~ Kapitel 16 ~
"Also.." sage ich eine Weile nach unserer Abmachung. Seit dieser hat nämlich keiner von uns mehr etwas gesagt. Ich meinerseits war zu beschäftigt mich mit dem Gefühl zu befassen, das ich gerade hatte. Als ich Lukes Hand in meiner hatte, hat nämlich mein ganzer Körper gekribbelt und mir ist schrecklich warm geworden. Und ich habe absolut keine Ahnung, was das zu bedeuten hat.
"Überleg dir gut, was du mich fragen willst. Es ist schon nach Mitternacht" fällt Luke mir gewissermaßen ins Wort. Wobei ich habe eigentlich ja gar nicht mehr gesagt. "Wollen wir nicht doch lieber ein paar mehr Fragen pro Tag machen?" hacke ich nach. Ich muss ehrlich zugeben, ich will Luke wirklich kennenlernen. "Abgemacht ist abgemacht" meint dieser lediglich. Na toll.
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"Ich sollte am Besten schlafen gehen. Morgen ist Schule" sage ich irgendwann. Wir saßen die gesamte Zeit über in der Küche und haben so ziemlich ohne etwas zu sagen unsere Tassen heiße Schokolade leer getrunken. Hier und da haben wir einen Mini Smalltalk geführt, der aber nicht einmal der Rede wert war.
"Dann mach ich mich mal auf den Weg" sagt Luke und ist schon aufgestanden und dabei die Küche zu verlassen, als ich ihn zurückrufe. "Luke?". Sofort dreht er sich um und sieht mich mit seinen blauen Augen an. Diese Augen. Er sagt nichts, sondern siet mich einfach nur an.
"Willst du hier schlafen?" sprudelt die Frage nur so aus mir heraus. Ich weiß nicht einmal, warum ich ihm diese Frage gerade gestellt habe. Ich kenne diesen Jungen schließlich so gut wie gar nicht. "Ich glaube nicht, dass das so eine gute Idee ist" meint Luke und dreht gerade wieder um. "Bitte" rufe ich ihm hinterher. Keine Ahnung, was in mich gefahren ist.
"Ist doch schwachsinnig jetzt noch nach Hause zu fahren. Schon mal auf die Uhr geschaut?" versuche ich meine Bitte zu rechtfertigen, als Luke abermals seinen Blick auf mir liegen hat. "Keine Angst, dass ich dir das Haus leerräume?" will Luke daraufhin von mir wissen. Auch wenn ich ihn nicht besonders gut kenne, kenne ich meine Antwort ohne auch nur eine Sekunde darüber nachdenken zu müssen.
"Nein" sage ich knapp. Luke sieht mich überrascht an. "Ist das jetzt ein Ja oder ein Nein?" hacke ich nun nach, da ich wirklich total müde bin und einfach nur ins Bett will. "Ist ja eigentlich auch egal" nuschelt Luke vor sich hin, aber ich verstehe ihn dennoch. "Gut. Coch oder eigenes Gästezimmer?" frage ich Luke. "Mir egal" meint er schulterzuckend.
"Eine vernünftige Antwort, bitte?" sage ich und schaue ihn an. "Couch" entgegnet er daraufhin knapp. "Dann komm" sage ich, stehe auf und laufe Luke vorraus nach oben. Er folgt mir wortlos, was ich daran merke, dass ich seine Schritte hinter mir hören kann.
"Ich dachte Couch" bemerkt Luke leise, als ich mein Zimmer betrete und ihm deute hineinzugehen. "Ehm?" sage ich kurz und zeige auf die große Couch die auf der gegenüberliegenden Seite von meinem Bett steht. "Oh" ist alles was Luke daraufhin sagt.
"Willst du doch lieber ein eigenes Gästezimmer?" frage ich zur Sicherheit nochmal nach. "Ne, passt schon" sagt Luke und setzt sich langsam auf die Couch. "Du kannst sie ausziehen, wenn du willst" sage ich zu ihm, währenddessen ich an meinen Schrank gehe und mein Ersatz-Bettzeug herausnehme. "Ok" ist alles, was Luke wieder einmal leise vor sich hin murmelt. Ich glaube er ist es nicht gewohnt so viel zu reden. So scheint es mir zu Mindestens.
Ich beziehe schnell die Decke und das Kissen, währenddessen Luke die Couch auszieht. Natürlich brauche ich ein wenig länger als er. Und deshalb sitzt er auch schon wartend auf der Couch, als ich ihm die beiden Sachen hinlege. "Warte kurz" sage ich und nehme noch ein Spannbettlacken, dass ich noch schnell über die Couch ziehen will.
"Mist" fluche ich, als es allerdings nicht so klappt, wie ich es eigentlich haben will. "Soll ich helfen?" bietet Luke mir seine Hilfe an. Überrascht über sein Angebot nicke ich. Zu zweit geht das Ganze eindeutig leichter und vor allem auch um einiges schneller.
"Danke" sage ich lächelnd, als ich von der Couch herunterklettere. "Ebenso" entgegnet Luke als ich das Bettzeug erneut darauf lege. "Ich geh dann mal ins Bad" informiere ich Luke schnell und betrete mein eigenes Badezimmer, das in meinem Schalfzimmer war.
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Als ich fertig gerichtet aus dem Badezimmer zurückkomme sitzt ein nur in Boxershorts und T-Shirt bekleideter Luke auf der Couch und ist an seinem Handy. "Willst du auch noch ins Bad?" frage ich ihn leise. Daraufhin hebt er seinen Kopf und sieht mich an.
"Oh mein Gott" sind die Wörter, die seine Lippen in diesem Moment formen. Ich muss automatisch meine Augenbraue hochziehen, sodass ich Luke nun fragend ansehe. "So sehe ich aus wenn ich kein Make-Up trage und nicht gestylt bin. Ganz schrecklich, ich weiß" sage ich daraufhin jedoch lachend.
"Im Gegenteil" ist alles was Luke ziemlich leise sagt, bevor er mein Badezimmer betritt und hinter sich die Türe schließt. Was im Gegenteil? Ich sah im Moment nicht wirklich besonders gut aus. Ich hatte keinerlei Schminke im Geischt, meine Haare waren zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden und ich hatte lediglich kurze Shorts und ein Top zum Schlafen an.
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"Gute Nacht Luke" sage ich freundlich und mache das Licht neben mir aus. "Gute Nacht Ashley" erwidert er und erneut kann ich nicht anders als zu lächeln. Meinen Namen aus seinem Mund zu hören, ist für mich auf irgendeine Weise etwas besonderes.
"Luke?" frage ich ihn nach einer Weile. In der Hoffnung, dass er noch nicht eingeschlafen ist. "Hm?" ist alles, was er von sich gibt. "Wieso magst du es nicht Lucas genannt zu werden?" frage ich ihn nun, da mich diese Frage die ganze Zeit beschäftigt. "Mein Erzeuger hat mich immer so genannt" antwortet Luke knapp. Er hält sich an unsere Abmachung. Gerade als ich etwas erwidern will, kommt Luke mir zuvor. "Jetzt hast du nur noch eine Frage. Schlaf gut, Ashley" sind seine Worte. "Du auch" sage ich leise, bevor ich meine Augem schließe.
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