Die Beere
Man lebt von jenes Baumes Beern,
sie schmecken nie, doch machen Freude.
Nicht Fleisch noch Wasser sie beschwern,
auf dass man Essen nicht vergeude.
Man weiß, sie macht dich sterbenskrank,
doch bist du angeboren süchtig.
Plantagensklaven lebenslang,
vergehn wir, Blut wie Früchte flüchtig.
Und manchmal glauben Freunde dir,
du gebest Beeren ihn' statt Blüten,
dann freu dich an der wilden Gier,
die rote Augen auf sie sprühten.
Er zieht metalln in seinen Bann,
metallen ist, womit man säte.
So ist der Baum, der Mensch ersann
dies Wunder, das der Gott verschmähte.
Im Wissen, dass es uns ernährt,
wir pflücken Essen nicht, doch speisen,
so sehn wir, sie verliert an Wert,
die Beere will halt nicht verwaisen.
Die Frucht vermehrt sich blühend schnell,
doch müssen Früchte Saft sich teilen.
Wenn ich dann meine Beeren zähl,
muss ich mich mit der Saat beeilen.
Und Körner treiben aus dem Grund,
ich kann kein' Saft aus Früchten pressen.
Sie trocknen aus, so der Befund,
der Bauer Leben hat vergessen.
Verzweifelt klettern wir herum,
wir stürzen, Adern mit uns weinen.
Des Baumes Zweig' und meine wund,
verlässt die Seel den Leib aus Steinen.
Ich seh es kommen, sage weis,
und will die Wahrheit gar nicht wissen.
In Wahrheit will ich säckeweis
geschmacklos Süß als Kost und Kissen.
Ich säe meinen Garten aus,
mit jener schönsten, gülden Beere.
Aus solchen bau ich auch ein Haus,
und bau nichts an als ihrer Meere.
25. 6. 2020
Augen sind auch als Beeren zu verstehen.
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