Verirrt

Ich hatte mitternachts nichts Besseres zu tun, als bei extrem wenig Licht meinen Lieblingsweg im Wald zu suchen. Der Rückweg misslang, aber zum Glück kam ich dennoch solchermaßen adäquat - zufällig - heraus, dass ich ebenfalls fast zu Hause landete und nur die Lehre blieb: Handy oder Taschenlampe mitnehmen! - Zwinker-Smiley

An einem Holz bleib ich hängen,
verwachsen scheint mir der Pfad.
Ich finde bald mich in Engen
der Bäum, so reich ihre Saat.
Ich quäl hindurch mich beflissen,
ein Ziel beschreibt doch den Weg.
Hemd, Hos und Häute zerrissen,
bis ich mich nicht mehr beweg.

Das Ziel heißt: Raus auf die Felder,
hier wächst es über das Hirn,
die Sorgenbäume und Wälder,
und Zweige stechen die Stirn.
Wo auch die Felder gelegen,
ich weiß doch, dass es sie gibt.
Das Dickicht auf meinen Wegen
Gewissheit nimmer verschiebt.

Da find ich flachere Böden,
hier gehen weise Leut her.
Wenn deine Wunden sich röten,
dann war der Weg wohl zu schwer.
Denn durch die Bäume zu brechen,
zerquetscht den Kompass, ist fies -
du läufst, wenn sie den Blick schwächen,
im Kreis statt ins Paradies.

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