Schwarzes Loch

Ich hoffe, nicht in Gänze dem lyrischen Ich zu entsprechen. Ansonsten ist es aber bitterer Ernst.

Gewürm zerfrisst das Fleisch, so kalt,
der schwarze Geist, er schlägt sein Wellen.
Und wenn ihr Klang da widerhallt,
dann gießt man Nektar aus den Quellen.
Man schaut am harten Fleisch vorbei,
es ist verbrannt, es kann nicht kühlen.
Doch friert es unter stummem Schrei,
verstummt, um uns nicht leerzuspülen.

Zugleich doch sammelt sie das Salz,
verschließt mein Öffnung, liegt sie offen.
Die Welle, bitter, Schreies Schalls,
hat schmerzhaft mich mit Salz getroffen.
Der Wurm zerfleischt sie immer noch,
von innen wird sie ausgenommen.
Die Kraft versinkt im schwarzen Loch,
dem diesen Wurmes Lamm, des frommen.

Das Feuer hasst, was in ihm brennt,
es will zur Kerzenflamme werden.
Doch lebt es groß und nie latent,
in Lämmer- statt in Kerzenherden.
So dringt nun kläglich in mein Licht
der Hilfeschrei, der sie zerrissen.
Ich wend im Graun mich ab, sie bricht
zerschrien auf ihr schwarzes Kissen.

Das schwarze Loch ist wenig stark,
sie muss nicht schrumpfend zu ihm fallen.
In diesen würdelosen Sarg
gehört doch niemand von uns allen.
Und sie begehrt die enge Haut,
sie soll zu Kreuzkorsetten kriechen.
Sie isst sich selbst und schweigt so laut,
der Wurm, sie selbst, ist nicht entwichen.

Der Spiegel zeigt ein großes Menschenbild,
die Augen blicken nicht zu ihr nach innen.
Aus Seelenspiegeln(1) Wahrheit quillt,
doch lässt der Wurm nicht drauf besinnen.
Der Funken(2) sich zur Kerze flocht,
die Flammen werden kleine Funken.
So ausgebrannt, erstirbt der Docht,
so ohne Wachs in sich versunken.

Der Wurm wird größer als der Leib,
es wächst, was einzig sie verringert.
Ich rufe hinterher: "Ach, bleib!"
Doch vor dem Abgrund mancher schlingert.
Sie floh vor unsrem Sonnenweh
ins schwarze Loch, das sie getötet.
Den Horizont vermeid', ins Leben geh -
ich bitte euch, das dunkle Aug gerötet

1) Augen, ihre wie auch unsere
2) Große, traditionelle Feuer im österreichischen Montafon









Magersucht ist einfach schrecklich. Um es mal ganz ohne Verschlüsselung zu sagen.

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