Dies richtet sich natürlich gegen diesen Zustand, der hier karikiert wird. Nicht ganz jugendfrei, aber mit zu viel Inhalt, um ins Buch der Sünde abgeschoben zu werden. Übrigens durchaus inspiriert von Rammsteins "Diamant", auch wenn man dies vielleicht nicht unbedingt erwarten würde.

Ich will ins Freie fliehen,
aus meinem dunklen Haus.
An Sonnenstrahlen ziehen,
ich nehme mir die Welt heraus.
Ein Kind muss auch mal lernen,
was gut ist und was allzu recht.
Der Griff nach seinen Sternen,
nur an der Deck, ist schlecht.

So spricht die Puppe, in Gedanken bloß,
sie wird doch niemals weiterkommen.
Und weiß sie weiter, starrt sie regungslos
ins Leere, allenfalls beklommen.

Ich muss in Tod und Erde,
die Blüte trägt's Gesicht.
Die Frucht ist sein' Beschwerde,
und ernten darf ich meines nicht.
In der der Todschicht' Tiefer'n
gesät, ein Spielzeug seiner Gnad',
geliefert, um zu liefern
des süßen Lächelns Saat.

So schreit die Puppe, in Gedanken nur,
verflucht zur ewgen Rückenlage.
Sie schwört sich selbst den nächsten heilgen Schwur
und keinem tritt das Leid zutage.

Ich habe mich entschieden,
doch scheide hin, da ohne Macht –
plädiere für den Frieden,
doch mein Geist heißt nur ausgedacht.
Ihr lasst mir meine Schlingen,
doch reißt dafür vom Leib die Haut.
Die sich an mir vergingen,
sie haben Freud mir abgebaut.

So weint die Puppe, fast real das Wein',
doch keinen Spieler muss es schocken.
Saphire zieren, Tränen nur aus Stein,
das Antlitz, ohne Wasser trocken.
Auch Puppen altern, Staub auf ihrem Haar,
so muss sich Qualität verringern.
Wenn eine Puppe aus dem jungen Jahr,
dann spielt man mit den neuen Dingern.

1. 7. 2020