8. Mehr oder wenige stylische Rettungsaktion
Der restliche Nachmittag war stinklangweilig gewesen. Ich hatte versucht, meine Zeit mit einem Nickerchen zu verschwenden, aber das hatte natürlich nicht funktioniert. Ich war viel zu aufgeregt und neugierig gewesen, wie die Sache mit dem Gott auf Egotrip jetzt eigentlich ausgegangen war, um schlafen zu können und auch über Nacht hatte ich lange wach gelegen. Das zeigte sich auch überdeutlich, als mich Agent Ross früh morgens besuchen kam und ich ausserordentlich morgenmuffelig war.
«Guten Morgen», meinte er, als er die Türe öffnete und in beinahe schwingendem Gang eintrat.
Ich sah noch nicht einmal auf, erkannte seine Stimme nicht. «Gu'n Morgen», grummelte ich, müde auf eine Tastatur stierend und Tasten herauspulend, um sie, sobald ich alle herausgeholt hatte, wieder, aus dem Gedächtnis, an die richtige Stelle zu setzen.
«Alles in Ordnung?», fragte Ross. «Du hörst dich so... anders an als sonst. Viel kurzatmiger.»
«Ach, wirklich?», ich schnaubte. «Das liegt wohl daran, dass ich gerade erst aufgestanden bin.»
«Dann ist die Welt ja in Ordnung.» Der leise Spott in Ross' Stimme liess mich aufblicken. Er wirkte ebenfalls müde, allerdings eher so, als habe er die Nacht durchgearbeitet. «Hör zu, Kayla, Fury und SHIELD haben zwar alles getan, um die Adoption zu verhindern, aber die Papiere sollten demnächst ankommen. Allerdings sind da so gewisse... Gerüchte in Umlauf, dass eine Gruppe aus mehr oder weniger besonderen Menschen von SHIELD engagiert wurde, um eine ausserirdische Bedrohung zu bekämpfen. Ich könnte oder könnte nicht wissen, dass Tony Stark da ebenfalls involviert ist und dass ein gewisses Ereignis in Stockholm damit zusammenhängt. Ausserdem wäre es möglich, dass mir klar ist, dass du darin involviert warst. Stimmt das?»
«Ich könnte oder könnte nicht zustimmen», spöttelte ich. «Ist Ihnen das Antwort genug?»
Er hob nur eine Augenbraue. «Du lernst schneller als ich gedacht hätte.»
Ich zuckte die Schultern. «Was hat mich in Stockholm verraten?»
«Stark's Kommentar von einem Backup. Allerdings wirkst du gerade nicht besonders beschäftigt. Hat er dich gefeuert?»
Ich seufzte. «Nein, meine Computerzeit ist abgelaufen. Ich habe zwar noch ein Handy», ich winkte mit dem Gerät, «aber das hat hier sowieso keinen Empfang. Sie können den Empfang hier, glaube ich, blockieren. Und den Strom für die Computer kontrolliert SHIELD sowieso. Ich bin ihnen wohl... hilflos ausgeliefert.»
«Irgendwie kommt mir dieser Ausdruck bekannt vor. Aus welchem Film hast du ihn geklaut?»
«Für diese Frage bin ich noch zu müde. Was machen Sie hier, Agent Ross?»
«Ich bin hier, um dir, inoffiziell, versteht sich, wieder Zutritt zu einem Computer zu besorgen.»
Ich horchte überrascht auf. «Hat Fury das denn erlaubt?»
Ross wiegte den Kopf hin und her. «Das würde ich jetzt nicht behaupten. Aber meine Chefin hat einen gewissen Draht zu einigen... relativ hochgestellten Agenten. Und die behaupten, dass sie irgendwie spüren, dass irgendetwas faul ist. Und das sie lieber noch ein Backup hätten.»
Ich seufzte. «Und da ich mich als Iron Mans Backup bewiesen habe, werde ich da wieder mithineingezogen.»
«Macht es dir denn was aus?»
Ich grinste. «Es ist natürlich das Schrecklichste, was ich je tun sollte, einem Superhelden Notfalldeckung vor einem irren Gott zu geben.»
«Ein irrer Gott? Interessant. Mir war nicht klar, dass "Ausserirdischer" für "Gott" steht.»
Ich seufzte. «Was haben Sie erwartet? Die Dinger aus Independence Day?»
«Wäre ja zu schön gewesen», murmelte Ross. «Aber nein, es muss ja ein Gott sein. Natürlich.»
«Sie sind erstaunlich ruhig, für jemanden, der gerade erfahren hat, dass ein Gott die Erde angreifen wollte.»
«Sagen wir so: Ich habe schon einige relativ absurde Dinge erlebt. Ein Gott ist also nur eine nette Erweiterung.»
Ich grinste. «Er wäre ganz schön beleidigt, würden Sie ihm das ins Gesicht sagen.»
Er holte ein seltsam aussehendes, schwarzes Kästchen aus der Tasche. «Das kannst du ja für mich erledigen, Kayla.»
Ohne zu erklären, was er da tat, begann er, einen Computer nach dem anderen aus der Steckdose auszustecken und an das Kästchen anzuschliessen. «Hat das einen Sinn, was Sie da gerade machen, oder ist Ihnen langweilig?», fragte ich ihn irgendwann.
Er zuckte die Schultern. «Also, sonderlich spassig ist es nicht, aber da vielleicht das Wohl der Welt davon abhängt, bequeme ich mich, es zu tun. Ja, das hat einen Sinn. Das da», er zeigte auf den Kasten, «ist eine äusserst leistungsfähige Batterie. Sie hält, trotz der Tatsache, dass sie mehrere Geräte gleichzeitig bedienen kann, bis zu drei Tagen. Genug lange für dich also, um die Situation so lange wie nötig zu beobachten.»
Ich war sprachlos. «Sie wollen, dass ich für Sie arbeite? Unbezahlt?»
Er schmunzelte, während er erstbesten Computer aufstartete. «Schlaues Mädchen. Aber unbezahlt? Ist es nicht genug, die Welt zu retten und gleichzeitig eine Gruppe der wohl spannendsten Leute auf dem ganzen Planeten kennenzulernen?»
«Captain America habe ich schon kennengelernt», grummelte ich.
«Ach ja? Sah auf den Aufnahmen, die der deutsche Geheimdienst rübergeschickt hat, aber nicht so aus!», spöttelte Ross. «Der Einzige, der mit Captain Steve Rogers gesprochen hat, war Tony Stark. Oder hast du seinen Anzug gehackt?»
«Ha, ha, ha.»
«Was denn, glaubst du nicht, dass du das könntest? Stark Industries hast du ja schon geknackt, was ist dann mit seinem Anzug?»
«Weiss nicht. Das ist eine ganz andere Liga.»
«Aha. Ich an deiner Stelle wäre weniger skeptisch und würde mehr tun.»
«Sagte der Geheimagent, der stur behauptete, nicht James Bond zu sein, obwohl seine Motivationsreden ganz daraufhinwiesen», grummelte ich.
«Ha, ha, ha», zitierte mich Ross. Dann sah er auf die Uhr. «Für jemanden, der überhaupt nicht hier sein dürfte, bin ich ziemlich spät. Mach's gut, Kayla. Bis bald. Ich hoffe, du musst gar nichts machen, kannst einfach danebensitzen und diese spannenden Leute kennenlernen.»
«Das wärs doch», grummelte ich.
Er schmunzelte. «Und vergiss nicht, die Adoptionsurkunde wird sicher bald an dich weitergeleitet werden, Fury und Stark bekommen auch eine Kopie davon, dann kannst du endlich hier weg.»
«Ich warte ganz sehnsüchtig drauf, Agent 007. Wollten Sie das hören?»
«Ich kann dieser Aussage ohne die Zusage des Sekretärs weder verneinen, noch ihr zustimmen.» Für einen kurzen Moment meinte ich Ross grinsen zu sehen, stolz auf seine Mission: Impossible Referenz, dann war er schon aus der Türe. Als ich mich allerdings umdrehte und den Desktop des Computers betrachtete, verflog meine Müdigkeit schneller als erwartet. Mit geübten Tastenkombinationen öffnete ich den Kanal zu Tonys Anzug, den ich gestern benutzt hatte, bekam allerdings nur Rauschen zurück. Das hiess, das Tony seinen Anzug nicht trug und JARVIS gerade anderweitig beschäftigt war. Was wiederrum hiess, dass ich es auf die altmodische Art versuchen musste: Ihn anrufen. Zu meinem Glück ging das Handy noch an und konnte mir seine Nummer anzeigen, die ich mithilfe des Computers anrief. Es ging eine ganze Weile, bis jemand ranging. Ich wartete nicht, sondern verband mich währenddessen mit dem SHIELD-Netzwerk, auch mit dem auf dem Helicarrier, denn dort würde sich der ganze Spass abspielen. Ausserdem fing ich den Datenstrom ab, der zur Brücke führte, wie das Kommandozentrum laut dem Plan über die riesige fliegende Militärplattform hiess, denn ich war zu beinahe hundert Prozent sicher, dass Fury dort stand und jedes Fitzelchen Information überprüfte. Und da ich so viele Infos wie möglich brauchte, war es das Beste, wenn ich mich gleich an seine Supergeheimnisse machte. Natürlich unterbrach ich den Datenverkehr zwischen ihm und der Aussenwelt nicht, aber ich hörte sozusagen mit, was ich für einen guten Kompromiss hielt. Was Fury nicht weiss, macht Fury nicht heiss, so in die Richtung. Als Tony endlich abnahm, wollte ich gerade meckern, dass er viel zu lange gebraucht hatte und das er sein Backup gefälligst nicht warten lassen sollte, als ich angeschnauzt wurde. «Nein, ich will keine Versicherung kaufen! Sie wollen meine Schäden eh nicht zahlen. Schönen Tag auch.»
Ich konnte ihn gerade noch daran hindern, aufzulegen. «Ich will dir nicht unbedingt eine Versicherung verkaufen, sondern dir ein gratis Backup zusichern, Tony. Und mir ist sehr wohl klar, dass du lieber alleine arbeitest, aber ein wenig Hilfe kann auch der grosse Tony Stark gebrauchen. Jedenfalls der Meinung gewisser SHIELD-Quellen des CIAs nach. Und der CIA selbst.»
Tony schwieg kurz. «Kay?», fragte er dann überrascht. "Oh Mann, die Tonqualität von dem Gerät, von dem aus du anrufst ist wirklich mies. Ich habe deine Stimme gar nicht erkannt."
«Agent K, wenn ich bitten darf», verwies ich ihn auf Man in Black.
Allerdings wirkte Tony nicht allzu begeistert davon. Oder besser, er hörte sich nicht sonderlich amüsiert an. «Wie hast du es geschafft, Maria Hill auszutricksen?»
«Wie gesagt. Mithilfe eines hilfsbereiten Doppelnullagenten, der seinen Status verleugnet.»
Eine längere Pause. «Ich weiss nicht, ob das gerade so ein guter Moment ist, Kay. Hier sind einige ausserordentlich launische, selbsternannt stylische Superhelden gerade dabei, mir an den Kragen zu gehen, kannst du also vielleicht später noch einmal anrufen?»
Ich zögerte. «Sag mal, ist das mit dem selbsternannt stylischen Superhelden eine gezielte Beleidigung für jemanden, mit dem du dich gerade streitest?»
«Erraten», grummelte er. «Als wäre es jemals in Mode gewesen, in eine amerikanische Flagge gewickelt die Welt vor den Kopf zu stossen. Ist das nicht politisch unkorrekt, Captain?»
Ehe ich etwas erwidern konnte, kam mir jemand auf der anderen Seite der Leitung zuvor, derjenige, mit dem Tony wahrscheinlich geredet hatte: Captain America. «Ach? Ich bin Ihnen nicht stylisch genug, Stark? Und Sie denken, dass Sie mich da beraten können? Sie, der das hässlichste Gebäude von ganz New York gebaut hat? Wissen Sie eigentlich, dass Sie damit die Skyline versaut haben?»
«Ach, ich habe die Skyline versaut? Tja, tut mir leid, dass ich keine Rücksicht auf Leute wie Sie nehme, Cap, und im Stil der 30er baue! Die Welt dreht sich weiter, auch wenn Sie mal kein Teil davon sind! Und mir wirft man vor, ich sei egozentrisch!», regte sich Tony auf.
«Ähm...», meldete ich mich, «Ihr solltet euch vielleicht alle wieder beruhigen. Ich meine, so schwierig kann es ja nicht sein, miteinander auszukommen.»
Ich wurde ignoriert. Oder nicht gehört. Auf jeden Fall ging niemand auf mich ein.
«Das sind Sie auch: Ein kleiner Mann in einer Rüstung: Nehmen Sie sie weg, was sind Sie dann?»
«Mal überlegen», knurrte Tony, «Playboy, Milliardär, Philantrop, Genie und bald auch Vater. Reicht Ihnen das, Rogers? Wirklich, wenn Sie der Typ sind, von dem mein Vater so begeistert war, dann hätten Sie lieber noch ein wenig in Ihrem Eisfach bleiben sollen.»
«Mir tut jedes Kind leid, das auch nur in Ihre Nähe kommt, Stark!», ätzte Captain America zurück. «Ich an Ihrer Stelle würde aufhören, so zu tun, als wären Sie ein Held. Sie sind vielleicht zu mikrig für eine Bedrohung, aber das gibt Ihnen nicht das Recht, den Namen anderer zu beschmutzen!»
Tonys Stimme war auf einmal mehr als schneidend. «Wissen Sie eigentlich, dass ich durch Himmel und Hölle gegangen bin, um jetzt vor Ihnen zu stehen? Was ich alles miterleben musste, bevor ich endlich kapiert habe, wie man diesen Anzug baut?»
«Das mag ja sehr wohl sein, Stark, aber das ändert trotzdem nichts daran, dass Sie ihn nur dazu einsetzen, sich selbst in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Sie würden sich niemals für einen anderen aufopfern, sich auf einen Stacheldraht legen, damit jemand anders drüberklettern kann. Das ist der Unterschied zwischen Ihnen und mir.»
«Da muss ich Ihnen tatsächlich recht geben, Captain Iglo», schlug Tony zurück. «Ich habe um einiges mehr Köpfchen als Sie. Ich würde den Draht einfach durchschneiden.»
«Immer einen Ausweg bereit, nicht wahr?», jetzt hörte sich der Captain wirklich lauernd an. «Aber was ist, wenn es keinen gibt, Stark? Was ist, wenn das Schicksal der Welt in Ihren Händen liegt und es keinen von Ihren schlauen Auswegen gibt?» Tony antwortete nicht. Ich wusste nicht, weshalb, aber ich hatte das Gefühl, dass dieses Gespräch auf keinen Fall eskalieren durfte. Der Captain fuhr fort. «Genau. Sie würden das Leben von Milliarden für Ihr eigenes Opfern. Sie nennen mich egozentrisch, aber Sie würden alles, alles aufgeben, wenn Sie nur sich und Ihren Lebensstil bewahren können. Habe ich nicht recht?»
Die Stille war beinahe greifbar, selbst durch den Computer. Dann legte Tony einfach so auf, was mich nur noch nervöser machte. Er wollte nicht, dass ich hörte, was er als nächstes sagte, da war ich mir sicher, und das konnte nicht gut sein. Das konnte einfach nicht gut sein.
Ich wollte mich gerade illegaler Weise in sein Handy hacken, als ich einen Blick auf die bei Fury eintreffenden Informationen riskierte und erstarrte. Der Helicarrier war durch einen Überraschungsangriff stark beschädigt worden. Sehr stark. Wahrscheinlich ein Befreiungsversuch des Egogottes. Eine Turbine war ausgefallen und ehe ich auch nur begriffen hatte, was das hiess, kamen weitere Warnungen an: Eine Zweite hatte den Dienst quittiert. Ein Wurm im System, so viel ich das beurteilen konnte, allerdings, da ich mich als Aussenstehende eingeloggt hatte, wurde mein Computer davon nicht betroffen. Obwohl sich so gut wie das ganze SHIELD-Netzwerk verabschiedete, blieb mein Computer online, was ich, ein wenig stolz auf mich selbst, meiner selbstgebastelten Firewall anrechnete. Allerdings, wenn der Helicarrier nur noch zwei aktive Turbinen hatte, dann hiess das, dass er sich nicht mehr alleine in der Luft halten konnte. Verdammt. Ich rief Tony erneut an, als der nicht abnahm, versuchte ich es in seinem Anzug. Dieses Mal war er aktiviert und Tony nahm den Anruf an. «Du bist wirklich hartnäckig. Hat es dir nicht gereicht, den Streit zwischen mir und Captain Iglo mitzubekommen? Ehrlich, Kay, momentan ist es gerade ganz schlecht. Es sind...»
«Zwei Turbinen ausgefallen. Ja, ich weiss. Deswegen bin ich ja auch dein Backup: Ich informiere ich mich gut genug über alles, was gerade losgeht. Wie hast du eigentlich deinen Konflikt mit Amerikas Nationalhelden gelöst?»
«Wir diskutieren weiter, wenn die Welt gerade nicht untergeht.»
«Ihr habt euch noch nicht einmal richtig wieder vertragen?»
«Nö. Uns zwingt schliesslich niemand, Entschuldigung zu sagen, wie in der Grundschule.»
«War das ein Seitenhieb auf meine Kosten?»
«Schlaues Mädchen. Hast du eine Ahnung, wie wir das Ganze wieder ins Lot bringen können? Der Captain und ich versuchen uns gerade an der Turbine, die durch diese provozierte Explosion ausgefallen ist, aber ich muss da noch einiges reparieren und anstupsen muss ich sie auch.»
«Warte, warte, warte, ihr arbeitet jetzt zusammen? Und ist es nicht gefährlich, den Turbinenantrieb zu spielen? Das kann dich doch zerfetzen!»
«Mach dir keine Sorgen. Der Captain wird die Turbine lange genug bremsen, damit ich herauskommen kann.»
«Oh, zuerst streitet ihr euch und dann vertraut ihr euch gegenseitig euer Leben an?»
«Genau. Kay, kannst du irgendetwas für die zweite Turbine machen? Oder für den Ausfall des SHIELD-Netzes?»
«Wenn ich die zweite Turbine wieder anbekommen soll, dann brauche ich deine Hilfe. Und ich muss sehen, was du mit der hier machst, damit ich das wiederholen kann. Wie gesagt, technisch bin ich eine Niete.»
«Warte kurz, ich verbinde dich auch mit Cap, auf unserer gemeinsamen Frequenz. Ich bin sicher, der Eisklotz kann dir auch irgendwie helfen.»
Ich haute schon konzentriert in die Tasten, als Captain America antwortete und mir einen halben Herzinfarkt bescherte. «Eisklotz? Wirklich, Stark, nicht sehr nett. Und wem soll ich helfen können?»
«Meinem Backup. Sag «Hi», Kay.»
«Hi, Kay», murmelte ich, mich zwingend, mich auf den Code zu konzentrieren und nicht daran zu denken, dass ich gerade mit dem Captain America sprach. «Schön, dass ich Sie auch mal persönlich sprechen kann, Sir. Es ist eine grosse Ehre, Sie kennen zu lernen.»
«Hey!», beschwerte sich Tony. «Du bist frech. Mich hast du nie «Sir» genannt!»
«Du bist auch keine Autoritätsperson», grinste ich, wohl wissend, wie sehr ihn das stören würde. «Klappt's bis jetzt?»
«Kümmer' dich um dein SHIELD-Intranet. Meinen Job bekomme ich hin», grummelte Tony. «Die Frage ist eher: Schaffst du es?»
«Wenn du mich nicht störst... Naja, hoffentlich.»
«Dir fehlt es wirklich an Selbstvertrauen, Kay. Daran arbeiten wir noch.»
«Okay, darf ich auch mal was sagen?», fragte der Captain.
«Liebend gerne!», meinte ich begeistert. Ich konnte beinahe sehen, wie Tony mir die Zunge herausstreckte.
«Also, ist Kay so was wie Ihr Codename?», fragte Amerikas Nationalheld. «Sind Sie von SHIELD? Wie haben Sie und Stark sich kennengelernt? Wieso helfen Sie uns?»
«Erst einmal, Du reicht vollkommen. Ist die Tonqualität wirklich so schlecht, dass das nicht bemerkt?», fragte ich Tony.
«Sie ist schon ziemlich schlecht. Du hörst dich richtig alt an.»
«Das war nicht nett!», beschwerte sich Steve Rogers in meinem Namen. Dann wandte er sich wieder an mich. «Also... Du musst ja ziemlich begabt sein, wenn du an Tony Stark gerätst.»
«Zufall», seufzte ich. «Reiner Zufall. Und nein, ich arbeite nicht für SHIELD. Niemals.»
«Also vertrittst du dein eigenes Interesse? Oder Starks?»
«Beides. Und irgendwie noch das der CIA», antwortete Tony für mich. «Aber die mischen sich sowieso überall rein, also vertreten wir alle irgendwie das Interesse der CIA. Übrigens, Captain, halten Sie sich bereit. Ich fange jetzt an, die Turbine anzuschieben. Ich werde die nächsten paar Minuten wohl kaum in der Lage sein, etwas zu sagen. Trotz Anzug wird das ganz schön anstrengend werden», antworte Tony für mich.
«Bin drin! Den Wurm habe ich so gut wie isoliert», meldete ich mich kurz darauf, wurde aber von einem ganzen Haufen Schüssen und Captain Americas erschrockenem Schrei unterbrochen. «Captain America? Cap? Alles in Ordnung? Hey, antworten Sie! Captain?» Immer noch nichts. Panik stieg in mir auf. Wenn ihm etwas passiert war, dann war Tony verloren. Das hiess nämlich, dass niemand ihm die Möglichkeit verschaffte, aus der Turbine zu kommen, bevor sie zu schnell wurde und ihn umbrachte. Ich würde ihm nicht helfen können. Dazu reichten meine Ressourcen nicht. Für die Verlangsamung der Turbine brauchte man einen manuellen Hebel. So gut ich vielleicht auch im Programmieren war, ich würde Tony nicht retten können. Und wenn ich das nicht konnte, was war ich dann für ein Backup?
Ein wenig spät, aber naja. Was haltet ihr davon? Nächstes Kapitel spielt dann wieder im "Jetzt".
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Aeide_thea
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