Hörst du

Hörst du zweier Menschen Zungen,
wirst du hören zweierlei –
ob geredet, ob gesungen,
jeder gibt Schall anders frei.

Lauschst du vieler Menschen Stimmen,
sind doch stets nur Gleiche gleich.
Auf so vielen Wellen schwimmen,
macht dich immer etwas reich.

Worten Stimmen einzuhauchen,
hat der Mensch sich angemaßt –
wenn auch diese gar nicht brauchen,
dass ihr sie in Lüfte blast.

Hörst du auf des Kopfes Sprechen,
ungesprochen, hörst du laut,
Worte, Wellen in dir brechen,
keine dabei gleich gebaut.

Liest du dabei innrer Schriften,
stellst du stetig weiter fest:
Worte, nicht nur in den Lüften,
leben, so man sie es lässt.

Keine zwei sind gleich geschrieben,
klanglich synonym wohl nie.
Anders sind sie stets geblieben,
lausch der Worte Melodie!

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