Die Entscheidung
Diana wischte sich die Tränen aus den Augen. Egal wie schlimm es im Moment war, es konnte schlimmer kommen. Und das musste sie um jeden Preis verhindern, ohne Rücksicht auf ihre Gefühle. Sie musste diese seltsame Frau finden, die alles wusste, und doch kaum etwas verriet.
Die Haustür schlug hinter Diana zu. Nun war sie allein in der mörderischen Welt von Lille und in der Dunkelheit. Eine Gestalt löste sich von der Hauswand, gerade, als sie die Straße hinunterwollte.
"Ich habe schon auf dich gewartet, Diana", erklang von irgendwo eine Stimme.
In der Dunkelheit, in der sie nicht erkennen konnte, wer es war, jagte ihr die Stimme einen großen Schrecken ein.
"Wer ist da?", flüsterte sie fragend. Die Person trat aus dem Schatten hervor. Diana atmete aus.
"Du bist es Marlène. Musst du mich immer so erschrecken?" Ihre Stimme hatte einen vorwurfsvollen Unterton.
"Du hast mich doch nicht für die Mörderin gehalten? Normalerweise verwechselt man mich nicht mit meiner Schwester."
Ihre Schwester. Sie sprach mit vollkommener Ruhe aus, dass ihre Schwester eine wahnsinnige Mörderin ist, ohne dass es sie im Geringsten störte. Etwas beschämt blickte Diana zu Boden.
"Also was ist, kommst du? Oder willst du, dass noch weitere Menschen sterben?"
Verwirrt sah Diana wieder hoch und folgte Marlène, die vorauslief. Schweigend lief sie eine Weile hinter ihr her, bis sie die Frage aussprach, die ihr so auf der Zunge brannte: "Wusste sie nicht, dass Arlette den Unfall selbst verursacht hatte?"
Marlène blieb stehen und ihr Gesichtsausdruck wurde ernster. "Sie wusste es schon immer. Nach Arlette besaß schließlich sie das Tagebuch. Aber sie wollte es niemals wahrhaben. Sie wollte es nie, und wird es vermutlich nie."
Sie wollte es niemals wahrhaben. Und deshalb brachte sie einfach jemanden um. Es war das schlimmste, was Diana jemals gehört habe. Und doch die Wahrheit. Sie mussten die Mörderin noch heute stoppen. Und Diana hatte schon einen Plan...
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