Die Affäre Part 3

Es war fast sechszehn Uhr als Ron die schmale Winkelgasse entlang ging. Sein Herz raste fürchterlich in seiner Brust und dies lag nicht daran, dass die Winkelgasse brechend voll war, sondern es lag an einer bestimmten Frau... Hermine. Mit ihr war er tatsächlich verabredet und traf sich beim Eissalon. Er konnte es sich nicht genau erklären, warum es ihm ein so unglaubliches Kribbeln in der Magengegend bescherte, was ihn nur noch nervöser machte. Irgendwas hatte Hermine, was er bei keiner anderen Frau kannte. Nicht mal bei seiner jetzigen Freundin. Und da war es... der stechende Schmerz in seiner Brust, als er daran dachte, dass er mit Hermine sich heimlich traf ohne, dass Lavender davon nur im Geringsten etwas ahnte. 'Okay, Ron, heute ist schluss damit... Du musst Lavender erklären, dass es so nicht mehr funktioniert. Sei endlich ein Mann und kein Vollidiot, der mit zwei Frauen gleichzeitig spielte.', dachte Ron weiter nach, doch dann sah er die wunderschönste Frau, die er jemals getroffen hatte, am Eissalon auf ihn wartend stehen. Hermine blickte nervös auf ihre Uhr, sie sah sich immer wieder um und wartete ungeduldig auf ihre Verabredung Ron. Ihr Haar funkelte in der untergehenden Sonne von London etwas orange und golden, es war eine besondere Farbe, Ron konnte es nicht genau beschreiben, wenn ihn jemand fragen würde. Die Farbe ihres Haares war so besonders, genauso wie es Hermine selbst war. Ron schmunzelte und nun entdeckte auch Hermine ihn. Sie lächelte schüchtern und auch ihr Bauch kribbelte stark vor Aufregung. Es war das erste Mal, dass sie ihn in normalen "Muggel-Klamotten" sah. Ron trug ein hellblaues Hemd, was nicht bis ganz oben zugeknöpft war, sondern seinen durchtrainierten Körper etwas durchblitzen ließ. Seine dunkle Jeans ließ seine trainierten Oberschenkel erahnen und Hermine biss sich kurz auf die Lippe, um ihr Schmunzeln zu verstecken. Sie dachte an die Nacht mit ihm zurück und das was sie an diesem Abend alles zu sehen bekam, trotz Dunkelheit. Und dass sie ihn jemals wiedersehen würde, daran hätte sie heute morgen nicht mehr geglaubt, doch nun schritt er in einem für sie sehr sexy Walk auf sie zu und sie konnte nicht anders als daran zu denken mit ihm noch einmal dort zu landen, wo sie vor über zwei Tagen aufgehört hatten.
"Hermine... Hey...", begrüßte Ron sie, wodurch Hermine aus ihren Gedanken gerissen wurde. Sie lächelte ihn schüchtern an: "Hey, Ron. Schön, dass du gekommen bist."
"Sehr gern. Ein Gentleman lässt doch eine so schöne Frau wie dich nicht sitzen.", gab Ron selbstsicher zur Antwort und begrüßte Hermine mit einem süßlichen Kuss auf die Wange. Hermine konnte es kaum glauben, wie charmant er doch war. Ihre Knie fühlten sich wie Wackelpudding an und die Stelle auf ihrer Wange, die eben noch von seinen Lippen berührt wurden, kribbelte als hätte er eine heiße Spur darauf hinterlassen. Hermine konnte spüren, dass sie rot wurde, denn ihr Gesicht glühte. Sie versuchte ein paar Worte zu stammeln, doch mehr als ein weiteres süßes Lächeln kam nicht über ihre Lippen. Ron konnte es wieder mal nicht erklären, was es genau war, aber Hermine ließ ihn einfach selbstbewusster wirken, als er sich je in seinem Leben fühlte. Er ging zum Eissalon voran und öffnete ihr einfach die Tür.
"Bitte, Madame!", Ron hielt ihr seine Hand entgegen, die Hermine dankend annahm und Ron half ihr mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen über die Ladenschwelle, obwohl es nicht wirklich eine große Kunst war darüber zu steigen. Hermine kicherte leicht, als sie ihn lächeln sah und beide suchten sich nach einer Weile dieselbe Sorte Eis aus: "Liebeseis". Es sollte sich binnen Sekunden von Vanillegeschmack in den Geschmack verändern, den die Person am liebsten mochte, die man tatsächlich begehrte. Sie verließen also nun den Laden mit je einer Kugel Eis in der Hand und Hermine hatte keine Ahnung, um was für eine Sorte es sich bei "Liebeseis" handelte, genauso wenig wie Ron. Beide nicht gefasst darauf, was sie gleich aßen, leckten sie je einmal an ihrem Eis. Beide verspürten den zart-süßlichen Geschmack von Vanille und Ron spürte als erstes eine Veränderung auf seiner Zunge. Es schmeckte zuerst nach Karamell und etwas malzig. Ron wurde etwas stutzig. Warum veränderte sich der Geschmack des Eises? Er blieb auf einmal abrupt stehen, als er nun bemerkte, um was für einen Geschmack es sich handelte: "Butterbier!". Seine Gedanken schweiften zurück von vor drei Tagen als er das erste Mal auf Hermine traf. Sie trank dort nur Butterbier mit einer Note Ingwer. Und da war es... Er schmeckte etwas leicht zitrus-scharfes. Es war der Ingwer, der nun zum Vorschein kam. Auch Hermine blieb stehen, wunderte sich erst über das seltsame Verhalten von Ron, doch dann spürte auch sie Veränderungen auf ihrer Zunge. Auch sie schmeckte nun etwas, was sie selbst wohl gern mochte, aber da fehlte etwas. Es war Butterbier mit viel zu viel Karamell, aber ohne ihre Lieblingsvariante Ingwer. Sie verzog leicht das Gesicht, was Ron nun zum Schmunzeln brachte: "Ich schätze Butterbier? Mit viiiieeeel Karamell?"
Hermine konnte nur zur Antwort nicken.
Ron war nun etwas schockiert, als er begriff, was das "Liebeseis" eigentlich bedeutete. Er schmeckte das, was Hermine am liebsten mochte und Hermine genau anders herum. Aber was bedeutete das nun eigentlich genau?, dachte er etwas verwirrt.
"Schmeckt deins auch so sehr nach Butterbier, Ron?", fragte Hermine nun, die den Anschein machte, dass ihr auf einmal das gefiel, was sie da schmeckte.
"Nun... Ja, irgendwie schon... Nur mit einem Hauch Ingwer...", antwortete Ron, worauf Hermine anfing zu husten.
"Was sagtest du da gerade?"
"Mit Ingwer?", sagte Ron noch einmal, nicht sicher, ob sie es wirklich hören wollte.
"Warte... Du schmeckst also das, was ich eigentlich mag und ich schmecke das, was du...", erklärte Hermine nun und Ron nickte daraufhin.
Hermine wurde rot, als ihr klar wurde, was das eigentlich bedeutete. Sie fand ihn nicht nur toll, sondern sie hatte sich tatsächlich irgendwie in ihn verliebt. Sie leckte noch einmal an dem Eis und nun fand sie es gar nicht mehr scheußlich, sondern so lecker, dass sie davon noch 3 Kugeln essen hätte können. Ron beobachtete sie kurz und sah wie sie genüsslich das Eis ableckte. Er kam nicht herum an etwas anderes dabei zu denken. Wie es wohl wäre, wenn sie ihn so verwöhnen würde, noch einmal. Aber war diese Vorstellung zu viel des Guten? Ron leckte noch einmal an seinem Eis. In dem Moment sah Hermine zu ihm und sie lächelte ihn so süß an, dass Ron dachte seine Beine würden jeden Moment nicht mehr mitmachen und er würde einfach umfallen. Die Gedanken und das Kribbeln in seinem Bauch verstärkten sich immer mehr. Die Sonne über London war nun untergegangen und die Winkelgasse wie leer gefegt. Gerade wo noch Hexen und Zauberer wie verrückt einkauften und von einem Laden zum anderen gingen, standen plötzlich nur noch vereinzelt Menschen, die vielleicht noch eine Kleinigkeit vergessen hatten. Ron sah sich um, nicht sicher, ob er vielleicht beobachtet werden würde. Doch dann zog er Hermine in eine verlassene Seitengasse und er tat einfach etwas, womit er selbst niemals gerechnet hätte. Er drückte sie gegen eine Mauer und küsste sie mit so viel Leidenschaft, dass es Hermine unmöglich war zu atmen. Das Eis, was sie eben noch genüsslich verspeißen wollten, rutschte beiden aus der Hand, was nun mitten auf den Gehweg fiel und sich urplötzlich auflöste. Ron war sich nicht sicher, doch er dachte kurz nach, ob das Gefühl, was er jetzt auf einmal hatte, vielleicht am Eis lag, aber das war ihm jetzt auch egal. Beide vertieften ihren Kuss nun so sehr, dass sie den Geschmack des Eises des jeweils anderen schmeckten und sie fanden es alles andere als abstoßend.
"Lass uns... Zu... zu mir!", keuchte Hermine zwischen den leidenschaftlichen Küssen hervor, worauf Ron mit einem weiteren Kuss antwortete.
Beide fassten sich bei den Händen und mit einem verpufften "Knall" waren sie in der Gasse verschwunden und tauchten mitten in der Wohnung auf, die Hermine gehörte.
Beide keuchten zwischen den wilden Küssen, als könnten sie es kaum abwarten über den jeweils anderen herzufallen. Ron streifte sanft Hermines Bluse leicht über ihre Schultern und küsste sie am Schlüsselbein entlang zu ihrem Ohr, wo er an ihrem Ohrläppchen leicht knabberte und ihr eine angenehme Gänsehaut auf ihrem ganzen Körper hinterließ. Hermines Körper brannte vor Verlangen. Sie riss Rons Hemd auf, wodurch einige Knöpfe von der Knopfleiste absprangen und in alle Richtungen im Raum schossen. Hermine stieß Ron auf die Couch, die hinter ihm stand und sie setzte sich auf ihn. Rons Vorfreude auf sie machte sich nun auch in seine untere Region bemerkbar, die sich gegen Hermine drückte, während sie ihre Hüfte darüber rieb, was Ron aufstöhnen ließ. Immer mehr Sachen flogen unbeachtet zu Boden und als Ron das Radio in romantische Stimmung und die umliegenden Kerzen in gedämpftes Licht nur mit einer Armbewegung brachte, konnte Hermine nicht mehr an sich halten. Sie ließ sich langsam auf ihn hinab, beide spürten sich wieder und es war das schönste Gefühl, was sie jemals in ihrem Leben spürten.
Ihr Körper fühlte sich einfach perfekt auf seinem an. Hermine bewegte ihre Hüften kreisend gegen seine, sie beugte sich zu ihm hinunter und küsste ihn wieder leidenschaftlich, doch es war alles andere als hektisch oder überstürzt. Es war liebevoll und irgendwie magisch. Ron spürte wie sie sich um ihn verengte und beide stöhnten gegen die Lippen des jeweils anderen und kamen zum gemeinsamen Höhepunkt. Als Hermine sich neben ihn kuschelte, ließ Ron eine Decke über die beiden schweben, die sich auf sie legte und sie blieben so liegen. Hermine lag mit ihrem Gesicht auf seinem Oberkörper, während Ron ihre Locken streichelte und an die Decke starrte.
Er wurde nachdenklich... Etwas stimmte nicht an der Situation und er wusste auch, was es war.
Hermine gab Ron einen Kuss auf seinen Oberkörper und blickte dann hoch zu ihm. Der Kerzenschein, der ein leichtes Licht auf beide scheinen ließ, sagte Hermine sofort, dass mit Ron etwas nicht stimmte. Er lächelte weder noch sah er sie an.
Hermine stütze sich auf ihren Arm ab und sah Ron ins Gesicht: "Was hast du?"
"Mh? Ach... Nichts, süße!", gab Ron als Antwort und strich Hermine eine Haarsträhne liebevoll hinter ihr Ohr. Er sah in ihre Augen. Sie waren genauso besonders wie ihr Haar oder Hermine selbst. Ihre Augen waren nicht nur einfach braun, sie waren wunderschön rehbraun, fand er und je mehr er sie ansah, merkte er, wieviel Liebe und Aufrichtigkeit in ihnen steckte.
Ron schluckte und er wusste, dass er einen riesigen Fehler begangen hatte. Er stand auf einmal von der Couch auf und zog sich langsam an. Hermine war mit einmal stutzig. Sie setzte sich auf, die Decke um sich gehüllt und mit ihren Arm festhaltend, sah sie ihn verunsichert an: "Hab ich... Hab ich etwas Falsches gemacht?"
Ron sagte nichts. Es tat ihm zu sehr weh. Es war nicht die Tatsache, dass er Lavender betrog. Sie liebte er schon lange nicht mehr. Nein, es war die Tatsache, dass er auch Hermine damit betrog.
"Ron?", Ron hörte den Schmerz in Hermines Stimme. Er konnte jetzt nicht einfach abhauen, ohne dass er etwas zu ihr gesagt hatte. Ron zog sein etwas kaputtes Hemd an und setzte sich dann auf die Couchlehne, nicht wissend, was er genau zu ihr sagen sollte.
Hermine stellte sich auf ihre Knie hinter ihn und umarmte ihn von hinten, wodurch sie seinen Oberkörper durch sein geöffnetes Hemd streichelte.
"Sag mir, was dich bedrückt...", flüsterte Hermine leise in sein Ohr.
Rons Magen zog sich krampfhaft zusammen, er musste ihr die Wahrheit sagen.
"Hermine...", fing Ron an.
"Ja?", sagte sie süßlich, während sie ihm noch einen Kuss auf seine Wange gab.
"Ich... Ich hab großen Mist gebaut!"
"Kann ich nur bestätigen... Du hast dich auf mich eingelassen.", lachte Hermine nun etwas amüsiert, doch Ron konnte nicht lachen. Es war ihm ernst und Hermine spürte nun, dass ihn irgendwas belastete: "Was ist denn los? Hab ich etwas falsch gemacht?"
Ron schüttelte darauf mit dem Kopf: "Nein, nein... Du nicht. Aber ich, Hermine! Ich habe eine große Dummheit gemacht. Etwas, was man als richtiger Mann nicht macht, nur Vollidioten machen so etwas. Ich schätze ich bin ein Vollidiot, Hermine."
"Ach quatsch... Du bist wundervoll!", unterbrach ihn Hermine, worauf Ron etwas lauter wurde und nun von der Couch aufsprang, wodurch Hermine wieder nach hinten auf die Couch fiel: "Hermine, bitte lass mich ausreden, verdammt! Ich habe Scheiße gebaut. Ich habe eigentlich eine Freundin! Ich bin verlobt!"
Hermine sah ihn nun schockiert an. 'Das hat er jetzt nicht gesagt... Nein, das hat er nicht gesagt!", dachte Hermine nach, während die Nachricht langsam in ihr Inneres sackte.
"Tut mir so leid, Hermine. Ich hätte von Anfang an ehrlich zu dir sein sollen. Ich liebe sie auch gar nicht mehr, schon lange nicht mehr... Hörst du?", Ron kniete sich nun vor sie und wollte ihre Hände in seine nehmen, doch Hermine zog sie von ihm weg.
"Du solltest jetzt gehen...", war alles, was Hermine über ihre Lippen brachte. Sie spürte das Brennen in ihren Augen und wie einzelne Tränen aus ihren Augen liefen.
"Aber... Hermine, ich werde mit ihr schluss machen... Ich... Ich liebe nur dich! Das weiß ich nun. Ich habe noch nie jemanden so sehr geliebt wie dich!", aus Rons Augen traten nun ebenfalls Tränen und seine Stimme brach nun in Emotionen. Hermines Brust schmerzte so sehr, sie konnte es einfach nicht fassen, was er da alles sagte.
"Du hättest es schon vor einigen Tagen zu mir sagen sollen... Du hast die ganze Zeit dafür Zeit gehabt! GEH!", schrie Hermine ihn nun an und sie fing an zu weinen. Ron stand geschockt vor ihr, nicht wissend, was er nun tun sollte. Er wollte ihr aber nun doch ihren Freiraum geben, um ihr genug Zeit zu geben, um über alles nachdenken zu können. Ron hob sein Portemonnaie vom Boden auf und lief mit gesenktem Kopf und gebrochenem Herzen zur Tür. Er drehte sich noch einmal zu Hermine um: "Bitte vergiss mich nicht! Ich liebe dich, Hermine!"
Und damit ging er aus der Tür und schloss sie hinter sich, noch immer nicht fassend, was da gerade eben passiert war. Er ließ sich gegen die Tür fallen und rutschte mit dem Rücken an der Tür hinunter bis er am Boden ankam. Immer mehr Tränen benetzten sein ganzes Gesicht und er wusste nicht, was er nun tun sollte. Er hörte durch die Tür hindurch, wie sehr Hermine weinte und es brach ihm sein Herz. Er musste etwas tun, dachte Ron und er stand wieder vom Boden auf. Er musste zu Lavender und klarstellen, was er für sie empfand und dann irgendwie Hermine zurück gewinnen. Also lief er mit gebrochenem Herzen in die Nacht hinaus, nicht wissend was die nächsten Tage für ihn und Hermine bringen werden, doch eins wusste er genau: Er würde alles für Hermine tun, er liebte sie so sehr, wie er eine Frau zuvor noch nie geliebt hatte und diese Erkenntnis machte ihn so stark, dass er das Gefühl hatte, dass bald doch noch alles gut werden würde.

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