Speisekammer

Okay, das ist tatsächlich mal unanständig. Aber leider kann es, gerade bei Quarantäne, Wahrheit werden - psychische Probleme und häusliche Gewalt nehmen zu. Der Stil ist auf merkwürdige Weise von "Laichzeit" inspiriert; man beachte weiterhin das paradox ruhige Schema.

Die Herzen trocken liegen,
ihr Blut verliert die Kraft.
Die Seelenflügel fliegen
nicht mehr vom Puls, erschlafft.
Ab in die Trockenkammer,
da wird steril es sein!
Gesünder ist's im Jammer
als krank im Sonnenschein.

Kann Lächeln nicht mehr leuchten,
wo leuchtet Lebens Licht,
will nichts die Seel befeuchten,
das Blut tritt zu Gesicht.
Die familiären Flammen,
in Kälte, so vertraut,
begehrt dann alls zusammen
in deiner kalten Haut.

Zu trinken und zu essen,
zu fühlen, wird zur Sucht,
zu ernten, auszupressen
ein jede Herzensfrucht.
Man kann in sich versinken,
doch kühlt das Herz dann aus.
Man kann sein Blut nicht trinken,
das Wasser führt das Haus.

Die Früchte wolln behalten
zusammen Fleisch und Hüll,
die Wärm, den Kern - den Spalten
ist Öffnung nicht ihr Will.
Die Lieblingsfrucht ist saftig,
so lieblich stets am Baum.
Am kleineren - wahrhaftig -
erwächst ein nächster Traum.

Das Herz will nicht erfrieren,
das Fleisch nicht aus dem Kleid.
Das muss das Feuer schüren,
von Ernte dann befreit.
Die Früchte abgerissen,
die Kalorien verbrannt,
man legt sich auf das Kissen,
entschläft der Träume Land.

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