen sie beide in Hermines Wohnung, beide fassungslos darüber, was in den letzten Stunden passiert war und da war auch noch die eine Sache, die Ron mit ihr noch besprechen wollte. Ron ging zu ihr und nahm neben ihr Platz. Er nahm ihre Hand in seine und sah sie eine Weile an bis er schließlich sprach: "Hermine... Ich weiß, dass ich eventuell kein Anrecht darauf habe danach zu fragen, aber... Ich habe diese Broschüre ja von dir gefunden und... Bist du schwanger?"
Hermine sah Ron nun mit Tränen in den Augen an. Das einzige, was sie ihm als Antwort geben konnte war ein Nicken auf seine Frage. Ron streichelte über ihre Wange:" Hey, du brauchst nicht weinen... Wovor hast du Angst?"
" Ich... Ich... Ich weiß nicht...",stotterte Hermine unter Tränen: "Dass du mich und das Baby alleine lässt..."
Ron sah sie etwas erschrocken an. Er hätte nicht gedacht, dass Hermine so denken würde.
"Aber... Hermine, ich liebe dich doch so sehr, hörst du? Ich liebe euch!", gab Ron nun als Antwort und streichelte ihr sanft über den Bauch. Mit dieser Geste hätte Hermine absolut nicht gerechnet. Sie war so sehr gerührt, dass ihr noch mehr Tränen an den Wangen herunterliefen. Sie legte ihre Hand auf seine, die noch immer auf ihrem Bauch ruhte und beide sahen sich dabei in die Augen.
"Es wird alles verändern, Ron... Alles...", krächzte Hermine unter Tränen hervor, doch Ron lächelte sie an und schüttelte mit dem Kopf. Er streichelte sie sanft über die Wange und strich ihr dabei einige Tränen weg: "Es wird UNSER Leben verändern, aber weißt du was?"
Hermine sah ihn an, woraufhin Ron weiter sprach: "Ich freue mich darauf mit dir, der schönsten und klügsten Hexe, die ich je kennengelernt habe, eine Familie zu gründen. Ich liebe dich, Hermine, vergiss das bitte nie."
Hermine konnte ihr Glück kaum fassen, als sie diese Worte aus dem Mund ihrer großen Liebe hörte. Vor zwei Tagen glaubte sie noch, dass das alles keinen Sinn machte und sie dieses Baby, Rons Baby, niemals alleine aufziehen könnte und deshalb fast einen der größten Fehler in ihrem bisherigen Leben gemacht hätte. Als sie darüber nachdachte, brach sie nun richtig in Tränen aus: "Oh Ron!", schluchzte sie und fiel ihm in die Arme.
Ron versuchte sie zu beruhigen und drückte sie an sich. Er streichelte beruhigend über ihren Rücken und gab ihr einen Kuss auf die Schläfe.
"Ich liebe dich auch... So sehr.", flüsterte Hermine noch immer unter Tränen: "Ich verzeihe dir alles, was passiert war... Ich brauche nur dich, Ron! Und bitte versprich mir bei uns zu bleiben!"
Ron sah sie wieder an und strich ihr einige Haarsträhnen hinter ihr Ohr: "Natürlich bleibe ich bei euch... Für immer!"
Und damit war ihr Glück besiegelt. Ron und Hermine küssten sich daraufhin sehr leidenschaftlich und nur einige Wochen später zogen sie in ihre gemeinsame, erste Wohnung, während Hermine ihre alte Arbeitsstelle im Zaubereiministerium zurück bekam und beide ihre alten Wohnungen kündigten. Nachdem sie solch anfänglichen Probleme hatten, lief es jetzt umso besser und als Hermine sah, wie Ron eines Sonntags im Fuchsbau mit seiner kleinen Nichte Victoire spielte und lachte, konnte sie es kaum erwarten, dass Ron  ihr gemeinsames Baby in den Armen halten würde und mit Ron ihr perfektes Leben aufzubauen. Ron sah zu Hermine, als er bemerkte, dass sie ihn und Victoire beobachtete und er lächelte sie liebevoll an mit dem Wissen, dass sie beide nichts mehr trennen konnte und sie dankbar dafür waren wie es doch gekommen war.... Es war nun doch keine Affäre mehr.

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