19.10.2015

Heute ist mein letzter Tag in dieser grausamen Hölle, die sich Leben nennt.

Ich habe alles besorgt was ich benötige und alles geplant. Jetzt fehlt nur noch meine letzten zu Papier gebrachten Worte.

Hätte ich vielleicht nur etwas anders gemacht oder wären viele Sachen nicht passiert, dann würde das alles anders enden. Ich sitze hier am Ufer eines Sees und schaue diese schöne, aber dennoch für mich farblose Landschaft an. Keine Ahnung ob jemand dieses jämmerliche Tagebuch finden wird, aber es kann mir auch egal sein. Ich wünsche mir, dass mir jemand gesagt hätte wie sehr er mich mag oder eine Liste von tollen Sachen an mir erstellt hätte, aber das hat niemand.

Ich bin auf dieser kalten Welt voller Menschen alleine und ich halte es nicht mehr in dieser Hölle aus.

Das Mobbing und mein Vater, sowie meine Mutter machten mich langsam kaputt und es tat verdammt weh. Es tut sogar jetzt noch weh.  Was hatte ich falsch gemacht, dass ich so gehasst wurde?

Hätte auch nur irgendjemand etwas unternommen, dann würde ich weiterleben, aber jeder guckte zu wie ich nach und nach zusammen brach. Selbst meine Mutter, sie hätte ja irgendwas machen können als mein Vater mich runter machte oder als ich ihr erzählte, dass ich gemobbt werde, aber nein sie macht erst etwas, wenn es zu spät ist. Denn falls meine Mutter das hier liest, dann weiß sie, dass sie meiner Meinung nach eine schreckliche Mutter war.

Und falls mein Vater das liest, ich kann dich echt nicht leiden. Du hattest mir den letzten Rest, der mich am Leben hielt genommen. Ich hoffe du wirst irgendwann auch mal so leiden wie ich.

Danke, an alle die fleißig mein armseeliges Leben zerstörten und an alle die nur zuguckten. Euch wird es eh nicht jucken, dass ihr Schuld seid, aber ich hoffe ich konnte wenigstens euch zeigen was passiert wenn man das Leben eines Menschens zerstört. Denn alle die zugucken sind genauso schlimm wie die Täter für mich.

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich morgen in eine Klinik sollte, nein? jetzt weißt du es. Ich wollte da eh nie rein, denn mir können sie nicht mehr helfen. Und ausserdem wäre ich eine Zeitverschwendung.

Und hätte ich aufgeschrieben was alles passiert ist, also jeden kleinen Vorfall, der mir weh tat, dann wäre dieses dämliche Buch voll. Ah, warte die anderen fanden es lustig mir weh zu tun, hatte ich ja fast vergessen.

Aufjedenfall werde ich es jetzt beenden. Vergesst mich schnell und hasst mich weiter. Lasst euch nicht von den unnötigen, dummen, scheiss Mädchen aus der Bahn werfen. Wir wollen ja nicht, dass ihr am Ende so werdet wie ich, oder?

Jetzt bin ich nur noch ein totes Mädchen, das Tagebuch schrieb. Und dies ist nun das Tagebuch eines toten Mädchens.

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