Frühlingsgedicht
Habt ihr den Morgen kommen sehen?
Ihr saht die Sonne untergehen.
Kalter Dunst zieht übers Land,
wollte gern noch kälter werden.
Licht und Wärme war'n verbannt,
keine Sonne galt den Erden.
Alles schläft und wird erwachen,
wieder neu mit alter Kraft.
Tränen, Regen folgt ein Lachen,
kalten Knospen Frucht und Saft.
Ließ sich der Frühling kommen spüren?
Verschloss der Winter nicht die Türen?
Schnee und Frost auf manchem Meer,
alles starr und ausgestorben.
Bäume waren kahl und leer,
Vogelweibchen nicht umworben.
Kein Herz schmolz und Tränen froren.
Leben war erblasst, beschwert.
War die Sonne längst verloren,
kam sie wieder unversehrt.
Kann man den Sommer kommen fühlen?
Und sehn, wie Sonnenstrahlen spielen?
Blätter formen sich am Zweig,
Eis und Schnee sind schon vorüber.
In den Träumen schwelg und schweig
ich und bin im Sommerfieber.
Auch wenn fern das Bild von Wärme,
wie es draußen heiß sein kann,
sieht man unsre Vogelschwärme,
Sommer deutet sich schon an.
Ich will zu hoffen euch verkünden,
und muss Vertraun nie ganz begründen.
Sieh den letzten Jahreslauf,
und man sagt, er gehe weiter.
Zieht auch kalter Wind herauf,
wird's doch wieder sonnenheiter.
Ohne Augen Glück zu schauen,
macht zufrieden und so reich.
Unsre Gabe heißt Vertrauen,
einem Glückeszauber gleich.
6. 7. 2020
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