~ Kapitel 18 ~

"Dein Mitleid kannst du dir sparen" ist alles was Luke daraufhin erwidert, bevor er auf seinem Absatz kehr macht und von mir weggeht. Er lässt mich einfach stehen. Das glaub ich jetzt nicht.

"Luke!" rufe ich ihm hinterher doch er ignoriert es gekonnt. "Verdammt nochmal bleib stehen, LUCAS!" schreie ich daraufhin gewissermaßen. Überrascht und erschrocken über meine eigene Wortwahl erreiche ich aber was ich will. Luke bleibt stehen. Er bleibt stehen und dreht sich langsam aber sicher zu mir um.

Ohne weiter darüber nachzudenken, mache ich mich auf dem Weg zu ihm. Mit schnellen, großen Schritten, da ich immer noch nicht weiß, ob er im nächsten Moment wieder umdrehen und weglaufen wird.

Doch auch als ich bei ihm ankomme, steht er einfach nur da und sieht mich an. Sein Blick ist starr auf mich gerichtet. "Wieso sollte ich Mitleid mit dir haben?" will ich von ihm wissen, nachdem wir eine Weile in einer unangenehmen Stille nebeneinander standen. Als er jedoch auch daraufhin immer noch nicht mit mir spricht, rede ich einfach weiter. "Mein Vater ist einfach ein Arsch. Das liegt nicht an dir" sage ich und meine es auch so.

In letzter Zeit, nein eigentlich seitdem mein Vater Bürgermeister geworden ist, ist er zum völligen Arschloch mutiert. Er gibt sich nur noch mit reichen Leuten ab und meint er ist der Beste und alle anderen sind scheiße. Ich hasse ihn dafür wirklich. Na klar, vor der Presse ist er immer der "Gute" aber in Wirklichkeit sieht es ganz anders aus. Ich hatte wirklich noch nie ein gutes Verhältnis zu meinem Vater, aber in letzter Zeit ist es immer schlimmer geworden. Und deshalb bin ich auch wirklich froh, wenn ich ihn nicht so oft sehen muss.

"Es ist besser, wenn wir uns einfach nicht mehr sehen" sagt Luke daraufhin und ist erneut dabei auf seinem Absatz kehrt zu machen, als ich mich einfach nicht mehr zusammenreißen kann. "Was ist dein verdammtes Problem. Du bist so ein Arsch mir gegenüber, Lucas!" sage ich daraufhin ernst.

"Nenn mich nicht so!" kontert er sofort. "Anders regierst du ja nicht" verteidige ich mich automatisch. "Ich will einfach nicht, dass du dich in mein Leben einmischt. Ich hoffe das beantwortet deine Frage" sind daraufhin Lukes Worte. Und damit dreht er sich erneut um und geht. Ohne ein weiteres Wort zu sagen, lässt er mich stehen. Er dreht sich noch nicht einmal um.

"Du bist kein Stückchen besser als Alex!" schreie ich ihm völlig wütend hinterher. Ich weiß nicht, wie er es macht, aber dieser Juge löst Emotionen in mir aus, die ich noch gar nicht in dem Ausmaß kenne. Ich schreie Menschen normal nicht an. Ich habe mich immer unter Kontrolle und bin nett. Aber bei Luke ist dies alles nicht der Fall.

Und gerade als ich umdrehe und in die entgegengesetzte Richtung gehen will, höre ich meinen Namen. "Ashley!". Ich drehe mich um und sehe, wie Luke nun derjenige ist, der auf mich zukommt. "Ach komm spar es dir. Du willst nichts mit mir zutun haben. Ich werde darüber hinwegkommen" sage ich genervt und mache auch nicht nur die Annäherung stehen zu bleiben.

"Wo willst du denn hin?" fragt Luke mich daraufhin. Shit. Ich kann jetzt nicht nach Hause. Ich habe mich mit meinem Vater gestritten. "Ich werd schon irgendwo hingehen" sage ich dennoch einfach zu Luke. Er hat vor ein paar Sekunden noch gesagt, dass er nichts mit mir zutun haben will. Also hat es ihn nichts zu interessieren.

"Mensch Ashley. Es tut mir leid" sagt Luke daraufhin. Und es schockt mich. Ohne es zu wollen, bleibe ich einfach stehen. "Es tut dir leid?" frage ich um mich zu vergewissern, dass ich mich gerade nicht verhört hatte. "Es ist einfach nur besser für dich, wenn wir uns nicht besser kennen" sagt Luke zu mir und sieht mich an. "Und wer gibt dir das Recht, das alleine zu entscheiden?" frage ich Luke.

"Mein Leben ist das reinste Chaos. Ich bin ein Einzelgänger. Ich kann keine Gefühle zulassen. Du willst mich nicht kennenlernen." sagt Luke. "Das ist mir völlig egal" entgegne ich und schaue Luke direkt in die Augen. "Ich will dich kennenlernen. Ich will dich vom Gegenteil überzeugen" füge ich hinzu und schenke Luke ein ehrliches Lächeln.

"Warum?" ist alles, was Luke von mir wissen will. "Ich will dich einfach einmal nur glücklich sehen können. Du hast etwas an dir, das mich fasziniert. Ich weiß noch nicht, was es ist. Aber ich will es herausfinden" gestehe ich. Ich habe eingesehen, das Lügen zu nichts und wieder nichts führen würde.

"Ich kann nicht garantieren, dass ich dich nicht verletzten werde" sagt Luke daraufhin leise. "Ich weiß, dass du es nicht machen wirst. Wie solltest du mich auch verletzen können?" entgegne ich. "Ich hoffe so sehr, dass du Recht behälst" meint Luke. "So sehr" wiederholt er so leise, als würde er mit sich selbst reden.

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