Leben nach dem Tod
Beitrag für den Philosophy Contest - auf Basis eines Gedichts im Dichterkrieg.
Habt ihr den Morgen kommen sehen?
Ihr saht die Sonne untergehen.
Kalter Dunst zieht übers Land,
wollte gern noch kälter werden.
Licht und Wärme war'n verbannt,
keine Sonne galt den Erden.
Alles schläft und wird erwachen,
wieder neu mit alter Kraft.
Tränen, Regen folgt ein Lachen,
kalten Knospen Frucht und Saft.
Ließ sich der Frühling kommen spüren?
Verschloss der Winter nicht die Türen?
Schnee und Frost auf manchem Meer,
alles starr und ausgestorben.
Bäume waren kahl und leer,
Vogelweibchen nicht umworben.
Kein Herz schmolz und Tränen froren.
Leben war erblasst, beschwert.
War die Sonne längst verloren,
kam sie wieder unversehrt.
Kann man den Sommer kommen fühlen?
Und sehn, wie Sonnenstrahlen spielen?
Blätter formen sich am Zweig,
Eis und Schnee sind schon vorüber.
In Verheißung schwelg und schweig
ich und bin im Sommerfieber.
Auch wenn fern das Bild von Wärme,
wie es draußen heiß sein kann,
sieht man unsre Vogelschwärme,
Sommer deutet sich schon an.
Ich will zu hoffen euch verkünden,
und muss Vertraun nie ganz begründen.
Sieh den letzten Jahreslauf,
und man sagt, er gehe weiter.
Zieht auch kalter Wind herauf,
wird's doch wieder sonnenheiter.
Ohne Augen Glück zu schauen,
macht zufrieden und so reich.
Unsre Gabe heißt Vertrauen,
einem Glückeszauber gleich.
Können die Keime Blätter tragen?
Fruchtreich zum Sonnenlichte ragen?
Kraft entspringt der Erd, so braun,
lichtlos unterhalb der Farben.
Dich erfasst das kalte Graun,
weißt du, wie viel Körner starben?
Glaubst du nur an gute Saaten,
ist die Erde wohlgewählt,
folgt die Frucht den fruchtbar'n Taten,
Grün sich aus dem Dunkel schält.
Kann man die Saat im Menschen wissen,
niemals verdaut und nicht zerbissen?
Welten gleichen einem Sturm,
angeschickt, dich zu zerstören.
Aber auch dem Regenwurm,
Bienen, und den Wolkenchören.
Kelche öffnen sich dem Lichte,
jeder Sturm auch Stille kennt.
Mit der Sonne im Gesichte
hat der Sturm dann auch sein End.
Weißt du um deines Windes Flaute,
Lohn, wenn man frohen Muts vertraute?
Manche sagen, 's käme nie,
manche, alles werde schlimmer.
Endlich sei es da wie hie,
schwarz und ohne Sternenschimmer.
Und ich sage, sieh die Worte,
und wie reich die Erde ist.
Fruchtbar, unsre Sonnenpforte,
nährt sie, wovon du auch isst.
6. 7. + 30. 7. 2020
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