Das Zimmer

Mein Zimmer ist mein ganzer Raum,
ich werd ihn niemals wieder räumen.
Begehr doch einen andern kaum,
wer will ein zweites Pferd sich zäumen?
So undurchlässig meine Wand,
will mich vor aller Welt bewahren.
Ich war nur in die Sonn gerannt,
nun schaden nicht mehr Strahlenscharen.

Die Mauer lebt, die mich behält
in meinem Raum, so wohlbehakten,
sie klebt ganz fest auf ihrer Welt
die Schatten, düstere Gestalten.
Allein mit mir, bin ich allein,
sie kommt, umarmt mich mit den Zähren.
Wie könnt ich anders glücklich sein?
Harmonisch meine Nächte währen.

Ich kämpfe noch mit meiner Wut,
die will noch Farben aus mir pressen.
Doch bin ich erst mal los vom Blut,
dann ist der weite Raum vergessen.
Ich schlafe dann gewiss und tief,
geerdet in der klaren Schwärze.
Ich schlafe wie ich niemals schlief,
kein Brand entflammt durch meine Kerze.

Gebettet in den liebsten Sarg,
ich mir die liebre Sonn verbarg.
Das Holz ist eng, das einzge Kissen,
weil Wände immer schrumpfen müssen.

29. 6. 2020

1) Wand

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top