Kalter Mann 2

Abgewandelt vom Original - nun geht es um traurigen Alltag bei vielen armen Schweinen, auch hierzulande. Drogen sind einfach schrecklich.

Er schwimmt polar, allein im Meer,
das Herz aus Eis, es ist gefangen
in seiner Brust, es schlägt so schwer,
und Fesseln jedermann verschlangen.
Der Motor treibt ihn nicht nach vorn,
er rührt sich noch, im Nass begraben.
In jeder Faser brennt ein Dorn,
es frisst ihn auf wie Küchenschaben.

Der Weg führt sicher in ein Bett,
doch schmerzhaft ist's, sich zuzudecken.
Doch als ob er es selber hätt,
kann ihn das Meer in Decken stecken.
Es regnet schwer und läuft so leicht,
der Arme kann hier nicht mehr schlafen.
Die Augen löscht kein Wasser feucht,
der Kopf ihm liefert Albtraumstrafen.

Ein Brand wird von dem Frost gelegt,
auf seine Schmerzen und den Magen.
Die Krallen werden nicht gepflegt,
die Haut verbrennen sie seit Tagen.
Vergangen ist ihm jede Lust.
das Segel schafft nicht Ruders Wende.
Ein Schlaflied pocht die arme Brust,
der letzte Takt ist auch ihr Ende.

Er stolpert, fällt in harschen Schnee,
ermüdet und schon längst umnachtet.
Erlöst ihn dieser von dem Weh,
wo er vom Kopfe ausgeschlachtet?
So schließt der Tod den Körper auf,
das junge Schloss muss ihn nicht sehen.
Das Blut beendet seinen Lauf,
den Schmerz und auch das kalte Flehen.

Der Mann wird offen für das Licht,
die Sonne singt ihm aus der Ader.
Der Frost wird warm, im Schlafe spricht
ein Engel, doch kein lieber Vater.
Verschlossen wird der ganze Sinn,
ein letztes Glück ihm zu gewähren.
Sein Leben ist ein Wunder, dünn,
gefrostet nur die frohen Zähren.

Im Zeichen seines Frostesschmerz'
muss ihm ein süßer Traum erwachen.
Und schaut man nunmehr in das Herz
des Schreies, schweigt bald dessen Krachen.
Ein Namen hat man nicht für ihn,
dafür ist er doch zu verlassen.
Er fand die falsche Medizin,
wie wir doch unsre Kranken hassen!

Der kalte Mann holt's Feuerzeug,
wie Lithium Wasser zu verbrennen.
Ein warmer Hauch am Loch vom Zweig,
der Kalte wird kein Kält mehr kennen.
Das Innre reißt die Häute aus,
die Adern werden Vogelspinnen.
Die Seele flieht vor ihrem Haus,
ein kaltes Feuer brennt darinnen.

Ein letzter Wind entsteigt dem Dach,
es wiegt zu schwer und würgt zum Schlafe.
Entschwärzt das Auge, nicht mehr wach,
der Todesschnee war weiß wie Schafe.
So schweigt der seiner Seel Kamin,
erstickt von Frost und weißem Puder.
Entblößt, der Kopf hat ausgeschrien,
ist er, vermisst von keinem Bruder.

Variante vom 17. 6. 2020

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