Leuchtturm
Poetry Contest - für den gleichnamigen, fantastischen (nicht faschistischen, auch wenn das meine Autokorrektur sagt) Wortvorschlag von Cliffhouse.
Komm mir doch bitte nicht zu nah,
du würd'st zu Boden gehen.
Doch ich bin für euch alle da,
und leuchte, fern zu sehen.
Ich bin ein Stein, so hell von Licht,
weil Augen Licht verlangen.
So dunkel, scheint die Sonne nicht,
doch müsst ihr nicht mehr bangen.
Doch ich kann auch nur leuchten,
obschon mich Schrei' erreichten.
Frag den Leuchtturm nach dem Boden,
frag ihn, wo du sicher bist.
Aber man hat ihm verboten,
dass er flieht von seiner Küst'.
Vertilgt von schweren Wellen ist
das Schiff, von mir verlassen.
Mein Licht die weiße Flagge hisst,
ich fange an,'s zu hassen.
Doch untief ist, wie ich gewarnt,
das Meer, wo Brecher sprießen.
Ich habe Dünung hier enttarnt,
du wolltest Augen schließen.
Vielleicht hörst du vom Orte
Versunkner noch die Worte:
Nur ein Leuchtturm kann dir brennen,
wenn die Sonne dir versagt.
Nur ein Auge kann's erkennen,
weint es nicht nur und beklagt.
Das Segel tot, die Netze leer,
und nur dem Wurm ist heiter.
Das Meer zu salzig, dir zu schwer,
du schaffst es nicht mehr weiter.
Der Hunger schreit, und alles brennt,
der Durst hat dich gekapert.
Und ich bin hilflos, ohne Händ,
der Tränennebel wabert.
Doch den soll Licht durchdringen,
dich nicht die Nacht verschlingen.
Frag den Leuchtturm nicht nach Fischen,
frag ihn auch nicht nach dem Wind.
Sieh sein Licht im Nebel wischen,
frag dich, wo der Tag beginnt.
Und ich flüchte mich ins Leuchten,
weil ich dir nicht helfen kann.
Kann nicht deine Kehl befeuchten,
brenne mehr als jedermann.
23. 6. 2020
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