Sie schreit

Ein Funke ist gesprungen
auf ihre Haut aus Eis,
das Feuer sie verschlungen,
sie brennt und weint so leis.
Geschwollen und entzündet,
beschreit sie nun das Weh,
auf dass, wer nicht erblindet,
zu ihrem Grabe geh.

Die Krankheit wird verbrennen
das Kind, so feuerlos,
und dann vom Feuer trennen,
vom warmen, lieben Schoß.
Sie schreit von ihren Schmerzen,
doch nichts an ihr hat Schmerz -
zu lügen, ohn zu scherzen,
das ist geringen Werts.

Den Todeskampf beenden,
das kann die Lieb allein -
doch an den Aderwänden,
da wollen Messer sein.
Der Arzt muss sie nicht heilen,
unheilbar, so gesund.
Den Tumor ließ sie eilen
vom Herzen in den Mund.

Man darf sie so verlachen,
sie nennt sich weiter krank,
beflissen fertigmachen,
die Lüge liege blank.
Sie schreit, wo nichts zu schreien,
geknebelt stirbt sie doch.
Die Krankheit darf gedeihen,
der Leib, gesund, kann's noch.

Ein Mädchen will uns hören,
wie unsereins beweint,
wen keine Virn zerstören,
wer wie wir all erscheint.
Dass aufmerksam wir seien,
sie klagt fiktives Leid.
Doch schreit mit ihren Schreien
auch ihre Einsamkeit.

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